Diskussion über Lokführer bei privaten EVUs


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  • Für mich ist die ehemalige Bundesbahnzeit der DB der einstige Beweggrund gewesen, da diese Zeit doch eher prägnant im TS vertreten ist, vorher waren es die USA. Obendrein primär meine Winterbeschäftigung während der an und für sich "toten Zeit".

    Alles mit dem ich im Berufsalltag konfrontiert bin, hat für mich im TS keine Relevanz - sprich Österreich.

  • Klar, der klassische Trainsimer möchte etwas erleben, verständlich. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass für manche Betriebsbedienstete aus den eigenen Reihen der TS das Kontrastprogramm zum von mittlerweile ausdauernden Demut geprägten Alltag ist. Vielleicht äussern sich noch mehrere was deren Beweggrund ist und war. Wäre auf jeden Fall interessant zu lesen.

  • Ich finde an den Simulatoren faszinierend, dass man da fast immer pünktlich ist!

    Nein im ernst, ich hab mich das auch schon oft gefragt warum ich das mache. Ich fahre auch z. B. nicht dass, was ich auch im echten Leben fahre also ICEs. Aber gerade der Nahverkehr wie S-Bahn Berlin oder U-Bahn Hamburg, historische Strecken und natürlich auch Züge in GB und den USA werde ich so schnell in real nicht fahren. Dann eben hier.


    Ich kenne btw. auch ausreichend Landwirte, die den LS spielen und LKW-Fahrer die ETS2 spielen. ;)

    Wenn man weiß, wer der Feind ist, hat der Tag Struktur...

  • Um als Triebfahrzeugführer langfristig im Beruf zu bleiben bedarf es einer gehörigen Portion "Bahnsinn".
    Die meisten von Uns üben diesen Beruf aus purer Überzeugung und tatsächlich (wie im Namen enthalten) aus Berufung aus.
    Natürlich liegt es dann auf der Hand dass ein großer Teil großes Interesse an der Eisenbahn, sowohl real, als auch virtuell vorweist.

    Für mich selbst ist der TSW wenig interessant, mich fasziniert eher der TSC aufgrund der inzwischen guten Umsetzung des Rollmaterials im Paywarebereich.
    Ich kann hier im TSC endlich die Baureihen "bewegen" die mir in der Realität verwehrt bleiben.

    Leider ist das Thema "umfangreiche Baureihenschulung" ein inzwischen toter Ast bei den meisten EVU. Es gibt nur noch das nötigste, basta!


    Die meisten meiner Spielstunden verbringe ich allerdings im Editor und modernisiere, bzw. überarbeite Strecken im intensivsten Rahmen, um einen abwechslungsreichen, detaillierten und vor allem Regelwerkskonformen Bahnbetrieb abzubilden.

  • dass für manche Betriebsbedienstete aus den eigenen Reihen der TS das Kontrastprogramm zum von mittlerweile ausdauernden Demut geprägten Alltag ist. Vielleicht äussern sich noch mehrere was deren Beweggrund ist und war.

    Jepp, das kommt so halbwegs hin in meinem Fall. Ich mag meine virtuelle, heile Modelleisenbahn. Ansonsten Sachen fahren, die man in der Realität nicht fährt und eben Strecken selbst bauen.

  • Die Worte von Schienenhamster treffen es relativ gut bei mir. Ich beschäftige mich einfach gerne auch in meiner Freizeit viel mit dem Thema Bahn, und an so einem Simulator ist natürlich einiges möglich. Vor allem weil es ja doch die ein oder andere Strecke gibt, die man gerne mal selber fahren würde, dies aber zum Beispiel wegen dem Standort der Einsatzstelle nicht möglich ist.


    Mich persönlich wird wahrscheinlich dann auch die Auswahl der Länder am TSC halten. Sollte Deutschland langweilig werden gibt es ja die Nachbarländer, bestes ist Beispiel England. Allein wegen dem neuen Signalsystem ist das für mich komplett anderes für mich, von den Fahrzeugen abgesehen, was dann für mich eine gute Distanz zum Beruf schafft.


