Beiträge von FraPre


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    Wie lange darf ein Lokführer überhaupt fahren? Bis die Augen zufallen oder der Sekundenschlaf da ist?



    g'ice

    Hallo,


    man muss mindestens unterscheiden zwischen maximaler Dienstzeit und maximaler Fahrzeit auf dem Tfriebfahrzeug:


    1. maximale Dienstzeit 14 Stunden mit 2 Stunden ununterbrochener Tätigkeitsunterbrechung inkl. 45 Minuten Pause, wobei schutzwürdige Anteile 10 Stunden nicht übersteigen dürfen.
    2. maximaler Fahrzeit auf dem Triebfahrzeug am Tage (Tagesdienst) 9 Stunden, bei einem Nachtdienst 8 Stunden (wobei hier noch konkretere Regelungen greifen, was unter Nachtschicht verstanden wird). Im S-Bahn Dienst gelten generell 8 Stunden. Die maximale ununterbrochene Fahrzeit darf 5,5 Stunden betragen, dann sind mindestens 10 Minuten Unterbrechung fällig.


    Wichtig sind die Einflüsse vom Arbeitszeitgesetz und den jeweiligen tarifvertraglichen Regelungen eines Unternehmens.


    Frank

    Hallo,


    zum Aufschalten der Leistung nach einer Bremsung, die ja wohl zum Anhalten am Bahnsteig erfolgt ist, muss der Fahrschalter zunächst nach 0 gestellt werden (Nullstellungszwang). Zuvor wurde hiermit aber ganz gewiß auch die Zugkraft abgeschaltet, also Stellung 0, AB oder F. Es wäre also schon ein sehr fragwürdiger Defekt, der die Leistung nach einer Bremsung und entsprechender Fahrschalterstellung automatisch (wieder) aufschaltet. Es besteht ja auch noch ein Unterschied zwischen Zuschalten der Trennschütze und Hochlaufen des Schaltwerkes. Hierzu muss ein Auf-Befehl oder eine V-Soll Vorgabe erfolgen / vorliegen. V-Soll geht aber beim Wittenberger Kopf wohl nicht evl. aber Zugkraftvorgabe.


    Eine Traktionssperre ist mir nur beim Betrieb mit TAV bekannt, ob der Wittenberger Kopf dieses hat, oder ob die Traktionssperre auch bei SAT existiert, kann ich nicht sagen. Bei TAV existiert ja auch eine Haltebremse bei freigegebenen Türen. Bei der BR 143 ist dieses i.d.R. umgesetzt.
    TAV wird ja meines Wissens nach durch den Buchstaben a in der Gattungsbezeichnung gekennzeichnet, und dies wäre mir beim Wittenberger Kopf in allen Varianten nicht bekannt. Da dieser aber inzwischen auch bei vielen Dritt EVU verwendet wird, könnte so etwas auch nachgerüstet werden.


    Frank

    Danke für die Antworten... :)


    Eine Frage noch, kann ein Tf auch auf unterschiedlichen Mustern eingesetzt werden oder fährt er immer dasselbe?

    Entsprechend den Qualifikationen werden Tf eingesetzt, wobei es durchaus Unternehmen gibt, welche vielleicht nur 1-2 Typen einsetzen. Sonst hängt es u.U. noch von wirtschaftlichen Umständen ab, ob nun alle Tf immer auf allen Fahrzeugtypen ausgebildet sind, oder sich der Einsatz beschränkt. Ausbildung kostet auch Geld, und gerade dort, wo es z.B. Spezialausbildungen á la Grenzverkehre mit Fremdsprachenausbildung, ZLB oder FV-NE gibt, werden nicht alle Tf ausgebildet. Dies wird u.U. auch bei der Streckenkunde so gehandhabt, denn so praktisch es theoretisch ist, wenn alle alles können (problemlos flexibler Einsatz), so schwieriger ist es, alle Qualifikationen und Strecken zu erhalten.
    Die DBSRD dürfte mit ihrem Fahrzeugpark noch am abwechslungsreichsten sein.


    Die Einfahrt in den Bahnhof Uelzen ist völlig normal abgelaufen und der Tf hat bereits lange vorher mit der Bremsung begonnen, da dort eh von 200 auf 130 Km/h reduziert werden muss. Die Geschwindigkeit am Bahnsteiganfang ist korrekt, und der Zug hält ohne Halteruck. Da es nur 2 x zur Sprachausgabe Notbremse kommt und zudem der weitere Weg bis zum Stillstand als normal anzusehen ist, dürfte (wie bereits auch vermutet) ein Fehlalarm durch die Leittechnik vorgelegen haben. Eine winkende Hand habe ich übrigens auch nicht gesehen ;)


    Frank

    Die Streckenkunde verfällt nach gewisser Zeit, wie lange genau ist mir jetzt entfallen.


