Arbeiten mit Hörschädigung bei der Bahn als TF


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  • Hallo zusammen,


    wie der Titel es schon sagt möchte ich euch fragen falls einer von euch bei der DB ist ob man als Hörgeschädigter als TF bei der DB arbeiten kann


    Rechts: Mittel bis Hochgradig
    Links: Mittelgradig


    Grüße Lars Bauer aus dem Süden

  • Ich bin auch hochgradig schwerhörig.
    Mir wurde mein Berufswunsch als TF auch versagt, wegen der Hörschädigung. Da nutzen auch technische Hilfsmittel wie Hörgeräte nichts, weil eben auch ein technischer Ausfall vorkommen kann, der wahrscheinlicher ist, als ein menschlicher also natürlicher Ausfall des Gehörs.
    Also.. keine Chance!

    Rheinische Grüße aus Düsseldorf
    Mitoba

  • Mir wurde es mal so erklärt (bei der medizinischen Untersuchung für eine Ausbildung als EiB):
    Wenn man eingeschränkt ist (sehen oder im hören) sollte man nicht fahren. Sobald man jedoch Mittel wie Brillen oder Hörgeräte hat und auch alles wahrnehmen kann, darf man fahren.

  • Ist jetzt halt die Frage was alles zugelassen ist. Brillen ja, Hörgeräte nein, Kontaktlinsen ja, Farbsehlinsen nein?


    Ist halt immer ein wenig diskriminierend gegenüber benachteiligten Personen, noch dazu wenn diese nichts dafür können.
    Vielleicht müsste man das mal reformieren.

    182, 183, 189, 193 SIEMENS-Drehstrom legt los.

  • Ah, weitere hörgeschädigte hier :ugly:
    Der Versuch mit einem Praktikum als Lok-/Triebfahrzeugführer(bei der DB) ist gescheitert, da ich gehörschädigt/taub bin. Eigentlich höre/spreche ich ja dank den Implantaten gut, aber wenn se' meinen... :D
    Da hatte ich mal ein Gespräch mit einer Frau von der Vias gehabt, sie sagte, dass man trotzdem arbeiten könnte(Vias) nur darf man halt nicht farbenblind sein. (Natürlich auch nicht blind oder vollkommen taub, dass man nichts hört) *teetrink*

  • Na ja. Ist ja nicht so dass es eingreifende Sicherheitsmechanismen gäbe.


    Außerdem sind viele "Farbenblinde" nicht farbenblind, bei denen verlaufen nur die Übergänge zwischen den betroffenen Farbspektren fließender uns so bleiben manche einzelne Farbtöne auf der Strecke.

    182, 183, 189, 193 SIEMENS-Drehstrom legt los.

  • Sicherheitsmechanismen hin oder her, 100% Sicherheit können auch diese nicht garantieren. Zudem dort auch irgendwo noch immer ein Mensch seine Finger im Spiel hat.
    Ebenso ist dies bei Hörgeräten, der eine bekommt es mit wenn die Akkus dort drin zu neige gehen - der nächste rennt noch 14 Tagen mit den Geräten obwohl er schlechter hört damit rum. Von daher ist es nachvollziehbar, dass die Bahn sagt - das Risiko ist uns zu hoch.
    Zudem erklär mal bitte den Reisenden, warum der Zug gerade eine Zwangsbremsung bekommen hat. ;) Da dürfte sicherlich Freude dann aufkommen.

  • Na ja. Ist ja nicht so dass es eingreifende Sicherheitsmechanismen gäbe.


    Nützt alles nix, wenn du den Notruf nicht mitkriegst weil dein Hörgerät verreckt ist, und du dann mit 2000 Tonnen Gefahrgut in einen entgleisten Dosto rast, obwohl Platz genug gewesen wäre zum anhalten ;)

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  • Auch ich bin hörgeschädigt und finde es schade, dass deswegen gewisse Berufe für mich eben tabu sind. Ist ein schwieriges Thema: Auf der einen Seite ist eine Brille (denke ich mal, kenne mich da bei der Bahn nicht so aus) erlaubt, Hörgeräte scheinen jedoch ein KO-Kriterium zu sein. Bei Hörgeräten können die Akkus zuende gehen (was jedoch normalerweise mehrfach akustisch signalisiert wird und ein Akkutausch dauert bei einem erfahrenen Träger von Hörgeräten ein paar Sekunden), auf der anderen Seite könnte auch die Brille runterfallen und dabei kaputt gehen. Nimmt sich beides nichts wie ich finde. Was ist z.B. mit einem Busfahrer und Hörgeräten?

  • Ihr vergleicht da jetzt mit Brillenträger. Auch Brillenträger sind von dem Beruf ausgenommen sobald die Dioptrinzahl zu hoch ist. Bei uns Straßenbahner sind die Anforderungen ähnlich und da werden auch Brillenträger abgelehnt, wenns zu viel ist.
    Auch wenns hart klingt, man muss einfach akzeptieren, dass nicht jeder jeden Beruf ausüben kann oder glaubt ihr z.B. ein Parkinson-Erkrankter-Mensch kann Gehrinchirurg werden. Gibt ja genug technische Geräte die ihn unterstützen, aber trotzdem wirst nie einen Arzt mit Parkinson in OP finden.

  • Hallo zusammen,
    wirklich ein interessantes Thema. Ich selbst bin nicht von solch einer Einschränkung betroffen, habe aber in meiner Lehrzeit lange mit einen Kollegen gearbeitet, der ein Hörgerät getragen hat.
    Somit kann ich behaupten, es ist wirklich nur ein Hilfsmittel mit sehr vielen Einschränkungen.
    z.B. haben diese Geräte nun mal die Eigenschaft alles zu verstärken, auch die Fahrgeräusche. Diese können wiederum Rückkopplungen erzeugen, was das Gerät einfach nur Pfeifen lässt.
    Dann wie ihr alle schon erkannt habt sind die Batterien auch sehr unzuverlässig und nicht genau zu sagen wie lange sie hält. Muss so ein Gerät die ganze Zeit arbeiten, ist da auch schnell der Saft leer.
    ... Die Beförderung von Mensch und Fracht basiert zum größten Teil auf die Wahrnehmung eurer Sinne. Die sind aber auch bei einem gesunden Menschen Tagesform abhängig. Um alle Risiken auszuschließen MUSS man um beruflich etwas zu befördern anatomisch zu 100% funktionieren.


    Ich bin mir aber sicher, ihr werden auch so einen Job finden an den ihr Freude findet :thumbup:



    Grüße

  • Da ich selbst Träger von Hörgeräten bin, kann ich nur sagen, dass auch mit diesen Hilfsmitteln ich nicht alles hören, geschweige denn verstehen kann. Ich arbeite als Controller in einem Büro, kann sehr gut telefonieren und unterhalte mich normal. Gebärdensprache kann ich nicht. Dennoch weiss ich, dass es wenn es im Zug drauf ankommt, per Telefon eine Anweisung zu bekommen während im Hintergrund die Lok mit großer Geräuschkulisse arbeitet, ich verloren hätte. Damit wäre es sehr wahrscheinlich die Sicherheit der hinter mir hängenden Fahrgäste zu gefährden.
    Von daher kann ich es gut verstehen, dass es Berufe gibt, bei denen bestimmt Handicaps möglich sind, dennoch aber versucht werden muss, das Risiko maximal zu minimieren.

    Rheinische Grüße aus Düsseldorf
    Mitoba

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