wie viel Interpretation darf sein?


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  • Aus aktuellen Anlass wollt ich das mal einfach zur Diskussion stellen. Einfach weil es ja doch viele Nietenzähler gibt und manch freie Interpretation nicht so gewünscht sein mag.


    In Railworks sind leider nicht alle im Vorbild vorhandenen Gleisstrukturen nachbildbar. So sind zum Beispiel "Hosenträger" mit direkt angrenzenden DKWs einfach nicht machbar wenn man vorbildgrechete Weichenradien haben möchte. Aber auch anders lässt es sich nicht darstellen. Lässt man es dann weg, fehlt ein Gleis und möglicherweise eine wichtige Verbindung. Also hab ich zB jetzt einfach bei einem ein zusätzliches Verbindungsgleis dazugelegt um das zu kompensieren. Dieses Gleis existiert aber im Vorbild nicht. Bei einem weiteren solchen Abschnitt musste ich die Gesamtgeometrie "auseinanderziehen" und dadurch enstand eine Weiche die in einem Durchgangsgleis einen zusätzlichen Schlenker verursacht und eine weitere Weiche statt einer DKW die ein Bahnhofsstumpfgleis ein wenig verschiebt, wobei der Bahnsteig nachher nicht mehr stimmt.


    Auch muss man echt viel tricksen wenn man Bahnhöfe mit extrem verbundenen Gleisen hat. So ist es dort halt unmöglich mit Übergangsbögen zu bauen. Selbst im Durchgangsgleis gehts nicht mehr weil eine Weiche an der anderen klebt. Auch sind so die exakten Gleisläufe einfach nicht nachbildbar und verschieben sich schon mal um einen Meter oder sind nicht durchgängig gebogen.


    Mag pingelig wirken, aber ich steh halt auf vorbildgetreues Gleisgebilde und es fährt sich auch besser da drüber trotz diverser Unstimmigkeiten. Nur kann es eben dann passieren, dass da die Leutz herkommen und rummosern dass Gleis X oder Y doch falsch liegt oder nicht existiert. Würde ich halt gern vermeiden. Ich will aber auch keine 50m Radien nutzen nur damit alles da liegt wo es hingehört. Das ist nämlich was viele machen weil se unbedingt jedes Gleis dahin legen wollen wo gEarth es auch anzeigt.


    Was ich nicht möchte sind halt so "defekte" Konstruktionen weil die Geometrie nicht passt für Railworks. Oft und gern gesehen auf den britischen Strecken. Da zieht man mal eben ein Gleis durch ein Herzstück und zerstört dieses optisch. Sowas lässt sich auch nicht aufdröseln da einfach kein Platz ist. Die Gleise in RW sind einfach zu "dick" und nehmen mehr Platz weg als sie müssten.

  • Also ich würde mich da deiner Meinung anschließen. Mir persönlich ist es Wurst, wie die Gleise verbunden sind. Hauptsache man kommt (sofern Nachbau) wie in der Realität Von A über B nach C. Ob dann dazu eine Weiche mehr nötig ist, oder ein Gleis etwas anders liegt, wäre mir egal. Das ist mir lieber, als wenn ich solche 90° Kurven wie auf Albula habe, wo der Zug fast auseinander bricht. ^^


    Weiter kann ich bei keiner bisherigen RW-Strecke sagen ob die Gleise alle so stimmen. Weil ich die Strecken alle nicht kenne und auch in Google nie nachgeschaut habe, ob das jetzt exakt so liegt. Immerhin sind wir hier noch in einem Spiel/einer Simulation und nicht bei "wer baut am perfektesten".

  • Um Himmels Willen... was ist denn ein "Hosenträger"?
    Ma was suchen....


    Aha:

    Ja, klingt logisch :)


    Klingt vernünftig, was du da sagst, Maik.
    Es sollte vor allem spielbar und befahrbar sein, Realismus hin, Realismus her.
    Es ist keinem gedient, wenn die Streckenführung exakt nachempfunden, aber beim Befahren dann Frust erzeugt.


    lg


    PB

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Also ich kann da nur für Sprechen... Eine Nachgebildete Original-Strecke soll keine 1:1 Kopie sein sondern sich am Realen Vorbild orientieren. Manchmal muss man eben Kompromisse eingehen, dass gab es beim MSTS und wie sie nicht alle heißen. Solange ein Wiedererkennungswert gegeben ist, finde ich das völlig OK.


