neue Grafikkarte oder auch nicht --> Graka backen


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  • Naja, ich mache nun seit ich 15 jahre alt bin Elektroniklöten.
    Auch SMD-Löten habe ich schon gemacht. Daher halt diverse Bedenken meinerseits, was Erschütterungen angeht.


    Es ist ja so... Ziel dieser Operation ist es ja nicht, dass sich ein kaputtes bauteil durch Zauberhand wieder repariert, sondern dass sich eine sogenannte Kaltlötstelle durch Erhitzen wieder zu einer gut leitfähigen Lötstelle verbindet. Das bedingt aber, dass der Lötzinn durch Hitzeeinwirkung verflüssigt werden muss. In dem Augenblick, wo das Lötzinn aber den Aggregatzustand "flüssig" aufweist, ist das alles eine sehr empfindliche Geschichte, die vielleicht nicht zu einem Heruntertropfen führt, aber ihrerseits vielleicht zu einem Verrutschen bei starker Erschütterung/Stößen (bei schweren Bauteilen) oder aber wieder zu neuen kalten Lötstellen an anderer Stelle führt.
    Lötzinnn kann ja nur dann seine volle Leitfähigkeit entfalten, wenn die Moleküle dieser Legierung ein möglichst homogenes Kristallgitter bilden (es soll glänzen und nicht matt sein). Und dies kann bereits durch leichte Vibration während des Anziehens gestört werden.
    So meine bedenken hierbei. Eine Dämpfung gegen Erschütterungen/Vibrationen aller Art halte ich für unabdingbar. Aber das muss natürlich jeder selber wissen :)

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

    2 Mal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Wieso acetonfrei? Mir wäre neu, dass Aceton den Heatspreader, der normalerweise auf Aluminium- oder Kupferverbindungen basiert, angreifen sollte.

    stand irgendwo.. ^^
    Kupfer überträgt Oxidationsäquivalente auf Reduktionsmittel wie Aceton, indem es zuerst selbst zu Kupferoxid oxidiert wird und dann seinen Sauerstoff auf das Aceton überträgt.
    Das Belegen mit Sauerstoff färbt die Oberfläche dunkel (Bildung von Cu-Oxiden). Die anschließende Reaktion mit Aceton lässt das Kupfer wegen der Abgabe des Sauerstoffs blank werden und aufgrund des Freisetzens der Oxidationsenergie von Aceton hell aufglühen.

  • Fast jeder hat doch inzwischen irgendein hitzebständiges Geraffel aus Silikon zuhause rumfliegen. Z.B. Backformen, Plätzchenformen, Auflaufform-Deckel, etc etc...
    Daraus kann man sich eine optimale Unterlage für sowas basteln.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

    Einmal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Unsere sind auch aus Metall
    Ich mag das Silikonzeug eigentlich nicht. Trotzdem fliegt hier so'n Kram rum irgendwo :)


    Wir haben sogar noch eine Rodon-Form aus Guss!
    Die hüte ich wie meinen Augapfel.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • [...] reinen Alkohol [...]

    Den du so für den häuslichen Gebrauch nicht erhalten wirst. Wie gesagt, es ist von der Wärmeleitpaste abhängig und oftmals sollte man aufgrund der öligen bzw. pastigen Konsistenz der WLP kein Lösungsmittel benötigen.

    Es ist ja so... Ziel dieser Operation ist es ja nicht, dass sich ein kaputtes bauteil durch Zauberhand wieder repariert, sondern dass sich eine sogenannte Kaltlötstelle durch Erhitzen wieder zu einer gut leitfähigen Lötstelle verbindet. Das bedingt aber, dass der Lötzinn durch Hitzeeinwirkung verflüssigt werden muss. In dem Augenblick, wo das Lötzinn aber den Aggregatzustand "flüssig" aufweist, ist das alles eine sehr empfindliche Geschichte, die vielleicht nicht zu einem Heruntertropfen führt, aber ihrerseits vielleicht zu einem Verrutschen bei starker Erschütterung/Stößen (bei schweren Bauteilen) oder aber wieder zu neuen kalten Lötstellen an anderer Stelle führt.
    Lötzinnn kann ja nur dann seine volle Leitfähigkeit entfalten, wenn die Moleküle dieser Legierung ein möglichst homogenes Kristallgitter bilden (es soll glänzen und nicht matt sein). Und dies kann bereits durch leichte Vibration während des Anziehens gestört werden.
    So meine bedenken hierbei. Eine Dämpfung gegen Erschütterungen/Vibrationen aller Art halte ich für unabdingbar. Aber das muss natürlich jeder selber wissen :)

