Trotz jeder Menge Spott, Zweifel und großer Unkerei (auch auf diesem Brett): Die Hzl fährt ab vergangenem Wochenende nach Fahrplan mit drei Zugpaaren von Radolfzell über Stockach nach Mengen. Das war ein Fest sogar für die Knirpse. Alle Gemeinden, die sich am Bau beteiligt haben, besitzen nun auch einen Bahnhof. Andere Anlieger-Gemeinden haben das Nachsehen. Mit anderen Worten: Umsonst ist nicht mal der Tod.
Das Bähnle (im wahrsten Sinne des Wortes - RS1) wird hauptsächlich von wenigen Enthusiasten gepflegt und betrieben.
Aus dem Wunsch "Museumseisenbahn" wird wohl nichts werden, denn der Fahrdienstleiter ist vertretungsweise ein Automat. Der Tarif ist ähnlich dem des öffentlichen Nahverkehrs und Fahrräder können kostenlos befördert werden. Nachlesen kann man das bei https://ogy.de/z8j0 und das Bähnle hat schon eine eigene Webseite: https://www.biberbahn.de/ . Selbstverständlich bleibt der Streckenabschnitt Radolfzell-Stockach das "Seehäsle". Der muss also von den Repaintern unter euch nicht umlackiert werden.
Reaktivierung der Ablachbahn
-
-
Hi,
aus gegebenem Anlass kann ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern: Am 24.09. wird sich die neue Folge 1014 der Eisenbahn-Romantik mit Geschichte und Zukunft der Biberbahn beschäftigen. Kann man sich ja mal vormerken.
-
Könnte man nicht einen aussagekräftigeren Titel wie z. B. Biberbahn reaktiviert nehmen?
-
Könnte man nicht einen aussagekräftigeren Titel wie z. B. Biberbahn reaktiviert nehmen?
Quatsch mit Soße.
Man könnte höchstens von der Reaktivierung der Ablachbahn sprechen. Diese Strecke fiel einmal dem Stillegungswahn der Bundesbahn und einer tiefschwarzen Landesregierung zum Opfer:
"Die Bundesbahn muss nicht an jeder Milchkanne halten"
sagte einst Landesfürscht Erwin Teufel und sie verfiel regelrecht. In den 90er Jahren hatte die schweizer MTB (Mittelthurgaubahn - Vorgängerin des Thurbo) echt Mitleid, pachtete die Strecke von Wahlwies bis Stockach und machte sie wieder befahrbar. Am Nenzinger Bahnsteig befindet sich noch heute eine kleine Gedenktafel auf einem Betonsockel.
Die damalige MTB richtete eine Art S-Bahn (das Seehäsle) zwischen Radolfzell und Stockach ein. Sie wurde von Pendlern und Schülern gut angenommen. In den Zügen waren in den Spitzenzeiten nur Stehplätze verfügbar. Da merkten die Schnellmerker der DB welches Geschäft ihnen da die Schweizer vor der Nase weggeschnappt haben. Und so kam es wie es kommen musste, Streit und die DB erhöhte die Pachtgebühren. Daraufhin hatte die MTB kein Geld mehr zum Unterhalt des Wagenparks. Eine Erhöhung des (schweizer) Tarifs scheiterte meines Wissens an der damaligen Führung der MTB, die eh knapp bei Kasse war.
Zeitweise übernahm die DB die Strecke und betrieb sie mehr schlecht als recht mit klapprigen Schienenbussen. Zum Glück der DB bewarb sich später die Hzl um die Strecke oder wurde ihr auf die Augen gedrückt, sodass sie nicht wieder stillgelegt werden musste. Jetzt fuhren die fast zuverlässigen RS1 auf den Gleisen.
Ich kann mich jedoch gut erinnern, das Sonderzüge aus der Schweiz mit dem Tigerle bis Stockach fuhren, dort die Passagiere staunen ließ, wie die Lok ans andere Ende des Zuges angekoppelt wurde und es nun die Strecke wieder zurückging.
Zwischenzeitlich geschah etwas völlig unerwartetes:
Die DB startete 2010 das Projekt S21 und benötigte jede Menge Betonkies. Da erinnerte man sich daran, das sich unmittelbar an den Gleisen in Schwackenreute ein ergiebiges Kieswerk befand und so wurden die Gleise wieder für schwere Güterzüge befahrbar gemacht. Vorgesehen war lediglich ein Einrichtungsverkehr. Jede Nacht hörte ich das Rattern eines Zuges. Einfahrt war in Radolfzell und Ausfahrt in Mengen. Es fehlte jedoch an ausreichender Anzahl von Kreuzungsstellen.
Damit war für die meisten Anlieger-Gemeinden klar, dass ein Regelzugverkehr eingerichtet werden könnte. Leider hatte die Bahn daran wiedermal kein Interesse und so bildete sich ein Eisenbahnverein mit dem Ziel, eine Museumsbahn, ähnlich der Sauschwänzle, einzurichten. Das Ergebnis findet ihr auf den oben verlinkten Webseiten. Noch ist kein täglicher Regelverkehr möglich. Auch da fehlt es am Willen der Bahn. Aber immerhin wird an den Wochenenden ein Ausflugsverkehr angeboten. Zumindest kann man jetzt in den Ferien den Knirpsen zeigen, das die Bahn in Stockach nicht in ein schwarzes Loch zum Nimmerland fährt.
Auf der Webseite der Teilstrecke Ablachbahn "Biberbahn" findet ihr Hinweise auf viele und interessante Sehenswürdigkeiten. Die Hegau ist wirklich einen Besuch wert. -
Reaktivierung der Ablachbahn
Dann halt das, aber der jetzige Titel sagt nichts aus, um was es im Thread geht und eigentlich ist ein Titel genau dafür da.
-
-
Deine Neugierde hat scheinbar trotzdem gesiegt, ansonsten hättest du den Thread ja bestimmt ignoriert.😉
-
Ach ja, diese Funktion gibt's ja auch noch xD, die hab ich tatsächlich vergessen. Danke für den Hinweis, ich werde den Thread einfach ignorieren.
-
Steve
Hat den Titel des Themas von „Es ist vollbracht.“ zu „Reaktivierung der Ablachbahn“ geändert.