In Meerbusch bei Neuss ist ein Personenzug auf einen Güterzug aufgefahren

  • Das Verletzte sobald als möglich ohne notwendige Verzögerungen aus Zügen gerettet werden können. Das man zur Erdung der Oberleitung einen Notfallmanager braucht halte ich für Unfug und keine notwendige Verzögerung. Das konnte die Feuerwehr früher und heute auch.
    Mir fällt auch kein anderer Einsatzbereich ein, in dem die Feuerwehr über 60 Minuten untätig in der Gegen herumsteht und wartet bis sie Personen retten kann. Es gibt gerade bei einem solchen Unfall genug Verletzungsbilder die extrem rascher Behandlung bedürfen und da wartet man und lässt vielleicht lieber einen Patienten sterben, weil der Notfallmanager nicht schnell genug ist?


    Denk dir die Aussage mal anders: Momentan sind die Bezirke der Feuerwehr/Rettungsdienste/Polizei schon so angelegt, dass jeder Punkt innerhalb von 30 Minuten erreicht werden kann - was bitte verlangst du denn noch? Nach 30 Minuten ist das Unfallopfer im brennenden Auto längst verbrannt, die alte Frau im Wohnhaus längst an Rauchgasen erstickt, der Patienten mit dem Kammerflimmern längst verstorben, der Schlaganfallpatient fast Hirntod und Einbrecher können ganz entspannt arbeiten, haben ja genug Zeit.

  • Das man zur Erdung der Oberleitung einen Notfallmanager braucht halte ich für Unfug

    Also hast du das schon mal selbst gemacht bzw. mit jemandem gesprochen der das kann? So einfach mal eben ne Stange einhängen ist das halt doch nicht... Bei entsprechenden Zuglängen muss man dann auch erstmal an die Stelle kommen und und und. Aber solche Faktoren werden da ganz gerne einfach mal vergessen.


    Man kann sich die Aussage nicht anders denken, weil es sich um die Eisenbahn handelt. Es ist nicht vergleichbar mit einem brennenden Auto, gekentertem Boot oder bruchgelandetem Flugzeug. Das ergibt sich allein aus den Systemeigenschaften... Sicherheitsmanagement heißt dann leider auch, dass nur mit dem Fach vertraute Personen auch entsprechend handeln dürfen. Warum diese Prozesskette länger gedauert hat als es eigentlich sein soll, keine Ahnung.


    Übrigens auf so einem Auto vom Notfallmanager befinden sich maximal zwei Stangen zum erden der Oberleitung.

  • Sensationshaschrei iss eh nicht meines.


    Aber eine Frage würde mich brennend Interessieren.
    Was zum Geier macht da ein stehender Güterzug?


    Weiß man das schon?

    Demokratie: Demokratie ist, wenn 10 Füchse und ein Hase da drüber diskutieren was es zum Abendessen gibt. :ugly:
    Freiheit: Freiheit ist wenn der Hase mit einer Schrotflinte sein Veto einlegt. :lolx2:

  • Ist mir nicht entgangen, aber im vorliegenden Fall war es halt nicht so. Ist auch immer eine Kostenfrage - die Bahn hat ausgebildetes Personal. Wer bezahlt dann die Ausbildung der Feuerwehren? Wahrscheinlich nicht die Bahn ;) Zu sowas gehört dann auch ein bisschen mehr dazu als eine einfache Schulung.

  • Sensationshaschrei iss eh nicht meines.


    Aber eine Frage würde mich brennend Interessieren.
    Was zum Geier macht da ein stehender Güterzug?


    Weiß man das schon?

    Was ich bis jetzt gelesen habe, stand der Güterzug dort richtig, nur der Personenzug sollte dort nicht fahren.Warum und wieso, wird wohl die Ermittlung noch ergeben.

  • Und dir ist entgangen, dass man Feuerwehrpersonal zu fachkundigem Personal machen kann? Siehe dazu auch den Beitrag von @Gainmaster

    Das man zur Erdung der Oberleitung einen Notfallmanager braucht halte ich für Unfug und keine notwendige Verzögerung. Das konnte die Feuerwehr früher und heute auch.
    Mir fällt auch kein anderer Einsatzbereich ein, in dem die Feuerwehr über 60 Minuten untätig in der Gegen herumsteht und wartet bis sie Personen retten kann.


    Bei der Einweisung ins Bahnerden für Feuerwehrleute wird ganz klar darauf hingewiesen, dass es eher eine Einweisung ist und im Zweifel (wenn es die Lage zulässt natürlich) trotzdem auf den Notfallmanager gewartet werden soll.


    Und zwar aus mehreren Gründen: Zum einen - wenn man das villeicht 1,5 Jahre nicht gemacht hat, lässt das Wissen bei dem ein oder anderen zu dem Thema doch merklich nach, da es einfach noch viele tausend andere Bereiche gibt, in denen man fit bleiben muss. Bei meinem Arbeitgeber hat zwar jeder diese Einweisung, in der Praxis wird das (wenn nicht gewartet werden kann) aber trotzdem von Kollegen gemacht, die zu einer speziellen Einheit gehören, die für Bahnunfälle nochmals gesondert geschult ist und regelmäßig (wöchtentlich) im Bereich Bahn übt. Das kann sich eine große Berufsfeuerehr leisten - eine kleine Freiwillige Feuerwehr an Bahnstrecken aber eben nicht.


