Rangierfahrt ins Hauptgleis


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  • Hallo,


    Ich sitze grade an einer Signalisierung vom Bft Pferdeturm in Hannover. Bei der Ausfahrt richtung Osten, kam mir dann eine kleine Signalsierungstechnische Frage auf, dabei geht es um ca. 20 Rangiersignale die auch in die 3 Hauptgleise, in Richtung Lehrte führen könnten. Allerdings bin ich nicht sicher, ob solche Rangierfahrten überhaupt zugelassen werden dürfen, da ja so der Verkehr im durchgehenden Hauptgleis gefährdet werden könnte. Ein Gruppenausfahrsignal gibt es nicht und das nächste Hauptsignal im Hauptgleis befindet sich erst ca. 1600m von der Einfahrweiche ins Hauptgleis entfernt. Oder dienen diese Rangiersignale nur dazu die 5 Stumpfgleise abzusichern?


    Hat da jemand von euch, den passenden Absatz in der Fahrdienstvorschrift parat?



    Ich habe mal ein kleines Bild zur Veranschaulichung angehängt.


    MfG


    RegioTf

  • Rangierfahrten erhalten niemals Befehle. Außer zum Rangieren über Ra10.


    Natürlich darf auch auf Hauptgleisen rangiert werden, allerdings nur mit Vorwissen und Zustimmung des Fdl.
    Der Weichenwärter stimmt der Rangierfahrt dann ganz normal durch Sh 1 oder mündlich zu.

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    Einmal editiert, zuletzt von Barrett ()

  • @Barrett


    Da sich im durchgehenden Hauptgleis, bis zum nächsten Hauptsignal, keine weiteren Sh Signale befinden, würde sich die Rangierfahrt bis zum genannten Hauptsignal in 1600m Entfernung fortsetzen. Ich denke da würde sich jeder Fahrdienstleiter eher von seinem Turm stürzen, als sich ein solches Ei ins Nest zu legen. 1600m mit Vmax 25, in einem Gleis was im Regelfall mit 160kmh befahren wird, ich glaube nicht das von dort aus eine Fahrt auf die freie Strecke stattfinden wird. Zumal meinem wissen nach, bei solchen SH Signalen gar keine Fahrstrasse in dem Sinne eingestellt werden kann. Ich bin natürlich mit den FDL Themen nicht weiter vertraut. Wenn ich mich in meiner Aussage täuschen sollte, kannst du mich gerne korrigieren.


    Gruß


    RegioTf

  • Nein würde sie nicht, die Rangierfahrt geht nur soweit wie nötig. -> bis hinter das Wende-Ls bzw letzte umzustellende Weiche.
    Ob das technisch dort vorgesehen ist kann ich dir nicht sagen, technisch kann es möglich sein, da hier zwei Stellwerke aneinandergrenzen (ESTW und Dr oder Elmech) und es im Regelbetrieb wohl nicht vorkommen dürfte, sind hier wahrscheinlich keine Rangierstraßen eingerichtet, das ist aber nur ein Planungs und Kostenbegründeter Faktor, kein Betrieblicher.


    Rangierfahrten verkehren nicht von Signal zu Signal, sie fahren nur so weit wie nötig, sonst würde ja jedesmal wenn eine Rabt auf dem Ausfahrgleis umsetzt (Was in Deutschland ca. 20-30.000 Mal am Tag vorkommt) die vor dem Esig des nächsten Bf landen und unterwegs wegen zu langsamer Fahrt sämtliche Bahnübergänge kaputtfahren. (Was in Deutschland ca. 0 Mal am Tag vorkommt.)
    ´

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  • Ja ein besagtes Wende Ls existiert dort nicht, deshalb kam von mir ja die Aussage, das die Rangierfahrt bis zum nächsten Hsig fortgesetzt werden würde. Bleibt für mich nur noch die Frage wie es im TS am besten umzusetzen wäre. Links ins Hauptgleis ziehen um zumindest die Möglichkeit zu haben, von dort richtung Lehrte auszufahren oder nur die Stumpfgleise absichern und den jeweiligen User in der Readme daraufhinweisen das von dort aus keine fahrten ins Hauptgleis zugelassen werden können.

