FDP und Grüne wollen Bahn zerschlagen
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Finde ich einen guten Ansatz. Ein Konzern, der die Aufgabe hat die Züge in Deutschland zu betreiben und stattdessen deutsche Steuergelder, die in die Infrastruktur fließen sollen, ins Ausland investiert…
Die Deutsche Bahn macht alles andere zuverlässiger als Schienenverkehr in Deutschland.
Da der Konzern seit Jahren keinen wirklichen Kurs verfolgt und sich Jahr für Jahr um mehrere Milliarden verschuldet, kann ich nachvollziehen, warum FDP und Grüne sich für die Zerschlagung des Konzerns aussprechen.
Ist ja scheinbar der letzte Ausweg.
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"Zerschlagen" ist ja auch mal wieder ein ziemlich negativer Kampfausdruck...
Mir persönlich gefällt daran besonders gut, dass die Infrastruktursparte klar abgegrenzt wird und diese dann mehr dem Gemeinwohl dienen kann, während der Betrieb sich dann gleichzeitig profitabler ausrichten kann, um nicht jedes Jahr immer neue Schulden anzuhäufen.
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Mir gefällt daran gar nix. Es wird nur noch beschissener als es sowieso schon ist. Betrieb und Netz gehören zusammen und nur so kann die Bahn sich vernünftig aufstellen. Diese Trennerei führt zu gar nichts außer das sich wieder die Taschen gefüllt wird. Aber mal schauen wie groß das gejammer wird, wenn Fernverkehr wirklich gewinnbringend fährt, dann gibt es nämlich ziemlich viele Strecken die in die Röhre schauen siehe pläne Mehdorn. Die Bahn wird niemals gewinnbringend sein das sollte inzwischen auch der letzte verstanden haben ;).
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Die Bahn wird niemals gewinnbringend sein das sollte inzwischen auch der letzte verstanden haben ;).
Genau deswegen wollen die doch die Infra in Bundeshand bringen. Weil es dann nicht mehr gewinnbringend sein muss. Und dann können endlich auch die Privaten gewinnbringend darauf rumfahren, weil es dann wohl einfach billiger wird das Netz zu nutzen. Das ist aus meiner Sicht doch die Intention dahinter. Ob Die Bahn dann gewinnbringend FV macht oder nicht, ist doch dann deren Problem. Die Konkurrenz wird denen schon zeigen, wo sich die Preise für den Fahrgast anzusiedeln haben. Dort ist Wettbewerb wirklich wichtig, weil es viel zu teuer ist Bahn zu fahren (aus Sicht der Fahrgäste natürlich, die sollen ja vom Auto auf die Bahn umsteigen was aber nix wird bei den Preisen).
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Die Trennerei heißt ja nicht zwingend, dass der operative Fernverkehr nicht subventioniert wird. Ich glaube, es geht eher darum, dass man die Infrastruktur aus dem Gewinnstreben rausnehmen möchte, damit das Netz überall als "Grundausstattung" verfügbar ist. Dass der private Netzausbau nicht funktioniert, sieht man ja gut am schnellen Telefonnetz, das da, wo es sich nicht lohnt, eben privatwirtschaftlich organisiert nicht ankommt. Bei der Bahn ist dann eben umgekehrt der Abbau des Netzes das Problem, was gestoppt werden muss.
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Tja Maik Goltz wenn es ja so wäre das man im Personenverkehr Gewinn erwirtschaften kann, dann frage ich mich warum es so wenig Konkurrenz im Fernverkehr gibt. Das Netz ist offen jeder kann darauf Trassen anmelden nur wie man sieht geht der großteil der Wettbewerber pleite. Flixtrain ist momentan im FV der einzige größere Konkurrent, und das auch nur weil es durch den Busverkehr quer subventioniert wird. Man könnte eigtl meinen das selbst der letzte inzwischen verstanden hat das durch "Wettbewerb" auf der Schiene nichts günstiger wird zumindest im Personenverkehr. Die Bahn hat einen Fahrplan und es kann nur ein Zug zu einer bestimmten Zeit fahren. Das heißt die Auswahl ist hier nicht so einfach wie bei gehe ich heute zu Lidl oder zu Aldi. Ich wage zu bezweifeln das es bei der Bahn dann überall einen 15min Takt gibt damit der Kunde zwischen einem der vier Zuganbieter wählen kann.
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Aber wenn die Trassenpreise fallen, weil das Netz keinen Gewinn mehr erwirtschaften muss, dann können auch als letztes Glied in der Kette die Fahrpreise fallen. Ob die Überlegung in der Praxis aufgeht, ist nochmal eine andere Frage.
