Zugunglück Oberbayern: Wie ein Zugsicherungssystem ausgeschaltet werden kann

  • Hallo,


    in diesem kurzem Video auf http://www.zeit.de zeigt ein wissenschaftlicher Mitarbeiter von der TU-Berlin welche Handgriffe zum Umgehen des Sicherungssystem PZB im Stellwerk notwendig sind und das diese einzelnen Schritte mitgelogt werden, also hinterher nachvollzogen werden können.
    Interessant in diesem Zusammenhang war ein völlig neues Wort für mich: Term Weichenumlaufkette!


    Weichenumlaufkette ist vielleicht im TS umgesetzt worden in der Weichen- und Signallogik, werde ich mich mal schlau machen - google ist mein Freund!


    Grüße

  • welche Handgriffe zum Umgehen des Sicherungssystem PZB im Stellwerk notwendig sind...

    Kein Mensch umgeht hier die PZB *achtung* Diese ist nach wie vor genauso aktiv als ob das Signal grün wäre, mit dem Unterschied das der 2000hz Magnet nun scharf ist, was er bei Hp1 oder 2 nicht wäre...

  • Also der TS kennt soetwas wie Weichenumlaufketten nicht. Der stellt so wie er es gerade braucht und deshalb ist etwas wie Flankenschutz nicht umsetzbar... Fachbezogen heißt es nichts anderes, als das ich beim einstellen einer Fahrstraße durch gleichzeitiges drücken der Start und Zieltaste ein automatisches stellen der zugehörigen Weichen auslöse. Wenn diese Funktion ausgeschaltet ist müsste man jede Weiche einzeln umstellen. Diese Weichenumlaufkette hat meines Wissens nach aber nichts damit zu tun ob man ein Ersatzsignal einschalten kann oder nicht.


    Wie @Matthias J. aber auch schon erwähnt hatte umgeht man das System der PZB nicht.

  • Die Weichenlaufkette ist, wenn mich nicht alles täscht, dafür da, dass du als FdL z.B. nur von Signal A zu Signal B "drücken" musst und die Weichen stellen sich dann entsprechend automatisch. Ohne musst du jede einzelne Weiche manuel mit der WUT (Weicheunumlauftaste) stellen und das Signal kommt erst auf Fahrt, wenn alle Weichen zwischen A & B richtig "liegen".

  • Wichtig in diesem Beitrag ist denke ich der letzte Abschnitt...


    "Es ist eine bewusste Bedienhandlung" die durch den Fdl ausgeführt wird. Das Zählwerk ist letztlich für den Staatsanwalt relevant, da jede Bedienung der Taste durch den Fdl begründet werden muss (schriftlich) im sogenannten Nachweis der Zählwerke.


    Ist doch bekannt und du weißt doch genau, wie das gemeint ist!


    Klar ist das bekannt, aber ein Lokführer könnte auch ohne eingeschaltetes Ersatzsignal durch drücken des Befehltasters am Signal vorbei fahren...

  • Dachte das Thema ist solang Tabu, bis der wahre Grund geklärt ist? *denk*
    Aufjedenfall ein nettes kurzes Video zum Thema "Unregelmäßigkeiten im Bahnbetrieb" - Danke für den Link.


    PS: Evtl. Überschrift in "Wie ein Zugsicherungssystem umgangen werden kann" anpassen.


    Gruß

  • Wenn diese Funktion ausgeschaltet ist müsste man jede Weiche einzeln umstellen. Diese Weichenumlaufkette hat meines Wissens nach aber nichts damit zu tun ob man ein Ersatzsignal einschalten kann oder nicht.

    Doch hat sie. Ohne gesperrte Weichenlaufkette kriegst du bei allen Bauformen bis zum S60 das Ersatzsignal nicht an. Ab S 600 und neuer kann man, wenn die Fahrstraße festgelegt ist teilweise das Zs1 ohne gesperrte Laufkette ziehen.


    Ist doch bekannt und du weißt doch genau, wie das gemeint ist!Wie hättest du denn diesen Umstand in Kurzform anders / besser beschrieben?

    Das Video ist inhaltlich absolut korrekt, blos die Zeit hat mal wieder Blödsinn druntergeschrieben.