  • Vom Bbf Pferdeturm Richtung Lehrte ausfahren (Zugfahrt) kannst du doch direkt. Rangiertechnisch gibt es ein Ausziehgleis Richtung Lehrte, welches ansich ausreicht, um mit oder ohne Wagen vorzuziehen und innerhalb des Bbf umzusetzen. Der Bbf Pferdeturm ist übrigens ein Teil des Hannover Hbf. Wenn auf die Reisegleise hinaus rangiert werden muss, würde das vml. mit einer Lok noch gehen, da es zumindest bei Fahrt in das Hauptgleis Richtung HLER nicht über die Einfahrweiche hinaus geht. Man könnte dort quasi nach Passieren der Weiche aus dem Bbf wenden und bekäme seine Zustimmung über Zbf, um Richtung Hannover zurückzufahren (als Rf).
    Auf manchen Strecken ist das generell so, da keine Lsp verbaut wurden, allerdings stehen dort wenigstens Signale Ra10. z.B. Gardelegen, sonst wäre ja schon das Rangieren über die Einfahrweiche hinaus ohne Befehl unmöglich.

  • Auf dem Ausfahrgleis kannst du bis zum nächsten Hauptsignal ausziehen wenn erforderlich. Außer es steht ein Ra10 dort, was auf dem Ausfahrgleis aber in der Regel nicht der Fall ist.
    Auf dem Einfahrgleis einer zweigleisigen Strecke, bzw generell auf eingleisigen Strecken darf nur bis zum Ra10 oder wenn nicht vorhanden bis zur Spitze der Einfahrweiche (nicht darüber hinaus) rangiert werden.


    Ja ein besagtes Wende Ls existiert dort nicht, deshalb kam von mir ja die Aussage, das die Rangierfahrt bis zum nächsten Hsig fortgesetzt werden würde.

    Nein wird sie nicht, nochmal: Rangierfahrten fahren nur so weit wie es absolut nötig ist. Hat die Rangierfahrt 300m, wird sie auch nur 300-350m über den Wendepunkt ziehen, da der Tf/Rb weiß wie weit er fahren muss. Der fährt dann auch nicht weiter.

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  • @FraPre Naja mit dem Ausziehgleis, vermutlich meinst du dass rechts neben den Fernbahngleisen, hast du natürlich recht. Es ging mir nur um die Anbindung an die Fernbahngleise (Regelgleis und Gegengleis) und das Sbahn Gleis, da diese ja aus dem Bbf erreichbar sind. Ich war mir halt nicht sicher da die ersten beiden Gleise, rechts neben der Fernbahn, Hauptsperrsignale mit Vorsignalfunktion sind, alles weiter rechts dann jedoch nicht mehr.


    Ich mein wenn auf das Rz Gleis hinausrangiert und dann auf freier Strecke ohne Lsp oder Ra10 in den Hbf zurückgesetzt wird, wäre das doch schon aus dem Sicherheitstechnischem Aspekt nicht gestattet, da dort eine Rangierfahrt stattfindet, die überhaupt nicht abgesichert wird. Lass da mal nen Tf über das Haltzeigende drüberweg schießen und dort kommt grad eine ungesicherte Rangierfahrt entgegen. Wenns kracht ist der FDL dran, weil der Tf der Rangierfahrt fröhlich mit nem Befehl winkt, getreu dem Motto, tja ich hab den Befehl und ich darf hier jetzt fahren, egal was mir da entgegen schießt. Ich erinnere da mal an den FDL aus Hameln der 2 Züge in die Eingleisige Strecke eingelassen hat, um Zeit zu sparen wegen der bestehenden Signalstörung.

  • Naja, ganz so kann man das nicht sehen, denn es ist an der Tagesordnung, dass Züge am Esig zum Halten kommen, weil im Bahnhof ggf. noch Rangierbewegungen stattfinden. Das ein Zug dann ggf. unberechtigt am Haltbegriff vorbeifährt, ist ja nun kein Grund, die Rangierfahrten im Bahnhof zu stoppen und den Rangierbetrieb einzustellen. Dort, wo dieses dennoch ausdrücklich untersagt ist, ist das dem Fahrdienstleiter bekannt, und er wird dieses nicht praktizieren. Im Fall Pferdeturm sehe ich das eher so, dass eben nicht auf die Reisezuggleise rangiert wird / werden muss, da es im Bbf genug Möglichkeiten gibt. Somit wäre dies eine Variante, die nur im Havariefall stattfindet, dann natürlich unter Beachtung der betrieblichen Bestimmungen.

  • Rangierfahrten fahren auf Sicht, wenn du irgendwas triffst bist du selbst schuld.
    Rangierfahrten können generell auch "freihändig" durchgeführt werden. Weichen einzeln umstellen und mündlich zustimmen. Auf Mechanik, Elektromechanik und Dr S2 habe ich in der Regel keine Rangierstraßen. Wird seit 200 Jahren so gemacht, und da passiert selten was.
    Genauso darf ich auf mein Esig zurangieren so viel ich will, egal wieviele Züge drauf zurollen.
    Ich darf auch direkt hinter einem ausfahrenden Zug ins Ausfahrgleis rangieren, rangiert wird ja auf Sicht, da kann nix passieren.

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