Gibt es bald keine Lokführer mehr?


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  • @AbsolutesChaoz Durch den Faktor Mensch. Bei 160 und Bremswegen von knapp nem Kilometer kommt man um eine Sicherung vor Fremdeinwirkung nicht rum. Kamera und Radarsysteme können nur eine gewisse Entfernung abtasten und entsprechend frühzeitig eine Bremsung einleiten. Alternativ alle Gleise durch Lichtschranken absichern geht natürlich auch.

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    Cirno, Techteam der Railomanie, Fachtrainer Tf bei DB Fernverkehr und selbstständig als Technical Designer bei DTG

  • Das Argument zählt nicht. Auch ein Lokführer kann nicht einen Kilometer in die Entfernung schauen und einen Kilometer vorher zielgenau erkennen, dass da was im Gleis liegt. Schon gar nicht auf einer kurvigen Strecke, wie auch. Das was der TF umnietet, wird auch die Maschine umnieten, nur die Maschine muss danach in keine monatelange Behandlung.

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    Einmal editiert, zuletzt von AbsolutesChaoz ()

  • @AbsolutesChaoz
    Zählt schon, was willst du dann machen? Wegen einem Ast, der registriert wurde, zum Stehen zu kommen und da deswegen einen Techniker hin schicken, naja... Wird teuer werden. Wenn schon Lokführer verklagt werden sollen, wenn diese nicht rechtszeitig gebremst haben, wenn eine alte Frau über einen geschlossenen Bahnübergang gegangen ist
    Naja, die Maschine wird Sensoren haben die ständig gesäubert werden müssen. Ob das bei täglicher Waschung so viel günstiger ist!? Und wenn die Maschine einfach weiter fährt? Bin mir nicht sicher wie gut das ist. Und niemand im Zug zu haben, der Wagen nicht öffnen oder was machen kann um reisende zu beruhigen... Naja... Gibt viele Gründe dagegen, das es im nicht geschlossenen System nicht klappen kann, ohne Regelungen zu treffen, die gesetzlich genehmigt werden können ....


    Wenn das heute möglich wäre, würde man die Fahrzeuge heute schon so bauen, das sie mal Autnom fahren können. Aber können sie nicht und müssen noch über 20-30 Jahre fahren ;)

  • Richtig. Die Sensorik wird besonders nach 30 Minuten fahrt im Sommer durch unsere Bewohner der Lüfte mehr oder weniger genau werden, ein Mensch kann eher durch die nicht festen Handlungsschemata sowie abstrakter Denkensweise solche Situationen lösen. Ausserdem haben wir Scheibenwischer. :ugly: Eine Ki ist auch nur soweit erfolgreich, wie sie angelernt wurde und Richtlinien programmiert wurden.

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    Cirno, Techteam der Railomanie, Fachtrainer Tf bei DB Fernverkehr und selbstständig als Technical Designer bei DTG

    Einmal editiert, zuletzt von Cirno ()

  • Ich mache mir als Eisenbahner relativ wenig Sorgen zum Thema "Autonomes Fahren." Gleich vorweg: ich bin sicher, dass technisch vieles möglich ist und zu glauben, es würde nie autonom fahrende Züge flächendeckend geben, ist sicherlich Wunschdenken. Aber es gibt - meiner Meinung nach - mindestens drei Punkte, die das Ganze in recht weite Ferne rücken lassen:


    Ein Punkt - der hier schon erwähnt wurde, sind die hohen Investitionskosten, die nötig sind, um die Infrastruktur und die Fahrzeuge für so etwas herzurichten. Und in Deutschland war man bisher nie bereit, Riesensummen in die Schiene zu stecken. Außer Lippenbekenntnissen a la "mehr Güter auf die Schiene!" und Investitionen in fragwürdige Prestigeprojekte.


