Karriere bei der Bahn: Ist DB Fernverkehr eine gute Wahl?


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  • Hallo zusammen,

    schon lange würde ich sehr gerne bei der Deutschen Bahn als Lokführer arbeiten. In einigen Jahren kann ich mir das dann hoffentlich erfüllen. Bezüglich Auswahlverfahren habe ich mich bereits im "anderen" Thread informiert und bin bisher recht zuversichtlich, dass ich das gut schaffen kann. Nur ist die Frage aktuell noch, in welchen "Unterbereich" der DB ich wohl am Besten aufgehoben wäre. Ich hätte am ehesten an DB Fernverkehr gedacht, da ich mir den Bereich am "entspanntesten" (LZB, Begleitung von Zugteam, wenige Halte etc.) vorstelle. Auch würden mir die wahrscheinlich große Fahrzeugauswahl und viele Strecken (so wurde es mir einst von einem Tf gesagt) gefallen. Lange Schichten und eventuelle Übernachtungen bin ich ebenfalls bereit einzugehen. Ich wohne in der Nähe von Mannheim, wo zumindest dieses Jahr glaube ich auch eine Ausbildung ausgeschrieben ist (war). Nun frage ich euch, ob ihr meint, dass Fernverkehr eine gute Wahl ist oder nicht. Vielleicht könnt ihr ja auch Erfahrungsberichte posten. Wie sieht es aus, wenn ich in einigen (vielen) Jahren umziehen würde, was gäbe es da bei der DB zu beachten?


    Vielen Dank und liebe Grüße

    BlackyTrains

  • Also ich werde das Gymmi im Frühjahr 2024 verlassen und dann sofort mit der Ausbildung zum Tf in Köln anfangen. Ich bin total gespannt was mich alles erwartet und freue mich riesig auf die Ausbildung. Ich finde es toll, wenn man mit einem Fahrzeug durch schöne Landschaften fährt und es selber steuern kann. Ich freue mich auch riesig selber Auto fahren zu können, und genauso ist es auch mit der Bahn. Ich werde aber erstmal in Köln bleiben, also zu DB Regio gehen, da mich das von allen 3 Gebieten am Meisten interessiert. Ob ich irgendwann mal Lust habe, stundenlang durch Deutschland zu fahren und "nur da zu sitzen" weiß ich noch nichts wirklich. Aber ich werde auf der anderen Seite auch nicht mein Leben lang die RB25 fahren wollen ;)

    LG

  • Als Kölner fährst du auch noch andere Linien als die RB 25, gehst ja nicht zur Dienstelle Dieringhausen :)


    Aber *off*

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. - Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von SenteX ()

  • Glaube das ist doch im Personenverkehr überall gleich. Gibt verschiedene Dienststellen im Netz und die Dienststellen haben bestimmte Schichten zugeordnet. Verschiedene Fahrten sind in den Schichten enthalten und am Ende der Schicht landet man wieder am Anfangsbahnhof(sollte es nicht zu überschreiten der Fahrzeit kommen sollte). Glaub bei Fernverkehr sind aber manche Schichten zweigeteilt, also das nach("während") der Schicht eine Übernachtung ansteht und man dann halt am nächsten Tag wieder zurück fährt. Kommt aber drauf an, ob die jeweilige Dienstelle solche Schichten hat.

  • Moin Moin BlackyTrains

    Wenn es um weit fahren geht, könnte man zumindest auch im Güterfernverkehr fahren (da gibt es auch LZB Fahrten - nur nicht so schnell). Allerdings sind da bei Privatbahnen die Hotelaufenthalte häufiger - und bis man nach Hause kann, sind mindesten 5-7 Tage vergangen. DB Güterfernverkehr dagegen ist ähnlich wie bei Personenfernverkehr, seltene Übernachtungen, in der Regel täglich wieder an der Meldestelle zurück. Allerdings muss man da aufpassen, wenn du dahin mal wechseln wollen würdest, nicht im Güternahverkehr hängen zu bleiben. Da möchten die wenigsten hin und versuchen dafür natürlich immer jeden Mann zu bekommen, der das macht und daran Spaß hat. Personennahverkehr hast du natürlich den Vorteil immer wieder zu Hause anzukommen, die Vielfalt von Fahrzeugen fällt aber meist gering aus - die Strecken sind je nachdem was die Bahn fährt, sicher auch nicht immer so unterschiedlich. Ist je nachdem ob man Familie hat, oder haben möchte, aber schon vorzuziehen.

