Plötzliche Sperrung der ICE Strecke Kassel - Hannover für Bauarbeiten

  • von 280 auf 160 soll nicht schlimm sein? Das sind 120 km/h weniger bei einem Oberbau für eine SFS! Für mich spricht allein diese Zahl Bände... das müssen solche großen Schäden sein, dass eine Beseitigung dieser notwendig wurde. Von welcher Seite das angeordnet wurde können wir, nach meinem Wissensstand, ja noch nicht genau sagen. Das hat nix mit LZB oder PZB zu tun...

  • Wie wird denn Umgeleitet?! Das würde mich ja mal Interessieren.

    Die Umleitung wird mit größter Wahrscheinlichkeit auch über die alte Kursbuchstrecke 611 Kassel -Hann-Münden - Eichenberg- Göttingen laufen. Ist ein Teilstück der Halle-Kassel-Bahn (https://de.wikipedia.org/wiki/…E2%80%93Hann._M%C3%BCnden) Als Wochenendpendler bin ich dann auch betroffen, da ich in Kassel, von Frankfurt kommend, umsteige, um nach Witzenhausen zu kommen.
    Erst letzte Woche wurde der Fernverkehr über die alte Strecke umgeleitet, da ein ICE die Oberleitung zwischen Kassel und Göttingen beschädigt hatte, und ein nachfolgender ICE gut 3 Stunden auf der Neubaustrecke stand.

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  • Also mir ist es auch auf meinen letzten Fahrten über die Strecke in den letzten Wochen aufgefallen, dass immer zwischen etwa Bbf Orxhausen über Almstedt bis Escherde nur 160km/h gefahren wird (Strecke Göttingen Hannover). Auch im letzten Jahr wurde dort schon die Geschwindigkeit reduziert. Und wenn man jetzt die Strecke sogar vollsperren muss, dann denke ich hier eher an einen Schaden am Oberbau anstatt eines Defektes der LZB. Ich denke nämlich, dass die LZB sicher recht schnell und unter rollendem Rad ausgetauscht werden könnte.


    Gruß Baureihe 101

    Einmal editiert, zuletzt von Baureihe 101 () aus folgendem Grund: Groß- und Kleinschreibung

  • von 280 auf 160 soll nicht schlimm sein?

    Nein.


    Die Züge werden NIE mit der Höchstgeschwindigkeit berechnet.
    Falls du mir nicht glaubst rechne nach:
    Strecke Göttingen- Kassel = ca 45 km lang.* Nachzulesen bei Wiki oder im Faltblatt: Ihr Reiseplan.
    Die ICE´s haben meist eine Fahrzeit von ca. 20 Minuten.* Nachzulesen im Fahrplan der DB


    Das heißt: Die Durchschnittsgeschwindigkeit (in km/h) bei diesem Abschnitt beträgt 3x 45 km (da 1 Stunde = 3x 20 Min) = ca. 135 km/h.
    Somit wäre dieser Abschnitt selbst bei durchgängiger 160 km/h-Fahrt inkl. Anfahr und Bremsweg durchaus möglich, wenn die ganze Strecke für 160 km/h ausgelegt ist.



    Hannover- Göttingen ist ca. 100 km lang. Die ICE´s haben hier eine Fahrzeit von ca. 35 Minuten.
    Somit wäre hier die Durchschnittsgeschwindigkeit etwa bei 172 km/h.
    Da jedoch in Hannover nur deutlich langsamere Geschwindigkeiten möglich sind, rechne ich einen Puffer von 5 Minuten zusätzlich.
    Die Strecke wäre bei durchgängiger 150 km/h-Fahrt in 40 Minuten absolviert. Wenn er die 160 ausfährt, spart er weitere 2,5 Minuten auf ganzer Strecke.
    Wenn man den Puffer reinrechnet, wären es ca. 45 Minuten Fahrzeit, also etwa 10 Minuten mehr.


    Somit hätte ein ICE Kassel- Hannover mit Halt in Göttingen mathematisch gesehen und unter den besten Bedingungen (keine Störungen im Betriebsablauf)
    durchaus die Möglichkeit, bei einer Reduzierung der v-max von 280 auf durchgängig 160 km/h die Fahrzeiten bis auf etwa 10 Minuten Verspätung zu halten.


    Das wäre jedoch das aus für Energiesparen und Puffer in den Fahrzeiten.



    @marc j.
    Sollte auch nicht böse gemeint sein ;)
    Im Regelfall fährt man auf dieser Strecke auch nur 250 km/h.
    Nur bei Verspätung wird die v-max meines Wissens nach ausgefahren.
    (ggf. auch bei Sprintern?)

