mehrere Hintertürchen in Windows gefunden

Wie es in dem Artikel auch steht: es ist seit 1998/99 kein Geheimnis mehr, das solche Hintertüren existieren. Mit Win XP hatte sich auch jemand die Mühe gemacht und versucht irgendwas aus diesen Zugangsmöglichkeiten rauszuholen, ist aber gescheitert weil die passende Schnittstelle nicht nachbaubar war. Ein gutes hat es also: außer der NSA ist es niemandem möglich diese Hintertür auszunutzen und dabei wird es wahrscheinlich auch bleiben.
Die spannende Frage was die damit eigentlich anstellen dürfte genauso unbeantwortet bleiben.

TP bietet ja normalerweise interessanten Lesestoff, der Artikel hier könnte aber auch von Reissäcken handeln. Für mit der Materie vertrauten Leuten nichts neues, aber im Moment sorgt es sicher für gute Klickzahlen...

Ach Rolf, dieses Thema hatten wir doch schon.
Das Problem hierbei ist, dass nicht du entscheidest, was künftig vielleicht wichtig wäre zu verbergen.
In RU z.B. ist es neuerdings nicht mehr so gut, zu seiner Homosexualität zu stehen.

Auch öffnet es Türen für den Missbrauch. Wie soll man sich wehren können, wenn einem durch eine solche Backdoor aus dem Kuchenrezept ein Giftgasrezept gemacht wurde?

Terroristen werden ihre Anschläge ganz sicher nicht per Email planen. Seid doch bitte nicht so naiv.
Die werden das auch nicht in Skype belabern. Da werden ganz andere Kaliber wie PGP, Steganographie oder VPNs ausgepackt. Das sind doch alles nur vorgeschobene Argumente.
Zur Not belabert man das unter 4 Augen im Wald oder mit Geheimnachrichten auf Papier, wie früher.

Im deutschen Kaiserreich gab es mal eine Erhebung, in der die Menschen unter anderem nach ihrer Religion gefragt wurden. Und jetzt rate mal, wer diese Unterlagen wenige jahrzehnte später missbrauchte im III.Reich. Damals bei der Erhebung hatte auch keiner Bedenken, offen zuzugeben, dass er jüdischen Glaubens ist, war ja nix schlimmes und musste nicht verborgen werden.

Zitat von Rolf Schreiter

Ach so, Russland, tja dann haben diese Leute halt Pech gehabt.

Vorhin hatte ich Dich diesbezüglich noch gelobt, jetzt gefällt mir Deine menschliche Einstellung nicht Rolf!

Zitat von Rolf Schreiter

3. Unterscheide ich zwischen Staat und nicht Staat. Und hier ging es offensichtlich um eine staatliche Einrichtung.

Du meinst so staatliche Einrichtungen wie die, die Herrn Ferdinand Gustl Mollath wegsperrten?
Oder meinst du die, die Maastrichter Verträge brechen um Banken zu retten?
Meinst du die, die uns bezüglich der Anschaffung von EuroHawk-Drohnen belügen und plötzlich unter politischer Alzheimer leiden, wenn es unangenehm wird?
Meinst du die, die verfassungswidrig und widerrechtlich Handydaten aufzeichnen und analysieren (Handyskandal Dresden)?
Oder meinst du etwa die, die vom Verfassungsgericht erstellte Auflagen bei Einsatz des "Bayern-Trojaners" einfach beseite schoben, übergingen und mehr machten, als sie durften?
Meinst du die, die nach neusten Erkenntnissen vermutlich für den Oktoberfest-Anschlag in den 80ern verantwortlich sein könnten?

Du vergisst eins, Rolf.... Das Volk ist der Staat. Nicht eine Regierungsorganisation!

Die potenzielle Gefahr, die von solchen Überwachungsmaßnahmen ausgeht, ist das eigentliche Problem. Was heute gilt (Grundgesetz etc., Verfassungsgericht) muss morgen nicht zwangsläufig genauso gelten.

Ein anderer Punkt ist einfach die Tatsache, dass man vielleicht nicht alles den Staat wissen lassen will, nicht weil es illegale Machenschaften sind, sondern weil es einfach privat ist. Und dass von Behörden (Amerika ist da generell Vorreiter, Europa zieht aber gerne nach) ohne deine Kenntnis private Daten gehortet werden, kann als Entmündigung der Bürger gesehen werden. Wie sagte Kant, die Aufklärung befreit von der selbstverschuldeten Unmündigkeit der Bürger? Ab ins Mittelalter, Freunde, die Machthaber sehen das gerne und einige applaudieren auch noch.

Das ist nicht falsch und nicht richtig. Hier liegt die Schwierigkeit: Grundrecht auf Privatssphäre oder Grundrecht auf Sicherheit? Was hat den Vorrang?

Hier muss der Gesetzgeber extrem feinfühlig vorgehen, sonst sitzt man schnell in einem Überwachungsstaat oder in einem Staat, der sich die Kriminaldelikstatistik nicht mehr veröffentlichen traut...
Richtige Lösungen gibt es sowieso nicht, hier müssen immer Kompromisse gefunden werden. Grundsätzlich alles zu überwachen ist jedenfalls der falsche Schritt.

Bezeichnender Weise ein amerikanischer Präsident....:

"Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren." ... Benjamin Franklin.

Weise Worte. Heutige Präsidenten und Staatsoberhäupter sollten sich öfter darauf zurückbesinnen.

Zitat von Rolf Schreiter

Danke petter, da kann ich nur zustimmen!

Sorry Rolf, das hört sich sonst aber von dir anders an, immer nach dem Motto jeder unbescholtene Bürger hat ja nichts
zu Befürchten, und was die "Obrigkeit" macht das wird schon richtig sein die wollen ja nur böse Buben fangen.
Du hast ja auch schon den CCC in die SChmuddelecke gestellt.