Dies sollte jetzt einfach mal ein Diskussionsthread sein, mich würden die Meinungen zur Bahnreform interessieren(Ausschreibungen, Privatisierung, Vereinigung usw.) z.B. gutes und schlechtes davon, oder ob es einem persönlich gefällt, oder auch nicht...
Ob es besser gewesen wäre, wenn sich DR und DB nicht geeinigt hätten?
Meinungen zur Bahnreform nach 20 Jahren?(1994-2014)
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Also als Wessi muss ich dazu sagen, dass die Reform damals in einigen Punkten zumindest die Arbeit erleichtert hat, einige marode Strecken wieder in Schuss zu bringen in der ehem.DDR. Auch das Zusammenwachsen der grenznahen Kursbuchstrecken wäre vermutlich ohne diese Fusion nicht so gut gegangen. Alleine der Lückenschluss am Harz mit der Neubaustrecke zwischen Vienenburg und Stapelburg nach Wernigerode. Da wäre vermutlich bis heute noch eine Lücke im Schienennetz, würde es die DR noch geben.
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Bei uns (Nordwest-Thüringen) wurden nach der Wendezeit all unsere Nebenbahnen stillgelegt, welche mit V100 und Ferkeltaxe befahren wurden. DAS hätte ich echt gerne noch miterlebt. Zum Glück kann dieses Gefühl mit dem TS20XX ein wenig rekonstruiert werden. Auch ist der Rangierdienst mittlerweile nicht mehr vorhanden und der Lokschuppen samt Drehscheibe werden von der Natur zurückerobert.
Also uns hat der Zusammenschluss mehr genommen als gegeben, aber wer weiß was passiert wäre, wenn die DR noch existieren würde. -
Ob es besser gewesen wäre, wenn sich DR und DB nicht geeinigt hätten?
Ich behaupte jetzt einfach mal dieser Schritt war alternativlos.
Deshalb gibts da von meiner Seite her auch nichts weiter zu sagen. -
Die DB hat im fernverkehr viele Chancen vergeben, dafür im Nahverkehr (auf Hauptbahnen) viele Chancen genutzt. Leider wurde im Osten vieles stillgelegt da man nicht über den Tellerrand hinausgeguckt, odersich zwischen den Bundesländern nicht eining wurde.
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Vieles wurde aber auch im Osten aufgegeben, da die Gleisinfrastruktur entsprechend Sanierungsbedürftig war. Aber das Jahrhunderthochwasser hat auch vielen Strecken das Ende beschert.... (Damals wichtige Bahnkonten Rochlitz, Penig usw.)
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Man sollte aber mal darüber nachdenken, Kriterien der Ausschreibungen zu ändern. Den es kann nicht sein, das immer die BILLIGSTEN EVU´s die Ausschreibungen gewinnen. Dabei kann doch nicht´s gutes bei raus kommen. Das ist halt eins der größten Probleme die ich sehe bei der neuen Bahnreform. Man kann nur hoffen das da sich mal was ändert. Bis dahin heißt es Tee trinken und abwarten.
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Auch im grenzüberschreitenden Verkehr hat es vielen Strecken das Ende gebracht (Torgau-Pretzsch; Kamenz-Senftenberg).
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Ich finde es halt arg krass, dass der Staat es geschafft hat aus der Bundesbahn jährlich ein "Minus" rauszuhauen. Dass man ganz gut "Plus" machen kann, zeigt uns ja jetzt der Konzern, aber muss man tatsächlich über mehrere 100 Million motzen und noch weiter sparen? Dass man sich die komplette Bahn kapputspart? Wenn ich sowas höre, wie "UBK-Pflicht wird abgeschafft" nur damit man dem TF nicht die Arbeitszeit zum umziehen gewähren muss, fängt meine Halsschalgader an zu tanzen...
Unglaublich sowas -
Will auch mal zwei, drei Sätze verlieren:
Wie mir nun immer mehr bewusst wird, hat die Bahnreform durchaus positive Aspekte:
Also in meiner Region hat die Bahnreform z.B. zur Wiederaufnahme von Samstagsverkehr geführt.
Außerdem verdanken wir dem Ausschreibungssystem, dass vermehrt moderne Fahrzeuge eingesetzt werden (was auch wieder ein Fluch sein kann, wenn diese nicht richtig funktionieren). Mit BR 218 und n-Wagen dürfte die DB Regio heute keine Ausschreibung mehr für sich entscheiden können (auch wenn es Nostalgiker wie ich sehr begrüßten).Ach ja: Und das Zusammenführen von DB und DR war auch ein logisch richtiger Schritt. Man kann nicht ein Land vereinen und zwei Staatsbahnen darin betreiben.
Eine der negativen Folgen der Bahnreform ist der Wegfall des InterRegios - ein Erfolgsmodell der späten 80er Jahre.