  • Was hat das denn damit zu tun?


    Die Strecke ist für 280 km/h trassiert und wenn der Oberbau derart stark beschädigt ist, dass eine Minderung der Höchstgeschwindigkeit um 120 km/h notwendig ist, dann deutet das auf wirklich dringenden Handlungsbedarf hin. Da kannst du auch noch so viel mit Durchschnittsgeschwindigkeiten rechnen wie du willst... du beachtest dabei überhaupt nicht was die Strecke selbst denn nun eigentlich für ein Problem hat! Also ist dein Ansatz für die eigentlich zu führende Betrachtung vollkommen unnütz.


    Zumal du dir ja scheinbar eh nicht die Mühe machst das ganze ordentlich zu berechnen. Da kann man gerne immer mal 5 Minuten irgendwo dazu packen oder abziehen. Beschleunigung/Bremsung berechnet man halt einfach anders und erst dann hat man auch korrekte Rechnung für die Fahrtzeit.


    Sorry aber dein Beitrag hat leider keinen Mehrwert was das Thema anbelangt.

  • du beachtest dabei überhaupt nicht was die Strecke selbst denn nun eigentlich für ein Problem hat!

    Das stimmt, ich dachte deine Aussage war nur dauraf bezogen, was durch diesen Umstand zutrifft.
    Das habe ich falsch verstanden, denn ich habe nur die Auswirkungen aufzeigen wollen, die entstehen, wenn die gesamte Strecke auf 160 km/h gedeckelt würde.


    Natürlich hast du Recht, dass etwas gewaltig schief gelaufen ist bzw. läuft, wenn die v-max derartig herabgesetzt wurde,
    aber ich habe aufgezeigt, dass es -selbst bei dieser drastischen Senkung der V-max- nicht zu Massen-Verspätungen durch Komplettsperrung kommen muss.



    Wenn du meinst, dass das alles nicht korrekt berechnet wurde, so kannst du gerne den Gegenbeweis erbringen.
    Solch eine Aufrechnung reicht bereits, denn die Anfahrt- und Bremswege machen bei Strecken ohne häufige Geschwindigkeitswechsel kaum etwas aus, nur wenige Minuten (je nach Wetterlage).
    Das wird dir jeder Lokführer oder auch jeder Fahrgast, der auf sowas achtet, bestätigen können.


    @ Lokführer hier, wie lange benötigt ihr in etwa um einen ICE 1 von 0 auf annähernd 160 beschleunigen zu können? 1 - 2 Minuten? Nicht zu vergessen, dass in dieser Zeit auch schon Strecke zurückgelegt wurde ;)


    Solch eine Strecke ist die SFS hier.
    Ich garantiere dir, dass sich maximal wenige Minuten Abweichung ergeben werden, wenn dies ein Mathematiker unter Berechnung aller Daten nachrechnet.
    Deswegen schrieb ich auch immer nur von ca. und etwa.
    Ich wollte es nämlich weder dir -noch Anderen- hier zumuten, alles nachrechnen und auf Korrektheit überprüfen zu müssen.
    -by the way- Wusstest du eigentlich, dass bei eingerechneten Fahrplanabweichungen auch die DB das Konzept der FahrplanSCHÄTZUNG anwendet, wie ich es hier gemacht habe?


    Und falls du gezielt auf das Beispiel Kassel- Göttingen anspieltest, weil ich dort nur die Durchschnittsgeschwindigkeiten verglichen habe:
    Wenn die planmäßige Durchschnittsgeschwindigkeit 135 km/h ist, aber mit 160 km/h gefahren werden kann,
    würde der reine Fahrweg bei 160 km/h ca. 17 Minuten betragen.
    3 zusätzliche Minuten Anfahrt- und Bremsweg würden dahingehend reichen.
    Jeder der weiß, dass bei 25 km/h über der Durchschnittsgeschwindigkeit in der Minute ca. 400 Meter mehr zurückgelegt werden, als bei der Durchschnittsgeschwindigkeit,
    weiß dann auch, dass sich dies in etwa mit dem Anfahr- und Bremsweg ausgleicht.
    Soll heißen: Wenn man bei 135 km/h im Durchschnitt 2,25 km/ Minute zurücklegt und bei 160 km/h 2,66 km also etwa 400 Meter mehr,
    holt man die "zusätzlich" benötigte Zeit durch Anfahrt- und Bremsweg wieder rein.
    Ist einfachste Mathematik.



