Interview mit Snowden...


Abonniere unseren Kanal auf WhatsApp (klicke hier zum abonnieren).
  • Nach meinem Dafürhalten ein sehr intelligenter und besonnener Mann, der genau weiß, was er tut und was er sagt.


    Mich verstört zutiefst, dass es immer noch Menschen gibt, auch in meinem Umfeld, die mit der Begründung, "sie hätten ja nichts zu verbergen und dass es daher egal wäre", diese sogenannte NSA-Affäre als Lapalie abtun.
    Ich versuche dann immer, den Menschen klarzumachen, dass nicht sie es sind, die definieren, was "verbergungswürdig" oder "-wichtig" ist.
    Die Vorgehensweisen erschüttern den Rechtsstaat, hebeln ihn aus und unterwandern Menschen- und Bürgerrechte und gefährden ferner Meinungsfreiheit, den freien Informationszugang und den Zugang zu Bildung. Demokratische Staatsformen laufen Gefahr, sich in totalitäre Polizei- und Spitzelstaaten zu verwandeln.


    Warum?
    Diese Aktionen verhelfen Mächtigen, wie z.B. Konzernen oder korrupten Politikern zu mehr Macht, indem sie mit diesem Werkzeug eher in der Lage sind, ihre verwerflichen Absichten und Interessen zu stützen.
    Warum?
    Weil z.B. Journalisten oder unbequeme, weil ehrliche Politiker, Menschenrechtler oder auch Bürger erheblich mehr Angst haben müssen, erpressbar zu sein. Wenn man alles über einen Menschen weiß, dann findet man auch irgendetwas verwerfliches und wenn nicht, dann weiß man zumindest über sein Umfeld Bescheid und kann dort entweder schmutzige Wäsche waschen oder zu noch drastischeren maßnahmen greifen, indem man Menschen seines Umfelds einschüchter, erpresst oder irgendwie mundtot macht.
    Problematisch ist hierbei vor allem, dass viele Firmen versuchen, mit Hilfe von Lobbyismus-Aktionen Einfluss auf die Politik zu nehmen und diese haben meist konträre Interessen verglichen zum "Volkes Willen".
    Wer beobachtet wird, verhält sich nicht mehr so, wie er es normalerweise täte. Man muss ja inzwischen schon Angst haben, diese Meinung hier offen kund zu tun. Das ist der Meinungsfreiheit nicht förderlich.
    Irgendwann werden die Menschen ähnlich wie zu zeiten der DDR oder des III.Reichens sich nicht mehr trauen, Kritik zu üben, um nicht in den Fokus des Überwachungsstaates zu geraten. Ob der Überwachungsstaat dabei ethisch und moralisch Anlass zur Kritik liefert, ein menschenverachtendes System ist, entscheidet dann nicht mehr das Volk, also der Bürger, sondern die Machthaber, die die Kontrolle über solche Mechanismen haben.
    Unzählige Affären wurden in der Vergangenheit aufgedeckt, aktuell fällt mir z.B. der NSU-Prozess ein oder auch der Fall Gustl Mollath, ferner die Affäre um Mercedes Benz in Argentinien, bei der zahlreiche Gewerkschafter unter nicht geklärten Umständen den Tod fanden, hiesige Lebensmittelskandale, Korruptions affären... All diese Aufdeckungen sind in einem Überwachungsstaat wie er sich schon etabliert hat und künftig weiter zu festigen versucht, nicht mehr möglich, weil jeder künftig Angst haban muss, den Mund aufzumachen, um Missstände anzuprangern.


    Ich bin jedenfalls zutiefst besorgt und finde es beschämend, dass nicht eine westliche Demokratie, sondern ausgerechnet ein totalitärer Staat wie Russland einem solchen Mann Zuflucht gewähren muss, weil unsere europäischen Regierungen alle die Hosen voll hatten. Dass ausgerechnet ein Friedensnobelpreisträger wie US-Präsident Obama für diese Unterwanderung von Bürger- und Menschenrechten sich verantwortlich zeigt, ist eine Farce und an Widerlichkeit nicht zu überbieten.


    Auch kann ich in keinster Weise nachvollziehen, wieso diverse Vorhaben und Verhandlungen zu Abkommen, wie z.B. zu dem geplanten Freihandelsabkommen, nicht aussetzt, warum man die Abhöranlagen an den Internetknoten nicht deaktiviert und warum man die Abhörbasen der NSA nicht schließt... stattdessen entseht in Wiesbaden ein neuer Komplx. Wer ist dafür verantwortlich? Wer verdient sich daran eine goldene Nase? Man muss ja schon Angst haben, danach zu fragen, und das ist fatal.


