Gründe für Güterzüge zum Überholen?


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  • Hallo,
    Ich hab wieder mal eine Frage... heute habe ich beobeachten können, dass ein Güterzug auf dem Gegengleis fuhr(So ab Bickenbach(Bergstraße)) und sollte dann anscheinend uns, also die Regionalbahn noch vor dem Darmstädter Hauptbahnhof überholen, wir überholten den Gegenzug Güterzug, dann kam der Bahnhof Eberstadt und wir mussten halten, wie es dann weiterging weiß ich nicht.
    Dazu noch; Hinter der RB fuhren direkt 2 weitere Gegenzüge Güterzüge, nach ca. 10 Minuten auch auf dem Gleis, wo der Güterzug fuhr, fuhr ein Güterzug in die "richtige" Richtung.
    Nun meine Frage, wo war der Sinn dahinter, dass der Güterzug auf das Gegengleis fährt und versucht, die Regionalbahn zu überholen? Und vorallem; Warum sollte es versuchen die Regionalbahn zu überholen? Ich meine, langsamer war der Güterzug sowieso.

  • Die Strecken mit Gleiswechselbetrieb können vielleicht diese Gleise unabhängig nutzen - vermute ich mal einfach so. Sonst würde sich der Aufwand doch gar nicht lohnen? Das Einzige was die beiden Züge dann mit einander zu tun haben ist, das sie rein zufällig nebeneinander herfahren und sich dabei nicht gegenseitig beeinflussen können, weil die Strecken signaltechnisch zwei unabhängige Systeme sind in diesem bestimmten Moment.


    Nur eine Vermutung!


    Grüße


    Edit: Ups! War wieder mal zu langsam :))

  • ich verstehe den Eingangspost irgendwie auch nicht so wirklich, aber vielleicht hilft ja diese Info...?!


    Der langsamere Zug, der überholt werden soll, sollte möglichst auf das Gegengleis, damit der Überholer auf dem Regelgleis bleiben kann und nicht wegen des Wechseln des Gleises die Geschwindigkeit drosseln muss.


    Auf der Straße ist es genau andersrum: Das überholende fahrzeug muss die Spur wechseln. Aber das liegt einfach daran, dass der Überholer hierbei nicht die Geschwindigkeit wegen irgendwelcher Weichen reduzieren muss. Züge müssen dies aber, weswegen der zu Überholende die "Spur" zu wechseln hat.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

    2 Mal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Ich versuch's mal so:
    Die Regionalbahn(Hält durchschnittlich alle 2-3 Minuten) fuhr gerade vom Bahnhof aus, fuhr normal auf dem Regelgleis und am Gegengleis fuhr gerade der Güterzug vorbei. Als Regionalbahn waren wir schnell genug und konnten den Güterzug überholen, dann mussten wir auch wieder halten(nach ca. 5 Minuten) und der Güterzug fuhr wieder am Gegengleis vorbei. Die Regionalbahn fuhr wieder los, hätte fast den Güterzug eingeholt, musste aber wieder am nächsten Bahnhof halten.
    Da gehe ich halt mal davon aus, dass der Güterzug die Regionalbahn überholen sollte?
    Dazu meine Frage, wieso der Güterzug die Regionalbahn, dann noch auf dem Gegengleis überholen sollte?
    -
    Info dazu; Hinter der RB stauten sich 2 weitere Güterzüge an.

  • Ein guter Gedanke @Prelli und war mir so bisher nicht wirklich bewusst oder bekannt. Könnte mir denken, dass dieses Komprimieren der Taktung der Gleisnutzung zwar die Kapazität erhöhen kann (ist dort die Leistungsgrenze schon erreicht oder wird noch an der Optimierung gewerkelt?), aber wie sieht es mit der Streßbelastung der Mitarbeiter aus - im Stellwerk (heißt das noch so?), als auch auf der Schiene.

  • Ob man es glaubt, oder nicht: Es gibt auch Situationen, in denen die Personenkutsche wegen eines Güterzugs auf die Seite genommen wird! Es kommt ganz darauf an, welche Streckenklasse vom Besteller gefordert und bezahlt wurde. So gibt es z.B. Züge, die ein Fährschiff erreichen müssen. Oder es war ein sehr guter Fahrdienstleiter am Werk, der schauen will, dass er seine Züge weiter bringt. Und wenn aus der Gegenrichrung kein Zug kommt, warum nicht das freie Gleis nutzen?

  • ...oder es war ein sehr guter Fahrdienstleiter am Werk, der schauen will, dass er seine Züge weiter bringt. Und wenn aus der Gegenrichrung kein Zug kommt, warum nicht das freie Gleis nutzen?

    Genauso sieht es aus und Ihr werdet es kaum glauben, aber meistens wird genau aus diesem Grund parallel gefahren (logischerweise geht das nachts besser als tagsüber) Aber auch tagsüber fahren wir z.b
    mehrfach den ersten von 2 ICE`s die immer recht knapp hinter dem RE von FFM hängen links nach Mannheim Hbf, um den RE bei einer Verspätung von +6 aufwärts nicht zweimal überholen lassen zu müssen...


    Anbei ein Bild aus meiner vor einer Std. zuende gegangenen Nachtschicht, in der ich genau das von @DoubleM angesprochene praktizierte...


    Der 75857 war ein 2200t Kesselzug mit einer Class 66 davor (Hg. 90km/h) und der 93698 ein Dreierpack 189er als Lz Überführung. Ihr könnt euch vorstellen das der Tf der Lz Fahrt sich bestimmt gefreut hat...

  • Es gibt auch bestimmte Situationen, wo ein Güterzug eine größere Priorität als ein RE oder sogar ein ICE haben kann. Dann brauch der Zug eine sogenannte grüne Welle.
    Dies kann der Fall bei sehr schweren Zügen sein, die nicht ausgebremst werden dürfen, die sonst einen Berg nicht mehr hoch kommen.

  • Es gibt auch bestimmte Situationen, wo ein Güterzug eine größere Priorität als ein RE oder sogar ein ICE haben kann. Dann brauch der Zug eine sogenannte grüne Welle.
    Dies kann der Fall bei sehr schweren Zügen sein, die nicht ausgebremst werden dürfen, die sonst einen Berg nicht mehr hoch kommen.

    Ist das nicht auch so, wenn der Zug zum Beispiel leicht verderbliche Ware geladen hat?

  • 1. dringliche Hilfszüge
    2. Castortransport
    3. Messfahrten
    4. Fernverkehr
    5. Nahverkehr
    6. Güterverkehr


    Zum Thema "freie Fahrt", dies bedeutet das z.b aufgrund einer Steigung der genannte Zug an der angegebenen Stelle im Fpl. "freie Fahrt" benötigt,
    allerdings bedeutet dies nicht das er diese grundsätzlich hat. Wenn die "freie Fahrt" aktuell nicht möglich ist, wird der Zug rechtzeitig davor geparkt.

  • Was ist denn wenn ein Zug der einen Berg nur mit "Anlauf" hinbekommt, auf einer Steigung stehenbleiben muss? Zum Beispiel wegen: Signaldefekt, Autos auf EK's, Personen im Gleisbereich, Hindernisse im Gleis, etc.