Mal eine Frage an die Lokführer: Was kann eigentlich rein rechtlich passieren, wenn ich die vorgegebenen Geschwindigkeiten nicht einhalte und schneller als erlaubt fahre, um z.B. einen Fahrplan einzuhalten?
Geschwindigkeitsüberschreitung
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Ganz einfach ,du entgleist bei einer scharfen Kurve. Und um die Frage beantworten zu können muss man kein Lokführer sein
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Ich bin zwar kein Tfz aber ich denke mal je nach Überschreitung der gerade angegebenen Höchstgeschwindigkeit kann es, wenn die Sache rauskommt und es nicht das erste mal bzw. ein höherer Überschritt war bis zur Suspendierung kommen. Immerhin bringt man damit sich und das Leben der Fahrgäste in Gefahr.
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Sicherheit geht vor Pünktlichkeit, sollte sie zumindest. Da kannst du also auch 800 Minuten verspätet sein, schneller als erlaubt darf nicht gefahren werden
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Solange nichts außergewöhnliches passiert, wird das auch nicht bemerkt. Also mal 5 Sachen zu schnell sein ist kein Problem (PZB usw. mal missachtet)
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Danke für die Infos, alles sehr interessant. Also über die PZB ist klar, Zwangsbremsung. Anstatt 100 km/h mal 105 km/h dürfte auch ok sein. Ich denke, alles über 10 % ist problematisch. Aber vielleicht äußert sich ein Tf nochmal aus der Praxis.
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Alles darüber geht garnicht, in der Ausbildung wird besonders darauf geschaut. Und auch beigebracht die Geschwindigkeiten um 5 km/h zu unterfahren. Und dein Satz alles über 10% ist problematisch, ich weiß nicht wie du auf so einen scheiß kommst.
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Schneller fahren als der Fahrplan es zulässt ist nicht zulässig.
Alles über 160 ist aber m.W. nicht im Fahrplan hinterlegt, die LZB kann also mehr zulassen. (LZB habe ich nicht, kann ich also nicht mit Sicherheit sagen)
Das man sich mal verbremst, zu spät abschaltet, oder bergab zuviel Schwung kriegt kommt vor, soll natürlich nicht sein, passiert aber. Solange man vernünftig gegensteuert alles halb so wild.
Geschwindigkeitsbeschränkungen sind immer ausreichend früh gesetzt, sodass man nicht direkt entgleist wenn man mal 5 km/h zu schnell ist.
Wer allerdings regelmäßig zu spät bremst, sollte sich mal überlegen ob er eventuell einen etwas zu scharfen Fahrstil an den Tag legt. -
Mal eine Frage an die Lokführer: Was kann eigentlich rein rechtlich passieren, wenn ich die vorgegebenen Geschwindigkeiten nicht einhalte
"Toleranz" im Bahnhof/anschließenden Weichenbereich sind 0km/h, auf der Strecke 2-3 km/h.
Die PZB-Datenspeicherkassetten (fälschlicherweise von der Presse als Blackbox bezeichnet) werden vom Arbeitgeber regelmäßig ausgelesen, das EBA und die Staatsanwaltschaft kann bei Verdacht eine solche Auswertung ebenfalls verlangen. Sollte bei einem Unfall rauskommen, dass man massiv zu schnell, oder regelmäßig zu schnell fährt, haftet man alleinig für alle etwaigen Schäden und keine Versicherung der Welt zahlt dir irgendwas. Ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit etc. kann dir auch anhängig werden.
Bekommt der Arbeitgeber raus, dass du gerne mal 10 mehr fährst, dann kann das eine Abmahnung, die Kündigung und dergleichen bedeuten. Im schlimmsten Fall ein zivilrechtliches Gerichtsverfahren.
@Barrett Geschwindigkeiten über 160 sind km/h, wie du sagtest, im Fahrplan nicht aufgelistet. Hier gilt dann LZB-Führerraumanzeige > Fahrplan.
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DetPhelps: Danke, das ist mal eine Info!
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Die 10% bezogen sich weniger auf die rechtliche Toleranz sondern eher auf die technische. Ich habe mal gelesen, dass die Gleisbögen i.d.R. so ausgelegt sind, dass der durchfahrende Zug auch bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht aus dem Gleis "fällt". Da ist wohl eine technische Toleranz berechnet.