    Aber wie du schon selbst schreibst, hat der, den du gefragt hast, ja schon deine Antwort gegeben. DB Fernverkehr wird sicher dann auch das Richtige für dich sein, wenn dir mehr Fahrzeuge, und vor allem lange Fahrten eher zusagen. Das gibt es nur im Güter und Personenfernverkehr. Hier ist halt nur der Hotelaufenthalte ein anderer zum Güterfernverkehr und das du schneller fahren kannst. Also denke ich auch das sollte deine erste Wahl dann bleiben. Meistens ist es immer die Richtige.

    Weiß nicht, inwiefern bei der DB beachten? DB ist halt ein großer Konzern mit vielen Mitarbeitern, der sich in jeden Bahnhof sozusagen jemand sitzen haben kann, um auszutauschen. Hat alles Vorteile, Nachteile sind eben das die Strukturen teils veraltet sind und sich da ein großer Wasserkopf aufgebaut hat. Daher das Problem ja auch mit EVG und GDL, da der Wasserkopf auch in der EVG mit drin hängt... Ansonsten ist es da je nach Bahnhof und Geschäftsstelle nicht viel anders als andere Bahnen :) - Nur im Güterverkehr musst halt aufpassen, das du da wie geschrieben nicht im Nahverkehr dich einreihst. Da raus zu kommen ist immer etwas schwieriger, weil da gerade am ehesten Personal fehlt. Man steigt da halt nicht so einfach in den Güterfernverkehr auf. Zumindest zu meinen Zeiten noch, ob es heute noch so ist, kann ich nicht sagen. Da heute ja überall Lokführer fehlen.

  • Mannheim bietet natürlich auch in Bezug auf DB Cargo gute Bedingungen und interessante Strecken bis wahrscheinlich hin zur Möglichkeit als Auslands Tf ins benachbarte Ausland zu fahren. Die BR´en sind ebenso vielschichtig, die Züge immer anders, zudem "Güter kotzen nicht, Güter motzen nicht".


    Bei einem Umzug ist dann die Frage, ob du innerhalb des Konzerns im gleichen Geschäftsbereich weiterarbeiten kannst / möchtest, oder diesen wechselst, zum Bsp. von Fernverkehr zu Cargo. Dann erfolgt für die ZB und natürlich die Baureihen, sofern es keine Vergleichbarkeiten gibt, wieder Ausbildungen mit Prüfungen und auch eine schriftliche und mündliche ZB Prüfung (wie beim ersten Mal).

  • FraPre
    Naja, ganz wie beim ersten mal ist es nicht. Das machst du bei jedem Firmen Wechsel, da hab ich ja schon einige hinter mir. Mit der aller ersten Prüfung kann man das nicht gleichsetzen, nennt sich dann EInweisung, und dort geht man "etwas lockerer" damit um, als wenn du noch nie ein Fahrzeug gefahren bist. Zumal du dich ja schon mit einem Fahrzeug beschäftigt hast und fertig bist, kann man das nicht als "das Gleiche" nennen. Die DB hat da nur höhere Vorgaben. Wenn du im DB Konzern bleibst und nicht vom Fremd EVU kommst, geht es auch noch einfacher.

    Nur mit dem Umzug, da gebe ich recht, da muss man dann gucken, wie es klappt, ob da bei der Dienststelle was frei ist usw. Da sollte man, wenn schon was bekannt ist, frühst möglich schon mal einwerfen (nach dem beenden der Ausbildung) - damit sich das deswegen nicht zu lang hinzieht und diese auch die Möglichkeit haben Ersatz zu besorgen. Am einfachsten ist es natürlich wenn zwei Kollegen den jeweiligen Dienstort wechseln.