    Man kann es auch leicht übertreiben... Es ging hier lediglich um eine Grafikkarte, die sowieso schon keinen Gewährleistungsanspruch mehr hatte und da sind homogene bzw. heterogene Gitter reichlich irrelevant. Aber es ist wie du sagst, denn jeder muss es selbst wissen.

    stand irgendwo.. ^^ Kupfer überträgt Oxidationsäquivalente auf Reduktionsmittel wie Aceton, indem es zuerst selbst zu Kupferoxid oxidiert wird und dann seinen Sauerstoff auf das Aceton überträgt.
    Das Belegen mit Sauerstoff färbt die Oberfläche dunkel (Bildung von Cu-Oxiden). Die anschließende Reaktion mit Aceton lässt das Kupfer wegen der Abgabe des Sauerstoffs blank werden und aufgrund des Freisetzens der Oxidationsenergie von Aceton hell aufglühen.

    Diese Reaktion ist mir bekannt und das ist auch alles schön und gut, jedoch greift Aceton trotzdem ohne äußere Energiezufuhr keine Kupfer- und Aluminiumverbindungen an, da als erstes die entsprechende Aktivierungsenergie aufgebracht werden muss und es sich um eine exergonische Reaktion handelt. Es wird also gar nichts passieren, wenn du Aceton verwendest, denn nach der Reinigung wird der restliche Aceton einfach verdampfen. Davon abgesehen wird dein Heatspreader auch nicht hell aufglühen, da diese Reaktion bei der von dir genutzten Quelle an einer Spirale durchgeführt wird. Übrigens mit externer Energiezufuhr durch einen Bunsenbrenner, was du sicher wüsstest, wenn du dich allumfassend mit dem Thema beschäftigt hättest. Ganz davon abgesehen, dass diese schulische Chemie nichts mit der Realität zu tun hat, da ist man nämlich schon so weit, dass man entgegen der Vorstellung des 18. und 19. Jahrhunderts Redoxreaktionen aufgrund von Elektronenübertragungen und nicht aufgrund von der Übertragung von Oxidationsäquivalenten und Sauerstoff erklärt. Keine Ahnung von Chemie, aber dann hier solchen Unsinn erzählen.

  • Nach einem gefühlten fast ganzen leben in der Metallindustrie und Hobbyelektronik kann ich über eure Debatten eigentlich nur lachen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Chemiker der uns das noch mal im Detail erklären kann wie genau das mit dem Blödsinn ach Lotzinn und deren Temperatur auf sich hat. Wenn möglich auch noch eine Analayse über die Stoffe die eventuell Säruebildend oder gar Ätzend sind
    Aber sonst ist ja scheinbar alles in Ordnung oder? *hilfe*


    Edit.....


    Selbst über eine blöde dusselige Garafikarte die im Backofen landet wird wieder ein riesen Film gemacht. Vibrationen vom Lüfter des Ofens *haumichweg* völlig Latte weil von der eigentlichen Schmelztemperatur noch weit entfernt.
    Wenn diese erreicht ist dann ist die Karte als solches ohnehin Schrott weil sich die Komponenten die verbaut sind schon verabschiedet haben.

  • @Madison: Da gibt's chemisch nichts weiter zu erklären und ich habe mich in meinem Studium genug mit Chemie beschäftigt um dir hier sagen zu können, dass vieles von dem was hier andere schreiben wissenschaftlich gesehen Nonsens ist und dir hier auch erklären zu können, was wieso wann passiert und was eben nicht passiert. @Prelli hat natürlich im mikroskopischen Maßstab bezüglich Gitter usw. Recht, aber es ist bei dem hiesigen Fall absolut irrelevant.


    Schmelztemperatur hängt von dem verwendeten Lot ab, ist aber in 99 % der Fälle bei mindestens 500 °C anzusiedeln, womit du natürlich völlig Recht hast.


