Zitat von Tebe
Perfektes, fehlerfreies und schnelles Betriebssystem.
Schnell ist es sicher, perfekt und vor allem fehlerfrei aber ganz bestimmt nicht, sonst würde es nicht jeden Monat zig Patches geben. Das wäre auch die Quadratur des Kreises, bis auf irgendwelche kruden kleinen embedded Systeme hat das noch niemand hinbekommen.
Windows 10 ist sicher nicht das schlimmste Betriebsystem aus dem Hause Microsoft ("ME" mit Uralt-Technik, "Vista" war seiner Zeit voraus, "Microsoft Bob" ) und sicher auch kein Teufelswerk. Windows 10 ist auch nicht deswegen kostenlos, weil die Echsenmenschen und die NSA uns alle über Chemtrails aus den PC-Lüftern versklaven und überwachen wollen, sondern weil Microsoft schlicht so viele Windows 7 und 8-Lizenzen wie möglich aus dem Verkehr ziehen möchte. Natürlich will man ein "XP"-Dilemma verhindern. Im Konfliktfall würde man auch eher Netzwerke und Netzwerkknoten ("das Internet") abschießen, das würde bereits heute die meisten Rechner und die benutzten Dienste "mitreißen", in Zukunft (Stichworte "Chromebook", "Cloud") sowieso. Direkte Backdoors für <Three-Letter-Agency der Wahl hier> in so weit verbreiteter Software wie Endbenutzer-Betriebssystemen gibt und braucht es mMn auch nicht, das wäre zu dämlich, da die auch "die Chinesen"™ oder "die Russen"™ oder 0815-Kriminelle nutzen könnten, siehe Juniper. Die NSA hat eher ein Interesse daran, z.B. die Kryptofunktionen des Betriebsystems zu schwächen und Dateien zurückverfolgen zu können, weniger an direktem Zugriff auf jeden Rechner. Das Datenschutzprobem bei Windows 10 ist und wird auch nicht die NSA sein, sondern Microsoft und die kommerziellen Dritten.
Andererseits ist die Situation bei Windows 7 noch lange nicht so kritisch wie bei XP, Windows 7 SP1 hat noch 4 Jahre Untersützung mit Sicherheitsupdates und sogar Vista könnte noch bis Ende nächsten Jahres verwendet werden. Windows 7 hat außerdem mehr mit Windows 10 gemeinsam als mit Windows XP - XP war im Vergleich mit Vista oder 7 eher mit dem Vorgänger Windows NT "verwandt" und damit wesentlich anfälliger.
Bei Windows 8.1 sind es sogar noch 8 Jahre Sicherheitssupport, da wegen "veraltetem Betriebsystem" oder aus "Sicherheitsgründen" zu einem Update zu raten ist Blödsinn. Gerade bei Windows 8.1 ist der Unterschied im Moment (Windows 10 bekommt ja kumulativ Updates, das heutige "Windows 10" ist nicht das "Windows 10" von morgen) marginal, da liefert ein Update auch Geschwindigkeits- und Featuretechnisch keine großen Vorteile.
Aber selbst wenn Windows 10 das pure Gold oder der letzte Dreck wäre, ganz ohne Wertung der Software: Microsoft führt sich gerade auf wie die letzte Drückerkolonne, die mit Gewalt und dem Fuß in der Tür versucht den Nutzer zu seinem Glück zu zwingen. So sehr ich dafür bin, dem 0815-Nutzer Sicherheitsupdates (!) ohne Opt-Out "draufzudrücken" - es handelt sich hier um ein anderes, neues Betriebssystem, kein kleines Update. Und wenn man sich die "Eskalationspirale" der letzten Monate ansieht (Werbung via GWX, herunterladen des Setups als optionales Update, herunterladen als empfohlenes Update, Installation mit "1-Klick-Bestätigung") kann durchaus die Frage aufkommen, was als nächstes kommt - die Einstufung als "wichtiges Update" und das Ignorieren des "DisableOSUpgrade"-Schlüssels?
Es gibt ein kostenloses Update, es gab dafür (massiv) Werbung, soweit in Ordnung - aber danach überschreitet jede "Förderung der Verbreitung" schnell die Grenze zur gefühlten Nötigung im nicht-juristischen Sinne. Wer Windows 10 kostenlos haben möchte, kann das auch, wenn der Installer nicht als "empfohlenes Update" eingespielt wird. Wer es nicht haben möchte, möchte es eben nicht haben.
Zitat von Matze L
Systeme die in einem Konflikt relevant wären laufen nicht mit Windows.
Ich halte dagegen, die Feuerleitrechner der PhZ2000 laufen mit Windows, das FüInfoSys von KMW basiert AFAIK auch auf irgendeiner Windows-CE-Version und viele SINA-Thin-Clients setzen auch auf Windows. Und so Dinge wie "Wasserversorgung", "Stromversorgung" und "staatliche Verwaltung" mögen zwar militärisch nicht so wichtig sein, für die Versorgung der Zivilbevölkerung sind die aber schon recht relevant.
Außer natürlich, man hält die Bundeswehr für "im Konfliktfall nicht relevant", dann stimmt es evtl. sogar.