Der tägliche Bahn(Wahn)sinn

  • Moin zusammen,


    ich würde gerne diesen Thread eröffnen, in dem jeder die Möglichkeit hat, seine täglichen Erlebnisse mit der Bahn zu erzählen.


    Voraussetzung soll sein, dass der Start sowie der Zielbahnhof genannt wird und die dazugehörigen Uhrzeiten. Denn falsche Stories finde ich eher unschön. Und raus kommt es sowieso.


    Nun mein Anlass dieses Beitrags:


    Es ist ein morgen wie jeder amdere in Mannheim Hbf. Es ist Montagfrüh, um 08.23 Uhr stehe ich auf Gleis 12 und warte auf die S3 nach Karlsruhe Hbf. Nach zwei Minuten ertönte die Durchsage mit dem üblichen Worten zur S3: "Heute von Gleis 8". Also nach drüben auf den anderen Bahnsteig. Tatsächlich fuhr die S3 sogar von Gleis 7. Mit etwa 3 Minuten Verspätung verließen wir Mannheim und blieben dann unterhalb der Rampe zur SFS stehen. Ich schaute in meine App die mir sofort anzeigte das in Mannheim-Friedrichsfeld das Stellwerk ausgefallen ist.


    Ich hielt meinen Mund, denn ich sehe gerne die Gesichter der Menschen die sich über alles aufregen. Dann ertönte die Durchsage von vorne mit dem Hinweis: "Die Strecke ist aufgrund des Stellwerkausfalls zwischen Mannheim und Heidelberg nicht befahrbar. Wann und wie es weitergeht, kann ich ihnen derzeit nicht sagen." Die ersten zogen ihre Handys aus den Taschen und tätigten ihre Anrufe. Andere ließen ihren Frust an den Haltestangen raus.


    Nach weiteren 20 Minuten kam die zweite Durchsage: "Wie es aussieht werden wir gleich zurück nach Mannheim fahren. Wie es ab dort weiter geht kann ich ihnen leider nicht sagen." Wir standen weiter 5 Minuten als sich der Zug dann doch richtung Heidelberg bewegte. Im Blockabstand fuhren wir einem anderen Zug hinterher. Mit etwa +34 Minuten erreichten wir dann Heidelberg Hbf auf Gleis 7. Nach dem kurzen Fahrgastwechsel fuhren wir weiter. Kurz vor Ubstadt-Weiher standen wir erneut. Es ertönte wieder eine Durchsage: "Das Signal vor mir zeigt mir gerade seine ganze Farbvielfalt, für sie eine Signalstörung. Die Fahrt geht in ein paar Minuten weiter." Kurzes schmunzeln im Zug.


    Nach weiteren 6 Minuten ging es voran. Störungsfrei bis Bruchsal. Dort liefen draußen plötzlich mehrere Leute richtung Führerstand. Nach 2 Minuten dann eine erneute Durchsage: "Sehr geehrte Fahrgäste, wir müssen in Bruchsal stehen bleiben, da ein Fahrgast ärztlich versorgt werden muss."


    Schnaufgeräusche im Zug. Die ersten Hasskommemtare waren zu hören. Ich ging auf den Bahnsteig und unterhielt mich mit einem anderen Fahrgast. Nebenbei sei angemerkt, der RTW ließ verdammt lange auf sich warten. Nach weiteren 20 Minuten ertönte sowohl innen als auch außen die Durchsage: "Aufgrund der hohen Verspätung von derzeit etwa +65 Minuten und des Wartens auf den RTW endet dieser Zug hier in Bruchsal. Reisende richtung Karlsruhe nutzen bitte die auf Gleis 5 ankommende S3.Ich bitte um Entschuldigung."


    Ich als Familienmitglied bin vieles gewöhnt, aber gleich 3 Vorfälle in einem Zug sind schon was außergewöhnliches.


    Habt ihr schon mal ähnliches erlebt?


