Diskussion und Frage zur Szenarioerstellung: wie realistisch soll es sein?

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  • Hallo zusammen,


    ich bin in der Vergangenheit oft am Szenariobau verzweifelt, gescheitert oder habe gar nicht erst angefangen. Ich stehe immer vor einer Art unsichtbaren Mauer in meinem Kopf: alles muss total realistisch sein. Jeder Zug muss streng nach dem Fahrplan aus der Realität fahren, sonst ist das Szenario doof. Manche Szenarioersteller haben in der Vergangenheit berichtet, wie Sie über Tage und Wochen recharchieren, Kursbücher wälzen etc. für ein einziges Szenario. Ich frage mich seit langer Zeit: ist das unbedingt nötig für ein Szenario im TSC und mittlerweile habe ich auch festgestellt, es ist garnicht möglich aufgrund der Gegenheiten der Strecken im TSC. Dazu gleich mehr, aber erstmal meine Frage...


    Ich nutze zur Orientierung beim Szenario erstellen folgenden Link https://www.bahn.de/buchung/abfahrten-ankuenfte

    Dort kann man anhand der Ankünfte und Abfahrten an einzelnen Bahnhöfen sich zusammenreimen, wie in etwa der KI Verkehr zum Zeitpunkt XY aussehen sollte und ihn zum großen Teil genau plazieren. Leider gilt das immer nur für das aktuelle Fahrplanjahr. Gibt es irgendwo einen Link oder Möglichkeiten diese Daten aus 2023, 2022, 2021 etc. aufzurufen? Oder muss ich bereits bei einem Szenario, welches vor 2-3 Jahren spielt zwingend auf Kursbücher zurückgreifen? Falls ja, bin ich mittlerweile am dem Punkt, wo ich mir denke: lohnt sich dieser Aufwand überhaupt? Wenn man mit einer Strecke vertraut ist oder dort vielleicht sogar selbst fährt, reicht es dann nicht die Züge nach Gefühl zu plazieren? Müssen die unbedingt genau nach Fahrplantabellen verkehren in einem TSC Szenario? Güterzüge werden auch nur nach Gefühl im TSC plaziert, weil nicht anders möglich.


    Jetzt mal zum großen Gesamtbild, warum ich diese Fragen stelle: Im Harznetz 2000 arbeiten wir nach realem Kursburch für die Szenarien, da der Bereich oftmals eingleisig und leicht zu überschauen ist. Bei Bereichen wie Frankfurt, Hamburg oder Berlin wird es dann schon wesentlich komplizierter. Da kann ich mir ein arbeiten mit solchen Büchern nicht mehr vorstellen.

    Ich habe bei meiner Mithilfe an den Frankfurter Strecken festgestellt, dass DB Infrago die letzten Jahre sehr fleißig ist und sich das Bild vieler Strecken die letzten 5 Jahre stark verändert. Blöderweise betrifft das mittlerweile fast alle deutschen TSC Strecken. Selbst so manche "Deluxe" oder "Remastered" Strecke ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Somit ist eine Szenarioerstellung mit Fahrplandaten 2025 teilweise schwer oder garnicht möglich. Beispiele gefällig?


    - Mannheim Käfertal neugebaut, neue Haltepunkte Schwetzingen Hirschacker und Schwetzingen Nordstadt. Seit 2022/2023 S8 in Mannheim mit Mireo. Riedbahn komplett saniert mit KS Signalen und ETCS. (Strecke Frankfurt-Karlsruhe)

    - Bremen Burg umbau auf ESTW steht kurz bevor. KS Signale im Raum Bremen-Nord und Osterholz Scharmbeck. (Strecke Hannover-Bremerhaven)

    - Erweiterung SFS vom Katzenburg Tunnel bis kur vor Buggingen inklusive kompletter neubau Müllhausen. Warum hat man eigentlich in dieser Strecke Neuenburg (Baden) weggelassen??? Die zwei Kilometer! (Strecke Freiburg-Basel Remastered)

    - Allgäubahn Reloaded/3countrycorner: Lindau Reutin, ESTW, Oberleitung etc.