  • Danke für eure Rückmeldungen. Wenn ihr das vielleicht wisst, wie kann ich mir denn eine "Beispielsschicht" vorstellen (Zeiten, welche Umläufe/Fahrzeuge fährt man da so in einer Schicht), jeweils bei Cargo (da das tatsächlich auch ganz interessant klingt, könnte ich mir vorstellen auch mit größeren Mängeln an Lokführern) und Fernverkehr? Momentan tendiere ich aber schon noch eher zu FV, muss schon ein schönes Gefühl sein, ständig RBs und S-Bahnen zu überholen, mit 80km/h in Bahnhöfe zu brettern und mit 250km/h über SFS zu rauschen. ^^


    Tilmann

    Danke für den Tipp bezüglich dem Umzug, das werde ich allenfalls berücksichtigen, wenn es soweit kommt. :)

  • Naja, DB Cargo - bekommst deine Shcicht - Nummer - da steht dann evtl Meldestelle - dann Lokübernahme - aufrüsten, an Zug fahren, oder der Zug steht schon fertig da, also Übernahme eines Zuges. Dann in die jeweilige Richtung - und jenachdem gibt es ein Zug zurück, oder du fährst Gastfahrt zur Meldestelle zurück. Allerdings nur bei der DB Cargo - Andere EVUs bist du meistens, wie bei TX damals, in Bremerhaven Lehe angefangen oder Fulda, eine Lok aufrüsten, leeren Zug aus dem Hafen holen, und bis nach Fulda fahren, natürlich mit Bremsprobe am 700m Zug, wenn man Pech hatte, alleine. - und Fulda gibtst du ab und gehst in Hotel und nächsten Tag das Spiel umgekehrt mit einem vollen Zug und Lokabstellung ;) ... Hotel... (oder nach Hamburg / Padborg und da dann Lokführer tausch)

    Im Personen Fernverkehr da sind die Planleistungen meist vorausschaubarer, daher sind da die Schichten nicht so Wild durcheinander. Und natürlich meist im monat voraus geplant. Güterfernverkehr musst du damit rechnen, das du jede Woche für nächste Woche dein Plan bekommst, wenn gut läuft vielleicht noch einen Monat, aber eher seltener also bei Privatbahnen. (Nicht mit DB Güterfernverkehr verwechseln - die haben mehr Zweigstellen und Personal) - Da wirste eher einen ICE von und nach bis zur deiner Pause fahren und ggf zurück, je nachdem wie weit es geht oder zwischendurch in größeren Bahnhöfen wie Frankfurt tauschen, in der Regel so, das du immer nach Hause kommst. Ein Kollege von DB Fernverkehr meinte mal so 3-4 Übernachtungen wären das im Monat.

    Ich meine du hast ja auch Glück, so wie ich weiß sind in Mannheim ja nicht wirklich viele ICEs abgestellt? Daher musst du zum Start deiner Karriere wahrscheinlich dann kein "Zubringer" machen? Weil meist, wenn du da einsteigst, wie in Stuttgart bswp oder München / Frankfurt, darfst du zum Start deiner Karriere meist die Züge nur vorbereiten und zum bahnhof fahren und runter fahren zum Abstellplatz. So war das damals mal geregelt. In Mannheim weiß ich es nicht, mir ist da jetzt kein Standplatz bekannt :) - da fahren die Fernzüge ja eher durch und da wird wenn ja nur Lokführer Tausch gemacht?!

  • Naja, DB Cargo - bekommst deine Shcicht - Nummer - da steht dann evtl Meldestelle - dann Lokübernahme - aufrüsten, an Zug fahren, oder der Zug steht schon fertig da, also Übernahme eines Zuges. Dann in die jeweilige Richtung - und jenachdem gibt es ein Zug zurück, oder du fährst Gastfahrt zur Meldestelle zurück. Allerdings nur bei der DB Cargo

    Okay, ja das klingt plausibel.


    Andere EVUs bist du meistens, wie bei TX damals, in Bremerhaven Lehe angefangen oder Fulda, eine Lok aufrüsten, leeren Zug aus dem Hafen holen, und bis nach Fulda fahren, natürlich mit Bremsprobe am 700m Zug, wenn man Pech hatte, alleine. - und Fulda gibtst du ab und gehst in Hotel und nächsten Tag das Spiel umgekehrt mit einem vollen Zug und Lokabstellung ;) ... Hotel... (oder nach Hamburg / Padborg und da dann Lokführer tausch)

    Joa, dass die privaten EVUs manchmal ziemlich "chaotisch" sind, habe ich auch schon öfter gelesen. Bilden die dich dann auch aus, oder wie läuft es da?


