Small Talk

  • weil der Nahverkehr hier in Köln dermaßen unattraktiv ist, dass man stellenweise Stau oder Parkplatzsuche in Kauf nimmt, weil man dann immer noch zuverlässiger / schneller da ist, als bei Fahrten mit der KVB.

    Wenn in K schon der ÖPNV Müll ist, ists hier in RS mit Bus und Bahn eine echte Herausforderung-statt mit Auto 20-30min bräuchte ich mit Bummelbus das Dreifache(wenns dann mal läuft, bei 2 Grossbaustellen auf dem Weg eher nicht). Fast vergessen: Man wechselt dabei auch noch den Verbund- ich verzichte.....


    Ergo: Wenn ich solche Tipps: "Fahr Bus und Bahn" höre und lese kann ich nur den Kopf schütteln....

  • Es scheint mir auch so, dass viel zu sehr auf Bürozeiten geplant wird. Was ist denn mit den Leuten, die zur ÖPNV-Unzeit arbeiten? öpnv-beschaftige zum Beispiel. Wenn ich Schichtdienst habe, passen nur die Schichten mir Büro-Zeiten. Früh, und Nachtschichten haben das Problem, dass ich entweder vor dem Dienst vier Stunden eher da sein muss, oder nach dem Dienst 3 Stunden warten muss. Letzteres ist noch okay, aber zu Frühschicht 4 Stunden eher da sein zu müssen, die ohnehin um 3 beginnt und dann noch 12 Stunden zu rotieren ist absolut nicht tragbar.

  • @[1247]DetPhelps ich denke, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer diese geregelten Arbeitszeiten haben, weshalb es sich daran ausrichtet. Da sind Schichtdienstarbeitende eine Ausnahme, da macht es ja wirklich kaum Sinn dafür Nachts den ÖPNV durchfahren zu lassen. Das muss man in Relation sehen, und dann nimmt es dir auch keiner Böse, wenn du Auto fährst.
    Anders gedacht wäre es ja auch nett, wenn es kaum Schichtdienst gäbe. Das Dinge rund um die Uhr laufen müssen ist ja der Wirtschaft geschuldet. Würde man menschlich handeln stünde der Betrieb Nachts still. Entspricht aber nicht unserer Wirtschaftsform.


    Es ist andererseits viel schlimmer, dass beispielsweise Leute aus Essen nach Köln pendeln und andere wiederum von Köln nach Essen. Und das jeden Tag mit dem Auto. Wenn man Arbeit anders verteilen würde, würde man viele Wege sparen. Früher, als Arbeit noch austauschbar war, da klappte das, da sind wenige weit gependelt, das konnten sie ja auch kaum.


    Es gäbe sovieles, was anders sicher besser laufen könnte. Aber alles muss ja irgendwie Gewinn erwirtschaften. Daraus folgen dann diese kuriosen Tarifsysteme für Fahrkarten. ÖPNV muss man sich einfach mal auf Bundesebene richtig was kosten lassen. Einheitlich, gut ausgebaut, komfortabel, nicht gewinnorientiert, für jeden nutzbar,....
    Aber das möchte man nicht, keiner geht den Schritt. Der Mensch nimmt was er kriegt und die Regierung gibt die Verantwortung in die Privatwirtschaft ab. usw ich könnte ewig schreiben

  • Wie wärs wenn alle mal den ÖPNV überstürmen. Wo Nachfrage gezeigt wird, wird am Ende auch ein Ausbau erzwungen. Man muss eben den ersten Schritt wagen. Die Masse regelt das. Aber wenn die Masse Auto fährt, dann fährt die Masse Auto und dann bleibt das so. Ist ja so schön bequem.

    Sowas von Logisch bei einem 300 - 500 Seelendorf macht ein enger Bustakt wirtschaftlich keinen sinn, da fährt man lieber PKW

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  • Ergo: Wenn ich solche Tipps: "Fahr Bus und Bahn" höre und lese kann ich nur den Kopf schütteln....