    Lasst mal hören.


    Marcel

    Eisenbahner im Betriebsdienst - DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee
    Baureihenbefähigung: 111, 146.2, 147, 218, 245, 401/402, 407, 425/426, 611, 612, 628.4, 650

    Einmal editiert, zuletzt von Marcel Kühne ()

  • Also bei mir war bis jetzt das beste an Abfolge erst ein Verdacht auf Personenunfall in Frankfurt Höchst. Als die Polizei dann da war Leichenfund in Ffm Höchst. Das hat dann so knapp 1-2h gedauert. Und die erste S-Bahn die wieder von Frankfurt kommen sollte hat dann in Eppstein einen abgeräumt wieder 2h Streckensperrung. Da ist dann nicht allzu viel gefahren waren also knapp 4h ziemliche Ruhe was Züge zwischen Niedernhausen und Frankfurt anging. Gibt natürlich auch noch andere Storys gerade nach Unwettern ist öfter mal ein Baum in der Oberleitung je nachdem wie stark das Unwetter ist sogar mehrere. Was auch heftig ist Personen im Gleis im City Tunnel in Ffm an einem Tag kam es innerhalb von 45min zweimal zu einer komplettsperrung des Tunnels gerade im Berufsverkehr ist danach nichts mehr zu retten da ist dann so ziemlich alles verspätet.

  • Ganz so wahnsinnige Geschichten habe ich nicht, das bemerkenswerteste in letzter Zeit war die Zwangsbremsung der Schwarzwaldbahn (19.09. nachmittags) zwischen St. Georgen und Villingen: Der Tf hatte wohl die neu eingerichtete übersehen/zu spät bemerkt und die PZB hat den Zug dann auf freier Strecke zum Stehen gebracht. Ging aber kurz darauf weiter, Bremsstellung R sei dank.

    LG. Schwarzwaldbahner

    EiB - Fahrweg; DB InfraGO Südwest, Karlsruhe

  • Ochhh....
    Zu voller 440 in Würzburg(40-45+ am Ende)
    25-Minütige Standzeit am letzten Halt vor Halle(saale) Hbf nur um auf die Ausfahrt des IC zu warten (obwohl hinter uns eine zweite S-Bahn der gleichen Linie mit 65+ bereits auf den Fersen war)
    RE nach Würzburg gestern mit Türstörung, dann wegen der Baustelle F-Süd<->Offenbach weitere Verspätung und anschließend weitere Überholungen
    Einem Fahrzeug haut es die Technik auf eingleisiger Strecke um die Ohren, dann geht es nicht weiter und anschließendes warten auf die Gegenzüge am nächsten Bahnhof
    Notärztliche Versorgung eines Fahrgastes, wo sich der Zugbegleiter super sowohl um den Fahrgast, als auch sich darum kümmerte, dass alle ihre Anschlüsse in Würzburg bekommen
    So mal aus den letzten 5 Wochen...


    So eine Situation mit mehreren Ereignissen in einem Zug auf einmal liegt zum Glück dennoch länger zurück :D

  • Dann schreib ich mal auch. ^^
    Es ist zwar 1-2 Jahre her, aber egal.