    Ich finde es eigentlich gar nicht so lächerlich hier darüber zu diskutieren, sondern eher, dass hier einige meinen, dass sie nur weil sie mal etwas darüber im Internet gelesen haben Ahnung über etwas haben. Prelli kaufe ich ja noch einiges ab, wenn er sich wirklich länger damit beschäftigt hat, aber so manch anderen Unsinn, der hier proklamiert wird und wissenschaftlich haltlos ist, lasse ich ungern so stehen.

  • Na ja liegt vielleicht auch an der einfachen Rückmeldung von Fight43dom das alles wieder läuft. Nach dem ganzen Zampano hätte man sich eventuell doch mehr Infos zum eigentlichen Verlauf erwartet.
    Sprich außer Schall und Rauch nix gewesen. Geht wieder und gut ist......oder eben auch nicht :rolleyes:


    @Fabischo


    Mach dich da nochmal schlau was die Temperaturen angeht. 500 Grad für Elektronik ist definitiv absolut überzogen und kann nicht sein.
    Und wenn ich sage schlau machen dann meine ich von Leuten die da tagtäglich mit zu tun haben und nicht was irgendwelche Theoretiker da erzählen denn die haben null Praxis Erfahrung.

  • @Madison: Sorry, da bin ich beim falschen Lot gewesen. Du hast natürlich Recht, denn die Schmelztemperaturen liegen deutlich unter 500 °C. Wen das Thema weiter interessiert, sollte sich mal über eutektische Gemische informieren, interessantes Thema und in vielen praxisnahen Bereichen relevant.

  • Man kann es auch leicht übertreiben... Es ging hier lediglich um eine Grafikkarte, die sowieso schon keinen Gewährleistungsanspruch mehr hatte und da sind homogene bzw. heterogene Gitter reichlich irrelevant.

    *augenverdreh*
    Aber genau darum geht es doch bei Durchführung dieser Prozedur, nämlich dass aus "kalten" Lötstellen wieder "gute" Lötstellen werden.
    Wenn GENAU DAS irrelevant sein soll, braucht man sie nicht in den Ofen zu stecken oder was genau soll der Zweck dessen dann sein?


    @Madison mag Recht haben, dass Vibrationen der Ofenlüftung irrelevant sind, schon möglich, meine Logik riete mir jedoch, hier etwas umsichtiger zu Werke zu gehen.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Die Vibrationen der Lüfter solte in der tat belanglos sein, es sei den man hat da nen Lüfter drin der wirklich starke Vibrationen erzeugt. Ein anrempeln oder ähnliches würde ich dennoch vermeiden, und die Krte in der tat erstmal abkühlen lassen, so das sich das Lot wieder vollständig verhärten kann, sonst läuft man in der tat Gefahr, wie Prelli es bereits erwähnt hat, das die Arbeit für die Katze war.


    Bleifreies Lot für Elektronik muss ich im übrigen mit 400 bis 450°C anpacken, wenn ich möchte das es wirklich richtig verläuft. (Ich als in ICH, bei dem Lot das ich hier momentan zuhause hab. Und ja, @Fabischo hat da in der tat recht, das die meisten Lots über 500°C wollen, kann man auch für Elektronik einsetzen, man hält den Lötkolben ja nicht Minuten lang dran, sondern nur ein par Sekunden lang.)


    Beim Bleihaltigen reichen bei meinem Lot 300°C.


    (Ja, damit Löte ich auch SMD teile)

  • Man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen, schon gar nicht aus dem Grafikkarten backen. ;)

    Nicht? Man muss doch wissen wie viel Zimt, Mehl, Eier, Milch usw. man nehmen muss um eine GraKa zu backen :ugly:

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • Na ja liegt vielleicht auch an der einfachen Rückmeldung von Fight43dom das alles wieder läuft. Nach dem ganzen Zampano hätte man sich eventuell doch mehr Infos zum eigentlichen Verlauf erwartet.
    Sprich außer Schall und Rauch nix gewesen. Geht wieder und gut ist......oder eben auch nicht :rolleyes:


    Nun, da aufgrund meiner wohl mageren Berichterstattung diese Diskussion um Lötzinn, Temperaturen und allerlei Chemie entbrannte, werde ich nun mein Bestes tun um dem ein Ende zu bereiten.


