3. PZB-Sicherung von ständigen Langsamfahrstellen. Auf der Strecke gibt es viele ständige Langsamfahrstellen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen von 100 km/h auf 80 km/h. Diese sind durch einen GPA jetzt nicht gesichert (nur die mit größeren Unterschieden, Beschränkungen), obwohl die Sicherung hier (nach dem entsprechenden Anhang zur Ril 819) erforderlich ist und die Ausrüstungspflicht (auf Hauptbahnen) sich auf alle Fälle bezieht (Neigungsverhältnisse oder andere Faktoren werden dabei nicht berücksichtigt), einschließlich die nach älteren Regelungen eingerichteten Lfst. Anmerkung: Das erste Bild oben zeigt auch zwei GPA auf der Brücke in Werdohl, die nichts sichern (wenigstens habe ich für sie keine Erklärung gefunden).
4. Zs 8 signalisiert trotz GWB ständig eingerichtet (kein "zufälliger" Störungsfall). Im Bahnhof Altenhundem erfolgt die Ausfart ins Gegengleis Ri Bf Welschen-Ennest immer zuerst auf Zs 8 am Asig N3, dann aber wird das Zs 6 gezeigt (siehe unten). Es handelt sich um keinen zufälligen Störungsfall in einem Szenario, sondern um einen Regelfall (außerdem würde das alleinstehende Zs 6 nur bei erfolgreichem ("regulärem") Einstellen der Zugstraße aufleuchten, was bei Störungen an Hauptsignalen nicht geschieht; dazu gilt: "Sie dürfen den Auftrag für denselben Zug nicht gleichzeitig durch Signal Zs 6 und Signal Zs 8 erteilen /Ril 408.0463.10.1/). Im Bahnhof Siegen-Weidenau Ri Siegen erfolgt die Ausfahrt ins Gegengleis auf normale Fahrtstellung des Ausfahrsignals, obwohl kein Zs 6 vorhanden ist und (damit) kein Gegengleisfahrauftrag erteilt wird. Ich weiß nicht, ob GWB dort ständig eingerichtet ist, aber ich setze voraus, besonders wenn es eine normale HV-Signalisierung im Gegengleis nach Siegen gibt, dass Zs 6 eingesetzt ist.
5. Letmathe Ri Siegen: Zs 6 nur teilweise eingesetzt. Nur Asig N102 ist mit diesem Zusatzanzeiger ausgerüstet. Andere Signale (außer Asig N101, das keinen haben kann, Ausfahrt ins Gegengleis nicht möglich) sind nicht ausgerüstet und kein alleinstehendes Zs 6 ist aufgestellt (nur Zs 2).
6. Kein Einfahrsignal im Gegengleis vorhanden. In Kreuztal ist kein Einfahrsignal (25AA - laut Streda.X) oder Sperrsignal im Gegengleis in Höhe des Einfahrsignals des Regelgleises vorhanden. Nach einer Ne 2 in Höhe des Einfahrformvorsignals des Regelgleises erfolgt kein 500er und kein Signal mehr. In Kreuztal Gbf fehlen Hauptsignal 25ZU22 und Vsig 25Vzu22 für Einfahrten in Kreuztal Pbf aus dem linken durchgehenden Hauptgleis (laut Streda.X).
7. GM 500 Hz vor Signalen, die nur der Zugfolge dienen. Fast vor jedem Selbstblocksignal oder Zentralblocksignal, das nur der Regelung der Zugfolge dient, ist ein 500er verlegt. In der Realität ist es nicht so. Für die PZB-Ausrüstung von diesen Hauptsignalen gelten besondere Regeln, deren Zweck darin besteht, dass eine genügende Sicherungslösung gefunden wird, aber unnötige Kosten gespart werden, weil das Risiko von Unfällen auf der freien Strecke (allgemein) kleiner ist als das in und unmittelbar vor den Betriebsstellen. Sogar vor vielen Einfahrsignalen sind keine 500er im Gleis eingebaut, weil die PZB-Schutzstrecke als Gefahrpunktabstand völlig zur Verfügung ist. Das ist aber eine andere Problematik. Auf jeden Fall stellen die Ausrüstung von den Signalen, die nur der Zugfolge dienen, zusammen mit der Planung von GM 500 Hz vor Signalen an Bahnsteigen bei der DB Netz AG die ganze "Wissenschaft" dar. Dies ist natürlich keine leichte Aufgabe, die nur aus ein paar Bildern erfolgreich gelöst werden könnte. Falls man sich dafür entscheidet, die Büchse der Pandora zu öffnen, bin ich hier zur Verfügung
Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die ich mittlerweile bemerkt habe (z. B. keine Vorsignalbaken vor Evsig/Avsig 21ff/21P2 in Grevenbrück, nicht mehr als 3 Baken für Vorsignale wegen nicht realisierter Sollsichtbarkeit /mehrere Vsig/ oder keine Ne 4 aufgestellt für Esig F573 in Siegen-Geisweid), aber das ist nur eine Ergänzung.
Gruß Jan