    Also, wie immer wartete ich in Petershausen auf die S-Bahn Ri. München. Dann kam eine Ansage am Bahnhof: "S2 nach Erding, Abfahrt 7:12 - heute voraussichtlich 5 Min. später.", jut. Die S-Bahn kam gegen 7:10 mit 3 Min. Verspätung. Wie man vielleicht oben merken konnte sollte der Zug um 7:12 abfahren, es war aber bereits 7:15. Um diese Zeit kam die Ansage von Lokführer: "Verheerte Fahrgäste, tschuldigung das ich Sie bereits am Morgen für Ärger sorge, aber mein Fahrzeug will heute nicht." Es war diesmal recht wenig Ärger. Gegen 7:20 meldete er sich nochmal zur Worte: "Ich starte mein Fahrzeug neu. Ich hoffe, dass es dann klappt." Nach 2-4 Min meinte er: "Ok, ich kann zwar nur 100 km/h fahren, aber das sollte fürs erste reichen." (Mal so nebenbei, welche Störung vermutet ihr?) Wir fuhren dann mit 15 Min. Verspätung los. Nach der Haltestelle Vierkirchen meldete er sich wieder: "Also, bis auf weiteres mit 100 km/h, wenn ich dies nicht bis Dachau beheben kann dann ist Schluss. " Wir bekamen zwischen Röhrmoos und Hebertshausen etwas mehr Verspätung aufgrund der ,,geringen" Geschwindkeit. Nach Hebertshausen meinte er, dass er die Störung nicht identifizieren könne und deshalb in Dachau endet. Wir sollten die Regionalzüge benutzen oder die 10 Min. Verstärker.


    Die Störung war natürlich ärgerlich, aber so einen Fahrer der uns auf den laufenden hält hab ich so ehrlich gesagt noch nie erlebt.

  • Na dann erzähle ich euch mal kurz vom EC 216 am 08.09.2017:
    Den bin ich von Leoben bis nach Mannheim gefahren. Ich glaube, ich saß noch nie so lange im selben Zug (ca. 8 1/2 Stunden). *denk*
    Nun, zum Glück fuhr ich mit dem Zug schon ab Leoben (1. Zwischenhalt), denn der Wagenstandsanzeiger offenbarte mir am Bhf. schon drohendes Unheil:
    Im Zug sind für Kunden der 1. Klasse drei Wagen eingereiht: 273 (Apmz), 272 (Avmz) und 271 (ARkimbz = Bistro). Davon waren die Wagen 273 (mit meinem extra reservierten) Sitzplatz und 272 gesperrt und verschlossen.
    Ergo stand nur der Bistrowagen mit seinen ganzen 18 Plätzen für die 1. Klasse zur Verfügung. Zum Glück bekam ich noch einen Platz. Und erstaunlicherweise blieb die Lage erstmal sehr entspannt - bis Salzburg.
    Dort erfolgte die Übergabe von der ÖBB an die DB und die deutschen Kollegen hatten offenbar keine Ahnung von den gesperrten Wagen und den Gründen dafür. Dies führte zu enormen Verzögerungen bei der Bremsprobe.
    Außerdem stiegen reichlich Fahrgäste in die eig. gesperrten Wagen ein. Anscheinend waren die Türen freigegeben. Kurz vor der Abfahrt mit +15 kamen alle durch den Bistrowagen gelaufen und stellten fest, dass ihnen wohl nur der Gang in die 2. Klasse blieb.


    Kurz hinter Salzburg klärte uns dann der nette DB-Zugbegleiter erstmals auf, was eig. los war:
    Bei Wagen 273 war die komplette Türsteuerung futsch, so dass keine Tür ordnungsgemäß funktionierte. Sperre mangels Fluchtweg.
    Bei Wagen 272 war wohl die Elektronik futsch, was u.a. zu einem Ausfall von Türen und Bremsen führte. Also auch kein Fluchtweg. (Und Probleme bei der Bremsprobe in Salzburg, die uns die 15 Minuten Verspätung bescherte.)


    Und dann fiel kurz hinter Salzburg bei Wagen 270 (Bvmsz) die Klimaanlage komplett aus und er wurde aufgrund der Hitze auch gesperrt, bzw. wurde zum reinen "Durchgangswagen".


    Das macht in der Summe drei völlig unabhängig voneinander ausgefallene Wagen in einem 9-Wagen-EC. Top! :thumbup:


    Einer meiner Sitznachbarn bracht es wohl auf den Punkt: "Das sind eben die Oldtimer-Züge der Bahn."