    In dem Rahmen kann (und wird) der Tf dann frei eingesetzt.


    MfG
    Barrett

    Wurde die Strecke 12 Monate nicht befahren (bei einfachen Verhältnissen 24 Monate), verlischt die Streckenkunde, nach einem Neuerwerb bereits nach 6 Monaten. Abweichungen können durch den Betriebsleiter festgelegt werden.


    Frank

    Hallo,


    das Ganze ist eine Frage des Wagenzuges, welchen Typ Bremsen hat er, welches Wetter (und damit welcher Schienenzustand), ep-Bremse ja/nein. Haltepunkttafeln stehen auf Hauptbahnen im Bremswegabstand, also mehrheitlich 1000 m. Bei Tempo 120 und ep Bremse reichen durchaus 600 m, früher mit Tempo 90 und Klotzbremsen ohne ep waren 700 m angebracht. Für den Halt in Gütersloh aus Richtung Bielefeld mit Tempo 200 beginnt die Bremsung in Höhe des Einfahrvorsignals, so dass man am Esig noch 120 auf dem Tacho hatte. Bis zur H-Tafel waren es dann noch knapp 800 m. Man sollte immer Reserven haben, aber wie bereits angeklungen, auch die Erfahrung spielt eine Rolle und eine gute Kenntnis der Streckenverhältnisse. Aber Routine ist trügerisch, denn jeder Tag ist anders, und Schienenzustände können sich zu jeder Jahreszeit ändern und negativ auf den Bremsweg auswirken.


    Frank

    Also: weiß einer, wie das mit einer Drehgenehmigung ausschaut, wenn man selbst nicht im Führerstand sein muss, sondern der Tf eine Kamera auf einem Stativ aufstellt, sie einschaltet, und dann nicht weiter beachten muss, und sich voll und ganz auf's Fahren konzentrieren darf?

    Ich gehe davon aus, das nach dem ersten Anfahren bzw. dem ersten Weichenbereich die Aufnahme beendet ist, und Kamera nebst Stativ im Führerstand rumkullern. ^^
    Für vernünftige Aufnahmen muss die Kamera fixiert werden, egal ob mit verankertem Stativ, oder per Klebeband oder per händischer Kontrolle.
    Eine Drehgenehmigung für private Videoaufzeichnungen wäre mir neu, vielmehr geht es um öffentliche Aufnahmen durch Kamerateams o.ä.


    Frank

    Hallo,


    Zwangsbremsungen der Sifa oder wegen des Ansprechens technischer Überwachungssysteme bezüglich des Fahrzeugs (z.B. Schlauchbruchüberwachung, Schaden an der Stromversorgung) werden i.d.R. nicht verfolgt, geschweige denn gar bewusst erkannt, bringen aber bei technischen Störungen entsprechend Mehrarbeit und Unentspanntheit mit sich ;)
    Neubaufahrzeuge verfügen zwar über entsprechende Systeme, die (fast) alle Schalthandlungen, Vorgänge, Betriebszustände & technische Werte sowie Störungen am Fahrzeug aufzeichnen, allerdings spielen die Zwangsbremsungen hier keine Rolle, um den Tf zu überwachen.


    Zwangsbremsungen aus dem Bereich der PZB/LZB/GNT werden elektronisch gespeichert, zentral erfasst und zur Auswertung an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. 2000 Hz Beeinflussungen sind immer auszuwerten, darüber hinaus werden 1000 Hz Beeinflussungen in Augenschein genommen, von Fall zu Fall und bei Gelegengeit anteilig ausgewertet. Sie werden zudem in Form & Häufigkeit analysiert. Die selbst verschuldeten Zwangsbremsungen sollten nicht zur Gewohnheit werden, bringen sie zumindest im Reiseverkehr auch Einbußen des Reisekomforts mit sich.


    Frank

    Hallo,


    das sieht so addhoc schlecht aus, denn es ist verboten, und im Reiseverkehr steht der Tf zudem unter ständiger Beobachtung durch Reisende und ..... An jedem Bahnsteig könnte ein Vorgesetzter oder ein Mitarbeiter des EBA zusteigen.


    Bliebe also nur der offizielle Weg, wobei dafür die Zeit nicht mehr reichen wird. Dieser Weg ist aber teuer, da du eine Fahrkarte für die Strecke brauchst und ein Mitarbeiter zur Überwachung / Schutz abgestellt werden muss. Dieser muss i.d.R. auch bezahlt werden. Den Antrag müsstest du beim zuständigen EBL stellen.


    Zumindest auf einer Strecke (hin oder zurück) ist der Steuerwagen vorne (zumindest RE / IC ), wo du dann darum bitten kannst, so nicht geschehen, dass der Sichtschutz hochgezogen wird.


