Lok "Rhein" im Rhein


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  • Ich denke, da haben sich diverse Leute, die sich mit Materialkunde und Metallurgie auskennen, schon Gedanken gemacht.
    Zumindest wird man sie ja hoffentlich gefragt und mit einbezogen haben, was man denn noch an "Lok" erwarten darf nach dieser langen Zeit.


    Man kann Süßwasser nicht mit Salzwasser vergleichen.
    Darüberhinaus bestehen die meisten Geschosse, Torpedos und Minen eher aus dünnwandigem Material, das auch oft minderwertig war (es war ja Krieg und alles musste schnell und billig produziert sein), im Vergleich zu dem massiven Material einer alten Dampflok.
    Ich bin kein Fachmann, aber diverse Teile aus Guß, wie z. B. den Rädern, den Pleuelstangen oder dem Rahmen werden ganz sicher noch nicht zerbröselt sein. Dafür ist das viel zu massiv.


    Wenn die Lok im Sediment versunken ist, und es dort kaum oder wenig Sauerstoff gibt, dann rostet da gar nichts. Jedes Einzelne im Sediment eingeschlossene O2-Molekül mit Kontakt zur Metalloberfläche trägt zwar zur Korrosion bei, aber halt nur einmal! Und wenn da keine Zirkulation ist, geht der Korrosion (salopp gesagt) einfach die Luft aus.


    Aber ich bin nur Laie und versuche mir das lediglich anhand meines alten Schulwissens und bisschen Allgemeinbildung zusammenzureimen.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Jip das seh ich auch so, gut 10cm dickes Gußeisen löst sich nicht einfach so in Luft auf. Dafür reichen 150 Jahre bei weitem nicht unter idealen rostbegünstigten Bedingungen, die dort zudem wohl eher nicht herrschen. Aber bei vielen Kleinteilen wird die Zeit wohl mit Sicherheit mächtig dran geknabbert haben ;) Die Landschaft am Rhein hat sich über die Jahrzehnte deutlich stärker verändert und ob davon jemals was gefunden wird, ist fraglich *ka*

  • Bitte nicht vergessen was in der Fertigung beim Lokbau damals technisch möglich war. Das war kein hochwertiger Stahl wie man ihn kennt den gab es gar nicht eher billiges Berliner Büchsenblech. *lach*
    Das ist eher die Jagd nach einem Phantom aber mehr auch nicht. Lasst den Kram einfach auf sich beruhen und gut ist.

  • Also wer glaubt dass dort Zusedimentieren mit Luftabschluss gleichzusetzten ist der liegt sicher falsch, kiesiger Untergrund in einem naturnahen Strom mit sauerstoffreichem Wasser und mächtigem Interstitial (da findet auch erheblicher Grundwasseraustausch über die Sohle statt). Außerdem ist die Annahme sicher falsch dass das Teil einfach gesunken und genau dort liegen blieb, oder rasch von mehreren Metern Sediment bedeckt wurde. In Strömen wie dem Rhein wurden damals noch ausgewachsene Pappeln und Weiden über etliche km transportiert und zwar nicht nur schwimmend sondern eben auch auf dem beweglichen Sohlgeschiebe. Große Hochwasser bewegten solche vollgesogenen Trümmer weiter und natürlich bildet sich an einem solchen Hinderniss Kolke und Anlandungen, bzw. gar ganze Bänke und Inseln. Was wiegt so eine 30 m Pappel, wenn auch erstmal schwimmfähig gegenüber der kleinen 20 t Lok? Also das gute Stück kann durch die Unbilden und Bettverlagerungen genauso locker ein paar 100 m bewegt worden sein.

  • Da gehe ich mal von aus das die Lok über die die vielen Jahre Flussabwärts gespült wurde. Für mich ist das Spinnerei das man da noch etwas bergen könnte was man irgendwie aufarbeiten könnte. Das ist einfach das Wunschdenken der Schatzjäger die sich das als Lebensaufgabe gemacht haben. Es gibt halt Dinge die man einfach so akzeptieren sollte und fertig.

  • Na jut, wobei das Fortsetzen quasi kleingeschrieben im letzten Halbsatz steht ;-)))) Also mich wundert es gar nicht dass diverses Material, selbst von den Wasserbauämtern selbst (und den ausführenden Baufirmen sowieso) jahrelang in Buhnen und Leitwerke verbaut wurde, ist ne Sauerei, selbst teilgiftige Hochofenschlacke wurde als Blockwurf gepriesen. An den Wasserbausteinen züchten sich Neozoen, also Arten die im Rhein eigentlich nix zu suchen haben, aber durch die Schifffahrt weit verbreitet wurden wie z.B. invasive Muscheln, aber vor allem auch Fische und Krebse (die haben die Krebspest gebracht) die aus Asien oder Nordamerika stammen. Aber gut bei der intensiven Nutzung als Wasserstraße wen wunderts dass soviel kaputt ist. Ich würde mir mehr Güter auf der Schiene wünschen und weniger auf "zurückgebauten" Flüssen, klar Flüsterbremsen/Lärmdämpfer müssen endlich in alle Wagen.

  • "Reguliert" würde ich das nennen ;-))) ... ja "umgeleitet", aber wenn da erstmal 4-5 m Auenlehmdecke draufliegt kann man das vergessen. Es bleibt die Nadel im Heuhaufen, wie gesagt ist liegt leider so viel, auch Metalldreck im Rheinsediment, dazu diverse magnetische Gesteinsbestandteile oder Schlacken (Wasserbausteine), also mit den verwendeten Methoden wird das ganz schwer. Es bleibt auch immer noch die grundsätzliche Frage ob es die Lok nicht völlig zerissen hat unter dem damals im naturnahe Gerinne und Abflußregime noch reichlich vorhandenen Geschiebedruck und Groß- Totholz (da wurden meterdicke, bis zu 30 m hohe Pappelen und Weiden bei jedem großen Hochwasser über die Sohle geschleift). Dann wären nur noch Einzelteile zu finden (Kessel, Räder ganz bestimmt), also zu glauben dass die Lok da wie in einem See untergeht, langsame im Feinsediment versinkt und bestens konserviert "eingeschlossen" wird halte ich für ein Quatsch. Ich verstehe auch nicht ganz warum man nicht in der Lage ist den möglichen Fundort über ein Geschiebetransportmodell besser zu bestimmen. Das würde viel mehr Sinn machen. Hab das Buch gelesen und man kennt je relativ gut den "Haveriebereich" zusammen mit den historischen Karten lässt sich das dann sicher so auch 100x100 m eingrenzen. Ich kenne die Schleppspannungen und Korngrößen dort nicht, aber es gibt Untersuchungen wie weit Grobkorn oder eben großes Totholz pro Jahr an der Sohle "wandert", klar das sind ein Haufen parameter und das Lökchen ist ja durchaus ein Brocken, aber eben verglichen mit ner mächtigen Pappel auch wiederum nix. Mit anderen Worten es könnten über die Jahrzehnte und bei größeren Hochwässern durchaus auch etliche 100 m sein die das Teil gewandert ist und dann ist die größte Wahrscheinlichkeit dass es sich in einem stömungsberuhigten Bereich verhakt und quasi "ortsfest" eine neue Bank und später Inselkopf bildet. Das kann auch in einem Naturgerinne in der Flussmitte sein. D.h. man müsste sich eben auch genau die morphologische Entwicklung in der Zwischenzeit betrachten um dem Schätzchen vielleicht auf dei Spur zu kommen .... ;)