    Gruß, Jim

  • Vll bin ich zu pingelig


    Absolut... Das wäre Meckern auf sehr hohem Niveau.


    Ich füge mal ein Zitat an, welches den Kern wohl absolut trifft...


    "Mr. Spock, haben Sie die Masse der Wale und des Wassers für unseren Zeitrücksprung berücksichtigt?" – "Mr. Scott kann mir keine exakten Zahlen nennen Admiral, daher werde ich sie schätzen." – "Eine Schätzung?! Von Ihnen Spock?! Hör’n Sie mal, dass ist ja was ganz neues!" – "Ich glaube, er versteht mich nicht." – "Doch Spock. Er meint, dass er sich bei Ihren Schätzungen sicherer fühlt, als bei den Berechnungen jedes anderen." – "Wollen Sie damit sagen, dass war ein Kompliment?" – "So ist es." – "Ah...dann werde ich so genau schätzen wie ich kann."


    Gruß, Jim

  • Ich sach mal so, wenn Du das möglichste getan hast Deinem Wunsch nach Realität nachzukommen sind so Sachen wohl nur für Dich ein Problem. Ich meine man kann nur so exakt bauen wie es das Handwerkszeug zuläßt. Und wenn Dir korrekte Radien lieber sind als stumpfes Nachbilden müssen eben Kompromisse sein. Da sehe ich keine Probleme auch mal so kleine Abstriche zu machen. Und für die Nietenzähler reicht doch auch ein Hinweis in den Release Notes.

  • Ich sag es mal so: Wenn ich es nicht wüsste, wie es gehört, fällt es nicht auf! :D Wenn ich wüsste, wie es gehört, würde es mich persönlich nicht stören. ^^
    Wie sagt man immer: Der Weg ist das Ziel! Mir ist es wie schon erwähnt egal, wie ich fahren muss, hauptsache ich komme dahin, wo ich hin will/muss.

  • Naja, is halt wie bei den Fahrzeugen. Klar kann man alles einfacher machen aber ich mags lieber Anspruchsvoll und vorbildgerecht. Ich mecker so viel über andere Strecken, da kann ich mir bei ner selbst gebauten nich erlauben die Messlatte durchhängen zu lassen.

  • Lach, Maik nimm die Sache nicht zu ernst. Die Diskussion seitens Realitätsnähe hatten wir andererseits hier im Forum auch schon. Wer wirklich eine 1:1 Nachbildung haben soll, sollte sich lieber bei der Bahn bewerben. Man wird keine 1:1 Umsetzung hinbekommen. Solange es der Realität nahe kommt, wird keiner meckern. Ich meine wenn bsp. Berlin Hbf nur mit 5 Gleisen darstellt, wo 20 hingehören, alleine um die Umgebung nahe zu kommen, da dürfte die Kritik berechtigt sein.


    Vom Gleisbild könnte man es fast mit Hannover Hbf vergleichen. Wer da alle Weichen samt Doppelweichen umsetzen will, sitzt bis zum Lebensende da dran. ;)

  • Also bei Fall 1 denke ich, wenn RW das nicht her gibt, muss man eben damit leben dass die ganze Weichenkombi da kleiner ist als im Original.
    Sachlich haut sie ja hin quasi, nur lässt es RW scheinbar nicht zu dass so eine Kombination etwas größer ausfällt.


    Und bei Fall 2, auch ein sehr verzwickter, was nicht ist ist eben nicht.
    Dann hilft alles nicht, dann müssen die "Kunden" oder wer auch immer damit leben, und sie haben wenigstens für die meisten Fälle noch die Möglichkeit einen Fahrweg zu finden.


    Ich persönlich kenne auch nicht alle Gleislagen aus dem Kopf von den Strecken die ich am PC fahre, auch wenn ich die Ortschaften und Bahnhöfe oft in Natura kenne.
    Aber da ich kein Streckenbauer bin, und auch kein Fanatiker in der Richtung schaue ich da nie so genau hin ob das alles wie in echt ist, so dass ich da auch gut mit Kompromissen leben kann.


