Hallo zusammen,
erstmal ein großes Danke an alle, die hier ihre Erkenntnisse schon präsentiert haben - da fängt man ein paar Tage später an, RW3 näher anzusehen und schon ist das meiste ausgekundschaftet, das nenn ich eine Communitiy
Alles anzeigenNur weil hier die 11,8 aufgetaucht sind einmal eine Erklärung dazu:
[...]
Also bei 120 km/h Maximalgeschwindigkeit und einem Radius von 1000 m haben wir
8 * 120 * 120 / 1000 = u = 115,2 mm
Wie kommen wir jetzt auf den Winkel? Wie man aus den Screenshots sieht, geht das Gleis auf der Innenseite um u/2 runter und auf der anderen um u/2 rauf (wenn sie es richtig machen und nicht u auf beiden Seiten nehmen). Von der Gleismitte bis zur Schiene sind es 1435/2 = 717,5 mm.
Der Tangens vom Winkel ist daher 115,2 / 2 : 0,7175.
Der Winkel dazu ist 4,59°.
Ich möchte aber noch zwei Sachen zur Berechnung des Überhöhungswinkels anmerken:
- es ist schon sehr richtig die Formel u = 11,8 V² / R zur Berechnung der ausgleichenden Überhöhung genannt worden. In dieser "Eisenbahnerformel" ist der Überhöhungswinkel während der Vereinfachung schon einmal verwurstet worden - dabei wird allerdings nicht die Spurweite, sondern die Stützweite (Abstand der Laufkreisdurchmesser) verwendet (was ja auch Sinn macht) - die beträgt 1500mm (bei 1435mm Spurweite).
Damit kommen wir dann auf den ausgleichenden Überhöhungswinkel in Railworks α = arcsin[(u/2)/750] = arcsin[u/1500]. Das sind gegenüber Andis Rechnung zwar nur relativ kleine Abweichungen - aber gerade da die Umsetzung sich hin und wieder fummelig gestalten dürfte, sind stimmige Ausgangswerte ganz gut, denk ich
- Die Quelle zur "idealen" Überhöhung würde mich interessieren. Den Bauings an der Uni wurde im letzten Semester erklärt, dass die Regelüberhöhung in D als Kompromiss zwisch langsamen (Hangabtriebskraft) und schnellen (freie Seitenbeschleunigung) Zügen bei 55% der ausgleichenden Überhöhung angesetzt wird. Das entspricht dann u = 6,5 * V² / R. Um nun den Überhöhungswinkel für Railworks rauszubekommen, setzten wir das ganze ein in α = arcsin[u/1500] und kommen auf unsere "Railworks-Formel" für die Regelüberhöhung: α = arcsin[ 0,004333 * V² / R ].
Ansonsten kann ich auch noch ein paar Grenzwerte beisteuern:
Regelwerte:
• Gleise: u = 100 mm
• Bahnsteige und Weichen: u = 60 mm
Ermessensgrenzwerte:
• Gleise Schotteroberbau: u = 160 mm
• Gleise Feste Fahrbahn: u = 170 mm
• Bahnsteige: u = 100 mm
• Weichen: u = 100 mm (u = 120 bei ABW mit starrem Herzstück)
Viele Grüße,
Benjamin