    Tut mir leid, ich glaube ich hätte schreiben sollen:
    "Fahrt mit dem Fahrrad, Bus und der Bahn, wenn es sich für euch lohnt. Zum Beispiel sehe ich viele, die hier vom einen Ende der Stadt zum anderen mit dem Auto pendeln, obwohl es alle 30 Minuten einen Bus gibt und die Haltestellen die gesamte Kleinstadt bedecken. Außerdem kostet eine Monatskarte rund 30 Euro. Mir ist bewusst, dass einige nicht diesen "Luxus" genießen, aber jeder sollte einfach für sich entscheiden, ob es sich lohnen würde, mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln zu fahren."

    Liebe Grüße
    Nina

    Rail-Sim.de-Newsautorin

  • ÖPNV kann man in vielen Regionen überhaupt nicht mehr nutzen. Alle Jubeljahre fährt so ein Dingen, dann hat man meist noch 30 Minuten Anlaufstrecke - am Ziel nochmal und wenn man nicht gerade einen guten Tag hat ..wird man noch überfallen und ausgeraubt.
    Frauen haben sogar noch ein Delikt mehr davon. ÖPNV ist reines Abenteuer und auf Gut Glück. Geht nur schwer bewaffnet. Von Verspätungen rede ich erst gar nicht.
    Auto muss sein, bei Ausfall wird ganz einfach ein Leihwagen für die paar Tage organisiert.
    Die Infektionsgefahr habe auch auch nicht angeführt.. *teetrink*

  • Jetzt rollst du aber Vorurteile und ängste aus *haumichweg* ihh ÖPNV, wer weiß was man sich da alles holt.
    Ich kann dies alles nicht bestätigen, weder bin ich dauernd krank, noch ständig zu spät. Im Ruhrgebiet muss ich allerdings sagen ist das Netz einigermaßen dicht und die Menschen sind nett, ehrlich eben.


    Fahrt mit dem Fahrrad

    Das ist mir auch das liebste. Schneller und gesünder als alles andere. In den letzten 6 Jahren Pendlerdasein habe ich zusätzlich zum Zug fahren ca. 16000km auf dem Fahrrad zurückgelegt. Dies und die Zugkilometer habe ich der Autobahn erspart. Das klappt vielleicht nicht in jeder Lebenslage, aber in einem Land wo selbst sportliche Menschen für 200m Entfernung zum Becker ins Auto steigen, sehe ich Optimierungsbedarf :D

  • Wo fängt man an? Richtig, in Städten, die vom Straßenverkehr erstickt werden. Denn selbst da ist der ÖPNV schlecht.

    Schlecht ist er hier nicht, aber Hoffnungslos überlastet.

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • Naja, Berlin hat zwar einen generell gut ausgelasteten ÖPNV, aber als überlastet kann man das noch lange nicht bezeichnen.
    Berlin ist halt eine Großstadt, wo neben den Pendlerströmen auch der Fremdenverkehr eine übergeordnete Rolle spielt, und das man da nicht von leeren Öffentlichen ausgehen kann, sollte klar sein ;) .
    Wenn man in Deutschland aber von überfüllt redet, dann steht diesbezüglich das Ruhrgebiet definitiv ganz oben, danach kommt irgendwann Hamburg, Frankfurt, München und dann mit großem Abstand vielleicht mal Berlin.

  • zum Thema Hoffnungslos Überlastet:


    Die Münchner Stammstrecke galt bereits 1975 als "überlastet" mit damals etwa 300 000 Fahrgästen pro Tag.
    Heute sind es knapp eine Millionen Fahrgäste bei der S-Bahn, von denen, nach Fahrgastzahlen der BEG, etwa 70% durch den Stamm müssen.
    Wäre es nach der Landesregierung unter Wiesheu gegangen, hätten wir bereits eine zweite Stammstrecke, jedoch waren die Planungen unter Huber schnell wieder vom Tisch. In einem Interview sagte Wiesheu, dass er mit einer Eröffnung der zweiten Stammstrecke spätestens 2008 hoffe.... Inzwischen ist 2018 und wir haben gerade die ersten Tonnen Erde bewegt....
    Naja... Ich hoffe ja jetzt auf 2026, aber wie das ausgeht, wird sich zeigen.