    Und in diesen beiden Fällen wurde ja nicht "geschlampt", sondern es war technisch einfach nicht anders umsetzbar.


    Ob man das extra aufführen muss weiß ich nicht. ;)
    Ich denke es reicht wenn man das will dass man allgemein so was schreibt wie: "... es wurde versucht die Realität so gut wie möglich umzusetzen, soweit das technisch möglich war..."
    Oder so ähnlich.

  • Ums kurz zu fassen: so viel wie nötig und so wenig wie möglich ;)


    "Nietenzähler" wird man sowieso niemals glücklich bekommen, die sollen sich meiner Meinung nach in den echten Zug setzen und da ihre Schrauben zählen. Allein schon wegen der vielen technischen Einschränkungen im Simulationsbereich.
    Und ansonsten schließe ich mich dem allgemeinen Konsens da oben an: passt schon, solange man weiß wodrums geht.

  • Mach blos das Gleisbild einfach und übersichtlich, solange man für ein Gleis, Weiche oder Doppelkreuzung sich kein Szenario denken kann, weglassen. Auf jeden Fall nie alternative Gleiswege zwischen A und B, der Dispatcher macht entweder gar nix, oder er fährt den Umweg. Folge: man muss Bestimmungsortmarkierer in das Gleisgewirr fummeln. Beispiel dazu gibts in Seeberg Richtung Dissen, oder versuch mal in Hagen geradeaus aus dem Bahnhof nach Siegen zu kommen.
    Bei der echten Bahn gibts Gleisbildstellwerke, da kannste jede Fahrstrasse stellen, nur RW macht da nicht mit.
    Und je übersichtlicher das Gleisbild um so mehr freut sich der Signalsetzer.
    StS

    Keine Hilfe und Auskunft per PN, da meist von allgemeinem Interesse. Diese Fragen bitte im Forum stellen.

  • Naja bei dem im Beispiel gezeigten Bahnhof wird jedes Gleis gebraucht. Und Markierungen für die Fahrtraßen setze ich sowieso rein (man weis ja auch nie ob nich vll nochmal so eine Funktion da rein findet und die ist dann vll sogar von solchen Markierungen abhängig). Mich stört das Fehlen derer in vielen Strecken auch. Wenn in jedem Abzweig in so einem Gewirr ein Marker sitzt, und der muss nur paar cm lang sein, kannst du die KI sauber durchleiten mit den roten Fähnchen. Der Dispatcher ist nicht an allem Schuld :) Manchmal sinds auch die Streckenbauer. Ich werde das auch dann testen wenn die Signale stehen was der Dispatcher draus macht. Wenn was nicht geht wirds geändert. Mir ist Vorbildtreue sehr wichtig und das machts nachher auch aus. Auf den meisten Strecken macht das Fahren keinen Spass weil die Gleise nicht stimmig sind. Nicht nur von der Lage sondern auch von den Möglichkeiten her.


    Das soll hier aber jetzt auch keine Rechtfertigung meinerseits werden. Ich wollte nur mal paar Stimmen einfangen. Es ergibts sich mir aber leider das Bild dass es nicht wichtig ist was mir wichtig ist. Also bringt das hier an sich gar nichts weiter. Schätze mal dass sich kaum einer stundenlang hingesetzt hat im nen Hosenträger vorbildgerecht zu basteln. Sondern da wird dann eben anders gelegt und viel weggelassen. Das geht hier aber nicht. Dann fehlen Verbindungen. Wenns noch wer anderes mal Baut, aus welchem Grund auch immer, wird man das vll gut vergleichen können. Ma schauen...

  • Ich hatte mal spasseshalber den Hannover Hbf mit Google Earth gelegt und versucht die Gleise zu legen. Nach gut 2 Tage Arbeit lag vielleicht 1/4 vom Bahnhof, weil Weichen nicht passten. Oder die Doppelweiche nicht so lag wie Sie sollte. Dazu kommt noch, dass nicht alle Weichen in Google Earth sauber zu erkennen sind.


