Gleiswechselbetrieb mit Licht und Formsignalen gemischt möglich?


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  • Hallo,


    ich bin gerade dabei auf meiner Strecke die Formsignale gegen die von KO-VI auszutauschen. Da ich die Strecke nach Marktredwitz nicht nach heutigem und auch nicht ganz nach altem Stand baue will ich da das ganze Stück für den Gleiswechselbetrieb einrichten.


    Meine Frage hierzu: Wäre es möglich, das man die Signale auf dem Gegengleis sozusagen "nachgerüstet" hat und deshalb auf dem Regelgleis noch Formsignale stehen, auf dem Gegengleis aber schon Lichtsignale?


    So wie in dem Beispiel hier:

  • Hm, gute Frage. Grundsätzlich gibt es bei der Eisenbahn ja nichts, was es nicht gibt. Dennoch meine ich mal irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass solche Strecken, wenn überhaupt, nur für das Befahren des Gegengleises mit Zs8 nachgerüstet wurden. Wenn die Strecke Vollausrüstung für das Gegengleis bekommen sollte, würde ich vermuten, dass dann direkt auf Spurplan bzw. ESTW umgebaut wurde.

  • Grundsätzlich würde sich sowas auch in einem ESTW umsetzen lassen. Die elektrischen Signale werden einfach über einen Motor für das Formsignal in mechanische Bewegung umgewandelt. Kostet halt und würde keiner machen, aber technisch betrachtet kein Problem. Ist ja bei mechanischem Weichenantrieb nichts anderes.


    Kurzer Recherche dazu sagt: in Bad Herrenalb soll es so eine Konstruktion gegeben haben. (Formsignal an wesentlich modernerem Zentralstw.)

  • Form und Licht geht Grundsätzlich. Meist aber in Verbindung mit Kompaktsignalen sehr unwahrscheinlich, weil es solche Kombinationen meistens nur bei EMech Stellwerken gibt. Da kannst du besser deine 59er nehmen.


    Guck dir Langeland an. Aus dem Tunnel kommend hast du Lichtsignale, der Rest besteht aus Formsignalen. Ich habe auf meinem Rechner ein Bild von der Anpassung.


    Zs6 mit anschließendem Zs8: pro Betriebsstelle brauchst du den Auftrag weiter auf dem Gegengleis zu fahren. Ob da nun ein Zs8 gegeben wird ist im Grunde egal.

  • Gab es denn in der Realität Gleiswechselbetrieb auf dieser Strecke?


    Da dies eher eine neuere Erfindung ist würde ich es lieber lassen, es sei denn es wäre tatsächlich so gewesen (was mich wundern würde). Als man elektromechanische Stellwerke gebaut hat gab es m.W. noch keinen Gleiswechselbetrieb.


    Bei Einrichtung auf Gleiswechselbetrieb wären aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Formsignale ausgetauscht worden um alles über Drucktastenstellwerk steuern zu können (obwohl die wohl theoretisch auch motorische Signalantriebe Steuern könnten). Flügelsignale bei Drucktastenstellwerk hat es aber meines Wissens nie gegeben. Nur beim elektromechanischen Stellwerk kann man Flügelsignale und Lichtsignale nebeneinander beobachten (wie z.B. in Rüsselsheim). Dann haben die Flügelsignale einen Motorantrieb. Mechanische Stellwerke hatten in aller Regel auch nur Flügelsignale, die mechanisch über Seilzüge gestellt wurden. Es gibt aber keine mechanischen Vorsignalwiederholer. Wenn die später nachgerüstet wurden, waren die immer als Lichtsignal ausgeführt, auch wenn ansonsten nur Flügelsignale vorhanden waren.
    Von Gleiswechselbetrieb mit Lichtsignalen am Gegengleis habe ich aber noch nie etwas gehört - kann nicht ausschließen dass es das irgendwo mal gab, erscheint mir aber sehr unwahrscheinlich.
    Außerdem hat man den Gleiswechselbetrieb doch eher bei stark belasteten Hauptbahnen eingeführt - bei der Strecke von Hof nach Neuenmakt-Wirsberg (bzw. nach Marktredwitz) ist das eher nicht der Fall.

  • Gleiswechselbetrieb mit Formsignalen ist ziemlich selten. Einziges mir persönlich bekanntes Beispiel ist der Bahnhof Goldshöfe an der Strecke Aalen - Crailsheim, dessen Einfahrsignale aus Richtung Aalen und die zugehörigen Vorsignale aus Formsignalen bestehen, so wie alle Signale dieses Bahnhofs. Der Gleiswechselbetrieb wurde dort erst nachträglich (ich glaube in den 1980er Jahren) eingeführt indem das dortige mechanische Stellwerk entsprechend ergänzt wurde.

  • Mechanische Stellwerke hatten in aller Regel auch nur Flügelsignale, die mechanisch über Seilzüge gestellt wurden.

    Das stimmt so nicht, es gibt genug mechanische Stellwerke mit Lichtsignalen (die man natürlich erst später da eingebaut hat). Bei der Bundesbahn hat man aber immer versucht, dass alle in einer Reihe stehenden Signale soweit möglich das gleiche Signalsystem haben. Beim Nachrüsten eines mechanischen Stellwerks mit Gleiswechselbetrieb hätte man also in den meisten Fällen entweder ein neues Formsignal auf dem Gegengleis aufgebaut, oder gleich auch das bestehende Einfahrsignal auf Lichtsignal umgerüstet.

    Es gab Dr S2 Stellwerke die das hatten. Aber eben nicht viele.

    Hast Du dafür eine Quelle? Ausschließen möchte ich es nicht, es würde mich aber schon ziemlich wundern.