Plötzlicher Signalbildwechsel, was ist zu tun?


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  • 'Aus gegebenem Anlass':


    Hab gestern mal wieder ein paar Runden in RW gedreht, als ich plötzlich folgende Situation hatte: bei ca. 120 km/ wechselte das ca. 100m entfernte Hauptsignal von Fahrt auf Halt. Natürlich bin ich durchgerauscht, auch die PZB hat nicht gemeckert. Wie sieht das denn in der Realität aus, wann werden denn die Magnete scharf, wenn ein Signalbildwechsel erfolgt?

  • Moin,
    wenn ein Signal direkt vor dem Tfz zurückspringt und der Tf
    nicht mehr rechtzeitig bremsen kann, sprich am Signal vorbeirauscht
    führt die PZB sofort eine Zwangsbremsung aus,bzw. direkt beim Umspringen
    stellt sich sofort auch der Magnet scharf, ohne Rücksicht auf Tfz die noch im Blockabschnitt unterwegs sind.
    Der Tf muss sich dann umgehend beim Fahrdienstleiter melden, und
    einen Befehl ausstellen lassen, bzw. sich an die Anweisungen (des Fdls) halten.

    Mit freundlichen Grüßen Ganderkeseeer

    Füllen - Fahren - Fliiiegen - RG1 BW Delmenhorst

  • Ich kenne mich jetzt nicht zu 100% mit der Materie aus, aber kommt es eigentlich in der Realität vor, dass ein Hauptsignal auf rot schaltet, kurz bevor man es passiert? Da hätte doch das Vorsignal schon ein entsprechendes Signalbild liefern müssen.
    Mir ist das gestern im TS auch passiert dass plötzlich auf Halt gewechselt wurde, ich vorbeigebrettert bin und nix passiert ist. Da hab ich mich auch gefragt, ob das in der Realität passieren kann.

  • Der TS und die Realität? Na er nicht. Ein Fahrdienstleiter stellt eine Fahrstraße und dann erfolgt auch die Freigabe. Eine einmal erteilte Freigabe gilt. Es sei denn, dass eine Betriebsgefahr besteht und der FDL ein oder mehrere Freigaben zurücknehmen muss. Daher sollte ein FDL auch imme nach den Prinzip handeln (erst denken, dann kontrollieren dann handeln. Macht sich schlecht, wenn er feststellt, eine Freigabe erteilt zu haben, und sich selbt blockiert und oder den Betrieb teilwiese aufgrund von Fehlhandlungen lahm legt.


    Im TS sollte so was nicht vorkommen. Sollte! Die "Realität" sieht etwas anders aus. Aufgrund zahlreicher Signalfehler schalten sich Signale schon mal plötzlich zurück. Solche Fehler haben keine Folgen auf die PZB, da oft genug ohnehin inkompatible 500er verlegt sind oder ganz fehlen. Es obliegt dem FDL (Aufgabenersteller dem Lokfüher in solchen Fällen eine Sigtnalstörung anzukündigen und dem Lokfüher mitzuteilen was zu geschehen hat.) Oft genug schalten Signale aber auch undefiniert in eine Hp0 Stellung. Da kann auch der Aufgabenersteller nichts dran ändern. Riechen kann er es nicht.


    Fazit: Bei der echten Bahn werden Fahrstellungen geschaltet und die werden nur im Notfall zurückgenommen. Beim TS gibt es zahlreiche Signalfehler und der Aufgabenersteller hat da dann das sagen wie es weiter geht.


    Ein Aufgabenersteller der eine falsche Planung hat, produziert plötzliche Hp 0 Stellungen oder gar Unfälle, mit oder ohne PZB aktivität. Deshalb sind Testfahrten ja auch das A und O.


    Gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert Koch ()

  • Ein eigentlich freier Signalblock kann ja nicht einfach so plötzlich wieder belegt werden - zumindest nicht im Normalfall. :D


    Aber wenn ein Signal auf Rot schaltet, steht ja auch der 500Hz Magnet scharf und da würde man ja im Zweifel auch zwangsgebremst werden. Außerdem gibt es noch Vorsignalwiederholer, wenn die plötzlich was anderes anzeigen, als das Vorsignal selbst, dann weiß man ja schon was kommt.


    Gruß alias203

  • Natürlich kann ein Fahrdienstleiter ein Signal jederzeit wieder auf Halt stellen. Ein grünes Signal bedeutet die Zustimmung des Fahrdienstleiters zur Fahrt. Wenn nun aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses ein Gefahrenfall eintritt, muss er diese Zustimmung auch wieder zurücknehmen können. Auch technische Störungen können zum Haltfall eines Signals führen. Natürlich kann ein Zug dann nicht mehr rechtzeitig vor dem Signal zum Stehen kommen, aber wie da zu verfahren ist, hat ja Ganderkeseeer bereits gepostet.

  • Wenn nun aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses ein Gefahrenfall eintritt, muss er diese Zustimmung auch wieder zurücknehmen können.


    Genau das hatte ich gesagt. Im Notfall kann ein FDL das nicht nur, sondern er muss es auch. Sonst fährt er in den Knast und sein Job ist er auch los. Signalsörungen sind Störungen und keine eigene Handlung des FDL.
    Ein FDL der eine Freigabe erteilt und diese zurücknehmen muss weil sie falsch ist, es aber keinen betrieblichen Grund zur Rücknahme gibt, ist ein verdammt schlechter FDL. Das kann man ja auf den Stellwerken selbst schön feststellen, wenn man *ohman* einfach Knöppe drückt und den Kopf dabei auf den Schreibtisch legt. Ruckzuck hat der FDL ein Problem. Mach das mal in Mathilde, Köln Hbf dann kommt da richtig Freude auf. Wie muss es erst in der Relalität sein. Ein Unterschied. In der Sim gibt es mehr oder weniger geistreiche Kommentare bei Fehlhandlungen. Bei der echten Bahn kann man den Lokführer Anweisungen erteilen, die diese entgegennehmen. In der Sim reicht die Intelligenz nicht aus. Oft nicht aus.