    Und zum anderen ist das auf freier Strecke villeicht noch eine simple Angelegenheit. Aber sobald es im Bereich eines Bahnhofs ist, mit möglicherweise vorhandenen Trennstellen, verschiedenen Schaltbereichen, Weichenverbindungen mit Trennstellen (die man nicht auf den ersten Blick erkennt....usw.) oder Stumpfgleisen wird es da doch relativ schnell kompliziert und man muss genau wissen, wo man die Stange reinhängt. Gerade wenn man einen Zug mit 400m länge vor sich hat, muss man schon ganz genau schauen, wie die Oberleitung verläuft. Nicht zu vergessen auch, wenn neben der Oberleitung noch eine Speiseleitung hängt, welche die Feuerwehren nicht erden können. Vor allem ist nicht jeder Feuerwehrmann privat am Thema Eisenbahn interessiert und hat sich mit Bahntechnik beschäftigt. Da kann es schon zu Verwirrung kommen, wenn Quertragewerke vorhanden sind oder der Verlauf von so einer Spanneinrichtung zum Masten missinterpretiert wird.


    Das ist vom heimischen PC zwar einfach gesagt "die haben ja eine Einweisung gemacht" - wenn man aber mal nachts um 2 Uhr bei Dunkelheit und vorallem der Hektik und dem Stress bei so einem Unfall auf einmal sicher bestimmen soll, wo geerdet wird, da ist es doch besser, wenn der Notfallmanager einfach so schnell wie möglich vor Ort ist. Ich hatte einmal den Fall, da sollte im Gleisvorfeld eines sehr großen Hauptbahnhofes geerdet werden. Da habe ich, obwohl ich mir dachte ich bin sicher in dem Thema, doch ziemlich blöd geschaut und war froh, dass der Notfallmanager nach wenigen Minuten vor Ort war. Zu deiner Aussage, dass es unfug ist, dass man den Notfallmanager braucht, kann ich Dir also aus der Praxis heraus sagen, dass Du da schlichtweg falsch liegst. Ist vom heimischen Sessel aus wie gesagt aber auch was anderes, als wenn man draußen ist. Im übrigen dauert das Abschalten der Oberleitung auch länger, als man denkt. Und Beispiele, wo die Feuerwehr erstmal auf sachkundige Personen wartet, bevor sie tätig wird, gibt es auch zur Genüge. Aber das nur nebenbei. So langsam gleitet das ´´ ins Off-Topic, wollte das aber trotzdem noch richtig gestellt haben.

  • da ist es doch besser, wenn der Notfallmanager einfach so schnell wie möglich vor Ort ist

    Gar keine Frage. Aber bevor ich Schwer-verletzte eine Stunde im Zug liegen lasse? Wenn es nur ein entgleister Zug und Sachschaden ist, dann braucht die Feuerwehr klarerweise nichts tun. Aber das hier ist halt ein anderes Kaliber.

  • Vielleicht ist das in Österreich hopplahopp alles so gemacht. Hier in Deutschland jedenfalls nicht. Sicher gibt es Verbesserungspotential bei der Bahn. Aber es ist wie es ist.



    Warum bist du @lol515 eigentlich immer der, der am lautesten gegen die Deutsche Bahn zankt, wenn du doch so stolz den Pflatsch trägst? Bei euch in Österreich läuft auch nicht alles Gold, was auf Schienen glänzt.

  • Gar keine Frage. Aber bevor ich Schwer-verletzte eine Stunde im Zug liegen lasse? Wenn es nur ein entgleister Zug und Sachschaden ist, dann braucht die Feuerwehr klarerweise nichts tun. Aber das hier ist halt ein anderes Kaliber.

    Wenn ich den Verletzen versuche zu holen und dafür dann neben dem Schwerverletzten noch 6 tote oder schwerverletzte Feuerwehrleute habe, dann ist es tatsächlich besser zu warten, ja. So hart das auch klingt, ist aber so. Rein theoretisch.


    In der Praxis ist es aber schlichtweg vom Einzelfall abhängig. In dem hier diskutierten Fall standen die Kräfte laut dem Einsatzbericht ja nicht eine Stunde tatenlos daneben. Es ist die Rede davon, dass man in der Erstphase (ohne geerdete Leitung) sich darauf konzentriert hat, die beiden Schwerverletzten ausfindig zu machen und zu versorgen und die 155 anderen Leichtverletzten dann lieber erstmal im Zug gelassen hat. Erst als dann geerdet und der Bereich um den Zug sicher war, hat man mit starken Kräften den kompletten Zug bzw. die 155 anderen, leichtverletzten Insassen dann von allen Seiten begutachtet und aus dem Zug geholt. Was man aber da genau gemacht hat und was nicht, das wissen nur die vor Ort gewesenen Einsatzkräfte, das werden wir hier im Forum nicht klären können.


    Ich finde aber nicht, dass @lol515 hier laut gegen die Bahn pflatscht, es ist ja schon eine durchaus legitime und interessante Fragestellung.

  • Vielleicht nicht in diesem Fall direkt, aber ich erinnere mich an hitzige Diskussionen mit ihm, die letztendlich nur darauf hinausliefen, dass nur die überragende Alpenbahn richtig Eisenbahn kann und in Deutschland eh alles nur umständlich, schlecht und dumm gelöst ist. Piefkes eben...

  • @[1247]DetPhelps Bei der tollen Alpenbahn läuft auch nicht alles super und toll, hab ich auch hier nicht behauptet. Man hat für die Erdung in einem Tunnel auf der Westbahn NBS auch Stunden gebraucht. Gleiches mit einem Regionalzug auf der Wiener Verbindungsbahn. Das ist offenbar ein allgemeines Problem und es läuft weder bei DB noch ÖBB gut. Ich würde sogar behaupten die ÖBB hat bei den letzten Vorkommnissen wo geerdet werden musste noch viel mehr versagt. Das war nur noch peinlich.