Go-Ahead soll für zwei Jahre auf der Frankenbahn ersetzt werden


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  • Wie GABW und das baden-württembergische Verkehrsministerium mitteilen, soll für die Frankenbahn (Linie RE 8 Stuttgart – Heilbronn – Würzburg) eine "Interimslösung" gefunden werden.



    Zitat: "Seit der Betriebsaufnahme im Dezember 2019 war es Go-Ahead Baden-Württemberg nicht gelungen, einen zuverlässigen Betrieb (auf der Frankenbahn) sicherzustellen."


    https://www.go-ahead-bw.de/new…-die-frankenbahn-207.html





    Meiner Meinung nach ist das eine einzige Witzveranstaltung bei uns in Baden-Württemberg. Andere Betreiber hätten bei so konstanten Schlechtleistungen das entsprechende Netz verloren - und zwar endgültig (siehe VRR und Eurobahn). Aber Minister Hermann und seine heiligen DB-Konkurrenten haben wohl einen gehörigen Freibrief.

  • Bei und steht die NWB auf der Streke WHV OL auch zur Disposition.Ich denke, spätestens, wenn die elektrifizierung fertig ist, ist auch die NWB fällig.

    (Zitat Plato) Nur die Todten sehen das Ende vom Krieg!

    Einmal editiert, zuletzt von DennyW () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • ich bin ja mal gespannt auf dem baldigen E-Netz Allgäu soll ja auch Go-Ahead zwischen München-Lindau-Memmigen und München.
    und auf dem E-Netz Augsburg. München-Augsburg-Ulm soll er ja auch fahren. Die werden da auch so versagen. Ich hab mal gehört das es so eine Klausel gibt das wenn es in Baden Würtemberg nicht funktioniert das der Vertrag in Bayern hinfällig ist. Mal schauen.

  • Also ich als (ehemaliger) Frankenbahn-Fahrgast kann das nur begrüßen. Dieser Ausschreibungswahn muss endlich ein Ende haben. Die Pendler leiden, das Personal leidet und die Politiker reiben sich die Hände. Interessant wird jetzt, wer sich das Theater für die zwei Jahre gibt. DB Regio hat sich, so heißt es, schon vorher gegen weitere Ersatzverkehre entschieden.

    "Das Fernsehen verdummt die Menschheit!", sagte er und scrollte weiter durch TikTok.

  • das Personal leidet und die Politiker reiben sich die Hände.

    ...na ja, Demokratie ist ein schweres Geschäft, aber die Mehrheit der Bevölkerung hat die Politiker gewählt, die jahrelang eine "neoliberale" Linie vertreten haben. Die Unis haben eine ganze Generation von Wirtschaftswissenschaftlern im entsprechenden Denken ausgebildet, erst so langsam wird bewußt dass diese "Denke" zu einseitig war. Um zum Thema zurück zu kehren : Glücklicherweise ist die vollkommene Privatisierung der Bahn verhindert worden und es hat in vielen Bereichen der öffentlichen Infrastruktur ein umdenken begonnen. Offen ist noch die Frage wer sich durchsetzt, und da haben wir Bürger hoffentlichen doch noch Einfluß...

  • Warum sollte man als Regio auch, wenn man von der Politik nicht gewollt ist? Aber dann Feuerwehr spielen? Würde die Witzfiguren in BaWü auch am langen Arm verhungern lassen.

    Naja, im Saarland hat DB Regio zum letzten Fahrplanwechsel auch einige Leistungen verloren. Weil vlexx nicht genug Mitarbeiter hat, muss die DB Regio wieder Teile einer Linie bis Dezember 2020 fahren...

  • Also auch wenn die meisten hier kurz gesagt die Privaten inkompetent finden und den großen roten Konzern in den Himmel loben, würde ich mal ganz frech behaupten, dass wir im SPNV nicht an der Stelle wären, an der wir aktuell sind.
    Der SPNV wurde in den letzten Jahren massiv erweitert und im Großteil der Netze sind inzwischen modernere Fahrzeuge unterwegs, wo sich die gelobte DB noch mit heruntergekommen Dostos+111 (erspart euch die unqualifizierten Kommentare, dass die doch viel besser sind) beworben hat. Ich habe im letzten Jahr so viele Fahrgäste gehabt, die einfach fasziniert von den neuen Fahrzeugen auf der Strecke waren. Aber genug von den Fahrzeugen, schauen wir doch mal auf die Angebote: die DB würde erstmal ordentlich mehr verlangen, wenn sie ein Monopol im SPNV wäre. Szenario 1, der Aufgabenträger zahlt mehr oder Szenario 2, man fährt nicht das Bestellte. Kann man sich ja leisten, da ja kein anderer im SPNV fährt. Durch die bösen Privaten ist ein Wettbewerb entstanden, der zwar die Preise der Fahrkarten nicht senkt, sondern den Schienenkilometer, um dann das „gesparte“ Geld, in neue Verbindungen zu stecken.


