Zugunglück Oberbayern: Wie ein Zugsicherungssystem ausgeschaltet werden kann


Abonniere unseren Kanal auf WhatsApp (klicke hier zum abonnieren).
  • Stellt euch vor jeder Autofahrer ruft jetzt den Notruf um zu fragen warum die Ampel nicht geht!

    Ich finde schon, dass es ein großer Unterschied ist, ob man mit dem Auto oder dem Zug unterwegs ist.
    Mit dem Auto kann man in jedem Fall ausweichen (auch wenn man dann ggf. gegen andere Objekte fährt).
    Bei einem Zug kann man -besonders auf eingleisiger Strecke- nicht ausweichen, und auch nicht so schnell bremsen, wie mit einem Auto (im direkten Vergleich).


    Auf einer Hauptstrecke hätte ein Fdl nichts anderes zu tun, als die Lokführer zu befriedigen!

    Auf einer zweigleisigen Hauptstrecke würde ich dir zustimmen, da macht man sich auch weniger einen Kopf, da ja im Regelfall keine Fahrt im Gegengleis eines anderen Zuges zu erwarten ist.
    Aber bei einer Fahrt auf eingleisiger Strecke würde ich auch mal nachfragen.
    Um ehrlich zu sein -vielleicht sind meine Erwartungen zu hoch- als TF würde ich gerne jedes Ereignis vor Eintreten der Situation erfahren.
    Egal ob sich Personen in der Nähe des Gleises aufhalten (z.B. bei Messungen, Begutachtung etc.) oder eben auch Ersatzsignal.
    Aus Höflichkeit gehört es für mich schon dafür, dass der FDL -sofern möglich- die Züge selbstständig über alles informiert.
    Dass das natürlich bei großen Stellwerken nicht immer möglich ist, ist klar, aber die meisten Stellwerke würden dies schon zulassen.
    Und die großen können eine Meldung an die TP schicken und diese informieren dann per Rund-SMS.
    Möglichkeiten gibt's meiner Meinung nach genug.

    "Der fällt aus, was fragst du so blöd fahr! Wozu haben wir Signale?"

    Das kann ich persönlich nicht bestätigen, kenne aber einen ehemaligen Zugführer (= nicht Lokführer), der in Aschaffenburg gearbeitet hat.
    Nachdem damals der Unfall von Schrozberg war,
    fragte er jedes Mal, wenn die Zugkreuzung nicht planmäßig stattfand beim betreffenden FDL nach, wo denn der Gegenzug sei.
    Und er bekam dann ganz oft böse und nicht gerade freundliche Antworten.


    ( https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Schrozberg )

  • Finde gerade den Artikel nicht in der Welt. Dort wurde bereits vorgestern sich geäußert, dass das System das "ZS1" Signal 2mal unterbunden hat,weil sich bereits ein Zug auf dem Abschnitt befindet. Weiterhin stand in dem Artikel, dass es dem FDl, wohl erst beim 3mal gelang das ZS1 zu schalten.


    Ablenkung hin oder her, als Ausbilder habe ich eine Verantwortung für den Auszubildenden. Schwerpunkt ist dort einfach das Vermitteln von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Daher wird derjenige der ausbildet sich die Signalstellungen etc. min. 2mal anschauen bevor er etwas dazu sagt. Und richtig, der Auszubildende wird ggf. nachfragen wenn er sich nicht 100% sicher ist.


    Andererseits gibt es ja die Sicherungssysteme, die unter normalen Umständen 100% sicher funktionieren. Einzig wäre es wohl denkbar, dass es einen Systemreboot gegeben hat - wodurch unter anderem falsches Signalstellungen möglich wären. So unter anderem soll es soweit ich gehört habe, auf der Strecke Wolfsburg - Berlin mal ein solches Problem gegeben haben, dass der ICE freie Fahrt erhalten hat - obwohl das Gleis noch nicht frei war. Durch Rücksprache des ICE konnte da schlimmeres verhindert werden. Aber auch das ist eher ein menschliches Problem, der dort einen Eventualität in der Programmierung nicht berücksichtig hat.

