BR 103 & 110: PZB und hohe Fahrstufen bei hoher Geschwindigkeit


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  • Moin zusammen.


    Ich habe eine Frage zum Thema Fahrtechnik bei den Baureihen 110 und v.a. 103:


    Wenn ich mit den Loks mit hoher Fahrstufe und höherer Geschwindigkeit unterwegs bin und ein Vorsignal sehe, das Vr0 oder Vr2 zeigt, wie verhalte ich mich da hinsichtlich der Bremsbetätigung?


    Grundsätzlich sollen ja zunächst alle Fahrstufen abgelaufen sein, bevor ich am Führerbremsventil ziehe. Wenn ich jedoch mit einer höheren Fahrstufe und hoher Geschwindigkeit unterwegs bin, dauert das Ablaufen der Fahrstufen jedoch einige Sekunden. Diese Zeit habe ich jedoch nicht, insbesondere wenn ich mit der 103 mit 160km/h ohnehin an der Höchstgeschwindigkeit der PZB unterwegs bin. Da durchstößt man die Bremskurve ziemlich schnell, wenn man erst abwartet, bis die Fahrstufen abgelaufen sind.


    Ich habe hierdurch schon viele Zwangsbremsungen erhalten, selbst wenn ich bemüht war, vorausschauend zu fahren und die Fahrstufen abzuschalten, sobald ich den Vorsignalbegriff sicher erkennen konnte.


    Wie macht man das auf den echten Loks in einem solchen Fall?

    Betätigt man die Bremse, obwohl noch nicht alle Fahrstufen abgelaufen waren? Beschädigt das nicht die Trennschütze des Schaltwerks?

    Oder sind die Vorsignale in der Realität über grössere Distanzen als in unserem TSW4 zu erkennen, so dass man genügend Zeit hat und die Fahrstufen spätestens beim Vorsignal abgelaufen sind, so dass man sofort Bremsen kann?


    Besten Dank im Voraus für die Hilfe.


    Viele Grüße


    Toto

  • Wie macht man das auf den echten Loks in einem solchen Fall?

    In Real haben die Loks EBULA, da sind die Kommenden Geschwindigkeiten angezeigt, dann kann man sich drauf einstellen. Ausserdem ist Streckenkenntnis Pflicht, da lernt man auch sollche Fallen und kann sich vorbereiten.

    Keine Hilfe und Auskunft per PN, da meist von allgemeinem Interesse. Diese Fragen bitte im Forum stellen.

  • Ok, danke.


    Aber wie verhält man sich, wenn überraschend und ggf. auch noch bei eingeschränkter Sicht ein Vorsignal mit Vr0 oder Vr2 auftaucht. Dann hilft einem ja auch die Streckenkenntnis nichts und man muss bremsen.

    Da stellt sich wieder die Frage: wartet man ab, bis alle Fahrstufen abgelaufen sind, oder bremst man und riskiert Beschädigungen?


    Beste Grüße,


    Toto

  • Das Bremsverhalten von TS- Fahrzeugen entsprichen oft nicht der Realität. IN der wirklichen Welt stehen die Vorsignale immer so, dass man bis zum nächsten Signal auch die richtige Geschwindigkeit haben, bzw anhalten kann.

    Wenn Du die Situation in einem Szenario nachstellen kannst, kannste austesten wie man die Lok fährt und bremst, damit Du nicht über rot drüberbretterst.

    Keine Hilfe und Auskunft per PN, da meist von allgemeinem Interesse. Diese Fragen bitte im Forum stellen.

  • In "echt" fährt man dank der Streckenkunde auch vorausschauender trotz EBuLa. Bei engeren Signalabständen oder an bekannten Stellen, wo mehrere BÜs kommen und diese Signalgebunden sind, fährt man dementsprechend defensiver an. Gut, im SIM kann man das nicht zu 100% wiedergeben. Deswegen ist es ratsam bei den Altbauloks die Degressive Fahrweise anzuwenden, um Bremskurven einzuhalten und das rausfliegen der Thyristoren zu vermeiden.

  • IN der wirklichen Welt stehen die Vorsignale immer so, dass man bis zum nächsten Signal auch die richtige Geschwindigkeit haben, bzw anhalten kann.

    Im Idealfall läuft es so, es gibt jede Menge Situationen die nicht so sind. Wenn der Wiederholer Halt erwarten anzeigt oder das Hauptsignal zwischen Vorsignal und dem Hauptsignal fällt ,oder Bahnübergänge offen sind,und und und. Es gibt hunderte Situationen bei denen man schnellstens bremsen muss.

  • Ok, Euch vielen Dank.


    Wenn ich Euch richtig verstanden habe, kommt es im Betrieb demnach immer wieder vor, dass gegen noch aufgeschaltete ( also noch nicht abgelaufene ) Fahrstufen gebremst wird, richtig?


    Ist es auch richtig, dass bei einer Betätigung des Führerbremsventils die Fahrstufen automatisch sofort abgeworfen werden, also so wie beim Schnellausschalter in der Mitte des Fahrstufenrades?