    Und was das Personal am Ende betrifft... Da ist jeder gleich von betroffen, egal ob die DB (selbst Fernverkehr), Abellio, GA oder wer sonst noch. Der Beruf ist einfach nicht mehr so angesehen, wie vor einigen Jahren. Das selbe trifft auf Piloten zu. Die waren auch mal angesehener als heute, wohingegen schon Kommentare wie: „Man sieht der eingebildet aus, obwohl er nur noch den Autopilot einschaltet und dafür Geld kassiert“ in Zügen zu hören waren. Dass einige DBler zu stolz sind um zu einem privaten EVU zu wechseln, da sollte man mal in andere Branchen schauen, denn da ist man froh, wenn man nach Schließung des Standortes einen neuen Arbeitgeber findet. Und dass sich KiNs quasi selber abgeschafft haben, brauchen wa ja auch nicht weiter thematisieren...


    Mit dem Text will ich jetzt nicht sagen, dass ich anti DB bin, aber das Denken einiger Leute zum Thema Privatisierung im SPNV kann nicht verstehen. Klar bei GA ist einiges schief gelaufen und die S-Bahn von ABR Erreicht einen Tiefpunkt, aber es gibt genügend Gegenbeispiele, bei denen es auch wieder gut läuft. Und ne kleine Notiz am Rande: DB Regio hat auch schon Abmahnungen von Aufgabenträgern bekommen ;)

  • Genau, ich sehe das ähnlich wie @fan. Aber Go-Ahead ist glaube ich zusammen mit vlexx und der NWB ein Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Dagegen stehen meines Erachtens tatsächlich z. B. Abellio in NRW und Mitteldeutschland, die ODEG und auch Unternehmen wie die BRB. Allerdings wäre es ein großer Fortschritt, wenn man nicht nach dem billigsten Angebot entscheidet, sondern nach anderen Kriterien wie Kundenfreundlichkeit, gepl. Fahrzeugeinsatz und Innovationsbereitschaft beim jeweiligen EVU guckt.


    Zumindest bei Go Ahead waren zudem Schlechtleistungen bereits aus ihrem Stammland Großbritannien sowie Irland bekannt.


    Dazu kommen in Baden-Württemberg die eigenartigen Ausschreibungsumstände. Hermann äußert sich vor dem Ausschreibeverfahren intern contra DB, dann verliert die DB Regio nur wegen eines Formfehlers bei den Werkstattkosten und der dortige Chef geht zum neuen EVU Abellio BW (wo er mittlerweile aber auch nicht mehr ist). Das war alles etwas faul hier, weshalb es noch weniger akzeptiert wird als anderswo. *O.o*

    Einmal editiert, zuletzt von wadi () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Woran es letztendlich bei den "schwarzen Schafen" dann wirklich scheitert, wird keiner von uns genau wissen können. Da gibt es ja auch nicht die eine Ursache, die sich systematisch durchzieht.


    Warum ist Abellio in vielen anderen Regionen so vorbildlich und sicherlich teils auch deutlich besser als die DB, und warum in NRW auf den betroffenen Linien so katastrophal schlecht? Warum fehlen/fehlten Abellio und Keolis so massig Lokführer in NRW, während NationalExpress - die in England schon katastrophale Schlechtleistungen vollbracht haben - sowohl damals mit RE7/RB48 und zuletzt mit dem RRX problemlos gestartet ist und seitdem eine gute Leistung vollbringt? Warum war die Mittelrheinbahn jahrelang ein Vorzeige-EVU, bis sie vor 2-3 Jahren kurz nach Verkauf an Transdev begann durch Notfallfahrpläne und Linienübergabe an die DB zu glänzen?