    In Deutschland kann ich aber einige ältere Strecken wie München-Augsburg oder München-Garmisch (die Original-Version) aber nicht mehr fahren, weil einem da dann doch bestimmte bauliche Fehler zu sehr ins Auge stechen (z.B. Dauerlicht beim KS1 obwohl drunter ein Zs3v montiert ist, Signal auf der falschen Seite ohne Ne4, etc...).

  • Für meinen Teil fahre ich im Baureihen, die ich real nicht fahre (da man sich ja nur über Details, die man anders kennt aufregen würde), dann fahre ich auf Strecken, die ich real ab und an fahre oder die einfach interessant sind. Zudem fahre ich gerne im TS Regionalzüge, etwas, was mir in meinem Berufsalltag nicht mehr begegnet.
    Aber natürlich steigt der Anspruch mit realer Kenntnis von Lok und Strecke auch der Anspruch DEUTLICH, was halt dazu führt, dass der TSW für mich fast unspielbar geworden ist. Der TS bietet jedoch die Möglichkeit sehr nah an die Realität heran zu kommen, ohne dass man sich beim RFU für die Zwangsbremsung die man bekommen hat rechtfertigen muss. Sehr viele Eisenbahner spielen ja auch Derail Valley, weil es einfach das ist, was man kennt, aber ohne Stress und druck, ja keinen Fehler zu machen.
    Es ist also kurz um etwas vertrautes für mich, wo man was neues ausprobieren kann, ohne dass man gezwungen ist immer 100% akkurat zu arbeiten.
    mfg
    FabiaLP

  • Hat man da nicht genug Bahn? *denk*

    Wenn der Beruf wirklich Berufung bedeuted und gleichzeitig eine Form von Leidenschaft ist nicht. So kommt es das viele aktive Eisenbahner trotz des Berufs eine Modelleisenbahn haben, oder wie ich früher zusätzlich in einem Verein täig sind (BEM), oder sich gelegentlich eben auch an den PC setzen und noch eine Fahrt im TSC unternehmen. Wie auch bei vielen Vorrednern gibt es bei mir im TSC nur das was der Alltag nicht bietet oder leider längst vergangen ist.

  • Hallöchen,

    es kommt sicher darauf an, ob der Lokführer seinen JOB als Beruf oder Berufung verrichtet ;)

    - im TS kann man Baureihen fahren - ohne Lizenz.

    - das wahre interessante > Strecken bauen oder gestalten

    - Strecken fahren ohne Kenntnis der Örtlichkeiten

    - Innland/ Ausland

    - eine Modelleisenbahn ist extrem kostenintensiver....

    ja - warum denn nicht - ;)

    Es gibt auch FDL, die spielen Stellwerksimulator ;)

    Grüsse RW1969

    ( AMD Ryzen 5600 R, 3.7 Ghz, 32 Gb DDR 4, Nvidia RTX 3060 12 Gb, 2 TB SSD, WIN 11 )

    Einmal editiert, zuletzt von RW1969 ()

  • da ansonsten Burnout und Scheidung :ugly:

    Da liegst du garnicht mal so falsch... Das Personal wird ganz schön verfeuert. Ganz schlimm ist der private Güterverkehr, wo immer noch der wilde Westen herrscht. Da ist mittlerweile eigentlich eine Art Dauerbereitschaft im Hotel angesagt. Dienstpläne sind reine Absichtserklärungen. Da steht z.B. 20 Uhr Dienstbeginn in Fulda, aber der Zug kommt schon um 16 Uhr oder wahlweise auch erst am folgenden Morgen um 6 Uhr. Früher war das die Ausnahme, mittlerweile ist verlass auf solche extremen Abweichungen. Gefahren wird, wenn der Zug kommt... sonst sagt das EVU: "ach, du bist uns keine Hilfe, such dir mal was anderes". Da könnte ich Geschichten erzählen auf meinem Youtube Kanal... vielleicht wäre das mal was.

