Mit dem Erscheinen der wunderschönen Silberlinge und den n-Wagen-Varianten von RW/0381 (Matthias Müller) hatte ich den Wunsch, zu versuchen, ob sich die grünen Prototypen repainten lassen. Viele Jahre bin ich auf diversen Fahrten immer wieder in diesen Wagen unterwegs gewesen.
Geschichte:
Nach den Mitteleinstiegswagen beschäftigte sich die Bundesbahn Ende der 50er Jahre mit Plänen, um die Vorkriegsnahverkehrswagen und Umbauwagen grundlegend zu ersetzen. Ergebnis dieser Planungen waren 12 Prototypen und 1 Baumuster. An den Wagen wurden verschiedene Bauformen und Aufteilungen sowie Materialien ausprobiert. So war kein Wagen wie der andere. Diese Vorserienwagen aus den Jahren 1958 und 1959 waren im Einzelnen:
ABnb 701, hatte zunächst gegenüber der Toilette noch Einstiegstüren, die aber bald wieder entfernt wurden, Nieten am Längsträger, entsprach ansonsten weitgehend den späteren Serienwagen, lief bis Anfang der 90er
ABnb 702, hatte größere Abteile und daher in der Mitte ein Fenster weniger, außerdem Schwenkschiebetüren, wurde bereits in den Siebzigern nach Unfall ausgemustert
Bnb 711, hatte ein genietetes Dach und Nieten am Längsträger
Bnb 712, genietete Außenhaut
Bnb 713, gesicktes Dach, Leichtbau
Bnb 714, genietetes Dach, genietete Außenhaut
Bnb 715, schwerere Längsträger, dem Serienwagen sehr ähnlich
Bnb 716, Nirosta-Wagen mit Pfauenauge bis zum Dach, silbernes Dach, das später grau gestrichen wurde
Bnb 717, ähnlich Abnb 702 mit größeren Abteilen, daher ein Fenster weniger in der Mitte, außerdem Schwenkschiebetüren, die aber umgebaut wurden zu den bekannten Drehtüren, gesicktes Dach
Bnb 718, ähnlich Wagen Bnb 718
Bnb 721, gesickte Seitenwände und gesicktes Dach, Schwenkschiebetüren
Bnb 722, ähnlich Wagen Bnb 721, andere Aufteilung der Sickung
Bnb 720 22-11 250, wie spätere Serienwagen, Baumusterwagen gebaut beim Aw Karlsruhe. Neben der bei der Industrie bestellten Baureihe Bnb 719, entstanden 1019 Silberlinge in den DB-Ausbesserungswerken, dieses war die Reihe Bnb 720. Die Wagen wurden später an die Serienwagen Bnb 719 angepasst.
Weiter wesentliche Unterschiede waren:
- die Wagen hatten Innenräume wie die Umbauwagen, also noch ohne die markanten Gepäckablagen direkt über den Sitzen
- die Wagen waren zwar lauftechnisch bereits für 140 km/h vorgesehen, wie die Reihe Bnb 719, hatten aber Klotzbremsen an den Drehgestellen mit zwei Achsgeneratoren, die nur für 120 km/h zugelassen waren. Außerdem fehlte die R-Bremse.
Die Wagen kamen neu nach Essen und München, die beiden Bnb 721 und Bnb 722 bereits nach Hannover, später wurden die Wagen, bis auf den Bnb 720 in Hannover zusammengezogen. Die letzten Wagen wurden dann vom Bw Osnabrück eingesetzt.
Im übrigen hatten die Wagen die typischen messingfarbenen Fenster jener Jahre, also eloxiertes Aluminium (Typ Gold 100). Die Fenster kamen bei den Mitteleinstiegswagen, den Schnellzugwagen ab Baujahr 1953 zum Einsatz. Die letzten Wagen mit diesen Fenstern waren Schnellzugwagen im Jahre 1963 und einige der ersten Rheingoldwagen. Die drei nichtgrünen Wagen Bnb 716, 721, 722 hatten bereits silbern farbene.
Die Wagen liefen auf folgenden TS-Strecken:
München-Garmisch
Hagen-Siegen
Düsseldorf-Köln
Osnabrück-Oldenburg (in Arbeit)
Sulinger Kreuz (in Arbeit)
Im Moment bin ich noch etwas mit der Patina am experimentieren.
Ich habe ein Paket mit ABnb701, Bnb711, Bnb715 und Bnb720 11 250 zusammengestellt.
Es wird ein zweites Paket geben mit Wagen in ozeanblau-beige.
Den Nirosta-Wagen Bnb716 werde ich probiern, ebenso einen der beiden Bnb721 oder 722. Ob es aber von der Textur funktioniert (vor allem das Dach, kann ich noch nicht sagen)
Wenn ich das Paket abgeschlossen habe, geht dies an Matthias Müller. Es sind "seine" Wagen, darum soll er auch entscheiden, was er damit macht.
Gruß Bernd