    Letzter ausführlicher Stand war ja das Backen selber auf offenem Rost bei 120° Umluft für 30 Minuten mit anschließendem sehr schonendem abkühlen.
    Gestern habe ich dann alle Teile wieder zusammengebaut und neue WLP aufgetragen. Unter argen Zweifeln habe ich nach dem Wiedereinbau den Rechner gestartet, ohne Fehler, ohne Bluescreen.
    Konnte bisher auch 1,5 Filme der Harry Potter-Reihe schauen und auch ein Szenario im TS fahren. Allerdings hatte ich noch die vereinfachten Einstellung der 8800GTS drin, hatte vergessen diese wieder hoch zu drehen.


    Mehr ist einfach auch nicht gewesen.


    Und nun, ich bin kein studierter Chemiker mit allerlei Praxiserfahrung, aber ich denke mit erfolgreich abgeschlossenen Abitur mit den Leistungskursen Mathe und Chemie, dass ich tatsächlich einige Fakten über Redoxreaktionen und den dabei ablaufenden Vorgängen weiß und hier durchaus mitreden könnte.
    Und letztendlich ist es ja auch egal was genau beim Backen passiert (will ich jetzt hier nicht weiter ausführen, da es sowieso niemanden interssiert), wichtig ist dass es offenbar funktioniert, bei mir wie auch bei @Madison vor ein paar Tagen.


    Ich hoffe damit ist die Diskussion hier beendet.

  • Den du so für den häuslichen Gebrauch nicht erhalten wirst. Wie gesagt, es ist von der Wärmeleitpaste abhängig und oftmals sollte man aufgrund der öligen bzw. pastigen Konsistenz der WLP kein Lösungsmittel benötigen.

    Doch den kann man relativ problemlos kriegen, sowohl Isopropanol als auch Ethanol sind frei im Handel erhältlich. Bei Ethanol muss man unter Umständen etwas suchen um tatsächlich ne 99% Konzentration zu finden, im Zweifelsfall bekommt man sowas aber in fast allen Apotheken.


    Zum Beispiel einfach bei Amazon bestellen: Isopropanol / Ethanol

  • @Zaunpfahl: Vielleicht solltest du dir mal das Thema Konzentration näher anschauen, denn es gibt einen Unterschied zwischen reinem (100 %igem) und hochkonzentrierten (99 %igem) Alkohol.


    Reinen Alkohol (100 %ig), den ich auch meinte, sonst hätte ich dir eine konkrete Massenkonzentration angegeben (Volumenkonzentrationen sollte man aufgrund der Volumenkontraktion in wässrigen Lösungen nicht nutzen, macht man bei alkoholischen Getränken trotzdem), wirst du nicht so einfach erhalten (erhältlich ist er, aber teuer) und hier wird insbesondere die Lagerung schwierig werden. Und jetzt kommt mir keiner damit, dass es 100 %igen Ethanol nicht gibt, denn das ist Unsinn. Durch Synthese unter Luftausschluss ist eine Gewinnung von 100%igem Ethanol möglich, wichtig ist die anschließend luft- und wassergeschützte Lagerung, da Ethanol hygroskopisch ist und mit Wasser ein azeotropisches Gemisch bildet.


    Nur mal so zur Info: 2-Propanol ist nicht dasselbe wie Ethanol. ;) Beide gehören zu der Stoffklasse der Alkohole, jedoch wird Ethanol gemeinhin als Alkohol bezeichnet. Weitere Vertreter dieser Stoffe sind nicht zum Genuss geeignet und führen bei übermäßiger Einnahme zum Tod (so wie Ethanol in großen Mengen auch).


    Tja, ich hätte jetzt gesagt du bestellst bei Sigma-Aldrich, aber die werden dir als Normalsterblicher nix liefern. ;)


    Für mich ist die Diskussion hier beendet, hier ist ja sowieso durch Studium der im Internet verfügbaren Materialen Chemiker oder Pharmazeut. Null Respekt vor Studenten dieses Faches, aber ich will hier mal einige sehen, die die Klausuren schreiben und bestehen. Lächerlich.