    Frank

    Ja, optisch der S-Bahn gleich, allerdings mit 4 Wagen, statt der 5 Wagen nach Zielitz. Zuggattung war Piw (Personenzug im Wendezugbetrieb), während die Züge Zielitz - Salzelmen als Psiw (S-Bahnzug im Wendezugbetrieb) geführt waren. Die 2 Züge Barleben - Magdeburg wurden trotz E-Lok auch als Piw geführt.


    Als Wendezug war Flechtingen Endpunkt, sonst wurde lokbespannt (i.d.R. 118, 119) bis Oebisfelde gefahren.


    Frank

    Im Zweifel immer da aussteigen, wo der Bahnsteig ist! ;)
    S-Bahn war in der Tat nur Salzelmen - Zielitz, aber auch bis Barleben. Sonst wurden mit den Lowa Wagen aber Wendezüge bis Flechtingen bespannt, sonst liefen sie wie genannt als lokbespannte Züge.


    Frank

    Hallo,


    die Lowa Wagen liefen im Magdeburger Raum bis Thale, Brandenburg, Altengrabow, Oebisfelde und als PiW neben Zielitz - Sbk Salzelmen, auch bis Flechtingen. Ich fand die Wagen recht bequem, obwohl sie heute den Sicherheitsansprüchen nicht mehr genügen würden. Bei 100 Km/h durch den Zug gehen und dann links und rechts offene Türen... wobei mir ist kein Fall bekannt, wo ein Kind oder ein Erwachsener aus dem Wagen gefallen ist (zumindest wird keiner vermisst)


    Frank


    Funktioniert bei euch eigentlich der Drehzahlmesser richtig? irgendwie fällt bei mir die Drehzahl nicht richtig ab, wenn ich auf Fahrstufe 0 gehe. Wie hoch ist eigentlich die Leerlauf- Drehzahl der Ludi?

    Hallo,


    einen Drehzahlmesser gibt es real nicht, das sollte die Fahrmotorstromanzeige sein. Springt die Anzeige dort überhaupt nicht nach 0 oder nur zeitlich verzögert? Da die Trennschütze zeitverzögert abschalten, wäre dies dann normal.


    Frank

    Für die BR 185 solo z.B. aus 120 Km/h bis zum Stillstand etwa 390 - 400 m - mal als Anhaltspunkt.


    F.

    Also wirklich Klasse die Bilder und besonders die Wahl der Epoche!


    Da werden viele alte Erinnerungen wach und wenn es wirklich mal zu DR Zeiten von Magdeburg bis Berlin (oder wenigstens Brandenburg) geht, dann wäre das eine echte Bereicherung für mich. Wenn es irgendwo mit Infos, Gleisplänen, Fahrplänen klemmt, ich würde da sicher auch mal in meinem Archiv nachsehen.


    Frank

    Hallo,


    Midrex - signalisiert (bzw. beauftragt) wurde der Tf quasi durch das Mastschild, welches ja regelt, wie man im Falle einer Störung an einem Hauptsignal vorbeikommt, und wie man sich danach zu verhalten hat. Auf dem Berliner Aussenring, aber z. B. auch zwischen Magdeburg Abzw. Brücke - Biederitz war damals der automatische Streckenblock eingerichtet. Den Beginn markierte ein Signal mit rotem Mastschild, die Signale des automatischen Streckenblocks selber hatten dann weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiße Mastschilder. Fuhr man hier berechtigt an einem Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal vorbei, musste man anschliessend permissiv fahren, was quasi dem heutigen Fahren auf Sicht gleichzusetzen ist.


    @Christoph- Um vielleicht noch einmal auf dein letztes PZB Problem zurückzukommen, real ist es so, dass bis zur Kennziffer (Kz) 7 der 1000 Hz Magnet wirksam ist, bei Kz 8-9 liegt ein Geschwindigkeitsprüfabschnitt, welcher den 1000 Hz Magneten geschwindigkeitsabhängig steuert. Bist du schneller als 95 bzw 105 (also Kz +15) ist er wirksam (daher, wie bereits angeklungen, bis Kz 9 generell die PZB Wachsamkeitstaste bedienen). Ab Kz 10 - 15 liegt im weiteren Streckenverlauf ein Geschwindigkeitsprüfabschnitt mit 2000 Hz Magnet! Überschreitest du hier die durch die Kz angekündigte Geschwindigkeit um den Wert Kz + 10-20 (abhängig von der Kz) bekommst du eine 2000 Hz Beeinflussung. Diese ganzen Möglichkeiten erklären das vielfach nicht zu überschauende Meer an Magneten. Da aber Prüfabschnitte im TS wohl nicht existieren, bleibt nur die Kz 8-9 auszulassen, oder entgegen den Regeln analog Kz 1-7 zu behandeln. Kz 10 würde aber eben nicht am Vorsignal selber, sondern erst rund 485 m vor dem geschwindigkeitsbestimmenden Signal durch einen 2000 Hz Magneten überwacht.


    Frank