    Im Personen Fernverkehr da sind die Planleistungen meist vorausschaubarer, daher sind da die Schichten nicht so Wild durcheinander. (...) Da wirste eher einen ICE von und nach bis zur deiner Pause fahren und ggf zurück, je nachdem wie weit es geht oder zwischendurch in größeren Bahnhöfen wie Frankfurt tauschen, in der Regel so, das du immer nach Hause kommst. Ein Kollege von DB Fernverkehr meinte mal so 3-4 Übernachtungen wären das im Monat.

    Verstehe, klingt ja in der Theorie schon mal gut. Finden in Mannheim/Heidelberg denn auch im Fernverkehr Personalwechsel (hab ich bislang noch nicht beobachtet) statt, oder muss man da dann als Gastfahrt zuerst mal z.B nach Frankfurt oder Stuttgart fahren, um dann dort seine Schicht zu beginnen?


    CuzImMaximus

    Danke dir, das hilft mir sehr! :)

  • BlackyTrains
    Je nach dem, ob die Ausbilden, meistens dann ja nur Quereinsteiger. Für 3 Monate Ausbildung brauchst du ja jemanden der das darf, hat nicht jedes EVU, so jemand mit einer Lizenz. Für fertige Lokführer auf jeden Fall eine Einweisung mit Prüfung auf dem Fahrzeug. Falls du die noch nicht hast, ansonsten eben eine Mitfahrt und gucken wie du fährst, von deren Prüfer, und dann bekommst du dein Beiblatt zum Führerschein mit dem Fahrzeug das du führen darfst. Die werden jetzt nicht jedes Fahrzeug gucken und testen, wenn man wechselt. Man sollte dann aber auch so ehrlich sein, wenn man bestimmte Fahrzeuge schon länger nicht gefahren ist, zumindest zu sagen, das man da noch mal eine Mitfahrt bräuchte, um sich das einmal wieder anzugucken.

    Also in Mannheim denke ich auf jeden Fall, Heidelberg glaube ich weniger. Aber da kenne ich mich leider nicht so genau aus. Bei Mavericks Bastelstube guckt manchmal der Kashi mit, der ist beim Fernverkehr, ich weiß nicht ob er auch hier im Forum aktiv ist mit dem Namen. Vielleicht mal den Fragen, der ist ja auch Ausbilder beim Fernverkehr. RoterStein bspw ist meine ich auch beim Fernverkehr. Kann sicher auch genauere Infos geben.

  • Ich meine du hast ja auch Glück, so wie ich weiß sind in Mannheim ja nicht wirklich viele ICEs abgestellt? Daher musst du zum Start deiner Karriere wahrscheinlich dann kein "Zubringer" machen? Weil meist, wenn du da einsteigst, wie in Stuttgart bswp oder München / Frankfurt, darfst du zum Start deiner Karriere meist die Züge nur vorbereiten und zum bahnhof fahren und runter fahren zum Abstellplatz. So war das damals mal geregelt. In Mannheim weiß ich es nicht, mir ist da jetzt kein Standplatz bekannt :) - da fahren die Fernzüge ja eher durch und da wird wenn ja nur Lokführer Tausch gemacht?!

    Haha, das kann ich mir schon mal gut vorstellen. ^^

    Mannheim ist mittlerweile aber auch Endpunkt mancher Züge, die werden dann glaube ich Richtung Mannheim-Waldhof gefahren um dort zumindest innen gereinigt zu werden. Ist mir ehrlich gesagt aber auch ganz Recht, wenn man erst Mal kleiner anfängt und dort noch ein bisschen mehr "üben" kann, solange sich das nicht ewig so zieht. :)


    Von dem, was ich hier aber so lese, denke ich trotzdem, dass DB Fernverkehr für mich die beste Wahl ist, aber das kann ich ja noch mal ein bisschen bedenken. Was passiert denn, sollte ich beim Fernverkehr nur bei der Bewerbung abgelehnt werden? Darf ich mich dann direkt bei Cargo bewerben? Gäbe es dann eine Chance, nach einigen Monaten/Jahren zu Fernverkehr zu wechseln?