    Der Vorwand, dass dies der bekämpfung des Terrorismus dienen soll, wurde ja längst ad absurdum geführt, es sei denn, auch Kanzlerin Merkel ist des Terrorismus verdächtig.
    Inzwischen kristallisiert sich ja auch heraus, dass weniger als eine Handvoll an terroristischen Aktivitäten verhindert wurde. Wer definiert denn überhaupt, wer Terrorist ist oder nicht? Es gibt zahlreiche Völker auf diesem Planeten, die ihrerseits den US-Amerikaner als Terrorist einstufen könnten (Pinochet/Chile, Irak-Krieg/Giftgasvorwurf gegenüber Hussein, Afghanistan, Drogenkrieg/Südamerika, Vietnam, etc etc...)


    Letztlich züchten "wir" uns unsere Terroristen doch selbst, weil wir alle den Hals nicht vollbekommen (billig muss es sein: BanglaDesh/Textilindustrie, China/Foxconn, das neue Smartphone alle 6 Monate) und die Grenze zwischen "Terrorist", "korruptem Politiker", "skrupellosen Konzernen"(Monsanto, Shell, BP) und "Geheimdiensten" verschwimmt zunehmend. Inzwischen habe ich jedenfalls mehr Angst vor allierten oder staatlichen Stellen als vor dem Klischee des typischen "Muselmanns", dem man Planungen zu einem Selbstmorattentat unterstellen könnte.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Am meisten beim NSA-Skandal regt es mich auf, dass die USA nicht nur ihre eigene Bürger abhört, sondern halt auch ausländische Staaten/Bürger/Regierungsmitglieder abhören.


    Und wieso können wir was dafür, wenn die USA Ziele von Terroristen sind? Die mal sogar selber von den USA finanziert und gestellt worden sind -> Al Quida..


    Snowden hat alles gesagt, aber ich zweifle daran, dass es sich je was richtig ändert. Da wird halt mal ne neue Organisation gegründet und weiter abhören. :S

    Viele Grüße aus Köln,
    Leonid

    ___________________________________________
    Wir haben eines gemeinsam, wir fahren Railworks.

  • Problematisch daran ist ja auch die potentielle Möglichkeit, dass diese Daten noch ganz anderen Mächten in die Hände fallen könnten.


    Die Niederländer führten Anfang des 20. Jahrhunderts eine Volkszählung durch.
    In dieser Volkszählung wurde nach der Religionszugehörigkeit gefragt.
    Als dann aber die deutsche Wehrmacht im Frühling 1940 die Niederlande besetzten, fielen ihr unter anderem der Datenbestand auch dieser Volkszählung in die Hände.
    Ich möchte mal behaupten, dass viele niederländische Juden auch nicht daran dachten, dass ihre Religionszugehörigkeit mal etwas sein könnte, was es besser zu verbergen galt (---> "Ich habe ja nichts zu verbergen").


    Es muss nicht unbedingt ein totalitäres Regime sein, was sich bei solchen Daten "die Finger leckt". Auch Konzerne oder kriminelle Vereinigungen könnten durchaus versucht sein, an solche Datenbestände heranzukommen. Wie die Vergangenheit schon unzählige Male zeigte, gibt es noch andere dunkle und hochintelligente Mächte mit herausragendem Computerwissen. Ich möchte nicht so gerne, dass jede Kleinigkeit meines Lebens, meine Kontakte, mein privates Umfeld, meine Interessen, meine Kaufgewohnheiten, mein finanzieller Status, meine Patientendaten oder auch vielleicht meine sexuallen Neigungen sich irgendwo dorthin "verbreiten", wo sie nichts zu suchen haben.
    Datensparsamkeit sollte das oberste Gebot sein.


