Vorsicht vor schweren Unwettern! Netzstecker ziehen nicht vergessen!


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  • Habe ich vorhin schon gelesen. Ich glaube allerdings längst nicht mehr alles was irgendwo im Internet steht, da habe ich schon zuviel Mist gelesen (auch in Sachen Elektrotechnik), deshalb wollte ich mich jetzt nicht darauf verlassen was da steht.


    Nach genauerem überlegen macht es allerdings schon Sinn dass ein RCD bei einem Blitzschlag auslöst, allerdings nicht weil die Spannung zu hoch ist, sondern weil es ein Fehlerstrom ist.

  • Der RCD lösst bei einem Blitzeinschlag auch nur aus, weil der Strom gegen Erde abfließt bzw über Erde in den hauseigenen Stromkreis gelangt und man dadurch eben den Fehlerstrom zusammenbekommt. Darauf verlassen würde ich mich aber in 10 Jahren nicht das der RCD sicher auslöst.

  • dass der FI nur zum Personenschutz geeignet ist

    Aber nur wenn es ein 30 mA RCD (FI) ist. Es gibt auch z.B 300mA RCD für Anlagenschutz.
    Der RCD dient als Schutz vor direkter Berührung aktiver Teile (nur der 0,03 A) und als Fehlerschutz für die automatischen Abschaltung der Sromversorgung wo die Überstrom Schutzeinrichtung nicht erfüllt ist.Im TT System oft der Fall.

  • @Lemaster121 ... da brauche ich eigentlich nicht mehr viel sagen, das Wichtigste wurde schon geschrieben *dhoch*


    Besonders zu beachten ist das, was @lzb und @ice schreiben, denn eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung dient zur Abschaltung von Fehler-
    strömen und nicht dem Überspannungsschutz. Ich möchte nicht ganz ausschließen, dass eventuell auch ein Fehlerstrom, der durch eine
    Überspannung, welche dann einen Fehlerstrom gegen Erde nach sich zieht, hervorgerufen wurde, abgeschaltet wird. Allerdings habe ich
    hier starke Zweifel. Insbesondere durch Kürze der Zeit einer Blitzüberspannung (µs Bereich) gehe ich davon aus, dass das System (Ring-
    kernwandler, mechanische Auslösung) aufgrund der Systemträgheit überhaupt nicht in der Lage ist, dieses Ereignis zu registrieren und
    dann auch noch abzuschalten.
    Die Fehlerstromschutzeinrichtung ist vom Prinzip her ein ganz einfacher Summenstromwandler, der auswertet, ob alle Ströme die durch ihn,
    auf "normalem Weg", in einen Stromkreis/Gerät hineinfließen, auch wieder durch ihn, auf "normalem Weg", hinausfließen, oder einen anderen
    Weg über den Schutzleiter (PE) oder eine andere Erdverbindung nehmen. Normaler Weg bedeutet hierbei L1, L2, L3, N. Der Summenstrom ist
    idealerweise, aufgrund der unterschiedlichen Stromrichtungen, dann "0" und das Fehlerstromschutzorgan löst nicht aus. Da es in elektrischen
    Anlagen allerdings so unschöne Dinge wie verschiedene Ableitströme gibt, wird diese ideale "0" fast nie erreicht, daher die üblichen Auslösewerte
    0,01, 0,03, 0,1, 0,3, 0,5 A, ..., je nach Anwendungsgebiet.


    Für den Überspannungsschutz gilt allgemein:
    1. Grobschutz -> Blitzstromableiter (Hauptverteilung)
    2. Feinschutz -> Überspannungsableiter/VDR (Unterverteilung, Stromkreis)
    3. Geräteschutz -> Steckdose mit VDR (spannungsabhängiger Widerstand)


    Achtung, auch eingehende Telekommunikationsleitungen müssen geschützt werden ...

    ... Grottenmolch der ersten Stunde und stolz darauf !

    4 Mal editiert, zuletzt von RalfK ()

  • @RalfK
    Danke nochmal für die Ausführliche Erklärung.


    Ich wage generell zu bezweifeln, das bei einer Überspannung, welche durch einen Blitz entstehen,
    bei den Strömen,
    überhaupt eine der erhältlichen Schutzmaßnahmen greift,
    das sind teilweise so kleine Bauteile, da ist es fraglich,
    ob der Funke nicht im Gerät/der leitung etc,
    einfach überspringt, auch wenn die mit 50.000V getestet sind,
    ein Blitz ist nunmal eine Nummer größer in den Strömen.


    ich hoffe einfach auf das beste, sicherheitshalber ziehe ich aber doch dann mal den Stecker,
    je nach stärke, auch wenn ich hier 4 Lampen und 2 OL-Maste als Blitzableiter habe.


    Und ja, auch meine Telefondose, da hängt ein kleiner kasten dran ;)

  • Bei einem direkten Einschlag eines Blitzes hilft auch kein FI-Schutz e.c.t.!!! Die Spannungen sind einfach viel zu hoch!
    Da kann man nur hoffen, das nach dem Einschlag kein Brand entsteht!!!
    Ich bin seit mehr als 30 Jahren bei der Feuerwehr und meißt nach einem Volleinschlag mußten dann wir kommen.


    Auch unser Haus ist mit einem FI e.c.t. geschützt. Und trotz allem gab es Schäden.
    Selbst die herbei gerufene Entega (Versorgungsunternehmen Strom und Gas) damals sagte uns, das bei solchen Einschlägen nichts hilft.
    Doch! Alle Netzstecker ziehen vorher!


