Beiträge von Perotinus

Discord Einladung
Trete unserem Discord-Server bei (klicke hier zum Beitreten).

    OMSI hat durch die selbstgeschriebene Engine zwar eine große Simulationstiefe, aber dafür ist die Grafik unterirdisch und die Performance (eigentlich der gesamte Unterbau). Leider gibt es zwischen "baue die Engine komplett neu" und "nutze den Standard-Kram der UE" wenig Alternativen oder Mittelwege.

    Das stimmt, Grafik und Performance sind bei OMSI indiskutabel. Das Problem ist, dass "baue die Engine neu" und "nutze UE-Standardzeug" im Endergebnis jeweils unterschiedliche Kundengruppen ansprechen: Die Bastler und Technikfreaks, die ein Fahrzeug bewegen wollen auf der einen Seite, und die Grafikfans, die durch schöne Landschaft fahren wollen auf der anderen. Und für die erste Gruppe gibt es nichts Aktuelles auf dem Markt, zumindest, wenn man den Bereich ÖPNV betrachtet., während die zweite Gruppe mit einem UE-Titel nach dem nächsten bedacht wird - vermutlich, weil mit ihr mehr Geld zu verdienen ist. Aus kaufmännischer Sicht ist das alles völlig nachvollziehbar, als Nischenkunde fühle ich mich trotzdem übersehen.

    Aber am Beispiel Lotus (als eines von vielen) sieht man doch, was das allgemein bringt. Nicht viel. Ein paar Leute quälen sich da durch, ja, aber eben nicht viele. Nur gibt es für solche Simulatoren oft eben wenig or gar keinen Content. Man kann sich höchstens selbst was bauen. Das ist für die allermeisten Spieler aber nicht möglich. Also versinkt so ein Simulator schnell in einer sehr engen Nische.

    Das Scheitern von Lotus ist, glaube ich, ein Scheitern auf verschiedenen Ebenen, nicht nur der technischen, sondern vor allem auch der menschlichen, weil man es geschafft hat die komplette OMSI-Community gegen sich aufzubringen, anstatt sich als Nachfolger anzubieten. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Aber mit OMSI haben wir ja im Prinzip ein Beispiel, wie zwei Idealisten erfolgreich einen Titel mit großer Simulationstiefe auf den Markt gebracht haben, der nun schon seit 12 Jahren läuft, immer noch mit Free- und Paywarecontent versorgt wird und sogar langsam, aber stetig steigende Spielerzahlen vorweisen kann. Ich denke, es braucht daher ein kleines, enthusiastisches Entwicklerteam, das weniger Umsatz generieren muss, um sich ernähren zu können. Dass DTG das nicht leisten kann und stattdessen den Konsolenmarkt in den Blick nimmt, ist klar. Aber wir reden hier ja auch nicht (nur) von DTG, sondern von den Entiwcklern des Hamburger U-Bahn-Simulators.


    Übrigens: Ich würde nicht mal behaupten, dass die UE-Simulatoren soundseitig an der Technik scheitern. Es würde schon helfen, wenn man für die Fahrer- und Innenraumperspektiven einfach Stereoaufnahmen aus dem Innenraum mit der entsprechend eingefangenen Raumakustik nutzen würde, so wie es z.B. Linus für den TSC auch macht. Mit Mono kannst du einfach keinen Innenraumklang simulieren.

    Dystopisch gefragt: Heißt das, die Zeit für anspruchsvolle Simulatoren ist vorbei und wir spielen auch in 10 Jahren noch OMSI und TSC? Oder braucht es einfach wieder Idealisten wie damals die OMSI-Jungs, die aus Eigeninteresse und persönlicher Begeisterung ihr Projekt auf die Beine gestellt haben?

    Das klingt nachvollziehbar, aber es stellt sich dann für mich wieder einmal die Frage, ob die UE nicht vielleicht doch eine für einen anspruchsvollen, über schöne Grafik hinausgehenden Simulator ungeeignet ist. Wenn die Engine auf einer für einen richtigen Simulator so wichtigen Ebene, wie dem Sound, unzureichend ist, dann ist sie doch für das ganze Simulatorprojekt ungeeignet, es sei denn, man möchte ein Spiel und keinen Simulator entwickeln. Die unbefriedigenden Ergebnisse sieht man ja inzwischen in einigen Beispielen.

    Der Sound wurde tatsächlich nochmal komplett überarbeitet. In älteren Videos war das einfach ein Mitschnitt des Anfahrgeräusches, der dann geloopt wurde, mit daraus folgendem ständigen Tonhöhensprung. Jetzt hat man immerhin einen geraden Sound geloopt - was nicht heißen soll, dass das auch nur annähernd realistisch klänge. Und, wie immer, fehlt natürlich auch jegliche Raumfrequenz im Führerstand und man erfreut sich an Monosounds auf dem Kopfhörer.

