Meinen Senf zum Streckenbau kann man sich auf YouTube in der Harznetz-Serie anhören. Da wird deutlich, dass ich bisher ähnlich penibel vorgehe wie fetthuhn. Obwohl ich mittlerweile den Verdacht habe, dass er noch schlimmer ist als ich. Wer sucht, findet auch noch alte Videos von mir und Barrett zum Oldenburger Umland und wie sich der Streckenbau früher unterschieden hat. Damals wurden noch keine Assetblöcke mit Gräsern entlang der Gleise gezogen – ein sehr aufwendiger und nerviger Prozess, der für mich heutzutage aber unerlässlich ist. Wenn man im realen Führerstand sitzt, sieht man in erster Linie Gestrüpp, „Gemüse“ und dichten Bewuchs links und rechts. So etwas gehört heutzutage einfach in eine Strecke hinein. Ich kann nachvollziehen, dass die Payware-Hersteller da keine lust drauf haben. Aber Bahnjahn macht es neuerdings bei seinen S-Bahn-Strecken und deswegen sehen diese auch gut aus!
Bei der Fortsetzung des Harznetzes lasse ich mittlerweile auch mal Fünfe gerade sein und klatsche hinter die erste Baumreihe ein paar Häuser hin, die nicht zu 100 % der Realität entsprechen. Einfach aus dem Grund, weil es den meisten Spielern sowieso egal ist (siehe Beiträge über mir). Aktuell spare ich es mir in Groß Düngen, jeden Straßenzug am Bahnhof realistisch auszukleiden.
Es kommt halt stark auf den Kontext an. Bei der Innerstetalbahn oder der Lammetalbahn ist eine ausschweifende Ausgestaltung Pflicht, weil man dort so langsam fährt. Aber wenn ich 120 oder 160 fahre, kann man das gröber angehen.
Zum Thema Streckenbau wurde schon viel Richtiges gesagt, also äußere ich mich mal speziell zu RSSLO:
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Updates:
Tobi macht anscheinend keine Updates mehr für die RSSLO-Strecken. Der Tausch der Gleise auf EZY und einiger Bäume/Gräser hat die RSSLO-Strecken auf ein für mich erträgliches Maß angehoben. Ohne diese Updates sind mir die Strecken optisch einfach zu wenig.
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Signalfehler:
Der von mir immer wieder monierte Signalfehler, bei dem Signale nur Hp2 statt Hp1 mit 70, 80 etc. anzeigen können, ist für mich ein riesiger Immersionskiller. Wenn so etwas Grundlegendes vom Hersteller nicht gefixt werden kann, sehe ich es auch nicht mehr ein, ihnen Geld zu überweisen. Da geht’s mir mittlerweile ums Prinzip.
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Streckenauswahl:
Völlig subjektive Meinung von mir, wie schon mehrfach ausgeführt. Ich könnte sofort 20–30 Strecken auflisten, die ich mir für den TSC wünsche. RSSLO schafft es seit Jahren konstant, keine einzige davon zu treffen. Raum München/Augsburg/Ulm ist einfach nicht mein Ding. Als Treuchtlingen herauskam, habe ich gehofft, dass es Richtung Würzburg und Bamberg weitergehen würde. Als Frankfurt–Cottbus herauskam, habe ich auf Ruhland und Falkenberg/Elster gehofft … alles leider nicht passiert.
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Abstellungen:
Anschluss- oder Abstellgleise sind gar nicht oder nur mangelhaft dargestellt. Die Sperrsignale funktionieren oftmals nur per Tab, wenn man in einem Abstellgleis starten und an den Bahnsteig bereitstellen möchte.
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Güterverkehr:
Bei den München-Strecken fehlt München-Nord, bei den Nürnberg-Strecken fehlt Nürnberg Rbf. Das Thema Güterverkehr wird komplett ignoriert und trägt zur Eintönigkeit der Strecken bei.
Fazit
Bei Payware-Herstellern muss nicht zu 100 % alles perfekt sein oder jedes Haus in Blender nachgebaut werden. Im Harznetz wird man in Derneburg Platzhalter vorfinden, weil wir auch keine Lust mehr haben, alles selbst in Blender zu erstellen. RSSLO macht die Gleise und die Bahnhöfe gut bis solide. Aber der Rest ist halt zu wenig … siehe jetzt auch wieder markante Gebäude in Ulm etc. Wieso kann man nicht mal 2-3 neue Wohnhäuser und eine markante Kirche erstellen? Mehr verlangt keiner.
PS: bei RSSLO bin ich tatsächlich mehr dankbar für die Fahrzeuge. Ohne RSSLO gäbe es keine Eurodual, keine Voith Maxima, keinen Mireo etc.... mit entsprechenden Soundupdates finde ich die Fahrzeuge ganz okay.