Hoch im Norden.
Ich hatte mir dann besonders bei dem zweigleisigen Abschnitt zwischen den Pässen so etwas wie die Gegend um Wenatchee oder Cashmere beim Stevens Pass erwartet - aber weit gefehlt. Im Land, wo die Bevölkerungsdichte bei einem halben freundlichen Menschen pro dreieinhalb Quadratmeilen liegt, kann man die Füchse gute Nacht sagen hören. Wenn halt nicht gerade die Lok brummelt und pfeift.
Nach circa zwanzig Minuten des Dahinfahrens durch die kanadische Taiga (oder Tundra?) kommt dann auch ein wirklich gottunddieweltverlassenes Feeling auf. Großartig. Das hat etwas von Zen-Meditation und Feng-Shui gleichzeitig und transzendiert in den Schlaf. Also bitte vorher viel Kaffe trinken! .
Das soll nicht heißen, dass es langweilig ist, alleine das Wissen, dass sich die Lokomotive energisch dagegen wehren wird, gebremst zu werden, läßt die Spannung steigen. Wehe dem Karibu, dass drei Meilen entfernt auf der Strecke gesichtet wird. Das ist platt bevor der Zug anhält.
Mit gefühlten dreitausend Meilen hat die Strecke praktisch auch kein Ende. Aufgaben mit 300 Minuten sind sozusagen kleine Häppchen, wer jetzt in Eldon losfährt wird zu Ostern in Revelstoke Eier suchen können.
lg