    Inzwischen hat sich ja auch erwiesen, dass die NSA und auch GHCQ durchaus nicht abgeneigt sind, Informationen ausländischer Konzerne für ihre eigenen nationalen Interessen zu missbrauchen. Dies schädigt die jeweils nationalen Unternehmen des ausspionierten Landes. Daher erwecken solche Datensammlungen auch das Interesse z.B. der chinesischen Regierung, die nicht zimperlich ist, wenn es um den Einsatz von Hackerangriffen geht.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Hi Prelli,


    dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Freitag habe ich mir die erste Folge der Wochenshow angesehen. Da gab es Ausschnitte von Interviews bezüglich des Freihandelsabkommens.
    1. Aussage eines ami Lobbyisten, die deutschen Lebensmittel sind gut, schon zu gut. Amerikanische gute Lebensmittel sind völlig ausreichend die deutschen sollten sich nicht so haben. (Hähnchen werden zB nach dem Schlachten in Chlor gebadet um Keime abzutöten)


    Zweiter Ausschnitt, da ging es um die Verhandlungen hinter verschlossen Türen. Antwort: Ist besser das hinter verschlossenen Türen zu machen.
    Frage: Aber das ist ja nicht gerade Demokratisch.
    Antwort: Die Verhandlungen haben sowieso nicht viel mit Demokratie Zutun.


    Also weiss man doch was los ist.
    Ich bekomme echt Angst wenn ich so etwas höre.
    Wenn der amerikanische Dreck Europa überflutet dann gute Nacht.
    So viel zu Korruption und Lobbyismus. Deswegen muss man diese Spionage endlich einstellen.

    Demokratie: Demokratie ist, wenn 10 Füchse und ein Hase da drüber diskutieren was es zum Abendessen gibt. :ugly:
    Freiheit: Freiheit ist wenn der Hase mit einer Schrotflinte sein Veto einlegt. :lolx2:

  • Das Blöde an der ganzen Sache ist nur, egal wieviel die anderen wissen, es wird sich nie etwas daran ändern, das war schon immer so und wird auch immer so sein...

    Für Support und Moderationsanfragen nutzt bitte die "melden" Funktion oder das entsprechende Forum. Anfragen per PN, Chat, Brieftaube etc werden von mir nicht bearbeitet!

  • Da man sich jetzt in Zeiten wo Wasser und ÖL knapp werden geopolitisch neu aufzustellen versucht und dabei die Weltherrschaft anstrebt um die Welt Rescourcen abzuschöpfen, ...
    wundert mich nichts. Selbst 9/11 könnte theoretisch ein Inside Job der Amerikaner gewesen sein. Grund um wahllos auf der Welt die Verhältnisse nach eigenen Wunsch zum eigenen Vorteil zu verändern.


    Snowden ist für mich kein Spion sondern ein Aufklärer. Jemand der Unfassbares ans Licht bringt. Leider haben unsere Polithans'l nichts zusagen, daher lutschen sie den amerikanischen Drops.
    Nur in Zeiten des Internet geht das nicht mehr so einfach wie früher.



    g'ice

  • Genau so ist es ICE! Auch mit 9/11 könnte es sein wie du schreibst.
    Sinn macht es.....
    Vor allem macht man ja seid dem Panik mit bösen Terroristen.
    Und die Menschen glauben es auch .........

    Demokratie: Demokratie ist, wenn 10 Füchse und ein Hase da drüber diskutieren was es zum Abendessen gibt. :ugly:
    Freiheit: Freiheit ist wenn der Hase mit einer Schrotflinte sein Veto einlegt. :lolx2:

  • Ja, letztlich wird gerne der Kampf gegen den Terror, der Kampf gegen Kinderpornografie, der Kampf gegen Drogen, der Kampf für menschenrechte vorgeschoben.


    Letztlich aber dreht es sich immer nur um Rohstoffe wie Öl (Nahost), um Technologien (2.WK, die Angst der US-Amerikaner, dass die Deutschen einen uneinholbaren technologischen Fortschritt erreichen, die Angst der Alliierten, dass der Sowjet diese Technologien bekommen könnte --> Kalter Krieg), um Schürfrechte (Seltene Erden, Kupfer, Kohle, Gas) unter anderem auch in der sogenannten Dritten Welt (Drogenkriege, südamerikanische und afrikanische Diktaturen, Chile, Libyen).


    Oder um Zensurbestreben: Kinderpornografie, Durchsetzung eines überzogenen Urheberrechts trotz nicht unerheblicher Zwangsabgaben auf jeden Datenträger, Scanner, PC, Drucker, Monitor.
    Würde man tatsächlich gegen Kinderpornografie was unternehmen wollen, würde man nicht zensieren wollen, sondern die Server abschalten (IP-Adressen und damit der Standort dürfte ja bekannt sein) oder unterwandern und die Pädophilen-Bande hoch nehmen. Stattdessen etabliert man "Stoppschilder" und möchte die Zensur verstärken, die Medienindustrie hat schon ihre Interessen kund getan, damit auch andere Themenbereiche zensiert/gesperrt werden sollen.


