Ich denke, richtig angefangen hat das Theater mit Opa Mehdorn, der aus der Bahn eine Gelddruckmaschine machen wollte, was sie, wenn sie richtig funktionieren soll, niemals sein kann. Alles was den BWLern (frei von Bahnsachkenntnis) überflüssig erschien, kam weg, wurde eingekürzt, gestrichen, stillgelegt. Ich denke nur an die Streichung des Werks Friedrichsfelde bei der Berliner S-Bahn. Das kann nur einer entscheiden, der von JEDER Sachkenntnis ungetrübt ist. Jeder wird für sich genug eigene Beispiele solcher Entscheidungen finden - da könnte man einen eigenen Thread draus machen Der Spruch ist älter als die Bahn: "Wegmachen geht schneller als aufbauen." Die vielen neuen Radwege durch die Landschaft sind beredtes Zeugnis dieser idiotischen Vorgehensweise.
Da muss ein Vorstand hin, der Bahnverstand hat. Das passiert nicht, weil alle so schön vernetzt sind, dass keiner den Weg mit der Säge zum Stuhl der darauf klebenden auch nur findet. Die Bahn ist so schön zersplittert in Teilunternehmen, dass nur noch jeder sein Süppchen kocht. Übern Tellerrand gucken? Wozu? Das ham sich die BWLler schön eingerichtet und dann noch teuere Beraterverträge machen, die nichts bringen. Es ist alles Steuergeld, das lässt sich prima an allerlei Leute verteilen, egal ob es nützt . Siehe Stuttgart 21, wo denen nun langsam ein Lichlein aufgeht, dass die Kritiker Recht hatten. Jeder Unternehmer, der so handelte, wäre längst im Schuldenturm.
Stattdessen sollte die Bahn sich am Klimaschutz beteiligen, und die tausenden Lkws von der Autobahn holen. Wie soll das gehen, mit den aus der Landschaft radierten Güterbahnhöfen, mit dem Lösungschaos bei an sich einfachen Neubauten wie der Y-Lösung Bremen-Hamburg-Hannover. Oder dem über 25 Jahre währenden Desaster beim Ausbau der Strecke nach Basel mit Rastatt als traurigem Höhepunkt. Armes Deutschland, selbst bei der Reichsbahn (DDR) hätte man da ne Behelfsbrücke eingezogen. Die hat bestimmt ein BWLler gestrichen - zu teuer. Sparen, koste es was es wolle.
Und die kleinste Kerze auf der Regierungstorte ist Verkehrsminister und kümmert sich lieber um Pkw-Maut und schmeist da unser aller Steuergeld zum Fenster raus. Ich seh wenig Hoffnung. Mal sehen, wohin das viele Geld, das man jetzt (endlich) für Brücken und Gleise ausgeben will, verpulvert wird.
Mir tun die Mitarbeiter leid, die diesen Brei tagtäglich löffeln müssen und zum Dank dafür auch noch vom Publikum angepöbelt werden.
Sorry, musste ich mal rauslassen...