    Viele Grüße,


    Toto

  • Zwangslastabwurf bei hohen Amperströhmen ( Fahrstufen ) und Zwangsabwurf der Last, durch Bremsen z.b. führte in den meisten Fällen zu schwerwiegenden Schäden am Schaltwerk, was dann jegliche Weiterfahrt aus eigener Kraft unmöglich machte, bei den E03, E10 (auch E10 BF), E 40, E 41, E 50 Buegelfalte

    (Zitat Plato) Nur die Todten sehen das Ende vom Krieg!

    2 Mal editiert, zuletzt von DennyW ()

  • Auch eine Variante ist es die E-Bremse auszukoppeln und nur mit Druckluft leicht einzubremsen, während die Fahrstufen noch ablaufen. Sobald man auf Fahrstufe 0 ist, nimmt man dann die E-Bremse dazu und das Fahr-/Bremsschütz steuert um.

    Sollte man aber natürlich übertreiben und auch, wenn möglich höchstens in den unteren Fahrstufen praktizieren.

  • Die ganzen Antworten bezüglich vorausschauendem Fahren sind ja nett gemeint und schnell formuliert, aber jeder hier Mitlesende, der schon mal einen echten Zug bewegt hat weiß, wie plötzlich das Vorsignal auf einmal Vr 0 zeigen kann und man dann zügig an die Bremse muss.


    Bezüglich der Frage bleiben da im Falle des Falles übrig: E-Bremse auskoppeln oder der Notaus, um das Schaltwerk möglichst schadfrei zu belassen oder für die Mutigen wirklich die Fahrstufen ablaufen lassen und dann alles rein, was die Betriebsbremsung hergibt oder sofort die Schnellbremsung (die man bei 160 km/h bei Halt erwarten je nach Witterung so oder so schon mal erwägen kann).

  • Da ich kein TF selber real bin, aber welche kenne und mit denen schon öfters mal mit fahren durfte, habe ich nicht so viel detalierte Kenntnisse um ein detail Erklärbär zu machen MeloRW So schreibe ich, fereinfacht, grob umrissen, was die Problematik ist.

    (Zitat Plato) Nur die Todten sehen das Ende vom Krieg!

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  • Mir ist es wieder passiert…


    BR103 von Mainz nach Koblenz mit 8 IC-Wagen.

    Sonne im Rücken, Signalbilder etwas später zu erkennen als sonst.


    Ich fahre mit etwa 140km/h und will mit voll aufgeschalteten Fahrstufen auf 160km/h beschleunigen.


    Dann erkenne ich ein Vorsignal mit dem Begriff Vr0.

    Ich schalte die Fahrstufen ab und bremse noch nicht. Als ich das Vorsignal passiere sind die Fahrstufen jedoch noch nicht abgelaufen. Ich quittiere den 1000Hz Magneten mit Indusi Wachsam und fange nach Ablaufen der Fahrstufen kräftig an zu bremsen. Jedoch erhalte ich kurz danach eine Zwangsbremsung, da ich die PZB-Bremskurve ( oder doch eher Brems-Gerade ) durchstoße.


    Hätte ich in diesem Fall einfach trotz aufgeschalteter Fahrstufen mit dem Bremsen anfangen sollen?


    Beste Grüße,


    Toto

  • Also oberstes Ziel ist es, vor dem Hp 0 zum Halten zu kommen.

    Wenn man also mit seinem Zug fährt und auch beschleunigt würde ich dieses erst dann tun, wenn ich sehe, dass ich fahren kann. Wenn man also einem Zug folgt, und dieses mitbekommt, beschleunige ich erst dann, wenn mir die Signale zeigen, dass ICH freie Fahrt habe, denn was nützt es mir und dem Fahrkomfort, wenn ich wie ein Weltmeister beschleunige und dann anfangs oder ständig in die Situation komme, die du hier beschreibst.

    Ein IC wäre schon ein hoch angebundener Zug, da sollte ansich bald mal freie Fahrt herrschen, spätestens, wenn wegen einer Verspätiung ein vorausfahrender Zug in die Überholung genommen wird, um mich passieren zu lassen.

    Bis dahin kann ich also auch verhaltener fahren!

    Sollte es, wegen schlechter Sicht auch im Normalfall, mal zu einem unerwartet oder spät sichtbaren Vr 0 / Ks 2 / "Halt erwarten" kommen, gibt es die angesprochenen Varianten, wobei ich die Betätigung des Schnellaus bevorzugen würde, da sonst die Lok pneumatisch mit Hochabbremsung bremst, was nicht immer von Vorteil ist.

    Ich würde in dem Fall auch (real) den Fdl kontaktieren, um in der Folge meine Fahrweise entsprechend einzurichten.

    Ich würde nicht warten, bis das Schaltwerk abgelaufen ist, da dann die Bremsung zu spät beginnt und man eben die Bremskurve schneidet. Dann steht man eh, und hat Zeit darüber nachzudenken, ob eine vorausschauende Fahrweise besser gewesen wäre.