Zu empfehlen sind immer die großen Übersichtszeichnungen im eisenbahn magazin. In der Ausgabe 5/95 findet sich eine entsprechende Zeichnung von der Baureihe 228. Da müsste auch eine Frontansicht und die Dachaufsicht enthalten sein.
Alte Hefte lassen sich oft über ebay für ganz wenig Geld auftreiben (man sollte nur den Händler vorher fragen, ob die Zeichnung noch drin ist - die wurden nämlich gerne herausgetrennt...).
Diese Zeichnungen sind nicht immer ganz exakt, aber in aller Regel die beste pragmatische Lösung, solange keine Pläne des Fahrzeugherstellers zur Verfügung stehen.
Neigungswinkel und Radien gebogener Teile sind eigentlich so gut wie nie angegeben, aber die richtigen Proportionen bekommt man auf Grundlage dieser Zeichnungen schon hin.
Ich wollte mich hier bisher nicht einmischen, weil der Entwickler ja nur etwas zeigen wollte und nicht um Ratschläge oder Hilfe gebeten hatte, kann aber den bisher gegebenen Tipps nur beipflichten. Bei meinen allerersten Modellen habe ich teilweise wochenlang an den Grundproportionen gefeilt, bis es stimmig aussah. Erst dann kamen die Details an die Reihe. Dabei hatte ich auch wohlwollende Tester zur Verfügung, die screenshots der Modelle jeweils mit Originalfotos überlagert haben, so dass die Fehler deutlich wurden... Teilweise haben sie damit meine Modellbauergeduld ziemlich auf die Probe gestellt, aber das Ergebnis war es dann immer wirklich wert. Man sollte da nicht zu eitel sein und sich einfach ein bisschen helfen lassen.
Drei ganz konkrete Punkte noch, die man auf Milchis Fotovergleich gut sieht:
- die Ausrundung des Daches vorne sollte noch überarbeitet werden, auch ruhig noch ein paar Polys mehr spendieren, so dass die abgerundete Dachecke wirklich homogen rund wirkt. Da scheint auch mit der Glättung etwas noch nicht ganz zu passen. Jedenfalls ist das immer so eine Stelle, die man sich lange aus allen möglichen Richtungen ansehen und Vertices herumschieben muss, bis es stimmig ist.
- die Wartungsklappe auf der Kastenseite unterhalb des FST-Seitenfensters nimmt im Original knapp 48% der Höhe zwischen grauem Rahmen und der Farbtrennkante zum beigem abgeschrägten Kastenteil oben ein, und auch der Abstand zur FST-Tür scheint mir zu gering zu sein.
- Ähnliches gilt für das Maschinenraumfenster. Es nimmt im Original ca. 35% der Höhe zwischen grauem Rahmen und der o.g. Farbtrennkante ein; im Modell fast die Hälfte. Außerdem sollte es weiter oben ansetzen.
Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, es lohnt sich ganz sicher, noch ein wenig Mühe in die Hauptproportionen der Lok zu investieren, damit am Ende ein tolles Modell draus wird. Das Potenzial ist allemal vorhanden!