Beiträge von eisbaer6


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    Naja, also was war bekannt: Zweigleisige Strecke, Elektrifiziert, Signalisierter Falschfahrbetrieb, Süddeutschland, Bild aus Führerstandsperspektive, Siemens-Stellwerk.
    Wenn man sich jetzt auf meinem Profil umschaut, erfährt man, dass ich Lokführer bei DB Cargo in München bin. Das schränkt es doch schon sehr ein. Natürlich muss man ein paar Stellen ansehen, aber wenn man sich ein wenig Mühe gibt, sollte es nicht wirklich aufwendig sein; nach meiner Zählung sind es nicht mehr als 4 Stellen, die in Frage kommen.

    Euch ist aber schon klar, dass die Entwickler uns hier weder was Schulden noch Rechenschaft schuldig sind, sondern halt das Bauen, worauf sie Lust haben und was sie für sinnvoll erachten, oder?

    Schon klar, aber das ist ungefähr so als würde man beim Bäcker reklamieren, dass er nur halbe Semmeln verkauft und der dann antwortet, dass er halt verkauft, was er will und ich ihm da nicht reinzureden hätte.
    Deswegen bin ich dann trotzdem nicht gezwungen, halbe Brötchen zu kaufen.
    Und direkt danach kommt wieder mein Lieblingsargument "Mach es doch selber erstmal besser." So funktioniert das nicht. Vor allem wenn es nicht um die Umsetzung geht, sondern überhaupt nur um den Projektumfang. Da brauche ich kein Experte im Streckenbau zu sein, um festzustellen, dass die Streckenwahl unattraktiv ist.

    Daher ist die begrenzte Länge völlig verständlich.

    Nein, das rechtfertigt gar nichts. Wenn man völlig alleine in der Lage ist, von Statford nach Willesden Jct zu bauen, dann schafft man es auch bis Richmond oder zumindest Clapham Junction. Dann dauert der Bau halt paar Monate länger und das Produkt wird einige Euronen teurer. Aber so ist es halt einfach Mist. Das ist ungefähr so als würde jemand die S1 in München bauen, aber nur von Leuchtenbergring bis Neufahrn. Was soll ich damit? Vollkommen unbefriedigend und für mich tatsächlich ein Grund, die Strecke einfach nicht zu kaufen. Da kann die noch so schön sein.
    Und wenn es tatsächlich irgendwelche total kritischen Hinderungsgründe zwischen Willesden Jct und Richmond gibt, dann muss man sich halt nach einem anderen Projekt umsehen.
    Aber wie tom87 schon gesagt hat, scheint es Trend zu werden, einfach vollkommen unsinnige Projektumfänge zu wählen. Auch gut fand ich persönlich ja das Class 700-AddOn, bei dem man sich die 700/1 einfach mal gespart hat, von einem anständigen Fahrplan für die BML mal ganz zu schweigen.

    Das ist alles irgendwann nichts mehr besonderes wenn man lange TSW spielt.

    Ok, Fahren auf dem Gegengleis mit Signal Zs 8 über zwei Bahnhöfe mit korrekter Signalisierung inklusive Befehl 8 will ich im TSW bitte sehen.
    Der Unterschied ist, dass in den Szenarien alles gewollt und geplant und somit auch korrekt umgesetzt ist. Wenn man im TSW Gegengleis fährt, dann i.d.R. weil der Dispatcher Durchfall hatte. Und dann geht es halt mal eben auf Fahrtbegriff auf eine Trapeztafel zu. Wenn einem das genügt, kann man ruhig TSW spielen. Wenn man sich aber daran stört, dass einem der Fahrplanmodus auf Rosenheim-Salzburg großzügige 2 Minuten einräumt, um in Salzburg Kopf zu machen, dann ist der TSW halt eher nichts für einen. Und wenn man dann doch losgefahren ist, um den Park in Freilassing gibt´s einfach am Esig Sh 1, weil warum nicht. Angekündigt wird das dann natürlich mit zwei grünen, weil ist ja quasi das selbe wie ein Fahrtbegriff.

    Die "hervorragenden" Szenarien sind nichts anderes als stink normale Fahrplanfahrten in TSW.

