Bundesbahn im Winter zuverlässiger ?


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  • Guten Abend zusammen,


    war die Bundesbahn zuverlässiger als die heutetige DB ? Ich hab nur gehört, das Sie füher unter dem Motto " Alle reden vom Winter wir nicht" geworben haben. Und aus Erzählungen hab ich gehört. Das Sie wohl beim Ärgsten Mistwetter auch noch gefahren sind.


    Aber wenn das Stimmt, wieso Stellen sie dann heutzutage denn Betrieb immer wieder ein ?


    Bzw woran liegts das die Zuverlässigkeit heute nicht mehr so da ist ?


    MfG


    Railworker

  • Weil man das ganze Personal zum Winterdienst wegrationalisierte, weil man diese Leute im Sommer/Frühjahr weniger brauchte. Und dann begann man, wenn es dringlich wurde, diese Aufgaben an Subunternehmer zu vergeben ("Outsourcing"), welche nicht immer durch Zuverlässigkeit glänzten.
    Billig muss halt nicht immer günstiger sein.


    Dazu gab es neulich bei einem news-Magazin einen sehr interessanten Bericht, der dieselbe Frage stallte.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Das weiß ich leider nicht mehr.
    Entweder Süddeutsche, Zeit-Online oder FAZ.
    Das war vor ca. 2-3 Wochen, daher habe ich das noch halbwegs in Erinnerung.


    Es ging darum, dass die DB-AG an den Bahnhöfen, die über kein Personal mehr verfügen, weil sie durch andere Stellwerke ferngesteuert betrieben werden, den Winterdienst, sowie die Vegetationspflege am Gleisbett (ich bin nur Laie, kenne die Begrifflichkeiten nicht) durch Subunternehmer erledigen ließ.
    Diese haben erheblich mehr Personal abgerechnet als de facto wirklich zum Einsatz kam. Nachprüfungen ergeban dann, dass die beauftragten Arbeiten an der Vegetation und beim Winterdienst entweder nicht, unzureichend oder unfachmännisch in vielen Fällen durchgeführt worden sind, so dass es zu Beschwerden seitens der Fahrgäste, des Zugpersonals und auch einiger Anwohner kam.
    Dadurch, dass der Winterdienst nicht in dem Ausmaß durchgeführt wurde, wie es nötig gewesen wäre, kam es öfter zu Verspätungen. Auch wurde die DB-AG bereits mit Schadensersatzforderungen konfrontiert, weil beispielsweise der Winterdienst dort wo nötig oder zu erwarten gewesen wäre, dieser nicht durchgeführt wurde, was in den letzten Wintern wohl zu Stürzen von Fahrgästen und damit zu Klagen führte.


    Der Kontext dieses Berichts war, dass die derzeit gängige Praxis der Auftragsvergabe an teils zwielichtige (möglichst billige) Drittfirmen alles andere als zufriedenstellend verlief und teils höhere Folgekosten plus Imageschaden nach sich zogen, als dies beim Einsatz von Personal "so wie früher" entstanden wäre.
    Man brachte das Beispiel des Herrn am Fahrkartenschalter, der sich nicht zu fein war, mal selber die Schneeschnaufel in die Hand zu nehmen, wenn "sein" Bahnhof dies erforderte. Diese Schalter wurden aber alle gegen Automaten getauscht, und die streuen kein Salz und nehmen auch keine Schaufel in die Hand.


    Mal schauen, ob ich den Bericht noch finde...

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Der Winterdinst ist jedoch sicher nur ein Teil des Problem.
    Die moderne Elektronik von den neueren Fahrzeugen insbesondere Triebzügen ist deutlich anfälliger als beispielsweise eine gute alte V160 oder E40/41.
    Man denke bei den Triebwagen z.B. als die Komponenten die unten am Fahrzeug angehängt oder oben auf dem Dach angebracht sind.

    Rheinische Grüße aus Düsseldorf
    Mitoba

  • Railworker:
    Danke für den Artikel.
    Dieser ist nicht identisch mit dem, den ich las und der von mir Gefundene beschränkte sich mehr auf den Winter- und "Vegeatations"dienst an Bahnhöfen, also z.B. das Entfernen von Unkraut auf Bahnsteigen oder das Beischneiden von Sträuchern an Fahrgastdurchgängen.
    Die Problematiken der knappen Rüst- und Wendezeiten und des Personalmangels bei z.B. Ersatzlokführern wurde dort nicht angesprochen.
    Daher vielen Dank für diese ergänzenden Informationen.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Ist das so?
    Dann sollte man vielleicht mal in seinem Wagen die heizbare Heckscheibe und Sitzheizung ausbauen. kann er sich ja neu kaufen, wenn er sie benötigt.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Dazu muss man aber auch folgendes sehen: Die Bundesbahn war Finanztechnisch ein Schwarzes Loch. Schwarze Zahlen dürfte es da seltenst gegeben haben. Finanzierbar ist das in dem Umfang wie damals heute nicht mehr.

