Einhalten der Geschwindigkeit im realen Zug?


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  • Hallo,


    eine kleine Frage an die realen Eisenbahner: wird immer, sofern vorhanden, mit AFB gefahren? Wenn ja, wie fährt man damit? Beschleunigungshebel in der Beschleunigerstellung belassen oder wird er nach Erreichen der Geschwindigkeit reduziert, um ein flüssigeres Fahren zu ermöglichen? Oder ist die AFB z.B. im TrainSim2014 zu "doof" um ein ordentliches Fahren zu ermöglichen?


    Wenn man keine AFB hat (Beispielsweise alte Züge oder diese Kombihebel-Regionaldinger): hält man dann die Geschwindigkeit auf den Kilometer genau? Wird abgebremst wenn man etwas über der Maximalgeschwindigkeit liegt? Wenn man bei 200 plötzlich einen kurzen Bergab hat, wird gebremst oder sind auch 210km/h noch in Ordnung - 5%... da wird selbst beim Auto nicht nichtmal verwarnt.

  • AFB muss nicht genutzt werden. Auf den KM genau halten ist denke ich mal schwer. Auch die AFB schafft das nicht immer.


    210kmh statt200 ist dank LZB ausgeschlossen.

  • wenn man ohne AFB bzw. bei neueren Fahrzeugen "Tempomat" genannt fährt, dann darfst du die zulässige Geschwindigkeit nicht überschreiten also musst du Bremsen. Denn der Staatsanwalt rechnet dir jeden zuschnellen km/H an, wenn was passiert.

  • Tempomat? Das heisst doch nirgens so. Ausserdem darfst du auch bei ausgeschalteter AFB mal 1-2 Km/h zu schnell fahren, der Tacho hat manchmal auch geringe Abweichungen. Auf das Km/h genau zu fahren ist sozusagen unmöglich. Und dass dich nacher jemand anmeckert wenn du 141 anstatt 140 Km/h fährst stimmt auch nicht. 10 km/h zuviel ist aber extrem.

  • Wenn die AFB eingestellt ist auf 120 Kmh dann fährt die Lok auch 120 Kmh nicht mehr und nicht weniger.
    Geht es Bergab wird der Zug / Lok automatisch runtergebremst.
    Bei einer Steigung würde die Lok / Zug beschleunigen.
    Bis 160 Kmh geht das wunder bar, ab 160 Kmh in der LZB da würde der Rechner dann fahren. :thumbsup:

  • Bei der 423 wird z.B meist mit 100% auf z.B 140 km/h beschleunigt, bei erreichen der Geschwindigkeit eben wieder in Grundstellung und dann wird der Zug rollen gelassen ( Wenn man aber Verspätung hat versucht man möglichst immer auf der höchst erlaubten Geschwindigkeit zu bleiben)

    "Der Eisenbahner hat sich mit der für den Eisenbahnbetriebsdienst notwendigen Raschheit, jedoch ohne Überstürzung und ohne übertriebene Hast zu bewegen."

    vermutlich aus der Reichsbahnvorschrift von 1920





  • Tja, war ja klar dass die in der Schweiz spinnt.
    In Deutschland ist die punktgenau +- 1 km/h.


    Da werden so viele Werte auf einmal erfasst, da sind die AFB-Möglichkeiten im TS ein Witz dagegen.


    Aber vielleicht rechnen ja schweizerische Rechner langsamer, man braucht ja die ganze Energie für CERN, höhö

  • Wenn eine AFB vorhanden ist, sollte auch mit AFB gefahren werden, da diese ja eine Entlastung darstellt, sonst wird wirklich händisch die Geschwindigkeit gehalten, was aber nicht so kompliziert ist. Was die AFB, und auch keine andere Steuerung kann, ist vorausschauend Fahren. Dieses obliegt einzig dem streckenkundigen Tf, der dann auch die AFB entsprechend bedient. Vor einer Gefällestrecke oder eine LA Stelle wird also rechtzeitig abgeschaltet, damit der Zug im Gefälle nicht zu schnell wird und wieder extra abgebremst werden muss, bzw. der Zug bis zum letzten Moment mit voller Leistung fährt um dann direkt ins Bremsen überzugehen. Insbesondere mit LZB ist der direkte Übergang Zugkraft/Bremskraft zu beobachten, wenn man nicht mal mitdenkt.
    Die AFB kann selber immer nur auf Momentanwerte reagieren, daher darf der Tf gerne mitdenken!


