Kilometrieren mit Hektometersteinen, aber richtig!

  • Hallo ihr Kohleschaufler :)


    In einem anderen Thread zu den Hektometersteinen und aus diversen anderen Quellen entnahm ich, dass ältere Nebenstrecken früher wie folgt kilometriert wurden:


    - Alle 100m ein Hektometerstein
    Aus der einen Richtung:
    - Alle mit geraden Zehntelkilometern aufsteigend rechts
    - Alle mit ungeraden Zehntelkilometern aufsteigend links
    Aus der Gegenrichtung demnach:
    - Alle mit geraden Zehntelkilometern absteigend links
    - Alle mit ungeraden Zehntelkilometern absteigend rechts


    Brücken und Tunnel werden da wo Platz ist (Lichtraumprofil) auch kilometriert.
    NBÜs beachten*.


    Man fängt mit dem ersten Stein mit 0/0 am Anfang einer Strecke an (Abzweig von anderer Strecke) und hört auf, wenn die Strecke entweder endet oder in eine höher priorisierte Strecke einmündet.


    Um einfacher Hektometersteine zu setzen kann man das Oberleitungs-Gantry-Tool benutzen, wenn man den voreingestellten Wert von 55m vorübergehend auf 100m einstellt oder aber gänzlich ändert auf 50m (wie das geht steht im Wiki)
    Leider muss man immer wieder neu ansetzen, wenn man an eine Gleistrennung gerät und neu abmessen. Aber besser als nix und ziemlich genau.


    In Tunneln und auf Brücken sollte das Gelände mit großem Pinsel eingeebnet werden (Zeichenwerkzeuge/Anpassen), sonst wird man wahnsinnig, wenn man unterirdisch die Steine im Tunnel oder in luftiger Höhe setzen muss (Bild 1 "Einebnen.jpg"). Dazu vorher den "Terrain"-Ordner der betreffenden Route sichern und später zurückkopieren, dann kann man sich im Gelände austoben. Danke an Maik (Ihr wisst schon, wen ich meine) für diesen super Tipp!


    Eine Frage hab ich aber noch:
    Wie kilometriert man einen Zubringer (Bild 2: "ZubringerHektometer.PNG")?
    Vielleicht mag jemand, der sich auskennt dazu was sagen?
    Und wie geht das wenn die Strecke mehrgleisig wird?


    Danke



    * Wir benötigen für jede Hektometergarnitur je ein Repaint dafür. Freiwillige? Sonst mach ich das :P
    Programmierer: Kann man eine NBÜ irgendwie im Lokscript umsetzen? Sinnvoll? Machbar? Blödsinn?

  • Ein ähnlicher Fall liegt am Berliner Außenring am Abzweig Genshagener Heide West (lang) (so genannte Cramerkurve) vor. An der Weiche oben auf dem BAR ist km 0,0 und von da wird gezählt bis in die Einmündung Anhalter Bahn (Nord) bzw. ESig Lf (Süd). D.h. der Zubringer gilt als eigene Strecke (hat bei der Bahn sogar eigene Streckennummer) Im Falle der Cramekurve war bei deren Bau die Anhalter Bahn bis Birkengrund eine Nebenbahn, daher wird man oben am BAR angefangen haben zu zählen. Bei Phantasiegebilden muss man sich die Geschichte dazu ausdenken, bei echten Bahnen im Buchfahrplan nachsehen.


    Gruß, Jan

  • Danke bahnjan :)
    Das hilft mir weiter.


    Welche Alternative hätte man denn sonst noch außer den Zubringer als eigene Strecke zu handhaben?
    Denn irgendwie sind die ja sicher alle kilometriert.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Eie eigentlich Frage kann ich auch schwer beantworten, aber folgender Satz macht mich stutzig:


    Wir benötigen für jede Hektometergarnitur je ein Repaint dafür. Freiwillige? Sonst mach ich das


    Wie meinst du Repaint. Die Hektometertafeln in Railworks sind dynamisch ausgeführt. Einfach im Editor platzieren und im rechten Flyout-Menü die Zahl eingeben. Diese erscheint dann auf der Hektometertafel. Da ist kein Repaint nötig.


  • Das war und ist nicht nur auf Nebenstrecken so, sondern auch (oder erst recht) auf allen Hauptstrecken :rolleyes:


    Eine Frage hab ich aber noch:
    Wie kilometriert man einen Zubringer (Bild 2: "ZubringerHektometer.PNG")?
    Vielleicht mag jemand, der sich auskennt dazu was sagen?
    Und wie geht das wenn die Strecke mehrgleisig wird?