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  • Ja klar.
    Gegen intelligente Rationalisierungsmaßnahmen kann auch keiner was gegen haben.
    Ich nenne das mal "Entschlackung".
    Nur scheint mir, dass dort mit der Brechstange rangegangen wurde, mit dem Ziel kurzfristig Einsparungen verbuchen zu können und sich damit rühmen zu wollen, die sich aber als Sparen "am falschen Ende" entpuppten, weil sie Folgekosten verursachten, die die Einsparung nichtig machten.
    Vermutlich hat man auf die Warnungen und Empfehlungen der wahren Experten nicht gehört, sondern nur diejenigen "Eggsbärden" angehört, die die eigene Marschrichtung mit ihren rhetorisch verbetriebswirtschaflichten Powerpoint-Pamphleten stützten. Denn wer braucht schon Weichenheizungen oder einen zuverlässigen Winterdienst in einer Ära der globalen Erwärmung? :ugly:

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Nicht zu vergessen, dass Hartmut Mehdorn, um zu sparen, Weichenheizungen ausbauen und verschrotten lies, die man nach seiner Bahnära wieder neu beschaffen, einbauen und bezahlen muss.


    ....unverständlich dass er jetzt zum Ende seiner Berufslaufbahn noch den Flughafen Berlin/Brandenburg flugtauglich machen soll....

    PC-Daten und ein TS Einstellungen siehe Profil

  • Der kleine Mann wie Du und ich wären für sowas hinter schwedischen Gardinen gelandet, wenn Du aber mal ein gewisses Level im Management erreicht hast, hast Du Narrenfreiheit, kannst Mist bauen wie Du willst und Du bekommst immer wieder einen neuen Job für noch mehr Geld. *hilfe*
    Das ist zumindest meine persönliche Meinung zu den Dingen.

  • Dazu muss man aber auch folgendes sehen: Die Bundesbahn war Finanztechnisch ein Schwarzes Loch. Schwarze Zahlen dürfte es da seltenst gegeben haben. Finanzierbar ist das in dem Umfang wie damals heute nicht mehr.

    Dann hätte man die Bundesbahn einfach mal entschulden sollen, wie man es bei der Umwandlung zur AG ja gemacht hat. Den wenigsten ist eigentlich bewußt, wo diese Schulden eigentlich hergekommen sind.
    Es mag sich zwar unwahrscheinlich anhören, aber der Grund waren die Reparationszahlungen, die das Deutsche Reich nach dem ersten Weltkrieg zu zahlen hatte - die Reichsbahn wurde als Reparationsobjekt regelrecht ausgeblutet und hat sich davon nie wieder erholen können. Die DB durfte nach ihrer Gründung neben Personal, Fahrzeugen und Schienen auch diese Schulden übernehmen. Aber zurück zum eigentlichen Thema...


    Ein wesentlicher Punkt, daß die alte DB den Winter um einiges besser im Griff hatte, dürfte auch das Wagenmaterial sein. Wie oft mußte ich als Verspätungsgrund im letzten Winter "Wagenstörung" auf den Bahnsteigen durchsagen. Moderne Wagen haben nur noch Schiebetüren, bei denen sich gerne mal Eis und Schnee in der Führungsschiene absetzt. Bei den alten Silberlingen wurde das Zeug mit der Zentralschließung ganz einfach beiseite geschleudert.

  • Dass es keine neuen Wagen mit drehfalttüren mehr gibt, dürfte wohl daran liegen, dass die heute nicht mehr zugelassen werden können. Leider eine Folge der Verdummung der Menschen, ohne Türpiepen sind die meisten ja schon zu blöd um zu merken dass die Tür zugeht *kaffee*

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  • Wart's mal ab... demnächst muss eine Meldung auf dem Samartphone erscheinen in Form einer schönen Animation, aus der man ersehen kann, dass jetzt gleich die Tür zugeht. Mit Countdown und so...
    Abwegig?

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.