    Und in Afghanistan blüht wieder der Opiumhandel...


    Alles vorgeschobene Argumente, und wer sich kritisch äußert ist dann entweder padophil, ein Raubmordkopierer, ein Linksextremer, ein Islamfreund, ein Kommunist oder was man sonst noch an Diffamierungen aus der Schublade holen kann. Für mich sind das alles Totschlagargumente, um Kritiker zum Schweigen zu bringen, damit man aufgrund fehlender Aufklärung weiterhin das Volk besänftigen, verschaukeln und damit ausbeuten kann.
    Sagt der Kaiser zum Priester: "Halte du den Pöbel dumm, dann halte ich ihn arm."


    In Syrien jetzt dasselbe Spiel. ich will mich nicht zu Assad äußern. Aber ich halte es für fatal, vom Westen bezahlte Söldner dorthinzuschicken, die sich einen Kehrricht um Menschenrechte und die dortigen Bürger scheren. Dasselbe hat man schon in Afghanistan gemacht, welches nun im Chaos der "Clans" zu versinken droht, die sich aus genau den Söldnern zusammensetzen, die der Westen dort hinbrachte, damit sie die Russen dort vertreiben.
    Dasselbe im Irak, Sadam Hussein war ein vom Westen waffentechnisch hochgezüchteter Diktator, der dem Iran das Fürchten lernen sollte, welcher nach dem Exil des Schahs nicht mehr das tat, was die westliche Welt wollte (Erdöl). Also "beauftragte" man Hussein damit, einen Krieg anzuzetteln. Hussein kam aber nicht weiter, der Iran wehrte sich mit hohen Verlusten. Also nahm die USA den Einmarsch Iraks nach Kuweit zum Anlass, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, Hussein zu diskreditieren (Massen an Giftgas, das aber nie gefunden wurde) und unter der Fahne der Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte den Irak anzugreifen.
    Mit totalitären Staaten wie Kuweit, Saudi Arabien oder z.B. Bahrein werden aber gerne lukrative Geschäfte gemacht. Diese Staaten tanzen nach der Pfeife der USA, unterdrücken aber das eigene Volk. Zweierlei Maß? Ja, ganz sicher.
    Es geht nur um Schürfrechte, Technologien, Öl... und sonst nichts. Und dafür muss man das Volk für dumm verkaufen können.


    Ich möchte nicht behaupten, dass die US-Amerikaner 9/11 selbst verursacht haben. Doch war 9/11 für die US-Amerikaner ein willkommener Casus Belli um Antiterrorgesetze zu etablieren, um erheblich mehr Geld für Rüstung, Forschung, Truppen und Institutionen vom Kongress bewilligt zu bekommen oder auch von den NATO-Mitgliedern zu erhalten und vor allem, um den Überwachungsstaat massiv aufzublähen.
    Als die US-Amerikaner im Sommer zahlungsunfähig waren, musste zahlreiche Schulen, Behörden, Institutionen geschlossen werden. Aber nicht die Geheimdienste. Das Volk der US-Amerikaner hat keine vernünftige Krankenversorgung, keine chancengleiche Schulbildung, aber Geheimdienste bekommen mehr finanzielle Mittel als je zuvor.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Teilweise stimme ich mit Prellis Aussagen überein. Andererseits sehe ich die Snowden-Geschichte in diversen Punkten aus einem anderen Blickwinkel. Deutschland ist in einer luxuriösen Lage. Wir sind nicht Hauptangriffsziel von Al-Kaida oder anderen Terrorgruppen. Auf unserem Boden wurde bisher kein Anschlag verübt, der auf das Konto religiöser Fanatiker geht. Es fällt uns also leicht, aus einer etwas überheblichen Position mit dem Zeigefinger auf die USA zu zeigen und uns im Glanz der moralischen Überlegenheit zu sonnen. Snowden hat seine persönliche Anschauung über seinen Schwur/Amtseid/Vertrag gestellt, weil auch er sich für moralisch überlegen hält. Mir missfällt dabei, dass beinahe jedermann Snowden zujubelt, weil er bewusst Geheimnisse und Interna verraten hat, die nicht umsonst im Tresor bleiben sollten. Aber wenn jeder seine Ansichten und Weltanschauungen über das Prinzip der Befehlskette (nicht militaristisch zu verstehen - gibt es auch in jedem Betrieb) stellen würde, herrschte bald nur noch Anarchie.


