Da habe ich mir doch kürzlich das TS-Magazin Sept/Okt 2013 gekauft. -und auf der Titelseite strahlt mich die Baureihe 232 mit einem DB -AG Logo an.
Was liest man auf den den nächsten Seiten: "Die DB 232 ist in Lackierung der "Deutschen Bahn" und "Railion" Lackierung erhältlich. Habe ich zuviel Drogen, Medikamente oder sonstige berauschende Stoffe eingenommen, oder erinnere ich mich tatsächlich richtig, dass der Ursprung dieser Maschine auf deutschen Gleisen bei der "Deutschen Reichsbahn" seit Anfang der 70er Jahre liegt. Ob im schnellen Städteexpress -Verkehr oder auch im schweren Güterzugdienst, war sie gerade auf nicht elektrifizierten Strecken bei der "Deutschen Reischbahn" zu einer unerlässligen Maschine geworden. Die damalige Baureihe 132 war damals als einer der leistungsfähigsten Maschinen zum unverzichtbaren Zugpferd geworden. Daher wäre es ja auch Qutasch diese Maschine in Lackierung der "Deutschen Reichsbahn" anzubieten, um ihr eine sinnvolle Ehre zu verleihen. Schließlich ist ja auch "DB-AG" und "Railion" viel wichtiger geworden. -in einer schnelllebigen Zeit, in der uns die Vergangenheit nicht mehr interessiert.
Ich werde leider nicht die Gedanken los, dass sich hier irgendetwas auf dem Holzweg befindet. Während man kommerziell auf die moderne Eisenbahn fixiert ist, gibt es private Entwickler, vor denen ich alle "Hochachtung" habe, die bemüht sind auch die historische Seite der Eisenbahn auf Railworks Gleise zu stellen. Für mich entsteht der Eindruck, dass dies an komerziellen Entwicklungen vorbei geht. So wird zum Beispiel der "ICE3" im TS-Magazin Nov./Dez. 2012 hoch angepriesen, als ob es eine Weltneuheit wäre, dass wir nun endlich mal ein "ICE" auf Simulationsgleisen hätten. -wirklich sehr schön. Den "Fliegenden Hamburger" SVT 137, der in den 30er Jahren zwischen Berlin und Hamburg die damals schnellste planmäßige Zugverbindung der Welt bediente, kennt man hier leider nicht mehr. Für mich wäre es sinnvoller gewesen, hier die Entwicklungs- Energie rein zu stecken, als den ICE zum hundertsten mal neu aufzurollen.
Ich weiß natürlich, dass es die "E18" und bald auch die "103" für Railworks und so einiges an historischen Fahrzeugmaterial auch kommerziell für Railworks gibt, und dass die Entwicklung sehr aufwendig ist und seine Zeit braucht. Doch die verfügbaren Strecken sind sehr wenig authentisch für das Rollmaterial.
-und ich weiß, dass Vergeiche nicht erwünscht sind, aber beim Urvater MSTS gab es sowetwas noch. Da konnte man in den 70er Jahren die "Bigge" fahren oder auch Anfang der 80er Jahre über die "Rollbahn" (Münster- Bremen). So etwas fehlt eben bei Railworks und mit dem was angeboten wird, werde ich den Gedanken nicht los, dass die falsche Richtung eingeschlagen ist.
Natürlich ist auch Eigeninitative gefragt: Die Strecke Hagen -Siegen habe ich komplett umgebaut. Allen modernen "DB-AG" -Krempel entfernt und Lichtsignale durch Formsignale entfernt. Sowie natürlich die schneeweißen Gleise durch ordentliches Gleismaterial ersetzt, was noch bis heute ein geprägtes "Kopfschütteln" bei mir verursacht. So langsam wird eine echte Bundesbahn-Strecke mit dem Charakter der 70er Jahre daraus. Die Eisenbahn wie zu "Willy Brand´s Zeiten" - so brauche ich eine echte Eisenbahn- Simulation.
Es dauert natürlich nicht lange bis es auch die DB 232 in Reichsbahn- Version gibt, doch dass die Entwickler angesichts des hohen Aufwands von heutigen Eisenbahn- Simulationen nicht von selbst darauf gekommen sind, finde ich sehr traurig. -und zeigt wieder einmal, wie sehr Eisenbahn- Simulationsfans auf historischer Ebene allein gelassen werden.
Ich möchte nochmals meine Hochachtung an private Entwickler, die sich alle Mühe und Arbeit in ihrer Freizeit machen, und das Potenzail von Railworks erkannt haben, dass "175 Jahre deutsche Eisenbahn" mehr ist, als nur ICE, 143er und Doppelstockwagen, was man leider zu oft auf der AddOn-Verpackung liest. -und Graffiti- Schmierereien an Waggons und Wänden brauche ich ebenfalls nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Müller