    Auch die U-Bahn platzt aus allen Nähten und die Busse stellen sich, besonders in der Innenstadt gleich mit in den Stau. Aus Berichten weiß ich auch, dass es in fast jeder "Millionenstadt" so aussieht.


    So ist es halt, wenn der Straßenverkehr eher ein Parkplatz ist und eben jene nicht weiter ausgebaut werden.... Klar, man will die Autos aus der Stadt draußen haben, aber wäre es nicht zumindest Mittelfristig schlauer, die Autos, die eh kommen wenigstens so schnell, wie möglich irgendwo hin zu parken, statt, wie ich es hier teilweise sehe, die Autofahrer Runde um Runde um den Block fahren zu lassen, was ja auch nicht so ganz öko ist, bis sich ein freier Parkplatz findet. Denn mal ehrlich, nur die wenigsten Leute werden ihr Auto verkaufen, denn dafür ist es für viele einfach zu viel Freiheit, die sie damit aufgeben würden.


    mfg


    FabiaLP

  • Ich wage mal zu bezweifeln, dass die Kombination aus 30 Minuntentakt und doppelter Fahrzeit die Leute zum Umsteigen bewegt. Das gilt auch im Bahnverkehr. Stimmt der Takt nicht, werden kaum Leute vom Auto auf die Bahn umsteigen. Meiner Meinung nach sollte man die Milliarden, die man regelmäßig in den Straßenverkehr versenkt, mal zum Ausbau des ÖPNVs verwenden. Neue U-Bahnsysteme, Straßenbahnen. Busse sollten nur das letzte Mittel sein und dann auch gut getaktet. Soll auch heißen, dass die Anschlüsse alle warten. Im Ruhrgebiet und wohl auch in jeder anderen Stadt eine einzige Katastrophe. Ist der Zug mal 5 Minuten zu spät (und das kann ja wirklich schnell passieren), ist der Bus weg. Und der nächste kommt, wann wohl? Wieder in einer halben Stunde. Wenn halbstündiger/stündlicher Takt, dann bitte mit Anschlussgarantie.


    Das Geld, was man in Stuttgart 21 gesteckt hat und auch noch stecken wird, hätte man doch locker nutzen können, um zum Beispiel diese Bürgerinitiative Angermund ruhig zu stellen (wir geben euch den Tunnel). Hier nachzulesen.



    Meine Meinung zu dem Thema ist aber teilweise, und das muss ich wirklich zugeben, zu radikal. Ich wünsche mir den perfekten ÖPNV, bin mir aber sicher, dass ein ÖPNV-Ausbau in Deutschland mit großen Protesten einhergehen wird. Deutschland ist einfach eine Autonation und erlaubt viel zu viel Bürgerbeteiligung (NIMBY-Phänomen, Sankt-Florenz-Prinzip). Gegen eine Straße gehen weniger Leute auf die Barrikaden als gegen eine Bahnstrecke oder U-Bahn (U5 Hamburg).

  • @questo oder wenn man die Steuerentlastung für Diesel aufhebt, erlangt man auch schnell viel Geld, was der ÖPNV vertragen könnte. Der ist einfach nie mit gewachsen.



    so schnell, wie möglich irgendwo hin zu parken

    Und wozu? Um noch mehr Angebot zu schaffen? Damit Autofahren noch mehr Anreize enthält und die Nachfrage stetig weiter steigt bis auch das nicht mehr reicht?
    Da brauchste Parkhaushochhäuser, was aber auch keiner will, weil alle gleich vor der Tür stehen wollen.
    Nein die Blechlawine muss aus der Stadt heraus. Ein Auto das steht vernichtet Platz. Und Autos stehen lange. Im Schnitt 23h am Tag. Zudem macht es eh keinen Sinn 1,5 tonnen Auto für 80kg Mensch zu bewegen. Das umdenken muss in den Köpfen der Menschen passieren. Das Auto hat auf lange Sicht keine Chance. Umso eher man das versteht, desto weniger Energie und Zeit vergeudet man. Die Mobilität muss und wird sich auch zukünftig ändern. Spätestens, wenn in 100 Jahren kein Öl mehr da ist ^^

  • Das umdenken muss in den Köpfen der Menschen passieren.

