Aus mit Fernverkehr in Trier - Meinungen?

  • Ja, klar. Die üblichen eben:
    erst wird das Angebot reduziert um Kosten zu sparen und als Folge davon bleiben die Fahrgäste aus weil die Bahn nicht mehr dann fährt wenn sie sie benötigen.
    Dann wird der Service ganz eingestellt weil ja die Fahrgäste ausbleiben....
    Fragt sich nur wer angefangen hat - die Fahrgäste wohl eher nicht.

  • Trier liegt von mir aus aktuell ziemlich genau 600 Auto KM weg.
    Da Trier weder an einer Bahnstrecke liegt die ich im Normalfall befahre, noch Trier den Namen oder die Lage hat unbedingt großen Fernverkehr haben zu müssen, bedauer ich das jetzt ehrlich gesagt nicht so sehr.

  • Versäumnisse im Zuge der Bahnreform werden unter dem Druck der neuen Fernbus-Konkurrenz eben so richtig deutlich. Da geht es ja bei Weitem nicht nur um Trier. HKX, InterConnex, DB-Fernverkehr... alle lassen sie aktuell Federn, der eine mehr, der andere weniger. Das wird auch mit dem nächsten Fahrplanwechsel weitergehen. Die Eisenbahn steht in Deutschland vor der größten politisch-strukturellen Herausforderung seit der Bahnreform. Man wird sich perspektivisch auf ein ICE/ICX-Kernnetz beschränken und ein B-Netz aufbauen (müssen). Mit dem IRE Berlin-Hamburg und der RE/IC-Mischkalkulation in Niedersachsen werden ja derzeit einige Experimente unternommen. Wo das mal hinführt, werden wir sehen...


    Ich persönlich finds -vor allem bei den politischen Hintergründen - unter aller Kanone, was aktuell verkehrstechnisch abgeht. Aber so pragmatisch wie im oberen Absatz darf man die aktuelle Ausgangslage wohl sehen. Nun gilt es, das Beste draus zu machen. Wanted: ein fähiges "InterRegio 2.0"-Konzept.


    Viele Grüße,
    Benjamin

  • Ich als Trier Pendler muss sagen der IC ist schon gut gewesen. Er hat Trier an das RRuhrgebiet ohne umsteigen verbunden was schon praktisch war. Auf der anderen Seite fährt ja stl. Ein Re nach Saarbrücken (Mannheim), Koblenz, Köln und Luxemburg Ville. Und das War eben ein Knackpunkt. Der re fuhr bis jetzt ja mit Glück alle 2h. Nun jede h. Das ist schon ein Fortschritt und im Berufsverkehr kommt ja ein re von Koblenz nach Luxemburg der nur an ex ic Bahnhöfen hält und wieder back to Koblenz.
    Klar ist es schade dass er wegfällt aber für Ersatz ist ja gesorgt weil die meisten eh von Köln oder Koblenz nach Trier oder Luxemburg gefahren sind.
    Jetzt müssen nur noch die Flirt funktionieren.

  • Die Taktik ist simpel. Wir machen aus eigenwirtschaftlich betriebenen IC Linien die sich nur bedingt rentieren und bei denen das Tfz langsam weg muss (BR 181) öffentlich betriebene Nahverkehrslinien.
    So spart sich die DB die Kosten für Fahrzeuge und Wagen des FV und erhält die gestiegenen Zuschüsse vom Nahverkehr, genial oder?


    Der FV wird sich auf wesentliche Bonbonlinien beschränken wie Köln-Frankfurt, Leipzig-Dresden, XXX-Berlin.
    Der Rest wird irgendwann eingestellt und entweder mit NV oder evtl. IREn weiter betrieben.


    So sieht die DB BAHN 21 aus

  • Was @thenilsman schreibt, klingt nach einer Reise zurück in die 70er.
    Nur die Straßen sind dann voller. Wie umweltfreundlich!


    Und meine "Lieblings"-Konzepte der Bahn sind der DB-Bus und DB Auto+Zug. Da können wir doch mal amerikanische Verhältnisse einführen. Ein bisschen Personenzugverkehr in Ballungsräumen, dazwischen nur Güterverkehr und Touristenzüge. :x

  • @thenilsman In einer abgelegenen Gegend braucht man keine Züge. Oder weshalb glaubst Du weshalb es in manchen Wüstengegenden der Welt (so gut wie) keine Eisenbahn gibt?
    Von mehr Eisenbahn kommt noch lange nicht mehr Fahrgäste, da muss erst mal wirkliches Potential da sein.

  • Nunja, zu DB Zeiten waren komischerweise Fahrgäste da, zu DB AG Zeiten auch noch, bis dann Mähdorn (ja, Mäh, weil er alles niedermäht) mit seiner Bahnreform kam, ab da an ging es Bergab.

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • »Schließen Sie die Grube« Zitat aus einem Artikel vom 9.12.2014 junge Welt


    Zitat:
    Ganz offensichtlich gehe es der Bahn-Spitze nicht darum, mehr Fahrgäste
    auf die Schiene zu locken, so die Verkehrsexperten. Das zeigten schon
    die Abschaffung der Autoreisezüge und die fortgesetzte Ausdünnung der
    Nachtzüge. »Es handelt sich hier um Bereiche, in denen die Züge sehr oft
    Wochen vor der Abfahrt schlicht ausgebucht waren«, heißt es in dem junge Welt
    vorliegenden Papier. »In Idealform« werde die katastrophale
    Bahn-Politik aber beim Bau des Stuttgarter Tiefbahnhofs deutlich.
    »Stuttgart 21« sei ein Projekt, das »die allgemeine Mobilität
    einschränkt, die Gelder an der falschen Stelle bindet und das
    entscheidende System für allgemeine Mobilität – einen Integralen
    Taktfahrplan – gewissermaßen in Beton gegossen ausschließt«. Mit den
    mindestens sieben Milliarden Euro, die bei »Stuttgart 21« verbaut
    würden, könne »gut ein Drittel des deutschen Schienennetzes derart
    optimiert werden, dass (…) ein Integraler Taktfahrplan zu realisieren
    ist«.

  • Tja, es geht halt nicht unbedingt um ein mehr an Fahrgästen, sondern es soll halt rentabel sein.
    Es ist halt ein (irgendwo normales) Unternehmen, und nicht die Wohlfahrt (so wie manche scheinbar denken).

  • Was ist daran bitte rentabel, wenn man gut ausgebuchte Zuggattungen einfach streicht bzw. ganze Bahnhöfe oder gar Strecken vom FV abschneidet?


    Der Bahn geht es nur um Gewinnmaximierung und nicht um Rentabilität.

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    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

    Einmal editiert, zuletzt von BlackHawk ()

  • Der Bahn geht es nur um Gewinnmaximierung und nicht um Rentabilität.


    Und das ist für Dich ein Widerspruch? ;)


    Auch wenn Du es nicht glaubst: Die Bahn wird schon wissen was sie tut! (Und selbst wenn nicht, es ist ihre Sache!)