  • Finde gerade den Artikel nicht in der Welt. Dort wurde bereits vorgestern sich geäußert, dass das System das "ZS1" Signal 2mal unterbunden hat,weil sich bereits ein Zug auf dem Abschnitt befindet. Weiterhin stand in dem Artikel, dass es dem FDl, wohl erst beim 3mal gelang das ZS1 zu schalten.

    Und woher will die "Welt" das bitte wissen? Waren die Herren etwa auf dem Stw. und haben die Zählwerke kontrolliert? Das ist einfach nur erfundener Quatsch, mehr nicht!


    Das Zs1 ist immer und jederzeit stellbar, auch wenn der Fahrweg z.b ins "leere" läuft... nur mal so als Hinweis! Darum gibt es ja auch Vorschriften die regeln wann es erst bedient werden darf...


    Bitte Leute, glaubt nicht alles was ihr irgendwo gelesen habt, die Presse will sich aktuell einfach nur wichtig machen und versucht mit irgendwelchen haarstreubenden Geschichten Leser zu gewinnen!



    Ich schreibe es gerne nochmal, spekulieren bringt echt nichts, denn Ihr wart genauso wenig vorort wie die Pressegeier und daher tut euch selbst den Gefallen und lasst euch nicht auf deren mieses Niveau herunter!

    Einmal editiert, zuletzt von GAST ()

  • @Matthias J. im Zusi-Forum wurde berichtet, dass am Unfalltag bereits nach kurzer Zeit auf Facebook gepostet wurde, dass der Fdl Zs1 geschaltet und per Funk/GSM versucht hat die Züge noch zu erreichen. Das waren Infos, die ja erst sehr viel später dann wirklich bekannt wurden. In der Diskussion in dem Forum dort, wie man an solche Infos kommen könnte so früh bereits, sagte einer, die Bundesbahner Zitat " sind Waschweiber", (sorry das steht bei denen im Forum, nicht meine Gedanken). Ganz ausgeschlossen ist das mit der "Welt" also nicht unbedingt, da Quatschen ja scheinbar welche aus dem Umfeld wie es den Anschein hat.


    Weiter oben hier im Thread ist bei @Ludmilla-Fan ein Link zum BR Fernsehen mit der Pressekonferenz. Im Anschluss daran wird der BR Experte dazu befragt und der sagt, eventuell wollten die alle, Ausbilder, Fdl, dort was simulieren, zeigen zum lernen was dann irgendwie total schief gegangen ist. - Was sagt du denn dazu, wäre das eine Erklärung.


    @Kumpelchen hat ja erklärt, dass dies mehrere bewusste Fehler sein müssen. Der Fdl war/ist ja ein erfahrener Mann mit langjähriger Praxis, der verliert doch nicht auf einmal die Kontrolle ohne sich klar zu sein was er da macht. Die Bundesbahner die ich kenne, sind alle 1000%, auch im privat Leben ist da kaum was mit Zufall.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kurswagen ()

  • eventuell wollten die alle, Ausbilder, Fdl, dort was simulieren, zeigen zum lernen was dann irgendwie total schief gegangen ist

    Also entschuldige mal bitte...


    Ich kenne keinen TF-Azubi der auf freier Strecke, mit besetzten Personenzügen irgendwelche "Unregelmäßigkeiten" aufs Auge gedrückt bekommt.
    Egal ob kleine oder so schlimme Sachen wie hier.


    Nimm mir das bitte nicht persönlich, aber das ist einfach nur lächerlich. Wenn überhaupt sowas simuliert würde, dann nur im Simulator, aber nicht im realen Leben.
    Und wenn die das wirklich intern und untereinander derartig abgesprochen hätten...
    ... dann wüsste ich gar nichts mehr dazu zu sagen...