    Normalerweise beginnt an der Abzweigweiche der fremden Strecke die Kilometrierung der Zubringerstrecke und endet an der Einmündung in die zugehörige Strecke.
    Hab da auch nen schönes Beispiel auf "meiner" Strecke am Gleisdreieck Großheringen, da trennt sich eine zweigleisige Strecke in 3 individuelle, unterschiedlich lange Streckengleise. Da wurde die Kilometrierung auch mehrfach schon geändert, weil sich die Prioritäten verschoben haben. Nachzulesen hier: http://www.rbd-erfurt.de/Grossheringen/Gsh1.htm *lach*

  • Zitat von AbsolutesChaoz

    Er meint sicherlich ein Repaint einer Tafel für NBÜ. Also eine Tafel mit dem orangen Streifen.

    Genau so ist es! Denn derzeit haben wir keine NBÜs, oder? Klar, ist irgendwie Pillepalle, aber wenn wir schon Nieten zählen, dann richtig :)


    Das war und ist nicht nur auf Nebenstrecken so, sondern auch (oder erst recht) auf allen Hauptstrecken :rolleyes:

    Jaja, aber alle 100m? War der Abstand auf neueren Strecken nicht alle 500m oder so?


    Normalerweise beginnt an der Abzweigweiche der fremden Strecke die Kilometrierung der Zubringerstrecke und endet an der Einmündung in die zugehörige Strecke.

    Ahja, vielen Dank. Sehr hilfreich!


    Hab da auch nen schönes Beispiel auf "meiner" Strecke am Gleisdreieck Großheringen,....

    Ja, war sehr aufschlussreich und sehr interessant. Vielen Dank für den Link.



    Super, Ihr habt mir echt geholfen!
    Danke für die hilfreichen Antworten.



    Mit Kohle schaufelnden Grüßen,
    Euer Prellbock

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Jaja, aber alle 100m? War der Abstand auf neueren Strecken nicht alle 500m oder so?

    Jip 100m, zumindest als noch Hektometersteine gesetzt wurden. Die Tafeln kamen dann später erst auf elektrifizierten Strecken auf, weil man sie (u.a.) bequem an den Oberleitungsmasten in Augenhöhe des Triebfahrzeugführers anbringen konnte. Da wurden nur noch alle 200m* welche hingehangen. Ich glaub selbst auf Neubaustrecken gibts immernoch die 200m Regel, auch wenn die bei 300km/h wohl kaum zu lesen sind :D


    *Da nicht genau alle 200m ein Mast steht, gibts da bei Abweichungen auch noch 3 nachkommastellen mit aufs Schild: http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20120307082302
    Ausserdem haben die Tafeln die alten Steine in der Regel nicht ersetzt, meistens ließ man die stehen, wenn sie nicht stören. Auf der Saalbahn stehn bis heute noch fast alle der alten Steine, parallel zu den neueren Tafeln. Bis auf ein paar die Umbauten zum Opfer fielen oder von Sammlern gerettet wurden. ^^

  • Hallo ihr Fahrdrahtverknoter :)


    Ich bin bei meiner bastelstrecke nun an einem Punkt, wo es an die Kilometrierung der Hauptstrecke geht.
    Meine Nebenstrecke habe ich ja mit Steinen ausgestattet, und zwar alle 100m *stöhn*


    Für die Hauptstrecke habe ich mir nun ein paar Führerstandsmitfahrten angesehen, um mal zu gucken, wie das Original das umsetzte.
    Alle 200m sah ich dort rechts eine Tafel... und links garkeine, nur eine Tafel für die Gegenrichtung, deren Rückseite ich sah.
    Für mich bedeutet das, dass ich aufsteigend nur die geraden Hektometertafeln alle 200m rechts an die Oberleitungsmasten nageln muss (zumindest sah ich immer nur gerade Werte) und auf gleicher Höhe für die Gegenrichtung ebenfalls nur rechts, aber absteigend.


    Hab ich das so richtig gesehen?


    Ich freue mich auf eure Erkenntnisse und Tipps und Tricks zu dieser Thematik.


    lg


    PB

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Ich glaube bei Gleiswechselbetrieb stehen auch neben dem Linken Gleis Tafeln, aber ich meine auch nicht alle 200m sondern bei jedem vollen Kilometer und dann auch ohne Hunderter. Zumindest kann man das auf den Rheintal Führestandvideos bei Youtube sehen.
    Ich habe HASI 3.0 beidseitig (was anderes gibts von SAD nicht) alle 200m Beschildert . Ist vmtl nicht richtig. Aber was solls.


