Änderungen im Wagenstand der NÖVOG


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  • Wie heute schon in meinem Post erwähnt, hat die NÖVOG die alten Loks auf der Wachauerbahn gegen gebrauchte RegioSprinter ausgetauscht. Ich finde das nicht gut, die Idee währe ja gut, wenn man damit die Idee verfolgen würde, einen Regelbetrieb zu beginnen, bei einem 3 Stunden Takt und 3 Zugpaaren am Tag kommen da aber meine (berechtigten) Zweifel auf. Was haltet ihr davon?


    Beste Grüße
    Elias :)

  • Ich finde das auch nicht gut, da ja bei solchen Sonderzügen ein Hauptanreiz ist, dass nostalgische Züge zum Einsatz kommen. Aber wie schon erwähnt, bei einem Taktvekehr wäre das sicher keine schlechte Alternative.

    Aktuell Doku über Marchegger Ostbahn in Planung.

  • Sonderfahrten bei 3 Zugpaaren am Tag und einem 3 Stundentakt und das auch nicht immer? Ist das Land Niederösterreich jetzt schon zu arm bei einem so mageren Betrieb wenigstens Neuwagen anzuschaffen? (Sorry an alle aus NÖ). Für einen Regelbetrieb mit 7 Zugpaaren und einem Stundentakt finde ichs ja schön und gut, aber bei einem so mageren Angebot doch nicht.

  • In NÖ finanziert das Land eben nur einen Rückbau bestehender Nebenbahnen gerne. Siehe Salzburg, dort wurde auf der Pinzgauer Lokalbahn trotz schwerer Hochwasserschäden alles wieder aufgebaut und ein Regelbetrieb eingeführt mit mindestens täglich einem Stundentakt sowie (Dampf-)Sonderzüge für Rad- und andere Wochenendausflüge. Das verstehe ich unter Fortschritt und Innovation, aber keinen Dreistundentakt. Wer wartet schon so lange auf den nächsten Zug, wenn man blöderweise z.B. eine halbe Stunde nach Abfahrt ankommt.


    Abgesehen davon, um die uralte 2043 und die Schlierenwagen im hässlichsten Anstrich, den ich je gesehen habe, wäre es nun wirklich nicht schade, falls die überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen.

  • Aber den Innenraum kann man auch beachten- NÖ jetzt allen an den Pranger zu stellen finde ich auch falsch, das gleiche hat Vorarlberg mit der Bregenzerwaldbahn gemacht. Ich finde halt, wenn etwas schon so selten fährt, sollte das Wagenmaterial entsprechend sein.


    Ich hätte die Regiosprinter ja befürwortet, wenn der Takt und die Streckenhöchstgeschwindigkeit wieder ÖBB Standards werden würden.

  • Ach ja, die Niederösterreichische Verkehrspolitik... ein Kapitel für sich. Wie hat Harald Frey (Verkehrsexperte, TU Wien) zu den ganzen Nebenbahn-Gschichterln so schön gesagt:
    "Wir brauchen Politiker in Niederösterreich, die intelligenter sind als eine Klospülung. Die weiß wenigstens, wann es genug ist."


    Finde ich trifft es gut. Diese RegioSprinter Geschichte hier ist ja eigentlich auch ein Treppenwitz, vermutlich nur der Anfang vom Ende der Wachaubahn. Da wird man wohl einen Zug anbieten, im Dreistunden-Takt und natürlich nur im Verbundtarif und sich dann über die wenigen Fahrgäste "wundern", schwups ist die Bahn wieder weg und die tollen Busse die natürlich: "die Ortszentren besser anbinden" sind wieder da. Natürlich im noch dümmeren Takt und auch sonst einfach nur grauslich. Das hat auch nichts mit moderneren Fahrzeugen zu tun, das ist einfach Österreich.


    Man muss aber fair sein, das ist nicht der erste Streich den die Politik in Österreich im Bezug auf die Bahn spielt, ich zähle gerne mal auf:


    .) Eine Bahn die unglaubliches Potenzial hat und durch eine schöne Gegend führt, noch dazu eine Schmalspurbahn auf ein winziges Stück zu kürzen und dort, trotz des kostenlosen (!) Angebotes mit Akku zu fahren, weiter mit Diesel herumgurken. Den Weiterbetrieb als Museumsbahn mit allen Mitteln verhindern wollen und stattdessen sinnlose Radwege bauen.
    -> Ybbstalbahn


    .) Unzählige (wichtige) Nebenbahnen einstellen und mit aberwitzigen Busangeboten ersetzen.
    -> Zahlreiche Bahnen im Wald- und Weinviertel


    .) Trotz privater Initiative und bestehender Infrastruktur, ver- und Behinderung eines zukunftsweisenden Projekts wegen "ein paar" Millionen Euro, die man sich aber mittelfristig wieder (nachweislich) reinholen würde.
    -> Regiobahn Ernstbrunn