    Gut, ich habe dies nicht exakt und korrekt als Rechnung hingeschrieben, aber es ist durchaus aus Erfahrungswerten eingeflossen.
    Der mathematische Gegenbeweis obliegt dir, dass meine über den Daumen gepeilten Fahrzeiten absolut nicht zutreffen. ;)
    Ich warte dann mal :P

  • Ich habe nicht gesagt, dass deine Berechnung über Formeln falsch sein soll. Ich sehe aber erhebliche Lücken bei deiner Berechnung die den reinen Geschwindigkeit-Weg-Zeit Verlauf nicht wieder geben. Das was du machst ist eine Milchmädchenrechnung wo du dir die Werte grob zurecht biegst. Mehr nicht.


    Gerne setze ich mich mal hin und errechne dir für einen ICE 1 die Fahrzeit bei Ausreizung der V(max) zwischen Hannover und Kassel mit Halt in Göttingen. Natürlich kann man dann mal dagegen halten wie denn nun die Fahrzeit mit 160 km/h aussieht.


    Anfahrzugkraft und Gewicht stehen bei Wikipedia. Müsste man natürlich einen geringeren Wert für die Kraft annehmen und beim Gewicht sollte man dazu rechnen. Daraus ermittelt man sich dann die Beschleunigung des Zuges und unterteilt dann die zu befahrene Strecke nach logischen Kriterien. Heißt Anfahrt im Bahnhof, Beschleunigung auf freier Strecke, Steigungsabschnitte, Bremsung bei Einfahrt in Bahnhof usw.
    Die Bremsbeschleunigung müsste man dann noch ermitteln. Wenn man es jetzt noch ganz genau nehmen möchte, würde man die Beschleunigung/Bremsung anhand einer Formel berechnen... Das lassen wir mal lieber weg, weil dann könnte man daraus schon eine Arbeit zum Thema Fahrdynamik bei Schienenfahrzeugen machen im Umfang wie eine Bachelor Arbeit.


    Es ist einfach falsch das als Schätzung zu nehmen. Man sollte sich schon die Mühe machen da näherungsweise zu rechnen und das wird auch die Bahn selber machen. Es macht definitiv einen Unterschied ob man 280 km/h oder 160 km/h ausfahren kann. Vorallem dann, wenn die zurück zu legende Strecke länger ist.

  • Man sollte sich schon die Mühe machen da näherungsweise zu rechnen

    ???
    Genau das habe ich doch gemacht.
    Für exakte Berechnungen fehlen mir sowieso die Geschwindigkeiten aus Hannover heraus bis zur SFS.
    Deswegen habe ich ja pauschal 5 Minuten drauf gehauen und für Anfahrt und Bremsweg nur mit 150 km/h statt mit 160 km/h gerechnet. (für den Abschnitt Göttingen- Hannover)
    Besser kann man es als Laie ohne vollständige Daten zur Strecke sowieso nicht machen. *ka*


    Es kommt übrigens nur darauf an, ob die Reduzierung von 280 auf 160 einen großen Einfluss auf den Fahrplan hat ;)
    Zwischen Kassel und Göttingen kaum,
    aber bei der längeren Strecke -wie du bereits sagtest- sieht man ja, dass es nicht mal annäherungsweise klappt.


    Was ich aber damit hauptsächlich sagen wollte ist:
    Ich verstehe nicht, wenn die V-Max "nur" (ohne Wertung zum Sachverhalt der Sicherheit) auf 160 km/h gesetzt wurde -sofern dies korrekt ist-,
    warum man die Strecke komplett sperren möchte und nicht nachts Stück für Stück ausbessert, ohne des Tagesverkehr großartig zu beeinträchtigen.
    Selbst +15 Min. ist doch noch besser als 30 Minuten oder mehr.
    Das war mein Anliegen.

  • Ab heute ist die SFS gesperrt. Alle ICEs fahren über die alte Nord-Süd Strecke
    In Göttingen fallen diverse Regionalzüge in den Harz aus und werden durch SEV vertreten. Vielleicht kann ändern ich ja noch ein paar Bilder aus Göttingen hochladen.

  • Dieser Thread ging ja mal voll an mit vorbei!


    Erneuerung des Unterbaus jeweils nachts ging da übrigens nicht. Gleise wo man mal den Zug hinstellen kann wachsen nicht einfach mal so.



    @steamtrain25 Eher nicht vergessen, kann jegliche Gründe haben. Lieferverzögerung... man wollte die Strecke so schnell wie möglich wieder frei geben, und macht dan jetzt die Weichen, mit einer geringeren Beeinflussung des Verkehrs.