    Ich bin der Meinung, dass wir starke Geheimdienste benötigen, um die Gefahren des religösen Terrorismus so gut es geht einzudämmen. Ich will nicht in einer S-Bahn am frühen Morgen von einer Kofferbombe zerfetzt werden. Wenn geheimdienstliche Methoden dafür sorgen, dass diese Möglichkeiten ausgelöscht werden, sind sie mir recht und billig. Mit Fanatikern kann man nicht reden. Sie sind keinerlei Argumenten zugänglich, sonst wären sie keine Fanatiker. Welche Möglichkeiten haben wir also, deren Wirken zu verhindern? Es muss eine Überwachung geben, die möglichst umfassend ist. Dass dabei von diversen Geheimdiensten Grenzen überschritten werden - ja, das ist in der Tat beschämend. Aber wo setzen wir die Grenzen? Ist eine junge Frau, die völlig normal lebt und mit einem liebevollen Mann Tisch und Bett teilt, etwa per se unverdächtig? Wie können wir sicher sein, dass sie sich im weiteren Leben nicht radikalisiert und mit islamistischen Fanatikern sympathisiert? Die Übergänge sind fließend und nicht mehr an einfachen Merkmalen wie Schulbildung, Herkunft oder sozialem Status festzumachen. Die Attentäter vom 11.9. waren teilweise hochgebildete Menschen, die studiert haben. Viele Terroristen in Großbritannien leben ein gesellschaftlich höchst angesehenes Leben, sind Ärzte, Lehrer, Professoren. In ihnen schlummert aber eine tödliche Bedrohung, die mit normalen Methoden aus vergangenen Jahrzehnten weder zu begreifen noch zu ergreifen ist.


    Selbstverständlich stellt sich die Frage, ob Merkel abgehört werden muss. Und dass Geheimdienste manches Mal versagen und weder Madrid noch London noch New York haben kommen sehen - geschenkt. Das sind Fälle, die öffentlich wurden. Ich möchte allerdings nicht wissen, in wie vielen Fällen Geheimdienste schon dazu beigetragen haben, dass es nicht noch mehr knallt. Wir können niemals eine hundertprozentige Sicherheit garantieren. Aber wenn wir wenigstens 90 Prozent schaffen, wäre das schon viel wert.


    Ich möchte noch kurz bei Ice' Bemerkung einhaken, man strebe die Weltherrschaft an und wolle sich alle Ressourcen krallen. Ich wünschte mir, unsere Regierung würde diese Gedanken wenigstens einmal durchspielen. Die Regierungen der USA oder Russlands machen nichts anderes, als das, wofür sie gewählt worden sind. Ganz salopp gesagt: Ihrem Volk zu helfen, auch die nächsten Jahrhunderte relativ unbeschadet zu überstehen. Dafür wird in den nächsten Jahren eine etwas, sagen wir mal aggressivere Sichtweise vonnöten sein, als die der Bundesregierung. Ich halte nichts von denen, die mit dem Finger lachend auf jene zeigen, die sich am Strohhalm aus dem Sumpf ziehen wollen und dabei vergessen, dass sie selbst mit jeder Minute ein Stück tiefer rutschen. Verdammt, ich will in einem Land leben, das wirtschaftlich autark und wenig auf andere angewiesen ist. Wir müssen dabei auch in Betracht ziehen, selbst aktiv in die geopolitische Ordnung einzugreifen - wenn nötig auch mit radikaleren Mitteln. Verzeiht bitte meinen kriegerischen Unterton, aber warum sollten wir zusehen, wie andere Mächte eiskalt lächelnd immer mehr für sich beanspruchen, während wir moralisch hochfliegende Deutsche immer nur wegsehen? Die Zeit des Wegduckens und der Zeigefingerrhetorik müsste im Angesicht der kommenden Probleme langsam einer bestimmteren und selbstbewusteren Haltung weichen. Leider sehe ich dabei schwarz.

