Aus mit Fernverkehr in Trier - Meinungen?

  • Nunja, zu DB Zeiten waren komischerweise Fahrgäste da, zu DB AG Zeiten auch noch, bis dann Mähdorn (ja, Mäh, weil er alles niedermäht) mit seiner Bahnreform kam, ab da an ging es Bergab.


    Nunja, selbst zu DB-Zeiten wurden reihenweise Strecken stillgelegt. Woran das wohl dann gelegen haben könnte, wo doch die Bahnsteige jeden Tag und überall schwarz von Menschen gewesen sein sollen...
    Und trotzdem brauchte das System Staatsbahn jedes Jahr Milliarden vom Steuerzahler (zum Defizitausgleich).


    Aber es ist natürlich klar, dass diese Themen in diesem Forum von diesen Enthusiasten nicht fachlich diskutiert werden können, wenn es Heiratsanträge an Züge und Tränen bei ihrem Ableben nach über 50 Einsatzjahren gibt. Der Beitrag von @thenilsman zur Umwandlung von eigenwirtschaftlich betriebenen Fernverkehrsstrecken in bezahlten Nahverkehr (auch wenn der IRE teilweise Fernverkehrswagen, -Geschwindigkeiten und -Distanzen hat) ist da eine Ausnahme.


    Und nur weil Einzelabteile ausgebucht sind, ist ein Zug noch lange nicht rentabel, wenn man bei jeder Fahrt mit jedem Abteil Verlust macht. Da helfen auch ebenso hanebüchene wie hilflose Gutachten (Senkung der Gebühren, Neues Geld ausgeben für neue Züge) etwas, höchstens zur Selbsbeweihräucherung eines Grünen Steuergeldverschwenders (für das Gutachten), denn die ökonomischen Grundlagen waren längst hinreichend bekannt.


    Gruß
    Norbert


  • Und nur weil Einzelabteile ausgebucht sind, ist ein Zug noch lange nicht rentabel, wenn man bei jeder Fahrt mit jedem Abteil Verlust macht.


    Und nur weil die DB AG behauptet ein Zug ist unrentabel, muss er es in der Realität auch noch lange nicht sein, denn die Bahn braucht ja eine Ausrede.


    Sicherlich gibt es Strecken/Züge wo das zutreffen mag, aber man sollte nicht alles glauben was die Bahn so von sich gibt, sondern es hinterfragen (frei nach der Sesamstraße: wer nicht fragt bleibt dumm)

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • @BlackHawk Letzten Endes ist das aber egal, denn die Bahn fällt ihre Entscheidungen so wie sie es für richtig hält. Egal ob das nun den Leuten passt oder nicht. (Wäre ja auch schlimm wenn es anders wäre)

  • denn die Bahn fällt ihre Entscheidungen so wie sie es für richtig hält. Egal ob das nun den Leuten passt oder nicht. (Wäre ja auch schlimm wenn es anders wäre)


    ....vielleicht knapp daneben argumentiert. Die Bahn gehört ja uns den Bürgern, d.h. zu 100% in unserem Staatsbesitz, oder bin ich da falsch informiert ? Und muss dann letztendlich machen was "den Leuten passt", nur müssen "die Leute" per Wahlen, Demo, Unterschriften usw. ihre Interessen durchsetzen, dann kommts natürlich drauf an wer für welche Politik die Mehrheit bekommt....

  • Heilbronn wartet schon seit fast 15 Jahren auf einen IR Nachfolger, und ist deutlich größer. Als Oberzentrum der flächenmäßig größten Region Baden-Württembergs (größer als das Saarland!) hat es Anspruch auf Fernverkehr, Regionalpolitiker kämpfen auch schon seit fast 45 Jahren für einen IC.

  • War so und ist so.
    Ob es ein Bundesvermögen oder eine AG zu 100 % im Besitz des Bundes ist, ist für @kiter's Argumentation egal.
    Mir persönlich gefällt die heutige Lösung besser, weil es heute einen Vorstand der AG gibt, der zwar dem Aufsichtsrat verpflichtet ist, weil dieser ihn beruft, aber das Hineinregieren der Politik bzw. deren selbsternannter "Volksvertreter" ist nicht mehr ganz so einfach.
    Und der DB-Vorsitz ist nicht mehr ein Verschiebebahnhof für aus dem täglichen Politikbetrieb z-gestellte Politiker, wie Ludewig und Vorgänger. In welche Kategorie Herr Dürr gehört (der erste kurz vor und in der AG, kam von AEG, quasi Staatskonzern) sei jetzt mal dahingestellt.


    Gruß
    Norbert

  • ....vielleicht knapp daneben argumentiert. Die Bahn gehört ja uns den Bürgern, d.h. zu 100% in unserem Staatsbesitz, oder bin ich da falsch informiert ?


    Klingt für mich nach DDR - Volkseigentum...


