ABER die Art und Weise und der Ton der Kritik wird zu einem Problem
"Ton" bei einer rein geschriebenen Kommunikationsart ist sowieso immer und ausschließlich persönliches Empfinden, wenn nicht explizite Beleidigungs- oder Fäkalausdrücke benutzt werden.
Aber ist sowas wie "Augenkrebs" wirklich sowas wie eine Beleidigung oder nicht einfach nur ein übertriebenes Stilmittel zur Meinungsbekundung, bei dem der Ersteller vielleicht denkt, dass es aufgrund dieser Übertreibung eher witzig, als beleidigend ist?
Das ist genauso wie Smileys. Jeder interpretiert die anders.
Einer schickt einen Lach-Smiley weil er gut drauf ist und etwas lustig findet und ein anderer weil er sich über jemanden lustig macht und ihn "auslachen" möchte.
Am Ende ist das alles immer ausschließlich reine Interpretationssache, welche Absicht oder "Tonlage" man einem Anderen unterstellt, in seiner Schrift.
Ich persönlich finde die Kritik am Produkt und am Preis jedoch teilweise reichlich überzogen.
Wenn man sich überlegt, dass seit Corona viele Preise bis heute sich um 20-30 %, manches sogar 50% und Vereinzeltes auch um nahezu 100% verteuert hat,
dann bin ich der Meinung, dass man bei 15 € (von denen vom Verkäufer auch noch diverse Posten abgeführt werden müssen, wie Umsatzsteuer und Gewerbesteuer, sowie die Produktions- und Erhaltungskosten der Firma decken müssen UND MAN DEN PARTNER AUSZAHLEN MUSS) für einen fahrbaren Zug die eigenen Ansprüche nicht sehr hoch setzen sollte, scheint eigentlich logisch.
Inflationsbereinigt würde ich schätzen, dass dieser Zug 2019 für nen 10-er in den Verkauf maschiert wäre.
Wenn man z.B. den SVT mit den "Pumawagen" bei 3DZUG (Modus-Wagen) vergleicht, bekommt man für nur 2 € mehr statt einem 2-Klasse-Wagen in zwei unterschiedlichen Ausführungen und jeweils einem Repaint mit "Gebrauchtzug"-Aufkleber, einen kompletten Zug mit A- und B-Wagen, der sogar fahrbar ist und bei dem sogar 4 Aufgaben statt "nur" 2 Aufgaben wie beim Puma-Wagen mitgeliefert werden.
Es ist doch dann logisch, dass wenn dieser Zug nur 2 € mehr kostet als ein Pumawagen in zwei Ausführungen mit je einem Repaint, dazu doppelt so viele Aufgaben enthält,
dass der qualitativ nicht so hochwertig sein kann.
Noch dazu sieht man die Bilder zum Zug im Shop, bevor man ihn kauft, zumindest oberflächlich.
Dieses Gesamtpaket für 15 € dann mit einem teureren Produkt, dem Rheingold 1928 (23€), auch nicht eigenständig fahrbar, welches vor der ganzen Inflation ("Diesen Artikel haben wir am Montag, 13. August 2018 in den Shop aufgenommen.") entstanden ist und seitdem annähernd den Preis gehalten hat,
mit einem heutigen Preis nach Inflation zu vergleichen und in der Qualität zu vergleichen, finde ich persönlich auch schon stark gewagt.
Ich kenne das Problem jedoch selbst:
Man ist Besseres gewohnt und gibt sich nicht damit zufrieden, wenn auf einmal etwas wieder schlechter wird...
[ Das ist das gleiche Problem, wie bei alten Spielen auf einem neuen PC... kennt bestimmt jeder (der alt genug ist) von euch:
Man hatte 2005 ein Lieblingsspiel, dass in Vollbild immer richtig toll war.
Heute bringt man es auf den neuen PC, der läd nur im Vollbildmodus und man hat auf nem Bildschirm mit hoher Auflösung auf einmal ein Spiel mit 1024 x 768, das nur im Vollbildmodus laufen will ... man könnte heulen, wenn man die Grafik sieht.
Erstaunlich ist aber: Spielt das trotzdem mal 10-15 Minuten und es ist wieder genauso geil wie damals, auch wenn es mistig aussieht. Man gewöhnt sich an alles ]
Aber denkt ihr allen Ernstes,
dass wenn der Nischen-SVT in einer Qualität wie der Rheingold, fahrbar und nahezu perfekt für 30-35 € je Verkauf im Shop,
auch nur ansatzweise einen Absatz gefunden hätte, der sich wirtschaftlich rechnet?
Ich denke nein. Weil vielen dann der Zug doch wieder "nicht so wichtig" ist, um ihn für den Preis zu kaufen.
15€ ist okay. Das kann man mal so im Vorbeigehen -bei so einem teuren Hobby- kaufen, ohne dass es einem enorm weh tut, wenn man nach 5 Stunden keinen Spaß mehr dran hat.
Ist zumindest meine Meinung...
Für manch anderes Fahrzeug habe ich schon mehr gezahlt und nach 2-3 Stunden keinen Bock mehr drauf gehabt.
Wenn manWare verkaufen will, dann muss man auch einen gewissen Standard einhalten oder die Ware mit angemessenen Preis anbieten.
Nö. Man bietet den "Standard" an, den man will. Der Kunde hat dann die Entscheidung, ob er die Ware kaufen will zu diesem Preis oder nicht.
Man kann ja tatsächlich auch als Händler sogar defekte Ware weiterverkaufen, wenn man es vorher ausreichend kommuniziert.
Wenn der Preis oder aber die Qualität dem Preis nicht angemessen erscheint, sollte man nicht kaufen, da stimme ich absolut zu.
Hier wurde der Qualitätsunterschied deutlich vorher kommuniziert, nämlich in den unterschiedlichen Angebotsbeschreibungen: Rheingold:
z.B.
"Verschiedene Detailstufen für alle PC-Systeme" oder
"Rheingold Originalversion von 1928: 1. Klasse, 1. Klasse mit Küche, 2. Klasse, 2.Klasse mit Küche und Gepäckwagen hochdetailliert enthalten" oder "Inneneinrichtung nach originalen Bauplänen gestaltet und seit fast 100 Jahren erstmals begehbar"
So eine Beschreibung unterscheidet sich schon von der des SVT: z.B. "• SVT 877 A und B (zweiteilig)" oder "• erweiterte Funktionen im Führerstand" oder "• detaillierter Führerstand."
Hier erkennt man ganz klar, dass man nicht die Qualität von z.B. dem Rheingold erwarten darf.
Das hat also nichts mit einer Hose zu tun, die dann am nächsten Tag kaputt ist, also nicht mehr nutzbar ist, sondern mit dem Käufer, der die Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, nicht ausgeschöpft hat, um sich über die zu erwartende Qualität zu informieren, die ihm angeboten wird, und deshalb anschließend nicht zufrieden mit dem eigenen Kauf ist... Nüchtern betrachtet.
Schönen Samstag euch allen noch.