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Natürlich fliegt man nicht direkt aus der Kurve, nur weil der Zug 4-5 km/h zu schnell ist. Das liegt unter anderem an der Kurvenüberhöhung, und daran dass die Zentrifugalkraft dafür nicht gross genug ist.
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Vor einigen Jahren ist mal ein ICE anstatt der erlaubten 120km/h knackige 160km/h gefahren... Er hatte dummerweise aufgrund einer kurzfristigen Umleitung noch
den falschen Fpl. offen Angemerkt sei das er dennoch durch 3 Kurven (vmax. 120) problemlos durch kam. Es zog ihn zwar etwas nach außen, aber alles blieb heile.Kurzum, es ist zumindest auf Hauptstrecken immer Spielraum vorhanden, egal ob Kurven oder Weichen. Ausnutzen sollte man dies natürlich nicht!
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Ich habe keine Ahnung in wie weit das heute gehandhabt wird. Ich kann mich lediglich erinnern das in den 80er Jahren bei Betriebsstörungen nicht lange gefackelt wurde. In Erinnerung ist mir das wir irgendwo in der Pampa vor Stuttgart in Richtung München standen warum auch immer. Es war Sommerzeit und entsprechende Temperaturen und von Klimaanlage konnte damals nicht die Rede sein. Und so stiegen die Leute einfach aus und haben sich in den Schatten der Wagen gesetzt. Als es dann weitergehen sollte hat der oder die Zugbegleiter darauf geachtet das auch alle wieder eingestiegen sind und dann ging es weiter. Der Komfort sprich die Fahrweise hat dann aber schon gelitten weil selbst der dümmste es gemerkt hat das der Lokführer auf Deibel komm raus noch etwas rausholen wollte. Da wurde schon am Limit gefahren und wirklich erst gebremst wenn es nötig war da war gab es schon das ein oder andere Ahhh in den Wagen.
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Ja gerade beim Bremsen erkennt man sehr schnell den guten Lokführer oder den Lokfahrer
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Ich will jetzt auch mal ganz kurz Ausschweifen und auch vom Krieg erzählen: meine damalige Hauptstrecke war Bahnhof Weimar (Landkreis Kassel) nach Kassel HBf (etwa 12 Bahn-Kilometer). Etwa Januar/Februar 1985, der Zug fuhr ab 5:45 Uhr. BR 216 mit drei Silberlingen (80'er). Ich kann mich daran erinnern, dass ich auf tief-gefrorenen Sitzen gesessen habe und die Biester aber bis Kassel etwas warm wurden (Weimar - Heckershausen - Obervellmar - Kassel-Harleshausen - Kassel Hbf). Ich dachte ich teile es mal mit, wegen der derzeitigen kalten Jahreszeit und "der guten alten Technik".
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Damals würde man ja nicht so wie heute über jeden Furz informiert. Irgendwann wurde man mal über diese tollen Lautsprecher in den Abteilwagen informiert das es etwas länger dauern kann.
Allenfalls wurde durchgesagt welchen Bahnhof wir jetzt erreichen und da musste man schon genau hinhören was da in das Micro gebrabbelt wurde.
In München wurde man hin und her geschoben wenn man als Ziel Wörgl hatte. -
Das mit den Geschwindigkeiten sind, besonders bei Museumsbahnen, oft etwas offen. Ich glaube kaum, das wir schon ein mal Tender voraus nur 50 fuhren, meist um die 80, obwohl die 52 mit Wannentender und ohne Spurführung (Nachläuferachse) rückwärts ja nur 50 km/h fahren darf.
Jedoch hat auch @[1247]DetPhelps recht, bei wilden Bremsventilmix, ist das Bremsen eine wahre Herausforderung:Lok (BR52): Knorr D2
Donnerbüchsen: Kz
Silberling: KE
Umbauwagen: DkAlso, bei so einem bunten Mix aus einlösigen und mehrlösigen Bremsen sei doch schon eine Herausforderung, sagte zumindest bisher jeder Tf, alleine, das die alten mechanischen (membranfreien) Bremsventile deutlich später anlegen, sei ungewohnt, auch das Bremsen mit einem einlösigen FBV sei eine Herausforderung.
mfg
FabiaLP
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