Keine Frage, ich liebe den 420er und freue mich auch heute noch, diese Fahrzeuge in München zu sehen. Doch es ist nun mal so: Altes geht, Neues kommt. So sehr ich die 420er auch schätze, freue ich mich im Sommer darüber, als Fahrgast Züge mit Klimaanlage am Bahnsteig zu sehen. Die 420er hatten ihre Ära, und diese haben sie mit Bravour gemeistert. Sie waren zu Recht jahrelang das Gesicht der S-Bahn in vielen Städten. Natürlich hätte ich mir ein Redesign der Fahrzeuge gewünscht (nur bitte nicht den 420+), aber man muss auch akzeptieren, dass der Wunsch nach Altfahrzeugen oft die romantisierte Sicht eines Eisenbahnfans ist.
Fragt man die meisten Menschen auf der Straße, könnten sie nicht einmal die Hamburger von der Münchner S-Bahn unterscheiden – und das sind die Hauptnutzer dieser Fahrzeuge. Für sie zählen vor allem das Vorankommen, Komfort und Pünktlichkeit. Komfort bedeutet heutzutage eben auch ausreichend Platz, Zugänglichkeit, ein modernes Innenraumdesign und Sicherheit.
Wichtiger ist für mich, dass einige Fahrzeuge in Museen erhalten bleiben, um ihre Geschichte zu bewahren und die Leistungen, die sie jahrelang erbracht haben, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ansonsten bleibt mir immer noch die Modellwelt, die Welt der Simulationen oder die Möglichkeit, mich in einem Verein wie der Interessengemeinschaft S-Bahn München e.V. zu engagieren und aktiv am Erhalt des Erbes mitzuarbeiten, anstatt nur zu fordern, dass andere etwas tun.
Zum Abschluss fällt mir noch eine Liedzeile ein: "Denn was neu ist, wird alt, und was gestern noch galt, stimmt schon heute oder morgen nicht mehr." So ist das Leben nun einfach mal auch wenn es einem persönlich manchmal zu schnell geht.