    Das ist richtig, aber das klappt NUR mit guten Alternativen, ich habe diese: Um von Mir zuhause zu meiner Mutter zu fahren, fährt alle fünf Minuten eine U-Bahn und alle 30 Minuten dann ein ICE in die Richtung. Das sind Verbindungen, die man (fast) so spontan, wie ein Auto nennen kann, jedoch ist es eben meistens anders, es gibt Orte, die haben VIER Busverbindungen (zwei in jede Richtung) am TAG, so ist auch für einen Pendler, der in der Stadt arbeitet kein Anreiz da, um das Autofahren aufzugeben. Keiner würde freiwillig die Flexibilität eines PKW aufgeben, wenn die Alternative keine solche bietet. Die Menschen werden erst auf ein Auto verzichten, wenn die Alternativen den gleichen Komfort, die selbe Flexibilität und geringe Kosten hat. Jedoch würde eine Solche alternative, zumindest mit der Heutigen Infrastruktur und vor allem mit dem Anspruch der Wirtschaftlichkeit nie kommen.
    mfg


    FabiaLP

  • Ich kenne da Gegenden, da fährt ein Bus erst ab 9:00 morgens ..stündlich..und der letzte 19:00 Uhr.
    Aber nicht weil es da so gefährlich ist..sondern weil da weniger Leute wohnen.
    Trotzdem fahren die ÖVB's mit normal Bussen und teilweise sogar mit Gelenkbus.
    10 besetzte Plätze sind da jede Stunde für die ÖVB*s sicher...wehe da fährt noch einer schwarz ..dann kommen die glatt ins Minus.. :D

  • Naja, Berlin hat zwar einen generell gut ausgelasteten ÖPNV, aber als überlastet kann man das noch lange nicht bezeichnen.

    Selbst die BVG selber sagt das sie an ihre Leistungsgrenzen kommen.


    Und man merkt es teilweise auch extrem arg.

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • @FabiaLP naja, was sind gute Alternativen? Jede Alternative bringt es eben so mit sich, dass man die ein oder andere Sache aufgeben muss. Aber da scheint mir das Problem zu sein. Beispiel Reichweite. Man erwartet von E-Autos eine Reichweite wie bei Verbrennern. Hätte man nie diese Reichweite von über 1000km mit Anschlussgarantie gehabt, würde auch keiner meckern. Man muss eben für Innovation an anderer Stelle Dinge aufgeben. Zumal das Feature der extremen Reichweite ja nicht (vor allem in der Stadt nicht) permanent ausgeschöpft wird. Wozu es dann vorhalten?! Man könnte ja extreme Strecken mit dem Zug fahren.
    Irgendwo muss man sich von einem Standard lösen und auch mal aktiv werden, man kann ja nicht immer nur nehmen was einem hingestellt wird und warten bis andere tätig werden. In der Regierung sitzen Vertreter und Lobbyisten, die sich darum kümmern, dass gewinnerwirtschaftende Märkte gestärkt werden. Von denen wird nie etwas kommen, die reiten immer dieselbe Kuh.
    Man muss sich mal schwer Gedanken machen, wen man wählt, und dass man überhaupt wählt. Und dann gibt es viele Initiativen, bei denen man mitwirken kann. Der Bürger muss nicht immer alles nur geboten bekommen.


    Letztlich, um kurzfristig Alternativen im Individualverkehr zu suchen, gibt es doch schon eine Hand voll kleiner E-Mobile, wo das Verhältnis Fahrzeuggewicht zu Fahrergewicht besser ist. Jaja ich weiß unsicher und keine Leistung, man müsste zuviel aufgeben dafür. Bis der Planet halt nicht mehr bewohnbar ist, aber wir erleben das ja eh nicht und blabla.


    Die Veränderung muss gewollt sein, dann kann damit Politik gemacht werden und dann kommen auch die Alternativen. Man muss sich nur zunächst mal für unbequem aussehende Dinge stark machen.