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wenn es ja so wäre das man im Personenverkehr Gewinn erwirtschaften kann, dann frage ich mich warum es so wenig Konkurrenz im Fernverkehr gibt
Weil die Konkurrenz praktisch gesehen im Vergleich deutlich teurer auf der gleichen Infrastruktur unterwegs ist. Die Bahn "zahlt" zwar auch für die Nutzung, aber seien wir doch mal ehrlich, das ist doch Augenwischerei. Die Privaten zahlen aber den vollen Preis und das ist eben dann doch zu viel scheinbar als dass man es gewinnbringend und auf Dauer anbieten könnte. Kostet das Netz in der Nutzung weniger, oder gar nichts weil vollsubventioniert vom Staat, dann ist auch deutlich mehr Wettbewerb zu erwarten. Dass man die Fahrpläne entsprechend handhaben muss ist klar. Reicht die Infra nicht aus, muss man sie eben ausbauen. Das machen andere Länder auch so. Nur in Deutschland braucht es 30 Jahre um 20km Eingleisigkeit zu planen (nicht etwa zu bauen, das dauert nochmal 10 Jahre extra).
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Dann muss man ausbauen?? Die Fahrgastzahlen geben es doch gar nicht her vier Fernverkehrsanbieter paralel fahren zu lassen. Klar die böse DB Netz nimmt den Privaten viel mehr ab als den DB eigenen. Das ist lächerlich es wird das selbe bezahlt von jedem EVU, muss sogar. Ansonsten bitte mal eine meldung an die BNetzA. Natürlich muss man seine Behauptungen da auch belegen können, was diese Fraktion die das behauptet schuldig bleibt zu tun. Die Trassengebühr soll also niedriger werden und wie das? Also soll der Steuerzahler noch mehr zahlen um die Infrastruktur zu finanzieren, damit einige wenige Privatunternehmer sich dann die Taschen füllen können? Ausbauen ja aber nicht weil wir einen Wettbewerb auf der Schiene erzwingen wollen, sondern eben nur da wo es Auslastungstechnisch sinnvoll ist.
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Mach es halt besser/anders/was auch immer. Ich werde mich bestimmt nicht mit dir streiten um Dinge die mich überhaupt nicht wirklich tangieren. Ich fahre kaum Bahn (und auch kein Auto). Aber als Steuerzahler bezahle ich so viel Dinge von denen ich nie was sehe, da wäre das Netz der (Bundes)Bahn schon etwas wo ich sagen würde, dass das ok ist. Ich zahle für Straßen auf denen ich nicht fahre und für Fernsehen das ich nicht schaue. Also wat solls.
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Als Tf im Cargo ist man stark abhängig von den regelmäßig fahrenden ICE für Gastfahrten....wenn das Angebot minimiert wird, bekommen wir ein Problem. Das kann auch kein normaler Fahrgast gut finden, wenn FV nur noch auf Gewinne ausgerichtet wird.
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Der Ansatz sollte anders sein:
Die Bahn sollte eher KEINEM Wettbewerb unterliegen, und ein rückverstaatlichter "Konzern" (Umkehr der Bahnreform von 1994, nur halt mit einer Bahngesellschaft) sollte komplett unter Kontrolle der Legislative stehen. Auslandsgeschäfte sollten verboten werden, alle im Ausland stationierten Geschäftsbereiche sollten abgetreten werden, und man sollte sich wieder rein auf die Bahn im Land kümmern.Was die Bahn AG in den letzten Jahrzehnten veranstaltet hat, ist scheiße, aber erwartbar, wenn man das politische Ziel äußert, die Bahn an die Börse zu bringen. Man hätte die Reichs-/ und Bundesbahn auch in eine GmbH oder in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführen können, oder dergleichen. Aber nein, heute wundert man sich, dass alles den Bach runter geht.
Die Eisenbahn sollte, genauso wenig, wie Straßenwesen, Wasser-, Energieversorgung und Telekommunikation ein Gegenstand von Wettbewerb sein. Ich bin für die komplette Rückabwicklung von Bahn- und Postreform.
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Eine Abtrennung des Netzes vom Konzern in eine vom Bund betriebene gemeinnützige Gesellschaft kann durchaus am Ende Vorteile für alle bringen - genau wie auch Nachteile, weil das System nun mal eigentlich nur "zusammen" funktioniert.