  • Grundsätzlich hat jeder Geschäftsbereich seine Vor- und Nachteile, welche auch von jedem anders empfunden werden. Ich habe meine EiB Ausbildung bei DB Cargo gemacht, bin direkt danach allerdings zum Fernverkehr gewechselt. Du bekommst zu großen Teilen bei DB Cargo eben die Lokrangierführer und nicht die Triebfahrzeugführer Ausbildung. Der Theoretische Teil und die Führerscheinklasse ist dabei die gleiche (weshalb auch ein Wechsel keine große Hürde darstellt), du bist aber eben im Rangierdienst unterwegs. Es gibt Einsatzstellen bei welchen du wirklich zu 95% nur am Rangieren bist (wozu vermutlich auch Mannheim bei der Größe des Rbf zählt), es gibt aber auch genügend Einsatzstellen wo du im Nahbereich Güterzüge fährst und 1-2 Stunden unterwegs bist, weshalb das pauschal immer schwer einzuschätzen ist. Schlussendlich muss dabei auch jeder für sich entscheiden was ihm mehr gefällt und ob man den Kompromiss eingehen möchte auch nach der Ausbildung vorerst im Rangierdienst zu bleiben und dann irgendwann die Chance für die Weiterqualifikation auf der Strecke zu bekommen.


    Aber zurück zum Fernverkehr. Ich selbst bereue den Wechsel nicht. In der Regel bekommst du jeden Monat deinen Einsatzplan für den nächsten Monat. Schichten können dabei ganz unterschiedlich ausfallen. Von Frankfurt-München-Frankfurt über Frankfurt-Kassel-Frankfurt-Nürnberg-Frankfurt bis zu Frankfurt Hbf-Flughafen-Hbf-Flughafen-Hbf-Wiesbaden-Frankfurt ist theoretisch alles möglich. Mal hast du 2-3 Stunden Aufenthalt an einem Bahnhof, mal musst du in einer Schicht viel Rangieren, mal musst du selbst dafür sorgen dass deine Pausenzeit wegen Verspätungen eingehalten wird usw.

    Übernachtungen sind eher selten und sind oftmals auch mit einer Nachtschicht gleichzusetzen, in welcher dir für 4-5 Stunden ein Hotel zusteht. Trotzdem fängst du beispielsweise um 20 Uhr an und bist um 7 Uhr wieder zurück. Ausnahmen gibt es aber trotzdem.


    Es gibt (leider) Kollegen welche sich beim Fernverkehr als die "Elite" sehen, was absoluter Unsinn ist. Schlussendlich ist jeder Tf gleich, egal ob bei DB Cargo, Fernverkehr, Regio oder einem anderen Privaten EVU. Beim Fernverkehr hast du z.B. nie die Garantie auf einen pünktlichen Feierabend, einigen unserer Züge merkt man die gefahrenen Kilometer an, Schichten können 24/7 beginnen und man merkt die derzeitige angespannte Personalsituation. Wie gesagt, überall hat es seine Vor- und Nachteile


    Bezüglich der Einsatzstelle Mannheim: Ja, diese wird derzeit aufgebaut und soll glaube ich zum Fahrplanwechsel an den Start gehen (kann allerdings auch schon wieder eine veraltete Info sein). Das ganze bleibt aber erst Mal eine kleinere Dienststelle, ich weiß daher nicht ob dort zukünftig eine EiB Ausbildung oder weiterhin nur der Quereinstieg angeboten wird. Personalwechsel gibt es bisher in Mannheim manchmal, denke das wird dadurch zukünftig auch noch bisschen zulegen, in Heidelberg gibt es planmäßig keine.


    Ob ich irgendwann mal Lust habe, stundenlang durch Deutschland zu fahren und "nur da zu sitzen" weiß ich noch nichts wirklich.

