Sooodele,
vielleicht ist es an der Zeit, dass sich hier mal ein Profi einklinkt 
Ich habe mehrere tausend Kilometer Erfahrungen mit den "Centurion" (alter Schweizer Kampfpanzer und Spitzname der Re 6/6) gesammelt, habe wohl x-tausend Tonnen Güter und ebenso viele Passagiere mit diesem Typ befördert. Ich denke mal ich kann und darf hier sachliche Kritik üben.
Als erstes muss man Paul danken, dass Er sich überhaupt der Schweizerischen Bahnen und in dem Fall des stärksten Arbeitspferdes der SBB angenommen hat. Ich habe grossen Respekt vor solchen Leistungen!
Grundsätzlich ist bei etwas zugekniffenen Augen und nicht allzu genauem hinsehen diese Lok als Re 6/6 zu erkennen. Geht man aber ins Detail, ist schnell fertig mit lustig.
Die Detailierung ist meines Erachtens schlicht zu mager ausgefallen.
- Die Dachaufbauten stimmen zwar grossmehrheitlich, dürften aber durchaus mehr Details im Bereich Stromabnehmer und Hauptschalter aufweisen.
- Die Filter an den Dachseiten sind real aus Chromstahl und nicht wie im Modell in Dachfarben gehalten. Die Lamellen sind kaum als solche erkennbar.
- Die Seiten- und Frontfenster sind viel zu eckig modelliert. Diese Ecken müssten allesamt gerundet sein.
- Das Seitenfenster der Türe ist schlicht zu klein geraten.
- Die Rücksehspiegel sind etwas zu klein und zu hoch modelliert.
- Deckel zu Sandbehälter nur aufgeklatscht und nicht modelliert.
- An der Front fehlt unter der oberen Stirnlampe die UIC-Steckdose.
- Die Scheibenwischer sind etwas zu hoch oben montiert und farblich unstimmig (schwarz statt Chrom).
- Die unteren Frontscheinwerfer stehen zu weit hervor und sind ein bisschen zu klein geraten.
- Trittbrett für den Rangierer mit entsprechenden Haltestangen über dem rechten Frontscheinwerfer fehlen beidseits gänzlich.
- Farbe von Dach, Unterbau und Drehgestellen viel zu hell und matt. In real fast Schwarz, eher Anthrazitartig.
- Wappen an den Seiten zu breit geraten.
- Farben generell zu matt.
Führerstand:
- Falsche Bremshebelstellung bei gelöstem Zustand.
- falsche Stellungen des Fahrschalters
- Schaltkasten mit falschen Schalterstellungen. In real würde mir früher oder später der Luftkompressor um die Ohren fliegen da auf Direktsteuerung geschaltet und der Kompi nicht mehr abstellen würde. (Richtige Stellungen im Betrieb von rechts nach links: Verriegelungsschalter (Schlüssel) ist richtig so. Erster Schalter Steuerstrom - oben, zweiter Schalter Stromabnehmer - oben, dritter Schalter Hauptschalter - oben, vierter Schalter Kompressorsteuerung - mitte, fünfter Schalter Zugheizung - je nach Anhängelast, Güter mitte, Personenzüge oben, sechster Schalter Zuginnenbeleuchtung - mitte (wird durch Zugpersonal bedient), siebter Schalter Stirnbeleuchtung Lok - oben)
- fehlerhafte Anzeigen von Luftdruck und Stromwerten.
- auf der Mittelkonsole unlogische Schalterstellung der drei Frontlichtschalter (einer senkrecht, zwei waagerecht).
- Fahrordnungshalter stimmt überhaupt nicht mit dem realen Modell überein.
- Klimasteuergerät auf der Führergehilfenseite fehlt komplett.
- Stuhl für Führergehilfe fehlt.
- Überhaupt wurde die Führergehilfenseite sehr Stiefmütterlich behandelt.
Ich weiss, ich bin brutal in meiner Beurteilung aber trotzdem hab ich jetzt noch nicht einmal angefangen die Nieten zu zählen 
Und ich hab sogar was positives zu berichten:
Entgegen Eurer Meinung ist der Sound innen wie aussen durchaus als gelungen und stimmig zu bewerten. Diese Lok tönt in Real durchaus so. Ich höre sie heute noch in meinem Ohr. Im Aussenbereich hat es allerdings einen kleinen Fehler bei Annäherung der Lok. Da hört man erst lange nix und plötzlich beginnt die Soundspule. Dieses Annäherungsgeräusch sollte noch überarbeitet werden, ansonsten ist das voll ok so.
Da dieser Paul ja an einem Update arbeitet, bin ich mal gespannt was da kommt. Vorläufig bleibt meine Kohle noch im Keller, resp. in meiner Geldbörse. 
"Sarkasmus aus"
)