    Zum zweiten stößt das ETCS momentan an seine Grenzen. Laut einer Fachzeitschrift können mit ETCS Level 2 momentan keine großen Knotenbahnhöfe ausgestattet werden. Das Zugfunksystem GSM-R kann die ganzen Signale, die bei Level 2 verarbeitet/übertragen werden müssen, nicht bewältigen. Es muss also erstmal ein Nachfolgesystem für GSM-R her. Das kostet auch viel Geld und Umrüstzeit.


    Drittens - das denke ich, ist das größte Problem zumindest in Deutschland - wer übernimmt denn die Haftung, wenn doch einmal etwas passiert und der autonom fahrende Zug einen Unfall hat? Irgendetwas, was man eigentlich ausgeschlossen hat, dass es passieren könnte? Jeder Beteiligte (Softwareentwickler, Fahrzeughersteller, usw.) wird die Schuld abwälzen, oder katagorisch von sich weisen. Also wird es wahrscheinlich weiterhin irgendjemand geben, der auf den Zügen "herumsitzt" und dann den Mist ausbaden darf, wenn etwas passiert. Wahrscheinlich auch zum "angepassten Lohn"...
    Aber zunächst wird man lange über die Haftung debattieren und diskutieren, bevor irgendwelche gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.

  • In die Niederlande haben schon Probefahrten statt gefunden . (Ich glaube irgendwo im Provinz Groningen?) Obwohl noch ein Zugführer dabei war. Der grosse Vorteil soll sein, das die Automatik zulässt, das die Züge schneller hinter einander fahren können. Das Anfahren und Bremsen ist ja vom Robot optimiert. Welche Bahnstrecken dafür in Zukunft geeignet sind ist noch unbekannt bei mir.


    Gruss maerklin

  • Also Anfahren und Bremsen optimiert? .... ja von mir aus, aber ehrlich gesagt welcher erfahrene Tfzf hat damit Probleme???? Das geht einem ja sogar im TS so, wenn man mal 10 Jahre dabei ist weiß man schon besser wie die Sache so läuft, auch wenns nix mit der Realität zu tun hat.
    Dass das auf dem Reissbrett (oder bei uns mit der KI) mit wunderschönen Zahlen zu belegen ist mag ja sein, aber man braucht dazu ein absolut perfektes technisches System (Fahrweg (am besten NBS im Dauertunnel)/Zugüberwachung) und maximal optimierte Systeme für unvorhergesehene Dinge. Im Tunnel, wenns keine "Außeneinflüsse" gibt, U-Bahn bis 80 Sachen, alles kein Thema, gibts schon, Punkt. Automatisiert mit ETCS gibts versuchsweise sicher auch schon, d.h. es sitzt noch jemand drin, der aber für ausgerüstete Zwischenstrecken praktisch nix mehr machen muss (vor und hiter den Abschnitten und im Bahnhofsbereich sehr wohl). Und weils hier angesprochen wurde, Funk, 5G, grenzüberschreitende Systeme, wenn wir es nichtmal schaffen dass wenn man Handy telefoniert und man über eine Grenze fährt die Verbindung gehalten werden kann, da sind wir noch weit weg.

  • Also ich sage mal so, wenn die modernen Fahrzeuge es nichtmal schaffen ihren technischen Vorbereitungsdienst zuverlässig selbstständig durchzuführen, dann sind wir noch ganz weit davon weg Züge autonom fahren zu lassen.
    Und dann waren da noch die Fahrgäste...

  • Ich denke es wird so werden wie beim Fliegen. "Start und Landung", also abfahrt und ankunft an Knotenbahnhöfen werden durch einen Lokführer durchgeführt, während man unterwegs auf "Autopiloten", also Assistenzsysteme basierend auf ETCS und AFB beruhen kann, aber im Stör/Extremfall noch selbst ran kann und den "Autopiloten" abschalten sowie technische Probleme während der Fahrt abarbeiten kann.

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    Cirno, Techteam der Railomanie, Fachtrainer Tf bei DB Fernverkehr und selbstständig als Technical Designer bei DTG