  • Du kannst einen terroristischen Angriff nicht mit Überwachung verhindern.
    Die NSU hat auch jahrelang gemordet. Im Gegenteil wurde sogar dafür gesorgt, dass Beweismittel beseitigt werden konnten.
    Letztlich züchten wir unsere Terroristen auch selbst, weil uns die Interessen der dortigen bevölkerungen am Ar*** vorbeigeht, was Hass schürt und dafür sorgt, dass die Bevölkerungen leichte Opfer der Fundamentalisten-Proaganda werden können.


    Und was die Befehlskette angeht:
    Canaris oder von Stauffenberg missachteten im III.Reich ebenfalls die Befehlskette und verstießen gegen den Eid, den sie Hitler gegenüber leisteten. Doch wird diese Leute wohl kaum jemand als "Verräter" betiteln wollen, außer er hat eine stark rechtsorientierte Gesinnung.
    Nicht alles, was das Gesetz sagt, muss ethisch und moralisch vertretbar sein oder vom Volk der jeweiligen Nation legitimiert sein.
    Ein hohes Tier des US-Geheimdienstes hat z.B. den Kongress unter Eid belogen. Das war für Snowden der Anlass, diese Machenschaften aufzudecken, weil er der Meinung war, dass hier gegen US-Gesetze verstoßen wird. Und so ist es ja auch.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

    Einmal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Du kannst Hitlers Diktatur nicht mit dem System USA vergleichen. In den Staaten gibt es kein verbrecherisches System, das grundlos Menschen wegen ihrer Religion verfolgt oder umbringt. Canaris und Stauffenberg wollten einen Verbrecher an der Spitze eines verbrecherischen Landes beseitigen. Da stellt sich nicht die Frage, ob man die Befehlskette beachten sollte oder nicht. Das eigene Gewissen ist dann Triebfeder für Aktionen wie das Attentat vom 20. Juli.
    Snowden hat einfach aus dem Nähkästchen geplaudert, was ihm untersagt ist. Snowden Altruismus zu unterstellen, geht meiner Meinung nach zu weit. Snowden rettet mit seiner Aktion nicht Tausende vorm Tod, sondern gefährdet möglicherweise Menschenleben.

  • In den Staaten gibt es kein verbrecherisches System, das grundlos Menschen wegen ihrer Religion verfolgt oder umbringt.

    Nicht? Was ist mit Guantanamo Bay oder Drohnenattentaten, denen harmlose Zivilisten, darunter auch Kinder zum Opfer fallen? Das Ermorden von Menschen auf einen bloßen Verdacht hin ist Unrecht. Von Rechtsstaatlichkeit kann man sprechen, wenn man diesen Verdächtigen einen anständigen gerechten Gerichtsprozess ermöglichen würde.


    Ich möchte nicht Obama mit Hitler vergleichen, das wäre natürlich falsch. Aber nichtsdestotrotz agieren die USA nicht sonderlich zimperlich und schon garnicht rechtsstaatlich, wenn es um ihre Interessen geht. Und da tun sich diverse Parallelen auf, wie z.B. die willkürliche Tötung unliebsamer oder unwichtiger Gruppierungen.


    Nochmal... Snowden hat versucht, Gesetzesverstöße aufzudecken, nachdem Vorgesetzte kein gehör schenkten und nachdem er feststellte, dass der Geheimdienst die Regierung, den Kongress und das Volk belügt. Das ist mittlerweile unanfechtbar bewiesen, genauso wie die USA die BRD derzeit belügt.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Hitler war ein Sonderfall. Ebenso Stalin. Diese Diktaturversion findet man nur noch allenfalls in Nordkorea.
    Die Zeit in den 10, 20, 30iger Jahren des ltz. Jahrhundert hat solche Diktatoren begünstigt hervorgebracht.
    Der Glaube, Ansichten und das Handeln war völlig verschieden von den Menschen dieser Zeit als der Menschen von heute.
    Die Menschen sind heute duch die weltumfassende Vernetzung von Informationen aufgeklärter und durch die neuen Möglichkeiten die, die moderne Zeit bietet offener.
    Zu den Amis:
    Die töten auch ohne Haftbefehl, Verurteilung und Untersuchung. Nurmal soviel zu den Drohnen und den geheimen Foltergefängnissen.


    Bei den Hootsi und Tootsi hat die Welt auch weggeschaut. Waren anscheinend ja nicht so wichtig die 1 Millionen Toten Afrikaner.
    Die Welt wird weiter Kriege führen, es ist in der Realität immer eine Wiederholung von dem was Zeitgeschichtlich erst gestern war.