    Früher hieß es immer: Keine Frau, Keine Kinder, mach privaten Güterverkehr und verdiene gutes Geld. Heutzutage rate ich nur noch jeden davon ab. Da gehste kaputt. Alleine die Ernährung ist ein riesiges Thema. Meistens hat nur Mcces oder Döner auf, wenn du mal zum essen kommst. Hier mal Kaffe und Brötchen, dort mal Döner... und plötzlich bist du 20 Kilo schwerer als vorher.


    Irgendwer wird mich gleich zitieren und sagen: "nein, stimmt garnicht. Bin im privaten Güterverkehr, meine Tour läuft immer plan und ich bin total zufrieden". Ausnahmen gibt es immer. Aber was ich sehe und höre, ist das mittlerweile die Ausnahme. Vielen wollen raus. So das Stimmungsbild 2024.

  • Ja Wahnsinn, so ein Chaos gibt es ja nicht einmal in der Gleisbaulogistik. Wenn ich das so lese bin ich richtig froh mich immer gegen die E-Lok-Fernfahrerrei gewehrt zu haben und stattdessen für ein kleines EVU mit der Kirche ums Dorf zu fahren.

  • Man sieht es an den Grenzbahnhöfen zu Genüge, wie die meisten der Privatbahnlokführer mit dem halben Inventar durch den Schotter marschieren. Ein bedauernswertes System in meinen Augen, ähnlich den LKW Fahrern und nur eine der vielen Folgen seit der Liberalisierung des Schienenverkehrs. Verdienst hin oder her. Mein Arbeitgeber meinte auch mit der Ganzug Sparte sich selbstständig machen zu müssen, nach drei Jahren Vorbereitung und drei Wochen aktiven Betrieb hat sich der "Erfolg" sogleich revanchiert, da man auf der anderen Seite auch kein Personal generieren konnte, welches u.a. die von dir genannten Begleiterscheinungen freiwillig mitträgt tom87 Das große Glück nach jedem Dienst wieder im eigenen Bett zu schlafen (außer einmal im Monat) wie es bei mir der Fall ist, ist dann mitunter auch ein Privileg dass ich mir gerne vor Augen führe und schätze. Dafür sind es wieder sehr viele andere aktuelle Umstände, die eine gewisse Loyalität infrage stellen und mich eben nach Feierabend mit Garantie nicht unmittelbar in der Welt der (virtuellen) Eisenbahn versinken lassen. 8)

  • Ja Wahnsinn, so ein Chaos gibt es ja nicht einmal in der Gleisbaulogistik. Wenn ich das so lese bin ich richtig froh mich immer gegen die E-Lok-Fernfahrerrei gewehrt zu haben und stattdessen für ein kleines EVU mit der Kirche ums Dorf zu fahren.

    In die Richtung geht es jetzt bei mir nach 6 Jahren im Güterfernverkehr. Die Zustände sind nicht mehr haltbar meiner Meinung nach. Ein Zuckerschlecken war es nie, aber mittlerweile geht es an die Gesundheit. Beispiel diese Woche: Montag und Dienstag Tagsüber Bereitschaft. Was ist daraus geworden? Ich bin zwischen den beiden Bereitschaften die ganze Nacht einen Zug gefahren. Wiegesagt, es wird gefahren wie gerade gebraucht. Dienstpläne sind nur noch show. Wer ständig ablehnt und auf die ursprünlichen Dienstpläne verweist, kann gehen.


    SeniorCaptain Ganz genau... Sack und Pack für eine Woche (oder gar 10 Tage) durch die Gegen zu karren kommt erschwerend hinzu. Ich hatte letztens auch ein Gespräch mit einem Trainer und der meinte, das sollte alles verboten werden. Aber wir haben nunmal über 300 EVU in Deutschland, die alle verschiedene Leistungen fahren. Die Katze ist aus dem Sack. Zurück zur Bundesbahn und jeder fährt an seinem Bahnhof, was halt kommt. Das wäre die einzige Lösung. Schwieriges Thema.

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
    Benjamin Franklin

    Einmal editiert, zuletzt von tom87 ()