    Das halte ich für eine gewagte Aussage. Natürlich hast du deine LZB Strecken bei denen du gerade bei Verspätung den Hebel nach vorne werfen kannst, wir befahren aber auch genügend (je nach Dienststelle sogar mehrheitlich) Strecken wo das eben nicht der Fall ist. Gerade mit den derzeitigen Bauaktivitäten ist ein Ausfahren der Geschwindigkeit oftmals gar nicht möglich. Und LZB Übertragungsausfälle oder sonstigen Störungen an der Strecke sind eben auch keine Seltenheit. Wie in jeder anderen Störungssituation ist hier sofortige Handlungssicherheit notwendig und man muss wissen was man tut.

  • Es gibt (leider) Kollegen welche sich beim Fernverkehr als die "Elite" sehen, was absoluter Unsinn ist. Schlussendlich ist jeder Tf gleich, egal ob bei DB Cargo, Fernverkehr, Regio oder einem anderen Privaten EVU.

    Schön, dass du das schreibst. Daher mein Tipp an BlackyTrains:


    Schau dir im Vorstellungsgespräch die Leute im Verhalten an. Das sind u. A. deine Vorgesetzten, mit denen du dauerhaft zu tun hast. Letztlich zählen die Arbeitsbedingungen wie die Verlässlichkeit eines Feierabends und Schichtplanung, Erreichbarkeit einer Arbeitsstelle, Kultur bei Fehlern und Probleme und natürlich das Geld eine wesentliche Rolle. Falls mit etwas geworben wird, frage nach, wie dies typisch im Team umgesetzt ist und frage nach Kennzahlen wie zur Teamgröße und dazu passend umgesetzte Maßnahmen und wie der Prozess gesteuert wird.

  • Komm zu uns in die Schweiz als Lokführer ;). Dort gibts bei den Lokführer auch kein Unterschied zwischen Regionalverkehr und auch keine Uniformpflicht als Lokführer

  • Ninwed
    zumal "nur da sitzen" dann ja auch auf jeden Lokführer zutrifft. Sobald man sein Fahrzeug kennt und der Alltag kommt. Ob das die LZB mit AFB ist oder ein Tempomat - das bei uns teilweise gerne genutzt wird - ich aber nix von halte, da der ungenau ist ... Es ist egal wo, es ist kein Tag wie der Andere, weil ständig was anders ist. Ob es Baustellen sind, oder LA Stellen, Störungen am Gleis und Signal - oder auch Fahrgäste, Wagen usw - man weiß nie was einen erwartet. Egal bei welcher Firma. Im Fernverkehr sind es ja glaub teils die "tollen" IC2 Züge die gerne mal ihre Macken haben?

    RoterStein oh Ok :D sorry dann - dann hab ich dich echt verwechselt... Mist. Da sind so viele Leute immer in Chats da weiß man manchmal nicht mehr wo man was aufgefasst hat. Bei Kashi weiß ich es zu 100%, bei dir wusste ich das auch nicht mehr genau - aber kann sein, das ich da dich mit jemand anderen verwechselt hatte :D - Sorry für die Störung.

  • Vielen Dank für deine Antwort! :)

    Du bekommst zu großen Teilen bei DB Cargo eben die Lokrangierführer und nicht die Triebfahrzeugführer Ausbildung. Der Theoretische Teil und die Führerscheinklasse ist dabei die gleiche (weshalb auch ein Wechsel keine große Hürde darstellt), du bist aber eben im Rangierdienst unterwegs. Es gibt Einsatzstellen bei welchen du wirklich zu 95% nur am Rangieren bist (wozu vermutlich auch Mannheim bei der Größe des Rbf zählt), es gibt aber auch genügend Einsatzstellen wo du im Nahbereich Güterzüge fährst und 1-2 Stunden unterwegs bist, weshalb das pauschal immer schwer einzuschätzen ist.

    Verstehe, auf Rangierdienst hätte ich persönlich jedenfalls keine Lust. Das Problem, das aber trotzdem besteht, man bewirbt sich zwar (am Beispiel Regio, ausgeschrieben bei der DB) am Standort Mannheim, die Berufsschule befindet sich aber in Ettlingen (bei Karlsruhe). Ich habe zwar ein Montagsticket für das VRN-Verbundgebiet, das beinhaltet aber nicht den Bereich nach Ettlingen. Wie ist denn das dann, kriege ich da was gestellt, oder muss ich zwei Monatstickets kaufen für VRN und KVV?