    Ist aber gut wenn die Leute das glauben, dann gibts scheinbar weniger Ärger.


    Ansonsten würde ich sagen, trifft die DB ihre Entscheidungen hauptsächlich nach unternehmerischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten, und das ist auch gut so!
    Und nicht nach den Ansprüchen von klein- oder Groß-Fritzschen aus Posemuckel.


    Und muss dann letztendlich machen was "den Leuten passt", nur müssen "die Leute" per Wahlen, Demo, Unterschriften usw. ihre Interessen durchsetzen, dann kommts natürlich drauf an wer für welche Politik die Mehrheit bekommt....


    Letzten Endes macht die Bahn was sie für richtig hält.
    Nur in Fällen wo die Bürger zu sehr aufbegehren, oder Städte oder sonst was, ändert sie vielleicht mal ihre Meinung.


    Aber ist schon gut dass die Leute glauben es ist "ihre" Bahn, dass sie ihnen sogar direkt gehört. (oder auch nicht...)
    Dann wunder ich mich nur warum sie für ne Fahrt noch mal extra zahlen müssen ... bei meinem eigenen Auto musste ich das nie.

  • Der Fernverkehr ist halt teurer geworden. Wenn ich mal mit der Bahn fahre, dann nur noch mit Sparpreis.. Und deswegen lohnt sich es nicht immer mit dem Fernverkehr zu fahren.

    Viele Grüße aus Köln,
    Leonid

    ___________________________________________
    Wir haben eines gemeinsam, wir fahren Railworks.

  • Ja, ne is klar. Ich fahre mit meinem Auto, das mir gehört, an die Tankstelle, sage "Schalk-Golodkowski" und der Tank füllt sich auf magische Art und Weise...


    Gruß
    Norbert


    Das funktioniert?

    Demokratie: Demokratie ist, wenn 10 Füchse und ein Hase da drüber diskutieren was es zum Abendessen gibt. :ugly:
    Freiheit: Freiheit ist wenn der Hase mit einer Schrotflinte sein Veto einlegt. :lolx2:

  • höchstwahrscheinlich nur bei Norbert, wer weiß, was der für Kontakte hatte/oder noch hat ... 8)


    Aber nun mal ohne Quatsch und ohne irgendwelche "lokalpatriotischen" (... als gebürtiger Trierer) Vorurteile.
    Die Kollegen von der DB müssen sich doch "ein Loch in den Bauch" freuen, dass das Land Rheinland Pfalz so blöd
    ist, nun für eine, in etwa dem FV- Angebot, zwischen Trier und Koblenz,vergleichbare Leistung, auch noch zu
    zahlen. Wobei man selbst keine Kosten mehr hat. Das hebt natürlich die Marginale im Bereich Südwest. Bei der
    DBAG wird ja ohnehin Alles hin- und her gerechnet, bis das Ergebnis für die "Nieten im Nadelstreifen, z.B. "Rüdi",
    "Volki" (... der ganz besonders, keine Ahnung von Nix, aber davon jede Menge) & Co. stimmt. Aber das ist eine
    andere Sache und darauf müssten eigentlich andere Leute einen Blick haben. Obwohl, wenn ich mir anschaue,
    wer momentan im Bundesverkehrsministerium das Sagen hat, "Maut-Dobbi" von der "Carnevals & Spaß Union",
    dann kann ich nur sagen, er passt zu den Kollegen, bei der DBAG, wie war das doch gleich, ... keine Ahnung von
    Nix, davon aber ... (Kollege "Volki" lässt grüßen). Gestern Abend hat dies dann auch noch ganz unverfroren eine
    Dame, die sich Sprecherin der DBAG schimpfte, in den Landesnachrichten zum Besten gegeben. Ihr hätte ich gerne
    entgegnet: "... wenn Sie dann, hoffentlich in absehbarer Zukunft, Ihre Kündigung erhalten, weil ja die ach so böse
    Fernbuskonkurenz die Kunden, die lieber ohne Umsteigen von Trier nach Köln oder Münster fahren, abgeworben hat
    und sich die ach so tolle DBAG solche Mitarbeiter wie Sie nicht mehr leisten kann, dann sollten Sie sich bei Ihren "wenig
    kompetenten Vorturnern" im Bahntower beschweren, bevor Sie die Schuld bei Anderen (Externen) suchen.

    Aber so ist es halt, hilft Nix ...


    PS: .. war dann doch am Ende eventuell etwas "lokalpatriotisch" eingefärbt ;)

    ... Grottenmolch der ersten Stunde und stolz darauf !