    F.

  • Was die AFB nicht kann ist ökonomisch fahren, die kennt nur Vollgas wenn sie zu langsam ist. Das ist es dann am Tf die Zugkraft entsprechend zu begrenzen. Da wäre man nicht der erste, der seine 1300t stehen lässt und alleine losfährt. (bzw mit Zughaken und Zugfedertopf des ersten Wagen :ugly:)

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  • Hallo,


    erstmal danke für die Antworten. Also halten wir fest: AFB sollte benutzt werden, hält aber nicht zu 100% den Speed. Weiter sollte der Tf die Strecke kennen, um den Zug vorher ausrollen zu lassen, damit eine kurze Talabfahrt (mir fällt spontan Munich-Augsburg ein wo es nach München vor Parsin unter die Brücke geht) nicht in ein Bremsmanöver übergeht.


    Eine Frage noch: Man wählt mit dem Afb ja die Geschwindigkeit vor, und wählt mit dem "Gashebel" (ich kenn die richtige Bezeichnung nicht) die Zugkraft vor. Reduziert man diese entsprechend nach Erreichen der Maximalgeschwindigkeit, damit die Afb eben nicht mit Vollgas beschleunigt sondern eben entspannt? Mich interessieren hier hauptsächlich Fernzüge (IC/EC, ICE). Oder wählt man den Gashebel auf 0 damit der Zug ersteinmal auf 150 kph runterrollt (bei 160 Soll) und erhöht erst dann wieder den Gashebel, oder lässt man den Gashebel "vorne" es sei denn man weiß, dass da ein Gefälle kommt und baut vorher entsprechend Geschwindigkeit ab um keine Bremsung zu provozieren?


    Inwiefern entscheidet sich eine "normale" Afb Fahrt von einer LZB? Wählt man dort ebenfalls mittels des Gashebels einen "auslaufgang" nach Erreichen der Geschwindigkeit aus oder lässt man die Automatik komplett machen? Ich konnte auf youtube leider keinerlei anständige (mit Tacho und Zugkraftmesser) Führerstandsmitfahrten einsehen... wenn jemand welche hat, immer her damit. :)

  • Ich kann auch ohne PZB genausogut am Vorsignal bremsen, also warum mit PZB fahren?
    Natürlich geht das genausogut mit manueller Steuerung, es ist aber wesentlich aufwändiger, die AFB ist dazu gedacht, den Tf auf der Strecke zu entlasten. Damit er sich mehr auf die Strecke konzentrieren kann.

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  • Die AFB hat nur soweit was mit der LZB zu tun, dass sie untereinander kommunizieren.
    Das heißt, wenn die AFB und LZB aktiviert ist, fragt die AFB bei der LZB nach der Vmax und erhöht dann die Geschwindigkeit entsprechend des Fahrhebels.
    Andersrum genauso, wenn bei der LZB die Bremskurve abläuft, wird das an die AFB übermittelt und diese sollte dich dann entsprechend der Bremskurve gleichmäßig runterregullieren.
    Wenn die AFB aus ist und die Geschwindigkeitskurve läuft bei der LZB ab und du kommst mit Vist über Vsoll bremst er dich mittels einer Betriebszwangsbremsung unter Vsoll, was aber bei den unterschidlichen Fz auch unterschiedlich heftig ausfallen kann.
    Beispiel LZB mit AFB:
    Geschwindigkeitswechsel von 220 auf 160:
    - Geschwindigkeitswechsel wird durch roten Leuchtmelder G und Piepton angekündigt
    - Piepton ertönt erneut, wenn die Bremskurve anfängt abzulaufen
    - AFB registriert den Geschwindigkeitswechsel und bremst dich so ein, dass dein Vsoll nicht überschritten wird
    - Wenn Vsoll trotzdem überschritten wird erfolgt eine Betriebszwangsbremsung, die solange aktiv bleibt, bis Vsoll unterschritten ist (es kann dann gut passieren, dass die Bremsung die Geschwindigkeiten weit unter 160 km/h bringt, weil das Lösen zu lange gedauert hat)


    Ergo: Man könnte mit LZB und AFB die Augenlider von innen bewachen, wenn man nicht noch die Strecke beaobachten müsste.


    Generell ist auch ein Fahren mit LZB ohne AFB möglich, wird auch manchmal so gehandhabt, damit man auch als Tf das Gefühl hat den Zug zufahren und nicht umgekehrt.