    - Köln-Koblenz V2: neuer Haltepunkt Bonn, Änderung Signale, ESTW Linker Rhein etc.


    Man könnte die Liste fortsetzen....


    User wie Kim Olsen würden nun wieder sagen; muss doch nicht alles immer Stand 2025 sein. Richtig...aber woher bekomme ich die Infos über die Züge? Es muss doch im Jahre 2025 einen einfacheren Weg geben als Kursbücher zu wälzen.

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
    Benjamin Franklin

    Einmal editiert, zuletzt von tom87 ()

  • Weil ich auch häufiger mal Szenarien baue kann ich so ziemlich alle von dir beschriebenen Punkte nachvollziehen.

    Zu dem ob sich der von dir beschriebene Aufwand lohnt denke ich , dass man den Realismusgrad in Szenarien so hoch ansetzen sollte, wie die eigenen Anforderungen sind, weil das letztendlich Geschmacksache ist. Die einen brauchen ein voll detailliertes Szenario mit viel KI, Ansagen, Zielanzeigern, Zwischenfällen, etc..., andere wollen nur mal abends eine Runde fahren und freuen sich, wenn der KI-Verkehr stimmig zur Strecke ist. Ich denke, dass sich am Ende jeder selbst entscheiden muss, ob sich ein bestimmter Aufwand lohnt, allen wird man es nie recht machen können. Meiner Meinung nach ist es schon ausreichend, wenn der KI-Personenverkehr nach Fahrplan und nach Möglichkeit mit realistischem Fahrzeugmaterial unterwegs ist. Beim Güterverkehr sollte einem halt nicht immer dieselbe Lok mit derselben Ladung vorbeikommen, und das Verkehrsaufkommen sollte so ungefähr zur Strecke passen, im Sinne von dass einem beispielsweise auf der Marschbahn nicht alle 5 Minuten ein Containerzug entgegenkommt oder so.


    Gibt es irgendwo einen Link oder Möglichkeiten diese Daten aus 2023, 2022, 2021 etc. aufzurufen?

    Für den Fernverkehr kann ich fernbahn empfehlen, da bekommt mal alles über Fahrtzeiten und Fahrzeugeinsätze raus. Für den Nahverkehr kenne ich sowas leider nicht, aber schön wäre so ein Fahrplanarchiv für den Nahverkehr definitiv.


    bei Bereichen wie Frankfurt, Hamburg oder Berlin wird es dann schon wesentlich komplizierter. Da kann ich mir ein arbeiten mit solchen Büchern nicht mehr vorstellen.

    Bei großen Bahnhöfen ist das in der Tat komplizierter, aber machbar. Für ein, zwei Szenarien musste ich auf die Art schon die Züge in Nürnberg und München recherchieren, man muss dann alle Kursuchtabellen, die mit dem Bahnhof zu tun haben, abarbeiten. Allerdings ist es hier hilfreich, wenn man da ein bisschen mit den örtlichen Gegebenheiten der Abfahrtsgleise oder der Zugbereitstellung, also Abstellorte und Bereitstellzeiten von endenden/wendenden Zügen, vertraut ist. Da ist es aber dann auch nicht allzu wichtig, dass das 101%ig passt, in der Realität wird ja auch oft vom Plan abgewichen.


    Das Problem mit der sich weiterentwickelnden Streckeninfrastruktur oder nicht im TSC verfügbaren Fahrzeugen kenne ich gut, und bisher habe ich da auch keine bessere Lösung gefunden, als Kompromisse einzugehen, also ein möglichst passendes Ersatzfahrzeug zu finden, oder im Game nicht vorhandene Halte auszulassen.

  • Also ich hab ja doch schon einige Szenarien gebaut und kann daher etwas über meine Arbeitsweise berichten. Ich unterscheide da schon etwas zwischen Personen- und Güterverkehr.