    Keine Ahnung, was du so gefahren bist im TS. Aber ich kann mich Jahre nachdem ich sie gefahren bin noch an einige Szenarien erinnern, weil sie mir so positiv im Gedächtnis geblieben sind. Bspw. sei hier "Tatort" von Scarlet genannt. Das Szenario ist fast 10 Jahre alt und ich kann mich immer noch daran erinnern.
    Lass dir gesagt sein: Für jedes meiner Szenarien habe ich bestimmt über 50h Arbeit investiert, viele Gedanken gemacht und jeden KI-Zug bewusst platziert. Vom Wetter bis zum Spielerzug, ist alles Absicht. Und ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, der das so macht.
    Und ich verlange ja auch nicht viel mehr als ein paar kleine Störungen und Unregelmäßigkeiten. Großstörungen eignen sich nicht wirklich zum Nachbau. Aber ich kann es im TS halt umsetzen, betrieblich korrekt und mit vorbildgerechter Signalisierung. Fahr doch einfach mal das bei meinem Streckenupgrade mitgelieferter Güterzug-Szenario. Vielleicht verstehst du dann, was ich meine. Das gibt´s so im TSW nicht. Und es ist auch nicht abzusehen. Außerdem besteht ein Teil des Reizes bei TS-Szenarien ja auch daraus, dass man nicht immer weiß, wie es läuft. Wenn ich ein Szenario im TSW starte, weiß ich immer, dass irgendwas passieren wird. Und im Fahrplanmodus bin ich mir sicher, dass nichts passieren wird, wenn man mal von den allgegenwärtigen, teilweise Jahre alten, Bugs absieht.

    Dazu müssen Inhalte erstellt werden, die einen größeren Wiederspielwert haben

    Also irgendwie sehe ich im ganzen TSW nur sehr eingeschränkten Wiederspielwert. Joa, manchmal kommen noch Lok-DLCs dazu, wo man dann wieder ein paar Fahrten machen kann, aber wirklich was geändert wird dadurch jetzt auch nicht.

    Die fünf mitgelieferten Szenarios haben zwar teilweise recht interessante Prämissen, scheitern dann aber an mangelndem KI-Verkehr oder vollkommen unrealistischen Betriebsverfahren, wo es mir dann die Fußnägel hochrollt. Ja, klar, soll kein Ausbildungssimulator sein, aber der Unterschied zwischen Rangier- und Zugfahrt sollte m.M.n. schon sitzen, wenn "Simulator" im Namen steht.

    Der Fahrplanmodus stellt einem dann zwar die Möglichkeit zur Verfügung "unendlich" lange auf der Strecke hoch und runter zu fahren. Da da aber immer alles genau nach Plan läuft und man nicht mal das Gegengleis zu Gesicht bekommt (außer auf Vorarlberg, wo man dann einfach auf Fahrtbegriff am Hauptsignal aus Lochau-Hörbranz ins Gegengleis ausfährt und mit selbigem Hauptsignal praktischerweise auch die Einfahrt in Reutin geregelt wird), habe ich irgendwie keine echte Motivation da jetzt den ganzen Fahrplan durchzuspielen. Läuft also auch auf 5 mal hoch und runter raus. Die paar Fahrplanfahrten, die sich etwas abheben sind dann auch in ein paar Stunden abgefrühstückt und danach kann man die Strecke wieder in die Ecke legen. Wenn man das mit den teilweise echt hervorragenden Szenarien für den TSC hier aus dem Forum vergleicht, kommt der TSW im Punkt "Widerspielbarkeit" einfach verdammt schlecht weg. Zumindest für Leute, die halt das Stückchen mehr erwarten als einfach nur Fahren.

    Und all das ist jetzt m.M.n. äußerst unabhängig davon, ob die Strecke 2024 oder 1989 spielt.
    Letztendlich möchte ich die Arbeit, die da reinfließt gar nicht klein reden. Die Screenshots von der Mittenwaldbahn sehen hervorragend aus. Da kommt TSC nicht dran, keine Frage. Aber ich spiele halt einen Zugsimulator und keinen Landschafts-Simulator. Und wie BR-218 schon angesprochen hat: Man muss es zu großen Teilen einfach so nehmen, wie es kommt. Einfach mal schnell die offensichtlichen Fehler in der Signalisierung beheben, wie das beim TSC ja quasi Gang und Gebe ist, fällt halt aus.
    Als ich die Bilder gesehen habe, war ich echt direkt gewollt, die Strecke quasi vorzubestellen. Aber all das, was hier geschrieben steht, lässt mich wahrscheinlich doch wieder Abstand vom Kauf nehmen. Das Geld rechnet sich einfach nicht für den Spielspaß, den ich bekomme. Ob die Arbeit das Wert ist oder nicht, spielt halt leider bei der Kaufentscheidung eine nachrangige Rolle. Der Kosten-Nutzen-Faktor muss stimmen.