    Und ja, dass auch auf Facebook und co immer kurz nach solchen Vorfällen Behauptungen/angebliche Sichtungen kursieren ist nichts Außergewöhnliches...
    Es gibt auch auf Facebook viele Spinner, die mit Fakenamen sich wichtig tun wollen.
    Fakt ist: Alleine die betreffenden betrieblichen Personen könnten was dazu sagen, und da ist jetzt nur noch der Fahrdienstleiter.
    Den ganzen Rest kann man sonst nur anhand der Aufzeichnungsgeräte erkennen.
    Und kurz nach dem Unglück können weder das Stellwerk, noch die Fahrtenschreiber ausgewertet sein *achtung*


    Und genau solche Meldungen, mit da wurde dies und das und jenes gesagt, ist doch das, was immer wieder falsche Gerüchte streut und das Bild verzerrt.
    Das ist meine Meinung.
    Ich bin eigentlich kein Fan von geschlossenen Threads, aber da der hier sowieso schon wieder vom Thema abweicht/abgewichen ist und man einfach den EUB-Untersuchungsbericht abwarten sollte,
    wenn man alles richtig und fachmännisch wissen möchte,
    sollte hier dicht gemacht werden.


    Es gibt eben unterschiedliche Ansichten, mangelndes Wissen und wilde Gerüchte, die vielleicht wahr sind, vielleicht auch nicht.
    Und da diese sich zum Teil mit dem Fachwissen von Experten widersprechen, auch in meinem eigenen Wissen,
    werde ich mich dazu nicht mehr äußern, bis die Experten gesprochen haben, und empfehle das auch jedem so weiter ;)

  • @Kurswagen


    Das mag ja sein, allerdings sind sich die "Kollegen" die dort solche Infos einfach weitergeben anscheinend nicht bewusst das sie dadurch ihre Anstellung bei der Bahn aufs Spiel setzen!


    Wenn heraus kommt wer etwas unerlaubt weitergegeben hat, kann derjenige sich sehr warm anziehen! Ich habe dies ja nun selbst erfahren müssen und hier wird nicht lange gefackelt!
    Daher empfehle ich jedem realen Eisenbahner keine Infos weiterzugeben, welche man nicht bereits im Internet nachlesen kann, ansonsten kann das ganze sehr schnell böse enden...


    Es ist wie mit den Kindern im Gleis, viele lernen bzw. begreifen es erst zu spät! Man möchte oft Infos an Dritte weitergeben, aber die Unterschrift unter der Schweigeklausel gilt und
    entschuldigt am Ende nichts. Je nach schwere der Aussagen ist man dann ganz schnell weg vom Fenster... Ich kam mit einem blauen Auge davon und habe daraus gelernt, andere werden
    am Ende vielleicht weniger Glück haben! Gerade im aktuellen Fall wird sicher überwacht das nichts "internes" nach außen dringt, was dort nichts zu suchen hat...