    Anfangs habe ich die Güterzüge mit fast originalen Fahrzeiten (sofern überhaupt ermittelbar) zusammen gestellt. Das war natürlich sehr viel Arbeit weil ich da ja jeden Spielerzug vorher genaustens prüfen musste. Am Schluss merken allerdings die wenigsten, dass das die genaue Zeit des Realzuges war. Das spielt eigentlich in der Simulation eigentlich überhaupt keine Rolle. Die meisten sind doch froh wenn es ein ordentliches und funktionierendes Szenario mit etwas Abwechslung gibt.


    Ich habe dann meine Arbeitsweise irgendwann umgestellt und dann nicht mehr so genau auf die Zeiten geschaut. Die Züge starten mittlerweile nur noch zu interessanten Tageszeiten oder auch in stark befahrenen Zeiten um die Abwechslung zu erhöhen.


    Die veränderten Strecken hatten bisher eigentlich wenig Einfluss auf den Szenarienbau. Ich baue auch meistens nur mit dem aktuellen Fahrplan. Also Beispielsweise gerade im Güterverkehr mache ich da kein Unterschied mehr. Wenn die Güterzugleistung aus 2023 ist, dann baue ich dennoch mit dem Fahrplanjahr 2025. Die KI-Personenzüge, egal ob der Spielerzug ein Personenzug oder ein Güterzug ist, sind daher immer aus den Jahren 2024/2025. Meistens haben sich da ja keine großen Änderungen ergeben.


    Im Personenverkehr ist das ähnlich. Da baue ich aber eher dann nur im aktuellen Jahr 2025 und suche mir alles über den DB Navigator raus. Das geht eigentlich relativ einfach.


    Allerdings sind meine Spielerzüge schon immer Originalzügen nachempfunden. Teilweise habe ich die sogar Wagen für Wagen nachgebaut. Das war mir auch immer bei den KI-Zügen extrem wichtig. Da habe ich vorher schon immer genau recherchiert, was auf der Strecke so fährt. Also ich habe Bilder und Videos durchgeschaut, bei Finalrewind die Fahrzeuge rausgesucht und dann die Züge so gut wie es der TS zulässt, aufgestellt. Daher brauche ich meistens auch sehr viel an Payware und Freeware-Material.


    Hier das ganze mal am Beispiel des letzten Szenarios mit dem gemischten Güterzug auf Nürnberg - Donauwörth. Hier mal der Spielerzug im Original: 185 mit Güterzug in Schwabach


    Schlussendlich kann man sagen, das mein Fokus eher auf den richtigen Spieler- und KI-Zügen als auf den minutengenauen Zeiten liegt.

    Und dennoch muss man sich selbst bremsen um nicht zu viel zu verwenden damit auch noch ein paar Leute die Aufgaben fahren können.

  • Danke für eure Antworten. Das sind eigentlich genau meine Gedanken zum Szenariobau und wie er für mich persönlich machbar wäre und sogar spass machen könnte. Beim umbauen und zusammenfügen von Koblenz-Frankfurt und der Riedbahn ist mir aufgefallen, dass man alle Szenarien aufgrund der Infrastruktur 2018-2023 ansetzen müsste. 2025 wäre einfach unrealistisch und nicht mehr passend.


    Wenn man selbst bei der Eisenbahn tätig ist und bestimmte Bereiche kennt (bei mir wäre das z.B. der Raum Bremen, Harz und einige andere Bereiche), dann sollte es doch ausreichen sich an den "Ankünften und Abfahrten" 2025 zu orientieren und sich daraus etwas zusammenzubasteln. Ich habe häufig stundenlang vor dem Editor gehockt und aufgegeben, weil irgendeine Fahrt nicht genauso im TSC geklappt hat, wie es im Fahrplan steht. Wiegesagt, meistens ist es garnicht umsetzbar.

