[vR] "Hintergrundinfos" zu den Doppelstockwagen (751/756/761)


Abonniere unseren Kanal auf WhatsApp (klicke hier zum abonnieren).
  • Seid gegrüßt!


    Ich habe da mal ein paar Detailfragen, die der ein oder andere sicherlich als unwichtig betrachtet. Mich lassen sie allerdings seit ein paar Tagen nicht mehr los.


    Ich versuche gerade herauszufinden, ob es für die Dostos bestimmte Vorbilder gab.
    Das Redesign spricht nach meinen Recherchen für DBpza 751.9 bzw. DABpza 756.9. Allerdings würden dazu die Form bzw. Größe der Ansauggitter(?) auf dem Dach und die "FlipDot-ZZA" nicht passen ... oder doch?
    Zum Steuerwagen 761 habe ich außerdem bisher überhaupt nichts bzgl. Redesign gefunden.


    Eine weitere Frage, die mich überhaupt erst zu diesen Überlegungen gebracht hat, ist die nach der Vmax dieser Wagen.
    Sind 751/756/761 nicht nur für 140 km/h zugelassen? In den Scenarios wird irgendwie immer 160km/h gefahren.
    Leider fehlen bei den Modellen auch die Anschriften, wo das stehen würde.


    Ich würde mich freuen, wenn sich hier jemand mit Dostos auskennt und mich aufklären könnte ;)


    Gruß
    Ich

  • Hilft das hier vielleicht weiter?


    Zitat

    Seit 1997/98 werden oft Drehgestelle mit Magnetschienenbremsen verbaut, sodass damit versehene Wagen für den schnellen Regional-Express-Verkehr mit 160 km/h zugelassen sind. Zuerst wurden planmäßig mit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit verkehrende Regionalexpresslinien in Berlin-Brandenburg eingeführt, sind inzwischen aber auch in vielen anderen Teilen Deutschlands anzutreffen. 2008 wurden für Hessen nochmals Wagen mit nur 140 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit in Dienst gestellt.


    Quelle: Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/D…gen#Entwicklung_nach_1990

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Danke, aber Wikipedia war natürlich meine erste Anlaufstelle um mir einen groben Überblick zu verschaffen ;)
    Ab 1997 gab es neue Wagen, nämlich 752/757...aufwärts (ich glaube, man nennt sie auch Genration 2b oder so), die Teilweise diese Drehgestelle bekommen haben. Es gab ja in Berlin/Brandenburg auch diese tollen RE160 Logos auf den Türen um der Welt mitzuteilen, dass der Regionalverkehr jetzt noch ein bisschen schneller unterwegs ist ^^
    Ältere Wagen wurden damit aber nicht ausgerüstet, wenn ich das richtig verstehe (hätte schließlich Geld gekostet ^^)

  • Sorry, dass ich nichts Neues dazu beitragen konnte :)
    Vielleicht liegt es ja nur an den Magnetschienenbremsen, ob sie 140 oder 160 fahren dürfen?
    Ansonsten kann ich als Laie nichts weiter dazu sagen. Es erscheint mir aber plausibel, weil eine Wirbelstrombremse (ist doch dasselbe oder nicht?) sehr zuverlässig, linear in der Bremswirkung und wartungsfrei ist.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Ja, ich glaube, es liegt an der Magnetschienenbremse. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, braucht man die, um eine genügend hohe Bremskraft zu bekommen ... oder so ^^
    Magnetschienenbremse und Wirbelstrombremse sind nicht dasselbe. Erstere wird auf die Schiene abgesenkt und bremst zusätzlich zu diesem Wirbelstromzeugs auch durch Reibung.


    Und um zum Thema zurückzukommen: Die 94er Dostos haben keine und dürfen daher nicht schneller als 140km/h fahren. Die Frage ist, ob sich im Zuge des Redesigns daran was geändert hat.
    (Meine Vermutung: Nein. Ich würde mich aber über eine Bestätigung oder Richtigstellung freuen ;) )


    Edit: Am Modell außen ist keine Magnetschienenbremse zu finden ... Warum frag ich sowas überhaupt? :D

    Einmal editiert, zuletzt von Teneberus ()

  • Moin moin,


    zur Bauartunterscheidung würde ich zunächst die Drehgestellbauform an sich heranziehen. In der '93er Bauserie wurden noch SIG LD70 verbaut, ab 1994 dann Görlitz VIII - letztere sind finden sich auch unter allen weiteren Bauserien bis hin zu den aktuellen Innovationswagen. Zwar gibt es davon auch noch zwei unterschiedliche Varianten zu unterscheiden, das ist aber für die hier betrachteten Bauserein nicht von Relevanz. Das Görlitz VIII gibt es in verschiedenen Ausführungen mit/ohne Schlingerdämpfer und MG-Bremse. Die Dostos, die für 160km/h zugelassen sind, besitzen Görlitz VIIIer mit MG-Bremse. Vgl. [1] [2]