    Meine Reservierung, welche ich zusätzlich zu meinem gültigen Fahrschein (IR-Pass) gebucht hatte, bekomme ich jetzt erstattet.


    Gruß
    einMonster

  • Ich erzähle auch mal eine Geschichte:


    Es war der 16. Juli 2015, An dem Tag fuhr 442 305 als RE 4130 (Franken-Thüringen Express) von Nürnberg Hbf nach Sonneberg Hbf. Man muss dazu sagen, RE4830 ist wie ein "Schülerzug" von Coburg nach Sonneberg. Naja, der Zug hatte ab Rödental mindestens ca. 200 Fahrgäste an Bord....... Eigentlich alles Schüler. So wir fuhren von Rödental hinaus. Alles noch ganz normal....... 442 305 beschleunigt auf 90 km/h. Kurz nach dem Rödentaler Stellwerk haut der Tf eine Schnellbremsung rein. Dann hat es einen riesen Schlag getan und wir standen......... Dann sprach der Tf " Wir sind in ein Auto gefahren, der Zug ist beschädigt, der Zug ist nicht mehr fahrbereit". Wir standen auf freier Strecke........ Kurz nach der Durschsage hörte man schon die Sierenen heulen. Polizei, RTW und Feuerwehr waren vor Ort. Die Feuerwehr kamm an Bord des Zuges, und fragte wie es uns ging. Sie suchten eine Tür die Zum Aussteigen sicher geeignet war. Dies war die Tür neben mir...... Der Notarzt versorgte den Tf dieser hatte einen Schock......... Der KiN blieb in dieser Situation ruhig und sachlich ( *dhoch* ) . Danach hieß es 120 minuten Verspätung......... Mhhhh, Ne, Wir mussten aus dem Zug springen und in Bussen zur Schule gebracht werden. Der Autofahrerin ist nichts passiert (gottseidank). Die Ursache weis ich leider nicht...........


    442 305 ist nun wieder planmäßig im Einsatz, und verkehrt fast täglich als RE 4830 (früher RE 4130).
    Das war meine Geschichte, das war das einzigste was mal passiert ist........
    Sonst halt ab und zu mal Verspätung, aber diese liegt nicht immer nur an der DB. *teetrink*


    Gruß RE4828

    Einmal editiert, zuletzt von RE 59372 ()

  • Wenn man mal den wirklichen Bahn "Wahnsinn" frei erzählen dürfte, könnte man 3 Tage später gleich vorreiten, sich erklären und am Ende den Abmahnwisch mit nachhause nehmen ||


    Fakt ist, den täglichen Kampf gegen den Wahnsinn (ich spreche jetzt nur aus meiner Perspektive als Fdl) bekommt leider keiner mit, obwohl ich damit mehrere Seiten einer Zeitung füllen könnte...


    Wer meint schon alles erlebt zu haben, egal ob selten dämliche Entscheidungen seitens der BZ die ihres gleichen suchen oder Tf die an Ahnungslosigkeit nur so erstrahlen, der war noch nie Fdl auf der Riedbahn!


    Das ganze kann dann nur noch die unterirdische Personalplanung bei uns toppen , aber lassen wir das, wie gesagt ich bin leider zum Totschweigen verurteilt, sonst gehen die Herren in RK mit mir Schlitten fahren...

  • Am letzten Sonntag so passiert : bei schönsten Wetter durch Bayern gefahren. ich komme mit meinen 100 kmh in den bhf gedonnert und bin am Anfang des Bahnsteiges da springt so ein idiot noch schnell über die Schiene um auf den anderen Bahnsteig zu kommen, ich reise schnell durch und hupe wie ein Bekloppter, das juckt den Typen null. ich hab auch erst nach 2 Minuten wirklich realisiert das dies mein erster Pu hätte werden können.


    darum liebe Kinder immer schön aufpassen wenn euch schienen euren Weg kreuzen und nicht im Bhf über die Gleise Latschen.