    Mein Plan wäre, eine Mischung aus Fahrplan 2025 und persönliche Erinnerungen/Videos etc.... wiegesagt, im Bereich Bremen oder Harz habe ich eine gute Vorstellung davon, welche Güterzüge da fahren und wer wann in die Abstellung ein oder ausrückt, welche Fahrzeuge dort verkehren etc. Ich vermute weit über 90% würden da nichts schlimmes bemerken oder gar anfangen zu schreiben: "aber die RS2 ist in Bremen-Neustadt im Jahre 2021 um 18 nach abgefahren und nicht um 23 nach. Vorallendingen wie will man das überhaupt prüfen? Vielleicht war der Zug verspätet, vielleicht ist er ausgefallen etc.


    Unter fast allen Szenarien im Forum wird immer "nach Fahrplan erstellt" angepriesen. Vielleicht sollte man dazu übergehen sich an Fahrplänen und der Realität zu orientieren. Es würde den Szenariobau beschleunigen und viel mehr spass machen. Ich persönlich werde das aufjedenfall so zu Herzen nehmen und gucken, ob es klagen gibt. Wenn ich an das Beispiel Riedbahn denke und an ein ICE Szenario, dann reicht es mir doch als Spieler, wenn mir 2-3 S-Bahnen und 1-2 Twindexx entgegen fahren. Ob die genau nach Fahrplan XY getaktet sind, bemerkt doch kein Mensch. Es muss eben stimmig sein, wie ihr schon gesagt habt.

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    5 Mal editiert, zuletzt von tom87 ()

  • Ich denke da muss man einfach für sich ein Mittelweg finden. Wenn man zu genau ist wirds dann auch träge wenn das ein oder andere nicht so umsetzbar ist wie das eigentlich in Realität wäre. Und der Szenarienbau soll ja auch Spaß machen. Ich hab dann halt die Spielerzüge auch schon von ICEs überholen lassen, die eigentlich früher gefahren wären. Dann hat der halt im Szenario wie auch in der Realität ab und zu 30 Minuten Verspätung.

    Für mich ist der Mittelweg einfach ein Spielerzug nach dem Original, der dann aber zu einer von mir ausgedachten Tageszeit fährt. Der KI-Verkehr sollte stimmig sein und nicht ganz exotisch wirken (z.B Boxxpress-Vectron vor einem gemischten Güterzug :D ).

    Dann wird das schon was :thumbup:

  • Der KI-Verkehr sollte stimmig sein und nicht ganz exotisch wirken (z.B Boxxpress-Vectron vor einem gemischten Güterzug :D ).

    Ich weiss genau was du meinst und habe mich in manchen Szenarien von anderen schon still und heimlich darüber aufgeregt, Frei nach dem Motto: "das EVU fährt doch garnicht in der Gegend" oder "Boxpress zieht keine Autozüge".

    Ich habe auf einigen TSC Strecken eine ziemlich gute Vorstellung davon, was dort (auch im Güterverkehr) in der Realität fährt. Manchmal denke ich mir, vielleicht ist das sogar wertvoller als S-Bahnen nach Kursbuchplan XY genau zu plazieren. Wer will denn wissen, ob die verspätet waren oder ausgefallen sind? Alles genau nach Fahrplan ist nicht nur anstrengend, es zerstört eigentlich sogar den Realismus. Es spiegelt doch garnicht die Realtität im Bahnalltag wieder, wenn alles genau nach Kursbuch durch die gegend fährt wie eine Schweizer Uhr.

    2-3 Leute haben diesen Anspruch an den Szenariobau irgendwann vor vielen Jahren auf Railsim als "gegeben" eingeführt und irgendwie wurde das seitdem nie hinterfragt und schreckt viele (wie mich) vor dem Szenariobau ab. Deswegen habe ich diesen Thread heute eröffnet.