    Es gibt nur eine Freiheit und das ist die des Denkens.
    Wir brauchen viel mehr Snowden und Mennigs.


    g'ice

  • Wir brauchen viel mehr Snowden und Mennigs.

    Ja, sehr viel mehr.
    Nur so kann man der Gier und dem Machtstreben von einigen wenigen Machthabern und Konzernen Einhalt gebieten.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Ich möchte allerdings nicht wissen, in wie vielen Fällen Geheimdienste schon dazu beigetragen haben, dass es nicht noch mehr knallt. Wir können niemals eine hundertprozentige Sicherheit garantieren. Aber wenn wir wenigstens 90 Prozent schaffen, wäre das schon viel wert.

    Das kann ich dir sagen. Der NSA hat selbst zugegeben, dass man 50 Anschläge in den letzten jahren verhindert hat. Später waren es dann nur 12. Und noch später waren es Einer.
    Ich finde leider gerade die Quellen nicht.
    Den Bosten-Marathon-Anschlag konnte man auch nicht verhindern. Alles nur vorgeschobene Argumente.


    Die FAZ schreibt heute:

    Zitat von "Frankfurter allgemeine zeitung"

    Die Sammelwut der Geheimdienste kennt keine Grenzen: Auch über Spiele-Apps wie „Angry Birds“ können auf Smartphones Daten über Alter, Aufenthaltsort oder sexuelle Orientierung abgegriffen werden.

    Wie soll das bei der Anschlagsverhinderung un der Terrorismusbekämpfung hilfreich sein? Mir als Laie will sich das nicht erschließen.


    Verdammt, ich will in einem Land leben, das wirtschaftlich autark und wenig auf andere angewiesen ist.

    Das kannst du vergessen. Alleine die Gasförderungen Russlands sind für uns unverzichtbar.
    Allerdings bezahlen wir natürlkich auch dafür. Aber autark würde bedeuten, dass wir alles auf heimischem Grund haben. Das haben wir aber nicht. Das hat kein Land der Erde.

    Wir müssen dabei auch in Betracht ziehen, selbst aktiv in die geopolitische Ordnung einzugreifen - wenn nötig auch mit radikaleren Mitteln.

    Ich hoffe sehr, ich habe dich hier missverstanden. Vielleicht formulierst du nochmal genauer, wie du das eigentlich meinst. Denn so ensteht der Eindruck, dass du dir wünschst, man würde ohne Rücksicht auf die jeweilige Nation im Ausland sich einfach das nehmen, was man benötigt. Kolonialismus? Ein neues Deutsch-Südafrika? Deutschland hat im Grunde genug Geld, sich all das zu leisten, was es benötigt. Wie z.B. BeNeLux, Frankreich, Schweiz, Skandinavien auch. Daran ist überhaupt ncihts auszusetzen. Was ich nicht habe, das muss ich dann halt zu einem fairen Preis kaufen.
    Was die US-Amerikaner aber tun, ist ein Rohstoff-Krieg mit viel subtileren Mitteln und fadenscheiniger Begründungen auf Kosten der eigenen Bevölkerung (denn die eigene Bevölkerung muss diesen Krieg bezahlen in Form von Rüstungsgütern und auch Soladaten) und natürlich die jeweils ausländischen Bevölkerungen.


    Deutschland hat im Grunde genug Geld, sich all das zu leisten, was es benötigt.
    Die Finanzen sind halt nur merkwürdig verteilt. Wenn 95% allen Geldes in der Hand von 5% der Bevölkerung sind, und 95% der Bevölkerung insgesamt nur 5% des Geldes haben, dann läuft doch etwas falsch. Dieser Status Quo soll aber beibehalten werden, weil diese 5% sagen, wie die Marschrichtung ist. Bildung und ein vernünftiges Gesundheitssystem gehören da jedenfalls nicht zu.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • ;) Jetzt muss ich aufpassen, die 12 Wörtergrenze nicht zu erreichen. Jede Mail die ihr verschickt wird mitgelesen. Solltet ihr ein Verschlüsselungsprogramm verwenden, dann achtet schön darauf dass es immer aktuell ist und der Zugangscode nicht Mausi ist, sofern ihr eure bessere Hälfte so benennt. Der Zugangscode ist zu kompliziert für euch?