    .) Eine 150 Jahre alte Bergstrecke nicht durch einen Tunnel ersetzen wollen und wenn überhaupt eine völlig nutzlose Streckenführung wählen damit der Traktionsstützpunkt Mürzzuschlag ja nicht schließen muss.
    -> Semmering Basis Tunnel, ein Dank an den Sonnenkönig/Landesglatze/Fürst von NÖ, Alliance for Nature/Nakerpatzel Demonstranten, Gewerkschaft


    .) Immer gut gefüllte Bahn durch Bus ersetzen und schlussendlich auch diesen Einstellen, weil die Leute jetzt, welche Wunder, doch lieber mit dem Auto fahren.
    -> Neuberger Bahn


    .) Lächerliche 20 Kilometer stilllegen und damit die Verbindung zwischen Nordwest und Süd-Niederösterreich einstellen, damit die Leute zwingen über Wien zu fahren und das in überfüllten Zügen auf zwei eh schon vollkommen überlasteten Strecken.
    -> Leobersdorfer Bahn


    .) Den (bis auf ein Zugpaar am WE) Personenverkehr auf einer elektrifizierten, durch einen Nationalpark führenden, (!) Bahn einstellen und durch Dieselbusse (!) ersetzen und den Bahnknoten Selzthal ignorieren. Die Bahn hätte unglaubliches Touristische Potenzial und könnte in manchen Streckenabschnitten sogar als Österreichs "Glacier Express" betrieben werden.
    -> Gesäusebahn, Erzbergbahn


    .) Massiv gegen den (gut funktionierenden) Schienengüterverkehr kämpfen und als Staatsbetrieb mit LKW's dem privatem EVU Konkurrenz machen, nachdem man trotz massiver Proteste selbst sogar den Personenverkehr eingestellt hat.
    -> Pinkatalbahn


    .) Weiter vorhaben diverse Nebenbahnen einzustellen obwohl diese durchwegs überfüllt sind.
    -> Kärnten, Gailtalbahn, Rosentalbahn


    .) Parallelbetrieb zu diversen Bahnstrecken mit Bussen, trotz vieler freier Trassen, im ÖPNV.
    -> Tauern, Arlberg, Ennstal


    .) Versuchen eine der letzten Zahnradbahnen Österreichs einzustellen und ÖBB-Kombiticket Fahrgäste sogar mit Bus statt Bahn transportieren. Immer wieder versuche die Bahn finanziell zu ruinieren.
    -> Aachenseebahn


    .) Nur durch massiven privaten Einsatz und fast "gewaltsamer" Übernahme gesicherter Betrieb einer Schmalspurbahn der heute (aufgrund es guten Takts) sogar teilweise das Wagenmaterial ausgeht.
    -> Pinzgauer Lokalbahn


    Ich glaube es reicht, braucht noch jemand Beispiel für missglückte Verkehrspolitik in Österreich und vor allem Niederösterreich?
    Abschließend: Die Änderungen im Wagenstand sind vermutlich nur ein weitere Maßnahme damit man den Leuten zeigen kann wie toll man nicht ist. Die beiden Niederösterreichischen Grinsefratzen werden aber sich lächelnd vor den Zügen stehen und ein Foto für das Niederösterreichische Propagandablatt liefern. Ich nehme bereits Wetten an.

  • @lol515


    irgendwoher muss ja das geld kommen das man für den RailJet ausgegeben hat. :P


    Aber auch mal etwas ernster (wobei ich sicher bin das man hier und da gespart hat um den Railjet zu finanzieren.)



    Die Politiker sehen das so: Ah damisch, da müssen wir jetzt 25 Millionen in Strecken Sanierung stecken.


    Also kaufen sie Busse, ist kurzfristig günstiger. Die Bahnstrecke kann man dann auch noch zu Geld machen.


    Zwar sind die Busse auf lange frisst dann teurer als die bahn, aber das interessiert nicht. Weil zu dem Zeitpunkt wo die Busse dann mehr verschlungen haben, als die bahn gekostet hätte im gleichen Zeitraum, sind die Politiker schon nicht mehr im Amt.



    Ist so wie man im Kassel wissentlich zu breite Straßenbahnen für die RegioTram bestellte. Aber war egal, wenn die ausgeliefert werden war eh jemand andres an der macht, und die mussten sich um die Problemlösung kümmern.

  • .) Eine Bahn die unglaubliches Potenzial hat und durch eine schöne Gegend führt, noch dazu eine Schmalspurbahn auf ein winziges Stück zu kürzen und dort, trotz des kostenlosen (!) Angebotes mit Akku zu fahren, weiter mit Diesel herumgurken. Den Weiterbetrieb als Museumsbahn mit allen Mitteln verhindern wollen und stattdessen sinnlose Radwege bauen.
    -> Ybbstalbahn

    Leider die traurige Wahrheit. Mein Heimattal braucht ja unbedingt einen ca. "10 Millionen" teuren Radweg durchs Ybbstal!
    Quelle: http://www.ots.at/presseaussen…bedingt-sachlichen-zugang

  • Wieso sind Busse mit der Zeit teurer?