    Das Problem mit der sich weiterentwickelnden Streckeninfrastruktur oder nicht im TSC verfügbaren Fahrzeugen kenne ich gut

    Ich finde, das Fahrzeugproblem ist in der Form garnicht mehr vorhanden. EZY hat viel geholfen mit dem HC Desiro und dem 1440 Mod. Mit der Veröffentlichung des kommenden Mireo ist eigentlich fast alles abgedeckt, was man so braucht. Im Bereich Güterverkehr kann man mittlerweile selbst Exoten wie Class 66, Voith Maxima, Einheitsloks von privaten EVU, Österreichische und Schweizer Loks die nach DE rüberfahren etc. in den KI Verkehr mit reinbringen. Die Auswahl ist schier unendlich. Einer der großen Vorteile gegenüber dem TSW übrigens!


    Wiegesagt, die ersten Antworten machen mir mut, danke.

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    8 Mal editiert, zuletzt von tom87 ()

  • tom87

    Routenplaner


    Sollte hoffentlich Fernzüge abdecken. Aktuell sehe ich die Fahrplanperiode 2024 und 2025.

    Die DB hat so munkelt man wohl viele alte Archiv Links von HAFAS abgeschaltet. Ich weiß aus persönlicher Quelle, dass im Dunstkreis der Community Stellwerksim Archivversionen von Hafas für deine gefragten Perioden verfügbar waren.


    Fahrplanarchive für den Nahverkehr sind denke ich Verkehrsbund abhängig.

  • domi5599 Wiegesagt, ich glaube man könnte den Grundgedanken hinterfragen: wenn ich dir auf der Riedbahn ein Szenario erstelle: ICE Frankfurt-Mannheim. Dann stelle ich einfach in Mannheim 4 ICE´s, 2 Güterzüge und 2 Twindexx auf und lasse dir alle 5 Minuten einen davon entgegenkommen. Sitzt du dann mit Kursbuch vorm PC und regst dich auf, dass der ICE XYZ von Basel dir 5 Minuten zu früh oder zu spät entgegengekommen ist? Ich jedenfalls nicht. Also wofür der ganze Aufwand?

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    Einmal editiert, zuletzt von tom87 ()

  • Ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu, da ich ja auch schon einige Szenarien gebaut habe.

    Ich nutze den DB-Navigator auf dem Handy dort kann man unter 'Abfahrten und Ankünfte' für jeden Bahnhof sehen was dort zu welcher Zeit fährt. Ich plane dann meine Zugfahrt so, dass ich idealerweise dort bin bzw. abfahre wenn auch etwas los ist. Da das nur für den aktuellen Fahrplan funktioniert bin ich halt zeitlich immer an das jeweilige Jahr gebunden. Ob die Strecke jetzt auf den komplett aktuellen Stand ist, fällt mir persönlich erst auf, wenn sich der Fahrweg großartig geändert hat oder neue Halte hinzugekommen sind. Aber da finde ich persönlich kann man eher ein Auge zu drücken.

    Ich nutze dafür den Fahrplan im Editor, setze für jeden Halt eine Markierung dadruch weiß ich, wann der Spielerzug dort sein sollte und kann anschließend im DB-Navigator nachschauen was zu dieser Zeit an dem Bahnhof fährt. So hangel ich mich dann bis zum letzten Bahnhof durch. Somit müssen die KI Züge auch nur in dem Bereich fahren, wo sie dem Spielerzug entgegenkommen und nicht die ganze Strecke entlang.

    Anschließend fülle ich dann größere 'Lücken' ohne KI mit den Güterzügen auf.

    Wenn man allerdings 1zu1 jeden Zug so im Train Sim nachbaut, wie er planmäßig in Realität fahren soll, wird es mir persönlich zu langweilig. Deshalb gucke ich anschließend welche ich eventuell verspäten kann, damit es für das Szenario interessant wird. Meistens ist es hier am einfachsten den Spielerzug zu verspäten, dadurch rutscht der automatisch in Zeiten wo er anderen Fahrplänen in die Quere kommt. Gerade an großen Bahnhöfen kommt so eine ganze Menge zusammen, wenn man dort alles abbilden will und zusätzlich durch die Verspätungen noch weitere Züge hinzukommen.