    2-&A49"_"100xo-Wwq-33x12 *eiei* Dann habt ihr halt pech gehabt. Mausi.....da könnt ihr auch eure Wohnungstür offen lassen und den Schlüssel wegwerfen.


    Für alle Aktivitäten im Internet ein sicheres Passwort. Ja Mausi, Passwort, Atze usw. *klatschen* Das hat Klasse. Der Präsident der USA bedankt sich bei allen naiven Internet nutzern.


    Sicherheit. Ja Verbindnug trennen und getrennt lassen. Oder vernünftige Passwörter, Verschlüsselungsprogramme und eine vernüftige Firewall die nicht jeden Dreck zulässt.


    Gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert Koch ()

  • Ich beziehe mich in meinen Äußerungen auf den ehemaligen Bundespräsidenten Köhler und Verteidigungsminister Guttenberg. Beide haben, und das nicht nur einmal, darauf hingewiesen, dass "im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege zu sichern" (Köhler im DRadio). Und weiter: "Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen - negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen." Für diese Worte ist er fürchterlich gescholten worden. Aber warum? Wollen wir wirklich bei der Verteilung der Rohstoffe ruhig in der Schlange stehen und die Klappe halten, wenn andere sich vordrängeln? Mit so einem Gebaren machen wir uns in der Welt lächerlich. Immer nur den Friedensapostel spielen, während andere sich die Finger verbrennen, führt auf Dauer zu Ausgrenzung und Missachtung. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die ganzen Abhöraktionen zumindest schaumgebremst wären, wenn wir tatsächlich selbstbewusster und gestärkt auftreten würden. Ja, wir engagieren uns in Afghanistan, oder haben es zumindest versucht, aber sonst hört man von unseren Politikern doch nur sinnlose Appelle zur Beendigung von Kampfhandlungen. Meinst du nicht auch, dass es unseren "Freunden" Respekt abnötigen würde, wenn wir im Falle einer Schließung der Straße von Hormus dafür sorgen würden, dass dieser Seeweg wieder frei wird?


    Dass andere Länder sich dann auch noch von unserem Geld erweichen lassen sollen, ist -bitte nimm es nicht persönlich, ich schätze deine sachliche argumentative Art- naives Wunschdenken. Unser Einfluss, gemessen an den Zahlungen, die wir leisten, ist schon jetzt in den wichtigen Gremien der Welt relativ gering. Welche Summen sollen wir noch bieten, damit wir nicht mehr auf der Stelle treten? Insbesondere die Frage nach einem fairen Preis dürfte dann bei zunehmender Rohstoffknappheit relativ schnell ad absurdum geführt werden. Und ob sich irgendwelche Warlords tatsächlich nach dem Euro sehnen, um eine Handelsstraße freizumachen, wenn doch Uncle Sam mit umfangreicheren Leistungen lockt? Kann ich mir partout nicht vorstellen.


    Es bleibt selbstredend ein zweischneidiges Schwert. Einerseits machen es uns die USA vor, wie man es eben nicht machen sollte. Ihre Kriege haben eigentlich nur noch zu mehr Chaos geführt. Andererseits müssen wir in der Tat davon abkommen, immer nur zuzusehen, während das Leben an uns vorbeizieht. Ich weiß leider auch nicht, wie dieses Problem zu lösen ist. Das ist Aufgabe der gewählten Politiker. Allerdings denke ich nicht, dass sie die Brisanz dieser Frage erkannt haben. Lieber verschließt man die Augen und wartet auf die nachfolgende Generation wie bei so vielen Baustellen unseres Landes.

  • ;)
    2-&A49"_"100xo-Wwq-33x12 *eiei* Dann habt ihr halt pech gehabt. Mausi.....da könnt ihr auch eure Wohnungstür offen lassen und den Schlüssel wegwerfen.


    Für alle Aktivitäten im Internet ein sicheres Passwort. Ja Mausi, Passwort, Atze usw. *klatschen* Das hat Klasse. Der Präsident der USA bedankt sich bei allen naiven Internet nutzern.


    Die Einsicht, dass Passwörter möglichst kryptisch sein sollten, gibt es hoffentlich nicht erst seit dem NSA-Skandal. Oder auf was beziehst du dich hier? Ein möglichst sicheres Passwort ist wohl auch eher ein Schutz vor Kriminellen als gegen Geheimdienste.