  • Hallo zusammen,
    also wundern muss ich mich über Eure Spekulationen nicht.Die meisten von Euch haben, mit Verlaub gesagt wenig oder keine Ahnung vom Betriebsdienst der Bahn.Betriebsleute sind alle welche mit dem Ablauf des Betriebes Beschäftigt sind.Aber von Laien irgend ein Fachwissen zu verlangen wäre sehr blödsinnig.Ich habe auch von vielen Dingen keine Ahnung und bin auf Fachleute angewiesen.
    Schuld an solchen Spekulationen ist meiner Meinung die Bahn selbst.Spätesten nach einer Stunde dürfte jedem Techniker bei der Bahn klar gewesen sein wer den Fehler gemacht hat.Jedenfalls jedem der ein Zählwerk vergleichen kann.Aber ich kann mir auch vorstellen was passiert wäre wenn irgendeiner gesagt hätte der Fahrdienstleiter ist der blöde.Die ganze Presse hätte ihn zu Tode gehetzt ihn und seine ganze Familie.Darum habe ich auch ein wenig Verständnis warum man versucht Erkenntnisse nicht zu veröffentlichen.Besser wäre sicher zu sagen "wir wissen was passiert ist aber wir müssen im Interesse aller beteiligten unsere Informationen zurückhalten bis alle Zusammenhänge klar sind"Nur leider ist es so das die Presse auf Sensationen aus ist.Und wenn etwas nicht nach Sensation aussieht macht man eine daraus in dem man einiges dazu dichtet.Für die meisten in der Bevölkerung ist das was in Bild steht heilig wie die Bibel.Da glaubt dann jeder jeden hirnrissigen Blödsinn und macht ihn schnell zu seiner eigenen Meinung.
    Wenn es irgendwann zum Prozess kommt dann ist Ruhe eingekehrt und ein Richter kann in aller ruhe den ganzen Ablauf nachvollziehen.Dann wird er sein Urteil fällen und erst dann ist der Arme Mann schuldig.
    Wenn so etwas passiert ist wie in Bayern schreit jeder danach kann die Bahn so etwas in Zukunft verhindern ??Ja sie könnte .Aber nicht nur durch Technik.Erst mal müsste mehr Personal her.Das Personal was da ist müsste regelmäßig geschult werden.Auf einem Lehrstellwerk lassen sich alle Situationen simulieren.Vor allem ist es Interessant von außen zu beobachten an anderen wie blöde man manchmal selbst ist.Unser Lehrer in der Ausbildung hat uns zu Anfang gesagt:"Wenn einer von Euch lacht, kommt er hier runter und macht es selber anschliessend dürfte ihm dann das lachen vergangen sein"Dann ist es so das die diejenigen welche die größte Verantwortung tragen am schlechtesten bezahlt werden.Zu meiner Zeit hat ein Schrankenwärter das wenigste Geld bekommen obwohl er die größte Verantwortung hatte.Ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen auch ohne Stress ist ein zweiter Zug schnell vergessen ist.Sobald die Schranke sich um 5 cm bewegt kann man davon ausgehen fahren die Autos los.Dann kann man von Glück reden wenn der Gegenzug noch weit genug weg ist.Sobald mehr als ein Mann auf dem Stellwerk ist vermindert das die Fehlerquote erheblich.Aber bewusst gegen Vorschriften verstoßen verhindert auch das nicht.Wenn ich hier berichten würde was alles möglich ist trotz Sicherungstechnik würde keine Sau mehr mit dem Zug fahren und ich würde mich vor Gericht wieder finden.
    All die o.G Dinge wurden aus Kostengründen eingespart.Man sollte und wollte schließlich an die Börse. Ein Schelm wer böses dabei denkt.


    Was die Diskussion mit den Azubis anbetrifft gibt es zu sagen das ein Lokführer natürlich auf einem bestimmten Fahrzeug ausgebildet werden muss.Fahrschule findet unter normalem Betrieb statt.Da komm dann ein Ausbilder mit seinem Anhang sagt dem jeweiligen Lokführer "setz Dich mal nach hinten wir fahren den Zug" Aber jeder Lokführer der dazu ausgebildet wird Personenzüge zu fahren hat vorher eine mehrmonatige Ausbildung durchlaufen und auch einiges an Paris gesammelt.Es handelt sich bei dieser Ausbildung gewissermaßen um eine Spezialisierung.
    Bei der ganzen Diskussion muss man eindeutig sagen das die Politik die Bahn mit seinem Vorstand nicht nur bei diesem Unfall eine eindeutige Mitschuld träg.Ich denke wenn ein gewiefter Journalist mal die richtigen Fragen stellen würde käme die ganze Mischpoke schnell in Erklärungsnot.Jeder Versuch Licht in das Dunkel zu bringen wird im Keim erstickt.


    Gruß Peter

  • Interessant was sich die Presse sich wieder alles traut... Also manchmal...naja...es war nix anderes zu erwarten.


    Übrigens wusste ich nicht das man mit einem Zs1 die PZB außer kraft setzt...ich dachte immer der 2000Hz wäre scharf und man müsste den Befehl 40 einlegen... Tja, haben wohl tausende Lokführer nicht in der Ausbildung aufgepasst. *blöd*

  • Es habe wohl heute einige Messfahrten auf der Strecke stattgefunden (zitiere hier aus meinem Gedächtnis, Alzheimer lass nach) um den Digitalen Zugfunk hinsichtlich des Empfangs zu überprüfen. Dabei sei herausgekommen, dass es wohl große "Funklöcher" geben soll und dass dieser Missstand seit langen bekannt gewesen sein soll. Nun gut, die Bahn bestreitet das mit Nachdruck und bleibt dabei, es sei alles soweit in Ordnung.


    Der Fahrdienstleiter hatte ja noch einen Notruf gestartet, dieser lief jedoch ins leere.