    Überall! Busse fahren auf Straßen und Straßen müssen erhalten werden, vor allem beschädigen Busse die Straße viel mehr als Züge die Schienen. Außerdem muss ein Bus alle 5-8 Jahre ersetzt werden, bei der Bahn kann das auch schon mal 20 Jahre dauern.
    Und wie schon von @Matze L erwähnt, ein Bus braucht mehr CO2 pro Kopf weswegen (bei uns) auch Strafzahlungen fällig werden können. Zu guter letzt fahren mit einem Bus auch weniger Leute als vorher mit dem Zug weswegen natürlich auch die einnahmen auf dieser Strecke massiv einbrechen, wie ja schon oft gesehen und hier auch erwähnt: Leobersdorfer Bahn, Neuberger Bahn, Gesäuse, Arlberg, etc... Da fahren jetzt teilweise Geisterbusse herum.

  • Ja, aber selbst Dieseltriebwagen verbrauchen weniger Diesel.


    Ich Wohne hier im Taunus, da ist der Typische verbrauch eines Busses zwischen 20 und 60 Liter die Stunde, je nachdem auf welcher Linie und in welche Richtung er fährt.
    Stadt einwärts, also bergab sind es eher 20 Liter. Stadtauswärts, also bergauf (mit vielen Bushaltestellen in der Steigung) sind es dann in der regel 60 Liter.


    Das ganze ist für maximal 158 Leute (Brechend voller Gelenkbus, viele viele viele Stehplätze)



    Jetzt nehmen wir mal einen 628.2: 146 Sitzplätze (mit 1 Klasse) sowie 22 Klapp/Notsitze, da kommen dann noch Stehplätze hinzu. So ein 628 verbraucht im Leerlauf 5 Liter pro Stunde, und 0,8 Liter pro km. So ein Zug rollt auch viel länger und weiter als ein Bus, wodurch man wiederum weniger Sprit braucht. Am berg anfahren gibts da eher selten, zumindest nicht solche Steigungen wie bei uns ein Bus bewältigen muss.



    Der Dieselverbrauch beim Bus beträgt im übrigen um die 0,62 Liter pro km, was im ersten moment als weniger erscheint. Aber der Bus muss auch deutlich mehr Arbeiten (Siehe rollen des Zuges) und wenn man das auf die Maximale anzahl an Fahrgästen umrechnet, verbraucht er eben mehr Diesel als ein 628.


    Und da gibt es mittlerweile auch sparsameres als ein 628.



    Zudem kommt, das Züge oftmals lieber genutzt werden als ein Bus, weil sehr viel höherer Fahrkomfort, und sehr viel mehr Platz.



    Nachtrag: Wobei beim 628 sicher noch platz nach Richtung weniger verbrauch hätte, wenn man den auf 80 kmh VMax limitieren würde.

  • Semmering Basis Tunnel,

    Wenn wir uns aber immer daran klammern, baa so schlimm, dann wird die ganze Gschicht noch länger dauern und noch teurer werden. Und wieso ist gerade der Semmering so bedauernswert. Genau das Gleiche wurde doch auch beim Wiener Westbahnhof gemacht. Verkehrspolitisch eine Schande.



    das ist einfach Österreich.

    Halt Stop! Das ist nicht nur Österreich, dieses Beispiel wird auch in Deutschland, sogar viel größer, vollzogen. *Hust*Autoreisezug*hust*Strecken verwahrlosen. Außerdem ist das Land Salzburg mehr dahinter, die Eisenbahn zu erhalten. Stichwort: Pinzgauer Lokalbahn.


    Außerdem hast du die Begrenzerwaldbahn vergessen.


    Ich glaube folgendes Beispiel trifft es ziemlich gut: Wien glaubte frühes - mittleres 20. Jh. die Straßenbahn abschaffen zu müssen und alles auf Autobuse umzulagern. Dieses System war aber so schlecht, dass man jetzt wieder die "Bim" aufbaut. Der Einzige Unterschied ist, dass z.B. NÖ Fehlerresistent ist.

  • Autoreisezug=Fernverkehr, wieder was anders


    Das in Deutschland strecken verwahrlosen möchte ich so nicht unterstreichen, schau dir mal das Streckennetz von Deutschland an und dann das von Österreich, da ist ein riesiger Unterschied was die Dichte angeht.
    Außerdem gibt es allein in Süddeutschland unzählige Nebenbahnen die in Österreich schon jahrelang eingestellt wären.
    Das Land Salzburg ist da auch nicht hinter der Bahn, Stichwort: Salzkammergut Lokalbahn und U-Bahn/Stadtbahn Salzburg. Auch die Pinzgauer wurde nicht durch das Land sondern durch persönliches Engagement eines Politikers gerettet, das Land selbst hätte da nichts gemacht.
    Die Bregenzerwaldbahn habe ich nicht vergessen, die habe ich halt nicht erwähnt, da gibt es noch viele andere Beispiele. Und was bitte ist an NÖ Fehlerresistent, diese Land ist ja wohl das größte Kasperlland.