    Es ist wirklich ein Jammer, dass kaum ein Entwickler das Thema Sound ernst nimmt und wir in dem Thema, im Gegensatz zur Grafik, seit 10 Jahren eher Rück- als Fortschritte machen. Man kann den Entwickler zugute halten, dass sie vielleicht nicht die Kenntnis der Grundlagen in Sachen Sound haben, ist ja auch ein spezielles und komplexes Themenfeld. Aber warum holt man sich dann nicht mal einen Fachmann an Bord? Da werden einfach die Prioritäten falsch gesetzt. Wenn ich ein äußerst schmackhaftes Gulasch zubereite, serviere ich dazu doch auch keine rohen Kartoffeln, an denen noch die Ackererde hängt.

    Danke für den schnellen Eindruck! Der Sound weiß auf jeden Fall zu gefallen. Leider sehe ich - mal wieder - das alte Problem des spontanen Lichteinfalls im Führerstand, wenn das abschattende Mesh kurz verschwindet. Aber das Problem haben ja viele Loks von vielen Herstellern.

    Wirkt erstmal sehr schön ingame. Ich würde aber die Ecken bzw. Rundungen sämtlicher Fenster detaillierter ausrunden. Momentan sind das ja nur abgeknickte Ecken, im Original aber ganz normale eingefasste Scheiben. Das sieht so nicht gut aus, vor allem auch in der Fahrersicht, wo man immer drauf guckt. Da würde ich nicht am falschen Ende Polygone sparen.

    Ja, dass es Unternehmen gibt, die Chipkarten ausgeben, ist klar. Aber wie soll ein Rentner aus Gifhorn ohne Internet und Smartphone da rankommen? Zugegeben, die Menge derer, die mit dem Deutschlandticket losziehen wollen und keinen Zugang zum Internet haben, dürfte überschaubar sein und die Menge der Rentner in Gifhorn, die KEIN Auto besitzen, ebenfalls :D

    An DB-Servicestellen und -Reisezentren bekommt man m.W. das Abo. Zumindest wird einem da geholfen, das Abo abzuschließen.

    Aber die DB sagt auf ihren Seiten, dass sie selbst ausschließlich das Handyticket anbieten. Das ist auch irgendwie verständlich: Verbünde und Unternehmen, die bisher keine Chipkartentickets im Angebot haben, müssten für die 49€-Chipkarte erstmal eine komplett neue Technik einführen. Ein analoger Rentner aus Gifhorn müsste, nach meinen spontanen Recherchen, durch halb Niedersachsen gondeln, um irgendwo im Bereich des VBN ein Abo abzuschließen, bei dem er dann auch eine Chipkarte bekommt.

    Ich habe kein Smartphone, habe auch nicht vor, mir eines anzuschaffen, aber mein Verkehrsverbund (VSN) bietet ausschließlich Handy-Tickets an. Ich werde mich also vermutlich in einem anderen Verbund eindecken müssen. Ist aber lösbar, das Problem. Schwierig wird es für Leute, die noch "analog" leben und überfordert sind, im Internet am anderen Ende der Republik ein Ticketabo abzuschließen. Meiner Meinung nach müsste in jedem ÖPNV-Servicecenter dieses Abo zu bekommen sein. Mit den bisherigen Angeboten der Verbünde geht das doch auch. Aber der aktive Ausschluss von Papiertickets (ja, gibt Ausnahmen) schließt Menschen aus.

    Kann es sein das es hier nicht mehr so grau in grau aussieht wie bei allen anderen Strecken?

    Ich habe den Eindruck, dass das sich mit dem Umstieg auf TSW3 entscheidend verbessert hat, was die Farben angeht. Die linke Rheinstrecke bietet da, wie ich finde, auch einen deutlich farbigeren und realistischeren Eindruck als alle alten Strecken. Nur das TSW-typische Märklin C-Gleis stört die realistische Anmutung etwas.

    Warum sind im TSW eigentlich bei allen Strecken, so auch hier, die Schottertexturen des Gleisbettes so feinkörnig und gleichzeitig eng gekachelt, sodass man immer eine deutlich sichtbare und ausgesprochen unattraktive Repetition in der Gleisdarstellung hat? Ist das technisch nicht anders möglich? Auch eine farbliche Varianz um die Gleise selber herum (Roststaub) fehlt irgendwie. Ansonsten sieht das für TSW tatsächlich hübsch aus, besonders auch die hier vernünftige Walddarstellung in der Ferne.

    Zumal der Sound des 628 in Zusi jetzt wirklich nicht als gelungen bezeichnet werden kann. Der ist zwar in Stereo gehalten, aber ansonsten einfach eine Aufnahme der höchsten Drehzahl, die dann nach unten gepitcht wird. Das hat mit realistischem Sounddesign nichts zu tun.

    Die Frontscheibe ist noch deutlich zu schmal. Hier ein Vergleichsbild: https://www.helev.de/images/pi…20HEL.JPG?w=768&h=768&r=3

    Im Original ist die Scheibe um einige cm breiter, als die Außenkanten der Lampenringe, im Modell schließen die momentan ungefähr auf der gleichen Breite ab. Die Matrix ist eine AEG-ANNAX, wenn ich richtig zähle, mit im Original 20 Zeichen, die nur Großbuchstaben schildert. Ist im Modell, wie schon von anderen genannt, tatsächlich auch deutlich zu hoch und nimmt damit zu viel Prozent der Frontscheibe ein.