    Somit baue ich nach 'realem Fahrplan' allerdings bastel ich mir mit Verspätungen o.ä. den Verkehr so, dass er an den passenden Stellen entgegenkommt oder auch im Weg steht ^^.


    Mir persönlich macht es Spaß alles so realistisch wie möglich umzusetzen, deshalb schaue ich mir für den Personenverkehr in der Reiseauskunft an, wie dieser Zug unterwegs ist (welche Fahrzeug und wie viele). Für den Güterverkehr nutze ich Trainspotter Videos die idealerweise nicht zu weit in der Vergangenheit liegen und baue diese dann 1zu1 nach. Wenn man natürlich weiß, wie Güterzüge realistischerweise wo unterwegs sind kann man sich so viel Zeit sparen.

    Ich spiele dann auch gerne noch mit dem Wetter rum, gerade mit AP kann man da schöne Sachen zaubern die natürlich das Szenario noch ein wenig lebendiger machen.

    Ob das jetzt jedem auffällt wann welcher Zug wo vorbeikommt ist die andere Sache (Ich persönlich mag es aber auf der Karte nachschauen zu können welcher Zug gerade an mir vorbeigefahren ist und ob dieser Verspätung hat), aber ich denke jeder sollte die Szenarien so bauen wie es einem selbst beim fahren und bauen Spaß macht.


    NACHTRAG:

    Was mir persönlich auch immer hilft ist folgendes: Geschwindigkeit von KI-Zügen im Editor präzise festlegen

    Mit den 62% statt den Standartmäßigen 75% fährt jeder Zug genau die Streckengeschwindigkeit. Dadurch passen die Fahrpläne im DB-Navigator dann auch fast punktgenau mit den Fahrzeiten im TS überein. Zudem kann man damit auch die Güterzüge auf eine realistische Geschwindigkeit bringen.

  • Hallo Szenarienbauer,


    hier meine kurzen Gedanken zum Thema. Ich bin kein Szenarienbauer und wenn ich welche erstelle sind sie nur für den eignen gebrauch. Mal ehrlich Ihr macht beim erstellen von Szenarien manchmal daraus eine Wissenschaft. Ich glaube 95%, der User vielleicht auch mehr kennen noch nicht einmal den Fahrplan im Personen- bzw. Güterverkehr vor ihrer Haustür sprich in ihrer eigenen Gegend. Bei Personenzügen könnte es etwas anders sein (durch den DB-Navigator). Wenn ich mich immer an die Vegetation von Führerstandsmitfahrten halten würde, würde ich verzweifeln a) wegen der Vielzahl der Vegetation, b) unterschiedliche Baumarten, die es noch gar nicht in den TSC geschafft hat und c) die Jahreszeiten Winter sowie Sommer und zum Schluss muss die gewisse Baumgruppe oder ähnliches auch fast noch genau am selben Kilometer gesetzt werden.


    Ich ziehe den Hut und es ehrt euch, dass Ihr versucht der Realität so nah wie möglich zu kommen. Dann müsste auch Tag für Tag die Güterwagenreihung geändert werden. Zum Beispiel müsste das neue Szenario für den ICE1073 (ICE1) nach Berlin Südkreuz für die Strecke Inselbahn Rügen Stralsund - Saßnitz v2.0 geändert werden. Den der 13teilige ICE1 passt/e noch nie in das Bahnsteiggleis 2 im Ostseebad Binz. Der ICE1 verkehrt nur als 10teilige Garnitur.