    Gruß Doc

  • Erstmal Danke Onkel doctor!


    Gleiswechselbetrieb... hmmm... gibt es denn überhaupt noch 2-gleisige Strecken ohne GWB?

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Für mich bedeutet das, dass ich aufsteigend nur die geraden Hektometertafeln alle 200m rechts an die Oberleitungsmasten nageln muss (zumindest sah ich immer nur gerade Werte) und auf gleicher Höhe für die Gegenrichtung ebenfalls nur rechts, aber absteigend.


    Jup so ists bei uns auch, anders kenn ich das nicht :thumbsup:

  • Erstmal Danke Onkel doctor!


    Gleiswechselbetrieb... hmmm... gibt es denn überhaupt noch 2-gleisige Strecken ohne GWB?


    So wie ich die Diskussionen auf Drehscheibe Online verfolgt habe, dort gibt es immer mal wieder Diskussionen die sich um den Gleiswechselbetrieb drehen, gab es in der Vergangenheit mehrere ofizielle Bezeichnungen dafür. Was es fast überall auf 2 Gleisigen strecken gibt ist die ´"Falschfahrt auf Befehl" Mit Befehl ZS 8 (Weiss blinkendes Zusatzsignal) Auf solchen Strecken ist nach meiner Kenntnis keine Kilometrierung am linken Gleis.
    Die Fahrt im Gegengleis erfolgt hier mit maximal 100kmh
    Dann gibt es aber auch noch den signalisierten Falschfahrbetrieb, wo dann auf Hp2 und Hp1 und ZS6/7 gefahren wird.
    Die Fahrten erfolgen in diesem Fall nach Buchfahrplan, also auch über 100kmh.
    Letzteres gibt es auf der linken Rheinstrecke und auf dieser ist das jeweilige Gegengleis alle 1000m mit einer Kilometertafel versehen.


    Man klann das in diesem video bei etwa 16 sekunden sehen. Dann wird der KM 116.0 passiert, da sieht man schön das auch am Gegengleis eine Kilometertafel angebracht ist, die aber keine 100erter anzeigt.


    Gruß Doc

  • Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher :ugly:
    Trotzdem vielen Dank für die erklärenden Beiträge.


    Also bei echtem Gleiswechselbetrieb alle 200m nur jeweils rechts mit ausschließlich geraden Zehntelkilometern, korrekt?
    Meine gesamte Signalisierung habe ich entsprechend Gleiswechselbetrieb aufgebaut, insofern käme nur dies für mich in Frage, wenn ich nicht alles wieder ändern wollte.


    Jetzt gibts aber nur ein Problem:
    Es gibt keine geeigneten Hektometertafeln.
    Die von Hagen-Siegen sind irgendwie Mist, weil sie eigenartig aussehen und sind außerdem alle mit Pfosten, also nicht für die Montage am Oberleitungsmast geeignet.
    Und die von SAD sind alle doppelseitig und passen nur an die "einfachen/normalen" Oberleitungsmasten, nicht aber an die dicken Brummer, die 3 oder mehr Gleise überspannen.


    Insofern würden wir eine einfache Hektometertafel benötigen jeweils mit und ohne Pfosten und auch mit der Ausführung einer NBÜ.
    Also 4 Varianten, geeignet für 3-stellige Kilometerangaben.


    Die Frage ist jetzt, wer kann und will und würde sowas machen?
    Ich mache gern die Texturen dafür.
    Ewiger Ruhm würde demjenigen zu Teil! :ugly:


    Oder hab ich was übersehen, und so eine Tafel gibt es schon?

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Insofern würden wir eine einfache Hektometertafel benötigen jeweils mit und ohne Pfosten und auch mit der Ausführung einer NBÜ.
    Also 4 Varianten, geeignet für 3-stellige Kilometerangaben.


    Die Frage ist jetzt, wer kann und will und würde sowas machen?
    Ich mache gern die Texturen dafür.
    Ewiger Ruhm würde demjenigen zu Teil! :ugly:


    Oder hab ich was übersehen, und so eine Tafel gibt es schon?


    Wüsste nicht, wär aber kein großer Aufwand, die aus meinen Steinchen zu "schneiden". Dann hätten sie jedenfalls schon mal den richtigen Schriftfont und nicht diesen komischen ^^