    Gruß Norbert

    2 Mal editiert, zuletzt von Norbert Koch ()

  • Ein Hp0 kann auch kommen wenn die grüne/gelbe Birne durchgebrannt ist.


    Ein Signal zurückzunehmen wenn man dieses "ausversehen" vorschnell gestellt hat ist keine Schande. Zum Beispiel Ausfahrt auf ein falsches abzweigendes Streckengleis.
    Wenn man sich sicher ist dass es keine Betriebsgefahr hervorruft durch Fahrstraßenkompabilität kann man das machen, natürlich dann das Arbeitsbuch nicht vergessen.

    182, 183, 189, 193 SIEMENS-Drehstrom legt los.

  • Natürlich darf man auch nicht vergessen (zumindest bei der ÖBB) das jedes auf Hp0 zurückschalten von einer Software aufgezeichnet wird, um im Falle des Falles Fehlerquellen auzuschließen.

  • Influenzo: das ist aber nicht zufällig in meinem steam BR420 scenario passiert oder? Auf der Strecke München Augsburg gibt es nämlich diverse signale die nicht korrekt funktionieren, besonders im abschnnitt zwischen olching und pasing. Z.b. ein vorsignal ich glaub in lochhausen ohne funktion das immer "gelb" zeigt das aber sowieso ohne pzb magnet ist, und ein hauptsignal das kurz bevor man durchgefahren ist auf rot schaltet (auch kein einfluss auf die pzb). Ich denke hier sind einfach streckenbaufehler/signalisierungsfehler der grund.

  • Machen kann man "alles". Fehlhandlungen kosten Zeit und die Fahrstraße darfst du auch neu setzen. Je nach Situation und Stellwerk. :S Fahrstraße lässt sich erstmal nicht auflösen. Na dann Befehle schreiben. Kostet Zeit. Also einfach keine Fehlhandlungen und alles ist schick. Wenn du in der Schicht 5 mal eine Fahrstraße hilfsaufgelöst hast, wird dein Vorgesetzter von deinen Fähigkeiten begeistert sein. Wird ja auch schön mitgezählt und kann nicht gelöscht werden.


    Gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert Koch ()

  • Da leider nicht geschrieben wurde auf welcher Strecke das passiert ist, kann man nur mutmaßen warum. Ich vermute das der Link 0 zu weit vor dem Signal selbst platziert wurde.

    "Wenn ich erstmal Generalfeldmarschall bin, dann... werde ich dafür Sorgen, das alle Frauen im Militärdienst Miniröcke tragen!"


    -- Oberst Roy Mustang (Fullmetal Alchemist)

    Meine Zao:#1#2


  • Ein FDL der eine Freigabe erteilt und diese zurücknehmen muss weil sie falsch ist, es aber keinen betrieblichen Grund zur Rücknahme gibt, ist ein verdammt schlechter FDL.
    Gruß Norbert


    Also diesen Satz kann ich einfach nicht nachvollziehen und das obwohl ich ihn mir jetzt 10 mal durchgelesen habe ?(


    Meine Frage an dich: Warum soll ich eine eingestellte Fstr. auflösen, wenn es keinen betrieblichen Grund dazu gibt? Aus Lust oder Langeweile? Weil ich mich mal wieder im "Nachweis der Zählwerke" verewigen will?
    Das von dir geschriebene "...diese zurücknehmen muss weil sie falsch ist" ist doch der betriebliche Grund, nämlich z.b die Vermeidung einer Fehlleitung! Das ganze hat aber mit einem schlechten Fdl nichts zu tun...


    Wenn ich natürlich 3 mal im Monat tatsächlich einen Zug fehlleite, ist das ein anderes Thema... In diesem Fall sollte man mal nach den Ursachen forschen, bzw. wird dies der Bezirksleiter dann sicher tun ;)


    Ich weiß das du dich gerne mit Stw. Simulationen beschäftigst, aber glaube mir, es ist ein großer Unterschied 100 Züge in der Simulation zu fahren oder diese oben im Stw. durch zu lotsen!

  • und wie schnell vertippt man sich auch mal, grade mit nummernstellpult hat man doch sicher schnell mal 102 statt 103 eingetippt, und schwupps gehts statt nach Frankfurt erstmal Richtung PAris ;)

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  • :D Die Antwort ist schnell gegeben. Hand auf Herz. hin und wieder habe ich eine falsche Fahrstraße eingelegt. Die muss dann zurückgenommen werden. Das ist schon richtig und auch falsch. Denn der gute FDL denkt erst nach, kontrolliert nochmal sein Vorhaben und schaltet dann die richtige Fahrstraße. Gestern auf Mathilde 3 Stunden Dienst gehabt. Auch ohne Ankündigung von LÜ Fehler und unfallfrei. Auch eine Zugleitung mit defekten Signal konnte ich manuell beheben *klatschen* Aber leicht ist es nicht und langeweile kommt da zu keinem Zeitpunkt auf.


    Gruß Norbert und jetzt geht es wieder auf Mathilde. Wer will kann ja mal reinkommen. Aber bitte keine Anfänger.


    Bin ab 17:00 da.