    Zu Details des Redesigns der Bauarten vor '97 musste ich erst googeln, aber man kann wohl davon ausgehen, dass hier keine Erhöhung der Vmax vorgenommen wurde (ich sähe darin auch wenig Sinn). In NRW wurde wohl sehr wenig gemacht (Sitze, Farbe), anderswo war man großzügiger. Dann geht es um neue Raumaufteilungen inkl. neuer Sitze, neues FIS, Videoüberwachung. Je nach Baurt und Einsatzort werden auch Klimaanlagen nachgerüstet. Am besten mal mit "Redesign Dosto" Tante Google bemühen oder das DSO-Wagenforum durchforsten. Da findet man recht schnell was für Hessen, NRW und Niedersachsen.


    Dass MG- und Wirbelstrombremse zwei verschiedene Systeme sind, wurde ja bereits gesagt. Die MG-Bremse kommt im Normalbetrieb eher selten bzw. kaum zum Einsatz, auch wenn sie vielfach verbaut und an deutschen Fahrzeugen täglich auf Achse ist. Die Wirbelstrombremse dagegen kommt in Deutschland ja bislang nur beim ICE3 (den noch unzugelassenen Velaro D mal außen vorgelassen) zum Einsatz - und das auch nur auf bestimmten Strecke in vollem Umfang. Verschleißfrei würde ich sie dort allerdings trotzdem nicht nennen: Man liest davon, dass während der Entwicklung massive Stahlschienen durch ihren Einsatz ausgeglüht sein sollen. Jedenfalls ist die Wärmeentwicklung der Schienenprofile beträchtlich, was sicher die Abnutzung des Oberbaus erhöht. Da aber weder mit festen Fahrbahnen (nur auf denen darf die Wirbelstrombremse in vollem Umfang genutzt werden), noch mit der Wirbelstrombremse selbst Langzeiterfahrungen existieren, muss man sehen, wie sich das Ganze entwickelt.


    Viele Grüße,
    Benjamin


    Edit:


    ... besitzen ein Görlitz VIII Drehgestell ...


    Stimmt natürlich - hab im Text aus der VII eine VIII gemacht

  • Die Dostos sind in TS2013 aus technischen Gründen auf 160km/h eingestellt. Der TS unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Fahrzeugen mit Cab im Consist. Er mischt einfach alles zusammen. Das Gibt Probleme beim Aufgabenbau. Da die BR111 für 160km/h zugelassen ist, musste der Steuerwagen auch so eingestellt werden. Alternativ hätte die BR111 auf 140km/h gedrosselt werden müssen. Wer mit den Dostos nicht schneller als 140km/h fahren möchte, der soll dies nicht tun. Die echten Wagen lassen sich auch mit 200 über die Schienen zerren wenn man es möchte, aber man darf es nicht, was dem jeweiligen Tf obliegt einzuhalten.

  • Die echten Wagen lassen sich auch mit 200 über die Schienen zerren wenn man es möchte, aber man darf es nicht, was dem jeweiligen Tf obliegt einzuhalten.

    *lach* Der Lokführer, dem es obliegt, die Zugelassene Geschwindigkeit von 140/160 auf 200 anzuheben, nach Gutdünken, ist seinen Job los und das ist noch nicht alles. Reden wir übers Spielen oder übers Simulieren? Bei letzteren gilt auch die zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Abgesehen davon, haben in der Sim weder 111 noch Steuerwagen LZB. Also kann auch nicht 200 gefahren werden. Da müsste schon ne 120er her und die hat ja auch keine LZB. ;)


    Gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert Koch ()

  • Alle ab 1993 gebauten Drehgestelle besitzen ein Görlitz VIII Drehgestell ggf. mit Magnetschienenbremse, wenn sie für eine VMZ > 140km/h zugelassen sind. Die genannten Doppelstockzüge von Aerosoft mit Steuerwagen 761.2 sind für 140km/h zugelassen und nicht mehr. Umbauten existieren nicht und die Wagen verkehren z.B. heute noch auf der RE 4 in NRW (Dortmund -- Wuppertal - Aachen). Nachfolger der Wagen sind die "Alt-Dostos" der RE 1 im Raum Berlin/Brandenburg.


    Eine ausführliche Liste findet sich auf http://listen.busforum-berlin.info/Dostoab1993.pdf


    Gruß,


    Patrick