Die Bahnreform selbst finde ich mittlerweile gar nicht mal mehr so schlimm, sondern vielmehr Dinge, die später passiert sind ohne direkte Folge davon zu sein:
1. MORA C
2. Liberalisierung des Fernbusverkehrs
(Sprich das, was unsere vollen und kaputten Straßen noch voller und kaputter macht.)So viel mal von meiner Seite, mfG
einMonster -
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Der Fernbus ist nur die Antwort des freien Marktes darauf, was Bahn und private dank diverser tollen "Ausschreibungspolitik" nicht hinbekommen. Es ist (auch wenn es als Bahnfan schwer fällt das zu sagen) einfach billiger ein paar Busse fahren zu lassen, als dieses riesen Netz an Infrastruktur was nötig ist, um eine Bahn zu betreiben aufrecht zu erhalten. Und wenn es den "Ausschreibern" ebend ausreicht, dass 130% der zul. Gesammtbeladung an (liebevoll) "Fleischgewicht" zu Stosszeiten in so einen Zug passen müssen, nur damit die anderen Zeiten rentabler sind, dann finde ich es nur gut und richtig, dass der freie Markt darauf eine Antwort wie den Fernbus parat hält. Wenn die "Ausschreiber" lieber mit diversen Wagen und Lokherstellern in's Bett springen, und sich gegenseitig alle paar Monate an neuen Baureihen aufgeilen wollen, bevor die alten überhaupt erst ausgereift sind, dann hat das ganze System "Schiene" auf dieser Ebene einfach voll am Ziel vorbeigeschossen.
Und ja solch "liberalischtisch-marktwirtschaftliche Sätze" kommen aus meinem Mund, der eigendlich eher von der anderen Seite überzeugt ist...
Und natürlich wäre es unnötig, wenn sagen wir mal 2 Züge direkt hintereinander mit verschiedenen Preisen von 2 Unternehmen ein und die selbe Strecke abfährt...
Aber ganz ehrlich, das würde ein paar Jahre so gehen, dann macht die Marktwirtschaft und das was dem Kunden an Komfort/Preis/Leistungsverhältnis geboten wird die Selektion von ganz alleine. Denn wer den Kunden nicht zufrieden stellt, der wird gehen.Fragt sich sowieso, wieso wir so viel Planwirtschaft in der Eisenbahn haben, wo doch unser Land sooooo auf den freien Markt setzt?
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Ich finde die Bahn Reform so wie sie im Moment ist so halbwegs gut aber ich hätte da ein paar Punkte zum regional Verkehr die mir nicht ganz passen da wäre erstens das meistens das Evu die Ausschreibung gewinnt was das günstigste Angebot macht und was meistens dann nicht gut geht. Ich würde es auch so machen das man im regional Verkehr denn der die Ausschreibung gewinnt auch über die Finger schaut und Kunden fragt wie es so läuft und dann dem evu ne "gelbe Karte" geben und wenn es sich nicht verbessert nach ne neuen Frist die strecke neu ausschreibt zum nächsten Fahrplan wechsel.
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Gottogott. Dieses Geschreibsel ist eine echte Zumutung. Schäm Dich und bessere Dich bitte!
Hast Du schon mal einen Verkehrsvertrag gelesen? Kennst Du das Wort Vertragsstrafe oder Pönale?
Die Verkehrsverbünde und Aufgabenträger haben auch eine Lernkurve hinter sich und schreiben solche Dinge heutzutage in die Verkehrsverträge hinein. Und dies trifft dann gern auch mal die bei den Nostalgikern ach so beliebte und zuverlässige DB (vgl. VRR).Gruß
Norbert -
Und dies trifft dann gern auch mal die bei den Nostalgikern ach so beliebte und zuverlässige DB (vgl. VRR).
Oh ja, DB und VRR - eine inzwischen ziemlich verkantete "Freundschaft". Man möge sich an die doch recht destruktiven Qualitätsberichte des VRR über die DB erinnern. Bis hin zu Rückhalt von Zahlungen. -
Soll ich oder soll ich nicht? Seit der Bahnfreform soll ich nicht mit der Bahn fahren.
Nachtzüge braucht keiner also weg damit.
Wagenstandsanzeiger braucht keiner, also lassen wir die Fahrgäste erst einsteigen und dann bei einer Minute Aufenthalt ganze Schulklassen umsteigen.Nahverkehr rechnet sich nicht also stillegen, auch dann wenn wir eigentlich einen Transportförderungsauftrag haben.
Neubeschaffung von Fahrzeugen. Unsere Abnehmer sind alle noch in Ausbildung oder stehen dem Unternhmen wegen Krankheit nicht zur Verfügung. Dadurch kommt es halt schon mal vor, dass wir nicht wissen was da eigentlich für ein Schrott in den Betriebsdienst überführt wird.