    Um es kurz zu sagen wie fetthuhn schon schrieb, jeder sollte für sich Szenarien bauen wie er es mag und wie es jeden Spaß macht und wie es bei den Usern ankommt. In diesen Punkt gibt es zu wenig Rückmeldungen, leider. Ich fahre sehr gerne kurze Szenarien, wo ich nicht all zuviel repaints mit installieren muss. Hier muss ich ein großes Dankeschön an Matthias0710 aussprechen. Die meisten repaints müssen nur einmal installiert werden, da sie meistens immer wieder zum Einsatz kommen. Von erstellten Szenarien in mehreren Teilen bin ich kein Freund, wo ich erst ein anderes Szenario öffnen muss um das eigentliche dann starten zu können ohne das es gleich abstürzt. Aber gut, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Für mich muss nicht alles zu 90% an die Realität heran, dass geht Gott sei Dank auch nicht. Ich wäre für mehr kürzere Szenarien aber das waren nur meine Gedanken zu diesem Thema.


    Gruß

    Bahnfreak

  • Da ich gerade am Handy schreibe mal nur eine kurze Antwort von mir. Ich nutze beim erstellen von Szenarien das "Zugradar". Da suche ich mir den Wochentag, den Zug und den Bahnhof aus und verfolge den Lauf des Zuges. Jeder entgegen kommende Zug wird dann ein bis zwei Haltepunkte vorher mit der jeweils angegebenen Abfahrtszeit auf die Gleise geschmissen und kommt einem dann schön entgegen. Ist dann natürlich nur für aktuelle Fahrpläne geeignet.

  • Naja - ich bin da wahrscheinlich dann schon eher einer der "Verrückten", wenn ich ein Szenario baue, möchte ich es möglichst genau bauen. Was gerade bei Rangieraufgaben schon schwer sein kann mit dem Dispatcher, besonders wenn man auf eingleisigen Strecken unterwegs ist und diese kreuzen muss. Ich suche mir auch die Züge aus Fahrplänen raus und schreibe mir da alles klein auf in einer Text Datei, was für Züge um die Zeit da als KI rum fahren. Das alles aus Kursbücher, die ich mir tatsächlich auch gekauft habe. Gerade vor 2010 findet man sonst kaum Möglichkeiten beim Nahverkehr genauer nachzubauen.

    https://www.eisenbahnbuecher-online.de/

    Da bekommt man gebrauchte (Kurs-)Bücher recht kostengünstig.

    Ich würde eher sagen, der Dispatcher ist eigentlich der einzige, der mich derzeit eher ärgert und mich dazu bringt kein Szenario gerade fertig zu stellen... Was auch gerade bei dem Marschbahn Update gerade bei mir bisschen Probleme macht.

  • Ich gehe grundsätzlich wie fetthuhn vor. Schaue bei manchen Zügen wann wo wie viel los ist und pick mir da einfach einen Zug als Spieler raus. KI bau ich dann soweit es möglich ist so ungefähr nach realem Fahrplan, weil es einfach am einfachsten für mich ist. Ich muss nicht überlegen wo klatsch ich jetzt welchen Personenzug hin und was für einen nehm ich. Das geht für mich persönlich mit Fahrplan einfach schneller.

    Güterzüge bau ich da frei Schnauze wo es mir grad gefällt und ne Lücke ist. In all den Jahren hat sich noch niemand beschwert, dass dort ein KI Zug zu früh oder zu spät fährt oder ein privates Güter EVU dort nicht fährt.

    Also mach ich mich jetzt auch nicht verrückt bei sowas.


    Für die Fahrzeiten find ich den Trassenfinder von InfraNoGo ganz hilfreich. Dadurch kann ich mir meine Fahrzeiten bspw. für Fernverkehr relativ einfach nehmen und entsprechen den Gegenverkehr ohne hin und her platzieren. Die Zeiten stimmen Grundsätzlich auch mit den Zeiten im TS +- 1-2 Minuten im Durchschnitt.


    Ganz zum Schluss spiel ich noch mit Triggern oder dem AP Wetter rum (wobei der mehr schlecht als recht läuft, wenns gescriptet ist)


    Was mich nur extrem stört, ist das die alte Hafas Fahrplanauskunft weg vom Fenster ist. Die war sehr übersichtlich und indiviudell anpassbar. Find ich bei der neuen jetzt eher weniger.