    Aber zurück zum Fernverkehr. Ich selbst bereue den Wechsel nicht. In der Regel bekommst du jeden Monat deinen Einsatzplan für den nächsten Monat. Schichten können dabei ganz unterschiedlich ausfallen. Von Frankfurt-München-Frankfurt über Frankfurt-Kassel-Frankfurt-Nürnberg-Frankfurt bis zu Frankfurt Hbf-Flughafen-Hbf-Flughafen-Hbf-Wiesbaden-Frankfurt ist theoretisch alles möglich. Mal hast du 2-3 Stunden Aufenthalt an einem Bahnhof, mal musst du in einer Schicht viel Rangieren, mal musst du selbst dafür sorgen dass deine Pausenzeit wegen Verspätungen eingehalten wird usw.

    Übernachtungen sind eher selten und sind oftmals auch mit einer Nachtschicht gleichzusetzen, in welcher dir für 4-5 Stunden ein Hotel zusteht. Trotzdem fängst du beispielsweise um 20 Uhr an und bist um 7 Uhr wieder zurück. Ausnahmen gibt es aber trotzdem.

    Das klingt finde ich sehr gut! Viel Zeit mit der Eisenbahn verbringe ich in meiner Freizeit ja sowieso. :ugly: Da wir das bisher noch nicht hatten, und wenn ich fragen darf, wie viel verdienst du in dem Beruf?


    Beim Fernverkehr hast du z.B. nie die Garantie auf einen pünktlichen Feierabend, einigen unserer Züge merkt man die gefahrenen Kilometer an, Schichten können 24/7 beginnen und man merkt die derzeitige angespannte Personalsituation. Wie gesagt, überall hat es seine Vor- und Nachteile

    Verstehe, das bin ich jedenfalls bereit, einzugehen. Ich denke, einige der Probleme hat man überall im Bereich der Eisenbahn.


    Bezüglich der Einsatzstelle Mannheim: Ja, diese wird derzeit aufgebaut und soll glaube ich zum Fahrplanwechsel an den Start gehen (kann allerdings auch schon wieder eine veraltete Info sein). Das ganze bleibt aber erst Mal eine kleinere Dienststelle, ich weiß daher nicht ob dort zukünftig eine EiB Ausbildung oder weiterhin nur der Quereinstieg angeboten wird. Personalwechsel gibt es bisher in Mannheim manchmal, denke das wird dadurch zukünftig auch noch bisschen zulegen, in Heidelberg gibt es planmäßig keine.

    Okay, danke für die Information!

  • BlackyTrains Bezüglich Fahrkosten musst du dir keine Gedanken machen. Zur ersten Tätigkeitsstätte bekommst du ein JobTicket, für Berufsschule, Seminare, Simulator usw. kannst du dir eine kostenlose Firmenreise an einem Automaten ziehen.


    Bezahlung ist immer schwer zu definieren, weil es einige Zulagen gibt. Hast du einen Monat in dem du viel am Wochenende und Nachts arbeitest, bekommst du eben mehr als in anderen Monaten. Dazu gibt es bei der DB Wahlmodelle zwischen weniger Arbeitszeit, mehr Urlaub oder mehr Geld. Fällt also auch bei jedem ein bisschen anders aus. Grundsätzlich kann man sich Netto mal so irgendwo zwischen 2100-2400€ einstellen. Dazu dann noch 13. Monatsgehalt und ggf. irgendwelche Prämien oder Einmalzahlungen der Gewerkschaften.


    Tilmann Ich selbst habe die IC2 Ausbildung nicht, aber der Zug hat sich mittlerweile ein bisschen stabilisiert, ist aber immer noch relativ zickig. Ansonsten sind halt die 402 und 406 schon sehr an ihre Belastungsgrenze gekommen. Bei letzeren waren über den Sommer nur etwa die Hälfte der Züge im Ausland einsetzbar und du hast oft mit weniger Antriebsleistungen oder anderen schwerwiegenden Störungen zu kämpfen. Die täglichen Systemwechsel haben der ganzen Elektronik einfach zu schaffen gegeben. Auch der 411/415 kommt bei den hohen Temperaturen an seine Belastungsgrenze, Kühlpausen sind da durchaus manchmal von Nöten.