Der Eigentümer hat eine Steuerkasse aber keinen Sachverstand im Eisenbahnwesen. Daher legt er auch mehr Wert auf Rendite, als auf eine sachlich gute Erfüllung des Transportauftrags.
Wir haben es endlich geschafft. Dank dieser und zahlreicher anderer Bemühungen, dass wir zwar kein Eisenbahnunternehmen mehr sind, sondern ein Globalplayer, machen wir endlich Kasse. Den Fahrgast benötigen wir hierzu nicht mehr. Wir sind breit genug aufgestellt und können auch ganze Verkehrssysteme langfristig unbrauchbar machen. Bei der S-Bahn Berlin haben wir dass erfolgreich praktiziert und das ist/war erst der Anfang.
Wann fahren Sie endlich mit anderen Verkehrsträgern? Dann können wir uns den wirklich wichtigen Dingen im Unternehmen kümmern! Eisenbahn in Deutschland braucht niemand mehr.
Gruß Norbert
Die Bahnreform ist dem Fahrgast abgewannt wie nur irgend was und nein bei der Bundesbahn war nicht alles OK aber man muss sich halt enstscheiden. Ein kaputtes Verkehrssystem wie die Berliner S-Bahn, weitere werden folgen oder Silberlinge, die schon mal ihren eigenen Geruch mitbrachten und an deren Heizung mann sich auch schon mal Brandblasen zu zog. Alles hat seinen Preis.
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Wagenstandsanzeiger braucht keiner, also lassen wir die Fahrgäste erst einsteigen und dann bei einer Minute Aufenthalt ganze Schulklassen umsteigen.
Die gibt es doch, wo ist das Problem?
Nahverkehr rechnet sich nicht also stillegen, auch dann wenn wir eigentlich einen Transportförderungsauftrag haben.
Dass viele Strecken die zu Bundesbahnzeiten stillgelegt oder mit 2 Zügen am Tag fahren heute im Taktverkehr mit 10 Züge pro Richtung am Tag bedient werden ist dir aber schon bewusst? -
Ich bewundere Deine Ausdauer, Kollege @Barrett.
So einen Kommentar könnte man zu fast jedem der shreiben, um diese Daumen als unsachlich zu kennzeichnen.
Nur ein Stichwort: Regionalisierungsmittel. Nur eine Zahl: 9.000.000.000 Euro für den Nah- und Regionalverkehr vom Eigentümer. Nur ein Zeitraum: Jedes Jahr!
Für mich gehört das auch zum Eisenbahnwesen und nicht nur die 1.000ste Absonderlichkeit der Punktförmigen Zugbeeinflussung. Und wer dann wohl keine Ahnung vom Eisenbahnwesen hat...Gruß
Norbert -
Die gibt es doch, wo ist das Problem?
Als Lokführer bekomme ich nicht zwingend die Dramen in Berlin Süd mit, OK ich konnte grade noch pünktlich abfahren. Grund der Dramen in Berlin Süd war die Unfähigkeit der Bahn AG mit ihrem EDV System umgehen zu können und selbst eine Ansage in Berlin Hbf, dass der ICE XY falsch aufgestellt einfährt war für die Bahn AG eine Zumutung. Ätzend für alle Fahrgäste, die einfach nur per Platzreservierung von A nach B fahren wollten.
Die Strecken die stillgelegt wurden ,sind es heute auch noch oder die Privaten Eisenbahnunternehmen haben diese wieder reaktiviert. Die Bahn AG selbst kennt nur noch ICE und da Nachtzüge keine ICE sind, fahren sie bald im Bundesgebiet auch nicht mehr.
Übrigens werden mittlerweile auch der Rendite wegen ganze Städte vom einst dichten IC/EC/ICE Netz abgetrennt. Gefahren wird nur noch da wo es sich wirklich lohnt. Leider aus der Sicht der Bahn.
Der Globalplayer will ganz groß rauskommen und da stört das Hausgeschäft einfach nur.Gruß Norbert
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Norbert, Du bist der Größte. Definitiv!
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Die Strecken die stillgelegt wurden ,sind es heute auch noch oder die Privaten Eisenbahnunternehmen haben diese wieder reaktiviert.
völliger Blödsinn, NE reaktivieren überhaupt nix, das wird vom Land bestellt und ausgeschrieben. Wenn dann ein Privater den Zuschlag - meist ja durch billig sein - kriegt, fährt eben ein privater, und auch die bewerben sich auch nur wenn's da was zu gewinnen gibt. - Warum sollte es die DB anders machen?
Wenn du im Ernst glaubst, eine Privatbahn würde sich für irgendwas bewerben wo sie keinen Gewinn macht, dann schockiere ich dich bestimmt auch, wenn ich dir sage, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. -