    3 Mal editiert, zuletzt von RalfK ()

  • Es gab mal eine Zeit, in der einiges für umsteigefreie Verbindungen getan wurde. Zahlreiche verschlungene Zugläufe, Kurswagen und Halte in eher kleinen Städten. Reisekultur war ein Begriff nicht nur unter Eisenbahnfans und stand für entspanntes Fahren und Ankommen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, im Zug am Laptop zu arbeiten (nicht nur, weil es die Geräte noch nicht gab). Aber die Epoche ist vorbei und in der aktuellen Zeit zählt es, möglichst schnell und günstig ans Ziel zu kommen (und unbedingt Steckdosen im Zug!) - da passt so eine Verbindung einfach nicht mehr hinein.


    Wer den letzten Mosel-IC sehen (und hören) will:
    https://www.youtube.com/watch?v=_FgEPmY8bAE

  • Wobei man selbst keine Kosten mehr hat. Das hebt natürlich die Marginale im Bereich Südwest.


    Ja, ne is auch klar. Willkommen im Schalk-Golodkowski-Club der Marginal(i)en.
    Und "Volki" kann das eh alles "absetzen"...
    Richtig ist, dass die Kosten zwar immer noch da sind, aber durch die Bestellung des Landes diesen gesicherte Einnahmen gegenüberstehen, unabhägig davon, ob jemand im Zug sitzt, oder ob die, die drin sitzen, überhaupt eine Fahrkarte oder nur einen Sparpreis oder ein Sozialticket haben.


    Gruß
    Norbert

  • Hmm...was bitte ist daran unverständlich? "Diesen" bezieht sich auf "die Kosten" im ersten Halbsatz.
    Also: das Land bestellt Transportleistung und zahlt dafür (übernimmt diese Kosten, welche durch den Betrieb entstehen).
    Unabhängig von Auslastung (Anzahl der Fahrgäste und Ticketpreis).


    Mahlzeit!

    DTG = DumpTrashGarbage

    Rivet = Refund, Regret, Refused

  • Aber es ist natürlich klar, dass diese Themen in diesem Forum von diesen Enthusiasten nicht fachlich diskutiert werden können, wenn es Heiratsanträge an Züge und Tränen bei ihrem Ableben nach über 50 Einsatzjahren gibt.


    Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass zahlreiche Nutzer solcher Foren - ob Pufferküsser oder nicht - das System Bahn, wie es seit der Bahnreform 1994 entwickelt wurde, nicht im Ansatz durchblicken.


    Verabschiedet euch doch mal von dem Gedanken, die DB sei ein "normales", privatwirtschaftliches Unternehmen, das ganz klassisch "rentabel" sein kann.


    Wer entscheidet denn über die Höhe der jährlich zu zahlende Dividene, an wen wird diese abgeführt und wer entscheidet darüber, was mit ihr geschieht? Wie steht es um Bundeseisenbahnvermögen, die LuFV, die historisch mitgenommenen Altschulden, besondere Geldflüsse wie das vor einigen Tagen beschlossene Infrastruktur-Investitionsprogramm? Da finden Transaktionen zwischen staatlichen Einrichtungen und dem Unternehmen DB bzw. seiner Töchter statt, die kein normales privtawirtschaftliches Unternehmen je aufweisen wird. Stellt euch das Unternehmen mal mit den wichtigsten Bereichen und seinen Verflechtungen zum Staat inkl. der wichtigsten Geldflüsse auf dem Papier dar... Was nennt man in diesem Umfeld "rentabel", wenn über Geldflüsse von und zum Unternehmen auf politischer Seite entschieden wird? Was ist "rentabel", wenn es um einen Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern geht, die nach völlig anderen Grundsätzen belastet werden (Stichwort "Fernbus" und "fairer Wettbewerb")? Wie steht es um die "Rentabilität" als Gegenpol zur Daseinsvorsorge, unter die das System Eisenbahn zum guten Teil fällt? Denn spätestens, wenn wir über eine RE-Mischkalkulation, B-Netz usw. sprechen, fällt auch der Fernverkehr ein ganzes Stück weit unter die Daseinsvorsorge. Gesellschaften, die genau diese Aufgabe der Daseinsvorsorge erfüllen sollen, würden mitunter andere Wege gehen, als ein rein gewinnorientiertes, privatwirtschaftliches Unternehmen - da können (interne) Quersubventionierungen weniger effizienter Bereiche finanzieren. Bei der Daseinsvorsorge wird ein volkswirtschaftliches Optimum im Rahmen des finanziell Vertretbarem gesucht. Und das liegt im Verkehrsbereich fast immer an ganz anderer Stelle, als das betriebswirtschaftliche Optimum.


    Definiert doch mal für euch ganz klar, was Rentabilität für ein nichttypisch privatwirtschaftliches Unternehmen, wie es die DB eben ist, bedeutet und wie das mit der Daseinsvorsorge zu vereinbaren ist. Und dann nochmal an die oben genannten Argumente ran. Dann ergibt sich doch ein sehr viel differenzierteres Bild, oder?!


    Viele Grüße,
    Benjamin