Meine Hauptsorge ist die Zeit, in der eine solche Abkopplung ablaufen würde. Wir hängen bei Modernisierung, Instandsetzung und Ausbau jetzt schon Jahre und Milliarden hinter dem Bedarf her. Wenn wir jetzt noch Jahre vergeuden, bis die DB Netz vom Eigentümer getrennt und der Laden sich neu organisiert hat, hat am Ende kaum einer etwas gewonnen.
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Wir hängen bei Modernisierung, Instandsetzung und Ausbau jetzt schon Jahre und Milliarden hinter dem Bedarf her.
Den Rückstand holt man aber in absehbarer Zeit nicht mehr auf. Daher besser jetzt als zu warten, bis sich die Bahn mit 35.000.000.000€ verschuldet hat...
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Nun ja wenn ein Ticket, wie bei Flixtrain nur 10 euro zB kostet, dann hat das auch folgen für die Belegschaft und co. Bezahlung zum Beispiel.
Ich fahre in knapp zwei Wochen nach Stuttgart für zwei Tage. Pro Tag mit hin und rückfahrt um die 50 Euro. Früher was mindestens doppelt so teuer.
Ob das vorhaben gut oder schlecht ist, das glaube ich sieht man eher in ein paar Jahren.
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Mehr Entmischung wird keine Vebesserung bringen, man siehe das Eisebahnbudesamt mit ihren 76cm Bahnsteigen, obwohl alle anderen Länder 55cm haben.
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Die Tagesschau hat mittlerweile auch einen (immerhin kostenlosen) Artikel verfasst: https://www.tagesschau.de/wirt…tung-kontroverse-101.html
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der Laden sich neu organisiert hat
Für dich zur Info die letzte Neuorganisation intern hat gerade erst statt gefunden. Da sind eigentlich nur die Leitungsebenen neu zu verknüpfen und der Rest kann autark weiter laufen. Wichtiger sind dabei Themen, die Konzernübergreifend sind. Dazu zählen u.a. Freifahrten, Gastronomie, Vergünstigungen in anderen Bereichen, Personalorganisation, etc.
Betrieb und Netz gehören zusammen
Ja im täglichen Betrieb gehören sie zusammen, aber nicht am Markt. Wer EIU und EVU zugleich ist kann bereits aus Prinzip nicht unvoreingenommen sein. Das wurde eigentlich schon zur Zeit der Bahnreform 94 erkannt und bis heute nicht final umgesetzt. Mittlerweile drängt in diesem Bereich aber auch das EU Recht und der Markt selbst darauf diesen Missstand zu korrigieren. Es ist auch schon lange bekannt, dass durch diese Aufspaltung Regio, Fernverkehr und Cargo noch mehr unter Druck geraten werden. Aus diesem Druck heraus entsteht ein größerer Zwang zur Neuaufstellung der Unternehmen um mit neuen Produkten, Ansätzen und Energie bei der Umsetzung eine wirtschaftlichere Position zu erreichen. Dieser Zustand ist im Interesse der Gesellschaft und selbst wenn dann in einigen Regionen seltener ein ICE hält ist erstmal das Gesamtbild zu betrachten und danach der Blick auf solche Punkte zu legen. Wie man am Beispiel Flixtrain, Nightjet und dem Güterverkehr sieht gibt es genug Akteure im Markt, die auf genau solch eine Lücke warten um sie zu nutzen und den Markteintritt zu wagen.
Ich kann die Aufspaltung nur unterstützen. Die Eisenbahnerfamilie bleibt schließlich trotzdem eine Familie und wird nicht auseinander gerissen. Im Zweifel betrifft es mich persönlich auch, aber da kann ich mit umgehen.
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Eine Auftrennung von Netz und Fahrbetrieb halte ich grundsätzlich für Sinnvoll, jedoch nicht die weiterführen geplante Zerschlagung des Konzerne mit Filettierung und Verkauf der verschiedenen Unternehmen. Insbesondere der von der FDP geplante Verkauf von Schenker und die Zerlegung des FVs halte ich für Katastrophe. Klar, beim Fernverkehr läuft sicher nicht alles gut, aber was spricht dagegen, dieses Unternehmen unter Kartellauflagen beisammen zu lassen, bzw. wie will man das ohne gravierende Nachteile zerlegen?
Das im Tagesschauartikel angesprochene System mit 2 getrennten, aber nachwievor staatlichen Unternehmen für Fahrbetrieb und Netz halte ich für sinnvoller. Den privaten Konkurrenten steht es ja dennoch frei einzusteigen, im Nacht Verkehr gibt's eh keine/kaum Konkurrenz und was spricht für Flixtrain dagegen seine low cost Züge Auf den Hauptstrecke auszuweiten wenn sie doch überlegen sind?
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