    Aber wenn es außerhalb der aktuellen Fahrplanperiode sein soll, kommst du um Kursbücher nicht rum, weil bei Grahnert auch nur der Fernverkehr gelistet ist und dort viele, aber auch nicht alle Züge und NV eben überhaupt nicht.

  • Nun ich denke mal da gibt es auf beiden Seiten (Erbauer und Spieler) verschiedene Lager. Ich nenn sie mal die peinlich genauen und die eher Légèren.


    Meiner Meinung nach sollten beide Seiten Platz haben. Ich für meinen Teil sehe mich eher auf der Seite der Spielenden und Légèren. Mir macht das Fahren verschiedenster Züge auf verschiedensten Strecken Spass und ich bin daher eher "anspruchslos". Wenn dann noch im KI was los ist, egal ob real oder fiktiv, dann fühl ich mich wohl. Für die Realisten unter euch ist das wohl überhaupt nicht nachvollziehbar und ich kanns auch verstehen. Dazu muss ich sagen, dass ich auch dankbar bin gibt es Realisten und weiss eure Arbeit und euer Engagement sehr zu schätzen. Ist ja nicht gerade ohne, all die Fahrpläne und Zugreihungen zu studieren und dann realistisch nachzubauen. Und all diejenigen die noch Zusätze wie ZZA's und LF's und Umleitungen und was der Geier auch immer noch einbauen, setzen dem Realimus noch einen oben drauf.


    Oftmals ist der Realismus aber auch ein Gegner der Performance im TS. Also wenn man Frankfurt Hbf oder Maschen oder auch den Zentralen Verschiebebahnhof in Wien Kledering beispielsweise realistisch vollpacken tät, käme der TSC schon merklich ins "Husten". Darum finde ich die Senariobauer cool, die da einen gesunden Mix finden. Mit den vielen tollen Repaints für Loks, Triebfahrzeuge oder Wagons macht es das Bauen ja schier grenzenlos.


    Trotz allem muss man aber sagen, es ist und bleibt ein Spiel. Deshalb finde ich es jeweils schade, wenn sich ein neuer Szenariobauer hier im TSC versucht, sein Bestes gibt und dann wird sein Szenario "zerfleischt" was alles nicht passt oder richtig ist. Nicht selten sind dann auch noch herabwürdigende Kommentare mit dabei. Ich denke, da könnte man seine Kommentare auch einfach einmal nur denken und nicht gleich als "Zuggott" auftreten. Oder man bietet konstruktive Hilfe an, dass würd ich dann Service nennen. Es gibt zweifelsohne sehr gute Szenarioerbauer und an ihnen kann man sich orientieren. Aber auch sie haben einmal klein und ohne Background angefangen - das sollte man immer vor Augen haben. Und die grössten Kritiker sind ja oftmals die, die im TSC überhaupt noch nie etwas gebaut, gerepaintet oder geupgraded haben - dass wissen wir ja mittlerweilen auch. ;)

    Also - ich schliess meine Gedanken mit einem grossen Dankeschön an alle die Szenarios bauen, egal welcher Art. Ihr erweckt den TSC zum Leben und ihr sorgt für Spass und Spannung. Danke, dass ihr das macht!

  • Für mich ist ein Qualitätsindikator, aber oft wird leider nicht gross darauf geachtet: Wenn Güterzüge etwas realitätsnah dargestellt werden, sprich nicht einfach die dreissig-Wagen-Preloads nutzen, sondern etwas Vielfalt und Abwechslung. Klar gibt es viele Ganzzüge, aber auch da muss es nicht zigmal der exakt gleiche Wagen sein. Selbst wenn nur das Verkehrspack von 3DZug zum Einsatz kommt, dank den zahlreichen Varianten und Repaints gibt’s auch da viele Möglichkeiten für etwas Abwechslung und gleichzeitig mehr Realismus. (Aber bitte bei den Wagenhälften bei Wagen mit Mitteldrehgestell trotzdem darauf achten, dass die zwei Teile zusammenpassen, da hört der Spass wirklich auf 8o )