km 3,74 - Haltestelle Grießbach (Teil 3):
Der andere wichtige Abnehmer im Güterverkehr war das Kalkwerk Grießbach, dass hier seit 1810 Bergbau im Lerchenberg betrieb und wohl das Freiladegleis zum Güterumschlag nutzte. Mit der Errichtung der Hochbauten 1912 im Bahnhof gab es auch konkrete Pläne, das Stumpfgleis bis ins Kalkwerk zu verlängern, aber ob es tatsächlich auch so umgesetzt wurde, ist umstritten. Denn bereits 1920 wurde das Kalkwerk geschlossen, nachdem der Bergbau nicht mehr ergiebig genug und die Lagerstätte aufgebraucht war. Bevor es dazu kam, ist wohl diese Postkarte entstanden, als auch noch das Bahnhofsrestaurant florierte
Seither verfallen die Reste des Kalkwerks zusehens, aber zumindest die beiden 1861 erbauten massiven Rüdersdorfer Kalköfen sind auch nach 100 Jahren noch immer sehr beeindruckend und trotzen mit ihren dicken Mauern noch der Natur und den wuchernden Birken, die früher oder später die Mauern sprengen werden. Woran wohl auch der Denkmalschutz nicht viel ändern wird
Wie gesagt folgt die Bahn nach der Brücke der Straße nach Gelenau und verläuft auf knapp einem Kilometer unmittelbar Parallel zu ihr (und dem Mühlgraben der Büchelmühle), so wie es auch zum Großteil auf der Strecke Schönfeld-Wiesa - Geyer der Fall ist. Auch wenn die Chaussee über all die Jahre schon einige schattenwerfenden Bäume eingebüßt hat, so kann man sich noch gut vorstellen, wie sie sich hier heiße Rennen mit dem Straßenverkehr liefern konnte Die Geschwindigkeit im Bereich des Bahnübergangs wurde in späteren Jahren aber noch auf Schritttempo begrenzt
Und damit endet auch der erste landschaftliche Abschnitt. Jetzt wird das Tal viel offener und weiter mit hoher Sichtweite, während die kleine Bahn durch blühende Wiesen der wichtigsten Unterwegsstation entgegenrollen wird...