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  • Also wie @Barrett schon sagte ist das sperren der Weichenlaufkette eine technische Voraussetzung beim SpDr60 Stellwerk um ein Zs1 bedienen zu können. Die PZB kann vom Stellwerk aus gar nicht bedient werden die schaltet sich mit dem Signalbild aus oder ein. Wenn die Weichenlaufkette gesperrt ist stellen sich die Weichen beim Einstellen einer Fahrstraße nicht mehr selbsttätig um was sogar in Störungsfällen sehr wichtig ist! Die Weichen müssen dann mit der WGT (Weichengruppentaste) und der WT (Weichentaste) einzeln umgestellt werden wenn sie sich nicht in der richtigen Lage befinden.

  • nun ist es leider amtlich.


    Was bereits mehrfach in der Presse spekuliert wurde, ist heute durch die Ermittler in einer Pressekonferenz bestätigt. Der Fahrdienstleiter verursachte das Zugunglück von Bad Aibling durch absichtliches ausstellen von Signalen, allerdings kein Vorsatz.


    Oberstaatsanwalt Wolfgang Giese in dem oberbayerischen Kurort. "Hätte er sich regelgerecht - also pflichtgemäß - verhalten, wäre es nicht zum Zusammenstoß der Züge gekommen."


    Was für eine schreckliche Aussage und deren Hypothek, mit der dieser Mann und seine Familie und die Opfer Hinterbliebenen nun weiterleben müssen.


    http://www.spiegel.de/panorama…ugunglueck-a-1077660.html

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  • Die Frage ist eher warum das der Fahrdienstleiter gemacht hat. Wir werden die Untersuchung weiterhin abwarten müssen denn ohne weitere Details wird man zu keinem vernünftigen Ergebnis kommen.
    Ohnehin steht uns als Hobbyeisenbahner gar nicht zu da ein vorschnelles Urteil zu bilden.

  • Aber das kann wohl kaum der Grund gewesen sein, dass er die zwei Züge aufeinander zufahren lässt. So eine Situation wird es wohl schon öfter gegeben haben. Außerdem sollte auch dem Fdl. einleuchten, dass die Verspätung nicht weniger wird, wenn zwei Züge auf dem gleichen Gleis aufeinander zufahren.
    Ich bin wirklich gespannt, was da noch kommt!

  • @143er Solange du keine internen Dinge preis gibst kannst du das sicherlich tun, aber glaube mir ich bin seit letzter Woche sehr zurückhaltend geworden!


    @Ludmilla-Fan Diese Aussage stützt sich auf nichts als Spekulationen, daher empfehle ich solchen Quatsch nicht all zu ernst zu nehmen...

  • Einer der Züge hatte 4 min Verspätung darauf hin hat der Fahrdienstleiter in Bad Aibling Ersatzsignal gegeben um nicht noch mehr Verspätung zu bekommen.

    Entschuldige mir bitte die Wortwahl, aber denkt man sich auch was bevor man sowas schreibt? Welchen Sinn soll es haben zwei Züge aufeinander zufahren zu lassen um "Verspätung abzubauen". Glaubst du wirklich der FDL hat geglaubt der lieber Herrgott legt ihm da noch ein Gleis dazwischen oder wie darf man sich das vorstellen?
    Wenn ein Fluglotse noch einen Flieger eine Piste kreuzen lässt während ein anderer bereits landet dann lass ich mir das einreden (obwohl es auch hier grob fahrlässig wäre). Aber ein FDL soll zwei Zügen aufeinander zufahren lassen? Der müsste schon auf harten Drogen gewesen sein um sowas zu glauben, also bitte schreib sowas nicht mehr: Schwachsinn!


    @Matthias J. Spekulation ist gut, das ist (wer auch immer das behauptet) purer Blödsinn.

  • Entschuldige mir bitte die Wortwahl, aber denkt man sich auch was bevor man sowas schreibt? Welchen Sinn soll es haben zwei Züge aufeinander zufahren zu lassen um "Verspätung abzubauen". Glaubst du wirklich der FDL hat geglaubt der lieber Herrgott legt ihm da noch ein Gleis dazwischen oder wie darf man sich das vorstellen?


    Entschuldige du bitte mal meine wortwahl,aber bevor du ihm antwortest solltest du dich vielleicht erst mal informieren, das geht übers internet, Nachrichten schauen oder was auch immer!Ja ein Zug hatte 4min verspätung,in Abling stand ein Zug mit verspätung und dießem hat er die Fahrt gewärt, obwohl das Signal eigentlich Rot zeigte!Also bitte überleg einfach bevor du schreibst, ich bin dafür im Gedenken und im sinne der Opfer hier dießen Thread zu schließen!


    Leider hab ich LRS , ich versuchs ja, aber es klappt nicht immer, bitte um Nachsicht!

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