    Das ganze Konstrukt scheint so instabil zu sein, dass die kleinsten unterschiedlichen Einflüsse (egal ob Management, Kalkulation, Pech, etc) ausreichen, um Chaos anzurichten. Und da sind wir dann wieder bei den Bestellern/Ländern/Verkehrsbünden, die ihre Sorgfaltspflichten reihenweise verletzen.
    Auch ich bin eher pro-DB, will ich gar nicht bestreiten. Aber ich sehe auch die guten (ehemaligen) Leistungen von privaten EVU.


    Und was das Thema Feuerwehr spielen der DB angeht meine ich mal aufgefasst zu haben, dass auch bei DB Regio diese regelmäßigen Sonderhilfen nicht auf Gegenliebe stoßen, aber ein gewisser politischer Druck auf den privatisierten Staatskonzern herrscht, weshalb man am Ende dann doch immer einspringt.

  • Ich bin selber auch bei einen "privaten" EVU beschäftigt. Und bin froh dort zu sein. Auch bei uns ist nicht alles Gold was glänzt, aber das gibt es bei keinen Arbeitgeber.
    Egal welcher Name dran steht, es kochen alle mit den selben Wasser. Probleme, besonders auf der personellen Seite, haben alle. Die Frage ist nur wie intensiviert man die Bemühungen neues Personal zu gewinnen?
    Auch bei uns fallen hin und wieder mal einzelne Leistungen aus zwecks "kurzfristiger Personalausfall" aber im groben und ganzen können wir das fahren was bestellt wurde und das zu knapp 100 Prozent. Auch waren wir eines der wenigen EVU die trotz Corona alles wie immer gefahren haben.


    Auffällig bei Abellio ist zum Beispiel das die zum Betriebsstart große Probleme haben und das nicht zum ersten Mal. Hier unterstelle ich einfach das die Personaldecke von Anfang an zu gering geplant war. Beim Dieselnetz Sachsen-Anhalt hat Abellio ja auch 2018 / 2019 den Betriebsstart komplett versemmelt.


    Gerade auch in Baden-Württemberg sollten die EVU vielleicht auch überlegen ob diese nicht einfach ein paar Taler mehr auf das Gehalt packen, hier gibt es fast eine Vollbeschäftigung und wenig Arbeitslose. Und egal wer in Baden-Würtemberg fährt, hier haben alle Probleme, selbst DB Regio.


    Interessant wird auch die S-Bahn Hannover 2022 werden, ich glaube hier wird die NWB die selbe Qualität erbringen wie in Ihren anderen Netzen. Regio S-Bahn Bremen läuft ja auch seit Jahren mehr schlecht als recht.

  • Interessant wird auch die S-Bahn Hannover 2022 werden, ich glaube hier wird die NWB die selbe Qualität erbringen wie in Ihren anderen Netzen.

    Das vermute ich auch. Ich fahre beinahe täglich mit der S-Bahn Hannover und finde, die DB macht einen ganz guten Job. Die Züge fahren meist pünktlich, es gibt selten Zugausfälle und die Züge sind nur selten voll. Ich kann dabei allerdings nur von der S4 und S5 sprechen.
    Die NWB wird bei Betriebsbeginn in meinen Augen einiges verschlechtern. Was das sein kann, sieht man ja in Bremen.


    Aber zurück zum Hauptthema:
    Hier im Thread hört man zum Großteil nur schlechtes über private EVUs. Es gibt aber durchaus auch gute. In meiner Region kann ich da z.B. von Metronom sprechen, die relativ zuverlässig sind. Metronom ist deswegen auch für mich eines der besten privaten EVUs in Deutschland.
    Klar belebt Konkurrenz das Geschäft, aber wenn die Konkurrenz einen sch**ß Job macht, ist damit niemandem geholfen.

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

  • von Metronom sprechen, die relativ zuverlässig sind.

    Das stimmt, wenn die mal später kommen z.B. RE2 dann wegen einer Störung auf der Strecke. :thumbsup:
    Ich kann auch von agilis nur positives sagen, aber die zuverlässigkeit liegt ja nicht immer am EVU sondern kann auch an anderen Sachen liegen. :)

  • Die ODEG fährt auf bei uns auf dem RE9/RE10 genau so zuverlässig wie die DB Regio Nordost zuvor, trotz Notaufnahme. Der Komfort hat sich aber deutlich verbessert: Die 4746 haben mit nur 2. Klasse bequeme, verstellbare Sitze, Fußtritte (heißt das so?) und Tische an jedem Platz.