    Wenn man das dann hochrechnet und dazu vielleicht noch ne Strecke von 200 - 300 km bauen will. Das wäre ökonomisch ein gewaltiges Verlustprojekt. Vorallem man muss ja auch noch dazu sehen, dass die meisten Objekte dazu auch noch gefertigt werden müssen. Ich weiß ja nicht, was Deine Gedanken sind.


    Sicherlich wird man immer einen Unterschied zwischen Payware und Freeware sehen. Bestes Beispiel ist die Strecke Hannover - Berlin. Realitätsnäher ist die Freewarestrecke, aber da ist auch eine Bauzeit von gut 3 Jahren benötigt worden. ;)

    Ich will Dir das nicht madig machen, aber vielleicht betrachtest Du es dann mit einem anderen Auge.

  • .... Ich meine man kann nur so exakt bauen wie es das Handwerkszeug zuläßt. Und wenn Dir korrekte Radien lieber sind als stumpfes Nachbilden müssen eben Kompromisse sein. ...

    Besser hätte ich es nicht formulieren können.
    Sicher könntest du (Maik) jetzt Stundenlang versuchen (vielleicht mit Erfolg), die Strecke statt zu 97% zu 98,5% genau umzusetzen.
    Doch für diese 1,5% mehr brauchst du dann 50% mehr Zeit.
    Daher muss man das immer in Relation sehen und man muss Prioritäten setzen. Will ich Spielbarkeit und wenig/keine Fehler (aus der Sicht des Programms) oder will ich erheblich mehr Zeit investieren, Motivation opfern, vielleicht nie richtig fertig werden und zusätzlich (programmtechnische) Bugs im Streckenverlauf haben trotz Realismus?


    Ich denke, du solltest dir das Zitat von Jim Kirk in Bezug zu den Schätzungen des Mr.Spock verinnerlichen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.


    Dein Bild aus Posting #8 mag vielleicht nicht vernünftig umgesetzt sein, doch was ist die Alternative? Ich bin geneigt zu glauben, dass du sehr lange daran gefummelt hast, dass du 10x alles abgerissen hast, dass du vermutlich 20x auf Undo geklickt hast und 100x geflucht hast.


    Irgendwo muss auch mal Schluss sein!


    Wenn ich das mal ganz bescheiden und in tiefster Ehrfurcht vor deinem herausregenden Können und Wissen mal so anmerken darf.


    lg


    PB

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Meine Gedanken willst und darfst du nicht kennen :) Ich weis genau was ich tue, nur um das mal festzuhalten. Meine Fragestellung geht nicht in die Richtung "ist das machbar oder nicht", sondern "was wird toleriert an Abweichungen zum Vorbild".


    Hannover-Berlin für RW wäre mir neu. Aber Hannover Hbf ist doch einfach. Klare Linien in den Gleisen und viel Platz dazwischen. Mixt man sich die Quellen kann man genau sehen was da wo liegt. 2 Tage reichen natürlich nicht. Ich würde übern Daumen mal noch 10 dranhängen für die Gleise. Dann noch 5 für die Signale. Und von Objekten und Klimbim reden wir mal nicht weiter. Dass man sowas nich an einem Tag baut dürfte klar sein.

  • Dein Bild aus Posting #8 mag vielleicht nicht vernünftig umgesetzt sein, doch was ist die Alternative? Ich bin geneigt zu glauben, dass du sehr lange daran gefummelt hast, dass du 10x alles abgerissen hast, dass du vermutlich 20x auf Undo geklickt hast und 100x geflucht hast.

    Nö. Einmal gebaut. Gemerkt dass es nicht geht. Teilweise weggerissen und umgebaut. Fertig. Aber es dauert dennoch lange weil man halt schon öfter ansetzen muss und immer einen mm vor oder zurück um auch das letzt Stück Platz zur Verfügung zu haben. Fluchen tu ich dabei gar nicht. Das wäre kontraproduktiv.


    Alternative wäre gewesen das zusätzliche Gleis wegzulassen und so 3 Abstellgleise aus einer Richtung abzuschneiden. Sowas ist für mich dann eben keine wirkliche Lösung.