    Gruß *hi*


    Rene´

  • Richtig @Safter !!! Bei mir ziehe ich fast alles! Antennenstecker (Amateurfunk 2m,70cm,KW,LW,MW und Satkabel).
    Und ich kann mit einem Schalter alles auf einmal ausschalten. Dann läuft nur noch der Kühlschrank.
    Und zusätzlich ziehe ich auch die Netzstecker (ausser Kühlschrank). Sicher ist Sicher!


    Gruß *hi*


    Rene´

  • Also die Profis sagen ja, das man bei heutigen Geräten keine Stecker mehr ziehen muss (kam letztens erst im TV ein Bericht darüber), aber doof nur das bei meinen Eltern die ganze Bude hell aufgeleuchtet ist, als der Blitz in den Stromkreis einschlug. Alle Geräte, wirklich ALLE wurden dadurch zerstört, selbst Geräte die abgeschaltet waren. Also doch lieber Stecker ziehen. Nur damit ist man 100% auf der sicheren Seite.

  • @Safter Viele Profis, selbst bei einem Bekannten der Elektrotechnik studiert wird das heutzutage aufgrund der ach so tollen "Schutzmechanismen" der modernen Geräte an der Uni so dargestellt :S .
    Das ist aber eigentlich vom gesunden Menschenverstand her schon Schwachsinn. Wenn da sagen wir mal 0,02 MA Strom fließt, werden es wohl die wenigsten Geräte sein, die eine solch hohe Stromstärke abhalten können.

  • Achtung Leute, bitte nicht zwei unterschiedliche Sachen miteinander vermischen.


    Ein direkter Blitzeinschlag in ein Haus oder dessen (elektrische) Infrastruktur ist etwas Anderes,
    als Überspannungen im Versorgungs- oder Telekommunikationsnetz. Ein Direkteinschlag ist
    ist definitiv nur über einen externen Blitzschutz (... das was man so auf den Dächern sieht)
    mit Fangspitzen, dem Schutznetz und den Ableitverbindungen gegen Erde beherrschbar. Hat
    man so etwas bei einem Direkteinschlag nicht, sind zerstörte Elektrogeräte eigentlich nur als
    Kollateralschaden anzusehen. So etwas geht mit massiven mechanischen Beschädigungen der
    Bausubstanz einher und man muss froh sein, wenn einem die Bude über dem Kopf nicht abbrennt.
    Ein neuer Dachstuhl und ein neues Dach werden dann mit hoher Wahrscheinlichkeit fällig.
    Zum Schutz gegen Überspannungen im Versorgungs- oder Telekommunikationsnetz bei Nah- oder
    Ferneinschlägen habe ich ja bereits in meinem vorigen Beitrag etwas geschrieben. Detailliert
    findet man dies auch noch einmal im verlinkten Dokument des VdS von @ice.


    Grundsätzlich gilt selbstverständlich, dass man mit dem Ziehen der Stecker -> Spannungsversorgung,
    Telekommunikation, Antenne, ..., auf der sicheren Seite ist. Aber wer zieht schon bei einem Gewitter
    sämtliche Stecker? Und was ist dann mit dem "smarten" Elektroherd, der ja fest angeschlossen ist?
    Und, das Abschalten des Überstromauslösers (Sicherungsautomat) oder von irgendwelchen Schalten
    dient nur der "Selbstberuhigung", da die Kontaktstrecken für eine entsprechende Überspannung kein
    unüberwindbares Hindernis wären ...

    ... Grottenmolch der ersten Stunde und stolz darauf !

    5 Mal editiert, zuletzt von RalfK ()

  • Mein Gott hier wird auch wieder der Extremfall durchgespielt. Heute hat es den ganzen Tag ausgiebig geregnet ansonsten war die letzte Zeit bis auf ein paar kleine Gewitter rein gar nichts gewesen.
    Klar wenn man irgendwo auf dem Acker wohnt kann das schon mal Böse ausgehen aber in der Stadt sonst eher eigentlich nicht.


    Ich für meinen Teil habe es bisher in meinem Leben noch nie erlebt das der Blitz in unmittelbarer Entfernung reingesemmelt hat.

  • ... wie ich schon schrieb, ich glaube auch nicht dass er fällt.


    Obwohl, die Fragestellung ist so interessant, dass man das in einem geeigneten HS-Labor einmal mit einem
    1,2/50 Blitzstoß durchspielen müsste ...

    ... Grottenmolch der ersten Stunde und stolz darauf !

    Einmal editiert, zuletzt von RalfK ()

  • Klar wenn man irgendwo auf dem Acker wohnt kann das schon mal Böse ausgehen aber in der Stadt sonst eher eigentlich nicht.

    So ganz stimmt das nicht. Ich arbeite in einer Großstadt bei einer Berufsfeuerwehr und hatte schon öfter mit "Problemen" nach Blitzschlägen zu tun. In der Regel eben wegen der vielen elektrischen Anlagen. Meist spielen die ganzen Brandmeldeanlagen verrückt, bei Oma Erna riecht es im ganzen Haus verschmort..usw. Da fährt man nach nem heftigen Gewitter schon ein paar Dinger. Einmal hatte ich den Fall, dass in einem großen Behördengebäude trotz Blitzschutz sämtliche Telefone verschmort und kaputt waren. Ging um ca. 250 Telefone X/